DE903061C - Verfahren zur Empfindlichkeitssteigerung von Diazo-Lichtpausschichten - Google Patents

Verfahren zur Empfindlichkeitssteigerung von Diazo-Lichtpausschichten

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DE903061C
DE903061C DEK4419D DEK0004419D DE903061C DE 903061 C DE903061 C DE 903061C DE K4419 D DEK4419 D DE K4419D DE K0004419 D DEK0004419 D DE K0004419D DE 903061 C DE903061 C DE 903061C
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diazo
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Dr Gottlieb Von Poser
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Kalle GmbH and Co KG
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    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/52Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
    • G03C1/61Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances with non-macromolecular additives

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Description

(WiGBI. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 1. FEBRUAR 1954
K 4419 IVa / 57b
(Ges. v. 15. 7. 51)
Es ist bekannt, Lichtpausen mit Hilfe von lichtempfindlichen Diazoverbindungen herzustellen. Hierfür geeignete Diazoverbindungen müssen bekanntlich einer großen Reihe von Anforderungen genügen. Es gibt nun viele Diazoverbindungen, die in verschiedenen Beziehungen für die Diazotypie gut brauchbar sind, sich aber trotzdem praktisch nicht durchsetzen konnten, weil ihre Lichtempfindlichkeit zu gering ist. Hierzu gehören insbesondere die verschiedenen farblosen oder nur wenig gefärbten Diazoverbindungen. Diese zeichnen sich meistens dadurch aus, daß die mit ihnen hergestellten Pausen nur wenig zum Vergilben neigen. Außerdem eignen sie sich besonders gut für die Herstellung von Reflexkopien. Sie ergeben nämlich sehr kontrastreiche Reflexkopien mit (bei Verwendung geeigneter Azokomponenten) sehr gut abdeckenden Bildfarbstoffen, wie dies im Patent 894 198 näher beschrieben ist. Trotz dieser günstigen Eigenschaften haben die in Rede stehenden Diazoverbindungen nur wenig praktische Bedeutung gewinnen können, weil ihre Lichtempfindlichkeit viel geringer ist als die der gebräuchlichen gefärbten Aminodiazoverbindungen und Diazoanhydride und sie beispielsweise eine drei- bis zehnfache oder noch längere Belichtungszeit im Vergleich mit den letzteren benötigen.
Es ist nun gefunden worden, daß man die erwähnten, verhältnismäßig lichtunempfindlichen Diazoverbindungen mit Hilfe von aromatischen Ketoverbindungen, insbesondere solchen, die eine oder mehrere Ketogruppen in einem Ring enthalten, sensibilisieren kann. Vorzugsweise verwendet man farblose bzw. nur schwach gefärbte Verbindungen dieser Art. Als Sensibilisator ist beispielsweise das
Anthrachinon geeignet. An Stelle des Anthrachinone selbst können auch Anthrachinonderivate benutzt werden. Besonders geeignet sind natürlich solche Derivate, die gut wasserlöslich sind. So können beispielsweise die Benzolkerne des Anthrachinons einfache Substituenten, wie Alkylgruppen, Halogene, Carboxylgruppen oder Sulfogruppen, tragen. Anthrachinonsulfosäuren sind besonders gut geeignet. Vor allen Dingen kommt die 2,7-Anthrachinondisulfosäure in Frage. Auch die ^-Anthrachinonmonosulfosäure ist gut brauchbar. An Stelle des Anthrachinons oder seiner Derivate können auch das Benzanthron bzw. dessen Derivate, insbesondere Benzanthronsulfosäuren, verwendet werden. Auch das 2,5-Dipheno-i, 4-benzochinon ist brauchbar, insbesondere als Sulfosäure
NaO3S-
N-SO5
Na
Weiterhin lassen sich beispielsweise die 1,2-Naphthochinon-4-sulfosäure und die Fluorenon-2,7-disulfosäure verwenden. Andere geeignete Sensibilisatoren sind das Sulfonierungsprodukt des Acridone (hergestellt durch Eintragen von Acridon in die zehnfache Menge Schwefelsäuremonohydrat, istündiges Erwärmen auf dem Dampfbad und Fällung durch Zugabe von Eiswasser), das Sulfonierungsprodukt des Naphthanthrachinons (hergestellt durch Eintragen von Naphthanthrachinon in die zehnfache Menge von 20°/Oigem Oleum, 1Z2 stündiges Erwärmen auf dem Dampfbad). Wirksam sind ferner die Sulfonierungsprodukte des Benzophenons bzw. des p-Chlorbenzaphenons. Diese Produkte lassen sich durch Erwärmen von Benzophenon bzw. p-Chlorbenzophenon mit der sechsfachen Menge Oleum (20% ig) auf 90°, Zusatz der einfachen Menge von 70%igem Oleum und Vastündiges weiteres Erwärmen gewinnen. Aus den Lösungen können sie durch Zusatz von Eiswasser und Ätznatron in Form ihrer Natriumsalze abgeschieden werden. Durch derartige Sensibilisatoren kann die Lichtempfindlichkeit von verhältnismäßig lichtunempfindlichen Diazoverbindungen auf das Vierfache gesteigert werden, so daß sie dann den Ansprüchen der Praxis genügt. Besonders gut lassen sich farblose Diazoverbindungen der Benzolreihe, welche frei von unsubstituierten oder alkylierten Aminogruppen sind, sensibilisieren. Es können aber auch schwach gefärbte Verbindungen, z. B. das tetrazotierte Dianisidin, sensibilisiert werden.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Sensibilisatoren setzt man zweckmäßig den bei der Herstellung der Diazo-Lichtpausmaterialien verwendeten Präparationslösungen zu. Die Menge der Sensibilisatoren kann beispielsweise ebenso groß sein wie die Menge der Diazoverbindungen. Im allgemeinen kann man jedoch durch wesentlich geringere Mengen der Sensibilisatoren einen Effekt erzielen. Vielfach genügen wenige Prozent, bezogen auf die Diazoverbindung. In gewissen Grenzen besteht aber Proportionalität zwischen der Steigerung der Lichtempfindlichkeit und der Menge der zugesetzten Sensibilisatoren. Den 6g Präparationslösungen kann man noch die in der Diazotypie üblichen Zusätze zufügen. Falls man farblose Diazoverbindungen verwendet, empfiehlt es sich, den Präparationslösungen noch Ausbleichfarbstoffe zuzusetzen, damit man den Belichtungsprozeß besser verfolgen kann. Es können die üblichen Unterlagen, wie Papier und Filme aller Art, verwendet werden. Wenn man Filme benutzt, äußert sich der Sensibilisierungseffekt im allgemeinen besonders stark.
Man hat schon Metallsalze als Sensibilisatoren für Diazo-Lichtpausschichten vorgeschlagen. Die erfindungsgemäß sensibilisierten Diazo-Lichtpausschichten sind jedoch hinsichtlich ihrer Haltbarkeit im unbelichteten Zustande den in bekannter Weise sensibilisierten Schichten überlegen.
Beispiele
