DD154402A1 - Diazoniumsalze enthaltendes diazotypiematerial - Google Patents
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- G03C1/54—Diazonium salts or diazo anhydrides
Abstract
Ziel und Aufgabe der Erfindung ist es, den Emissionsbereich von Lichtquellen besser auszunutzen und die dazu erforderlichen Diazoniumsalze zu schaffen. Die erfindungsgemaessen neuen Diazoniumsalze der allgemeinen Formel R tief 1, R tief 2 gleich oder verschieden, Alkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen im mono- oder polycyclischen Kern; R tief 3 Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Cyano; R tief 4 Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy; X hoch e Anion bedeuten, koennen zusammen mit allen bekannten Kupplern und Zusaetzen in Diazotypiematerialien verwendet werden. Sie besitzen ein Absorptionsbereich von 480 bis 550 nm.
Description
VEB Filmfabrik Wolfen Wolfen, den 06. 11. 1980
PN 855 Wa/Hm
Dr. Marx Int.Cl.: G 03 C 1/54
Dr. Hartmann C 07 C 113/04
DC. Czerney
DC. WaIkow
Diazoniumsalze enthaltendes Diazotypiematerial
Die Erfindung betrifft Diazoniumsalze und ein diese Salze enthaltendes Diazotypiematerial zur lichtmäßigen Informationsaufzeichnung.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Das Wirkprinzip der Diazotypie besteht darin, in festen Bindemittelschichten, die auf einer Polymerunterlage aufgebracht werden, ein positives Bild zu erzeugen, indem man durch Einwirkung von Licht ein Diazoniumsalz zerstört, und anschließend durch Einwirkung alkalischer Medien nicht umgesetztes Diazoniumsalz mit einem ebenfalls in der Bindemittelschicht befindlichen Kuppler unter Bildung eines Azofarbstoffes reagieren zu lassen.
Als lichtempfindliche Diazoniumkomponente wurden bisher bevorzugt 4-Dialkylaminobenzendiazoniumsalze eingesetzt, die zusätzlich noch weitere Substituenten enthalten können. Derartige Verbindungen haben Absorptionsmaxima zwischen 380 - 410 nm (DE-OS 2 024 243, DE-OS 1 693 195). Im Falle des 5-Methoxy-4-morpholino-2-nitrobenzendiazoniumtetrafluoroborat erreicht man ein Absorptionsmaximum von 471 nm (DE-OS 2 202 251). Eine noch weiter reichende Bathochromie kann mit Benzendiazoniumsalzen nicht erreicht werden. ·
. — „ -- ·. , η Λ Λ . / I .' I S t I ί i .' '
226
Die Verwendung derartiger Diazoniumsalze erfordert den Einsatz der energieintensiven Hochdruck-Quecksilberdampf lampen, deren emittiertes Licht auch nur zum Teil genutzt werden kann.
Lichtquellen, die Licht längerer Wellenlängen abstrahlen, wie Wolfram- oder Halogenlampen, sind für die Belichtung von Diazotypiematerialien, die Benzendiazoniumsalze enthalten, ungeeignet.
Vorgeschlagen wurden auch Diazoniumsalze mit Absorptionsmaxima um 560 nm (DD-WP G 03 c/213 282), die empfindlich gegenüber Wellenlängen von 540 bis 600 nm sind. Auch beim Einsatz dieser Substanzen kann nur ein Teil der Lampenemission für deren Fotolyse verwendet werden.
Ziel der Erfindung ist es, den längerwelligen Bereich der Lampenemission auszunutzen und den Absorptionsbereich der vorhandenen Diazoniumsalze zu erweitern.
Die bekannten Diazoniumsalze besitzen Absorptionsmaxima im Bereich von 380 bis 480 bzw. 540 bis 600 nm. Es ist jedoch eine möglichst breite Absorption der lichtempfindlichen Komponenten wünschenswert. Aufgabe der Erfindung ist es daher, Diazoniumsalze zu finden, die gegenüber Licht des Wellenlängenbereichs 480 bis 550 nm empfindlich sind und mit derartigen Verbindungen Diazotypiematerialien herzustellen. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem das lichtempfindliche Diazoniumsalz eine Verbindung der allgemeinen Formel
i3
R2 ^
R1, R2 gleich oder verschieden
Alkyl mit 1 bis IO Kohlenstoffatomen, Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen im mono- oder polycyclischen Kern;
R3 Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Cyano; R. Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy;
X θ Anion bedeuten,
ist, und das Diazotypiematerial in der lichtempfindlichen Schicht ein Diazoniumsalz der allgemeinen Formel
θ X
wo rin
V ' -Νν
, R2 gleich oder verschieden
Alkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen im mono- oder polycyclischem Kern;
Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Cyano; Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy;
X θ Anion
bedeuten, enthält.
Als Anion für die erfindungsgemäßen Diazoniumsalze können alle in der Diazotypie gebräuchlichen, wie das Tetrafluoroborat-, p-Chlorbenzensulfonat-, Sulfat-, Phosphat-, Nitrat-, Chlorid-, Zinkchlorid-, Stannichlorid, Manganchlorid- oder Kadmiumchloridanion, eingesetzt werden.
Zur Herstellung der Diazotypie-AufzeichnungsmateriaJLien können die erfindungsgemäßen Diazoniumverbindungen mit den gebräuchlichen Kupplern kombiniert werden. Als vorteilhafte Kuppler sind die 2-Hydroxy-3-naphthanilide, die 2,3-Dihydroxynaphthaline und Cyanessigsäureamide zu nennen. Zur Herstellung der Diazotypiegießlösungen vermischt man zunächst Diazoniumsalze und Kuppler, wobei man den Kuppler in mindestens 0,1 molaren Oberschuß vorliegen hat, und dispergiert die Mischung in eine Polymerlösung. Dabei sollten 20 bis 40 Gewichtsteile Mischung auf 100 Gewichtsteile Bindemittel entfallen.
Besonders geeignete polymere Bindemittel sind Cellulosederivate, Vinylpolymere, Copolymere des Vinylchlorids und Vinylacetats, Polystyrolen, Mischpolymere aus Alkylacrylaten und Acrylsäure, Polyethylenoxiden.
Weiterhin kann das Material noch die üblichen Zusätze wie UV-Absorber, Stabilisatoren, Lichtschutzstoffe, Entwicklungsbeschleuniger und Weichmacher enthalten.
Die Diazotypiematerialien lassen sich durch Auftragen der Gießlösung auf einen Schichtträger aus transparenter Polymeroder Papierfolie herstellen. Sie können in gebräuchlicherweise belichtet und zu positiven Azofarbstoffbildern entwickelt werden. Als Lichtquellen können Quecksilberbogenlampen, