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Verfahren zur Erhöhung der Wasserbeständigkeit von Diazotypien Zur
Erhöhung der Wasserbeständigkeit von Diazotypien hat man schon Substanzen verschiedener
Art benutzt, welche die Fähigkeit besitzen, mit den Bildfarbstoffen zu wasserunlöslichen
bzw. in Wasser schwerlöslichen Verbindungen zusammenzutreten. Den bisher verwendeten
Stoffen haften jedoch noch Nachteile in verschiedener Richtung an. Zum Teil sind
.die zum Wasserfestmachen der Diazotypien verwendeten Produkte, z. B. Chromia'ke
und ähnliche Komplexsalze, nicht jederzeit in beliebiger Menge zugänglich. Auch
benötigt man im allgemeinen ziemlich große Mengen von denSubstanzen, um einepraktischausreichende
Wasserbeständigkeit zu erzielen. Dies ist z. B. bei den als Mittel zum Wasserfestmachen
von Däazotypien vorgeschlagenen Erdalkali- bzw. Alkalisalzen der Fall. Die durch
Zusatz solcher Salze erzielte Wasserbeständigkeit genügt im übrigen auch bei Anwendung
großer Mengen der Zusätze vielfach nicht den gestellten Ansprüchen. Insbesondere
ist die Wirkung der Alkalisalze praktisch ganz ungenügend. Beim Zusatz der Erdalkalisalze
zu den die Diazoverbindungen und gegebenenfalls Azokomponenten enthaltenden Präparationslösungen
kommt es vielfach zur Ausfällung von Bestandteilen der Präparation. Ein weiterer
Nachteil der bekannten Verfahren besteht darin, daß sie teilweise zu einer Verminderung
der Bildkontraste führen.
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Es ist nun gefunden worden, daß man die angeführten Mängel vermeiden
und ,die Wasserbeständigkeit der Diazotypien dadurch erhöhen
kann,
.daß - man dem zur Herstellung der -Diazotypien dienenden lichtempfindlichen Material
hochmolekulare aliphatische Polyamine, insbesondere in Form von quaternärenAmmoniumverbindungen,
einverleibt. Die Herstellung ,dieser Verbindungen ist beispielsweise in den deutschen
Patentschriften 665 791, 672'71a und 70q.288 bzw. der französischen Patenschrift
779 583 beschrieben. Man fügt sie zweckmäßig den Sensibilisierungslösungen zu, sofern
sie mit den darin enthaltenen Stoffen verträglich sind. Gegebenenfalls kann man
die zur Erhöhung der Wasserbeständigkeit dienenden Stoffe aber auch gesondert auf
oder unter die lichtempfindliche Schicht auftragen.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung # bewährt sich besonders beim Wasserfestmachen
von Diazotypien, die mit Hilfe von Diazoanhydriden, z. B. Diazonaphtholsulfosäuren,
in Kombination mit bekannten Polyphenolen, wie Resorcin oder Phloroglucin oder deren
Derivaten, als Azokomponenten hergestellt worden sind. Man kann das Verfahren aber
auch- mit gutem Erfolg auf Diazotypien anwenden, die mit Hilfe von Aminodiazoverbindungen,
insbesondere tertiären Aminodiazoverbindungen, beispielsweise unter Verwendung von
Naphtholsulfosäuren, wie R-Salz, als Kupplungskomponenten erhalten worden sind.
Beispiele i. Zu einer Lösung von o,5;9 Weinsäure, o,5 ccm konzentrierter Salzsäure
und 1,2,g Natriumchiorid, 0,35 g Phloroglucin und i,2 g 2-diazo-i-naphthol-4-sulfosaurem
Natrium in 8o ccm Wasser fügt man io g einer etwa 5o/oigen Lösung eines Umsetzungsproduktes
von Polyäthylendiamin und Dimethylsulfat, wie man es nach dem Ausführungsbeispiel
der französischen Patentschrift 779,583 erhält, hinzu. Man füllt mit Wasser
auf i oo ccm auf und streicht die erhaltene Lösung auf eine Unterlage, z. B. Papier.