i. In einer Lösung, welche in 1000 ecm Wasser 10 g 5-Chlor-2-diazobenzol-i-sulfosäure, 12 g Weinsäure, 6 g Borsäure, 20 g naphthalin-i, 3, 6-trisulfosaures Natrium, 8 g 2-naphthol-3,6-disulfosaures Natrium und 5 g anthrachinon-2,7-disulfosaures Natrium enthält, werden Folien aus regenerierter Cellulose gebadet. Belichtet man den getrockneten Film etwa 1 Minute lang unter einer Bogenlampe (18 Amp., Abstand 40 cm) durch eine Vorlage hindurch und entwickelt ihn mittels Ammoniakgas, so erhält man ein orangerotes Bild. Würde man den Film mit der gleichen Lösung unter Fortlassung des Anthrachinonderivats herstellen, so benötigte man zum Kopieren der Vorlage 6 bis 7 Minuten.
2. Man imprägniert eine Cellulosehydratfolie mit einer Lösung, die in 1000 ecm Wasser 10 g 5-Äthoxy-2-diazobenzol-i-sulfosäure, 15 g Weinsäure, 8 g Borsäure, 10 g 2-naphthol-3,6-disulfosaures Natrium und 20 g 2,7-anthrachinondisulfosaures Natrium enthält. Mit diesem Film kann man in üblicher Weise Diazo-Lichtpauskopien herstellen. Seine Lichtempfindlichkeit beträgt etwa das Fünfzehnfache der Lichtempfindlichkeit eines in gleicher Weise, aber ohne den Zusatz der Anthrachinonverbindung hergestellten Kopiermaterials.
An Stelle der erwähnten Diazoverbindung kann man mit ähnlichem Erfolg das 4-Diazo-i-anisol, das 2-Diazo-i-anisol, das 4-Diazo-i-phenol und die 2-Diazo-5-oxybenzol-i-sulfosäure verwenden.
3. Man bestreicht einen oberflächlich verseiften Film aus Acetylcellulose mit einer Lösung, die in 1000 ecm Wasser 60 g jS-Naphthalin-diazoniurnborfluorid, 80 g Weinsäure, 60 g Borsäure, 30 g 2-naphthol-3,6-disulfosaures Natrium und 30 g anthrachinon-2, 7-disulfosaures Natrium enthält. Die Belichtungszeit des erhaltenen Kopiermaterials beträgt weniger als den vierten Teil der Belichtungszeit, die das entsprechende, ohne die Anthrachinonverbindung hergestellte Material benötigt.
4. Man erhält ein Diazo-Lichtpausmaterial durch Bestreichen von photographischem Rohpapier mit einer Lösung, welche in 1000 ecm Wasser 20 g 5-Oxy-2-diazobenzol-i-sulfosäure, 20 g Weinsäure, 10 g Bor-
903 06 ί
säure, 15 g Resorcin undaoganthrachinon-a, 7-disulfosaures Natrium enthält.
5. Eine Diazo-Lichtpausfolie wird durch Tränken einer Folie aus regenerierter Cellulose mit einer Lösung, die in 1000 ecm Wasser 15 g 2-Acetylamino-5-diazo-i-benzoesäure, 20 g Weinsäure, 60 g Naphthalin-i, 3, 6-trisulfosäure, 8 g 2-naphthol-3, 6-disulfosaures Natrium und 5 g anthrachinon-2, 7-disulfosaures Natrium enthält, hergestellt.
6. Man bestreicht photographisches Rohpapier mit einer Lösung, welche in 1000 ecm Wasser 12 g des Chlorzinkdoppelsalzes des 2, 4-Dimethoxy-i-diazobenzols und 2 g anthrachinon-i, 5-disulf osaures Natrium enthält. Mit dem erhaltenen Lichtpausmaterial kann man Diazotypien herstellen, die in bekannter Weise nach der Methode der Feuchtentwicklung entwickelt werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch·.
    Verfahren zur Empfindlichkeitssteigerung von Diazo-Lichtpausschichten, welche verhältnismäßig lichtunempfindliche, insbesondere farblose oder nur schwach gefärbte Diazoverbindungen enthalten, mit Hilfe von aromatischen Ketoverbindungen, vorzugsweise solchen, die eine oder mehrere Ketogruppen in einem Ring enthalten, wie Anthrachinon, Benzanthron oder Derivaten dieser Verbindungen.
    © 5719 1. 5*
DEK4419D 1939-12-27 1939-12-28 Verfahren zur Empfindlichkeitssteigerung von Diazo-Lichtpausschichten Expired DE903061C (de)

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