Nach der in üblicher Weise durchgeführten Belichtung und Entwicklung erhält man
Pausen mit praktisch wasserfesten Linien. Wenn man den Zusatzdes erwähnten Umsetzungsproduktes
von Polyäthylendiamin und D.imethylsulfat wegläßt, so erhält man Pausen, deren Linien
beim Benetzen mit Wasser stark auslaufen.
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An Stelle der Lösung :des .genannten Umsetzungsproduktes kann man
auch i ccm einer wäßrigen, mit Salzsäure schwach sauer gestellten 1o°/aigen Lösung
von polymerem Ät'hylenimin, hergestellt gemäß dem Verfahren der deutschen Patenschrift
665 791, verwenden. Man erhält auch in .diesem Fall Lichtpausen mit gut wasserfesten
Linien.
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2. Zu einer Lösung von o,5 ccm reiner konzentrierter Salzsäure, 0,3
g Phloroglucin, 1,25 g i-Diazo-2-naphthol-4-sulfosäure und o,6 g Nickelsulfat in
8o ccm Wasser fügt man 0,75 ccm einef mit Salzsäure schwach sarer g°steliten
ioo/cigen Lösung von polymerem Ätliylenimin, - hergestellt nach dem Verfahren aderdeutschen
Patentschrift 665 791, hinzu. Nach Auffüllung mit Wasser auf ioo ccm streicht man
die Lösmng auf Papier auf. Mit dem erhaltenen Material erhält man D,iazotypien von
guter Wasserechtheit und Lichtechtheit.
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3. Man streicht eine wäßrige Lösung von 3 g Citronensäure, a .g Borsäure,
3, g naphthalintrisulfosaurem Natrium, 4 g Thioharnstoff, 2 ,g Aluminiumsulfat,
2,5 g i-nap!hthol-3, 6-,disulfosaurem Natrium (R-Sale), 1;6.g des Zinkchloriddoppelsalzes
der Diazoverbindung aus p-Aminodimethylanilin und iorg der im Beispiel i erwähnten
5o/oi@gen Lösung des Umsetzungsproduktes von Polyäthylen@diamin und Dirnethylsulfät
in Wasser, die :auf ioo ccm aufgefüllt ist, .auf Papier. Man kann mit diesem Papier
Diazotypien herstellen, welche .dunkelblaue, praktisch wasserfeste Linien zeigen.
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Ersetzt man die Diazoverbindung aus dem p-Aminodimethylanilin durch
2,4 g des Zinnch:loriddoppelsalzes derDiazoverbindung aus demp-Amino-N-äthyl-N-benzylanilin,
so erhält man Pausen mit mehr schwarzblauen Linien von ausgezeichneter Wasserfestigkeit.
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4. Eine ioo/oige wäßrige Lösung von polymerem Äthylenimin wird mit
Salzsäure neutralisiert und nach dem Verdünnen auf das Zwanzigfache ihres Volumens
in der üblichen Weise auf Papier aufgestrichen. Nachdem das Papier wieder getrocknet
ist, wird auf die behandelte Seite eine Lösung aufgetragen, die in ioo ccm Wasser
r,8 g ,des Chlorzinkdoppelsalzes der Diazoverbindung aus p-Amino-N-äthyl-N-benzylanilin,
4 g Citronensäure, 5,q g Thioharnstoff, 3 g naphthalini, 3, 6-trisulfosaures Natrium-
und 1,6 g resorcin-4-monosulfosaures Natrium enthält. Mit diesem so präparierten
Papier erhält man Lichtpausen in einem rotbraunen Ton von ausgezeichneter Wasserfestigkeit
gegenüber den ohne Polyäthylenimin hergestellten Pausen.
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Den gleichen Effekt erzielt man auch, wenn auf :das Papier zuerst
die lichtempfindliche Schicht aufgetragen wird und nachher die zur Verbesserung
der Wasserfestigkeit dienenden Substanzen in geeigneter Weise angetragen werden.
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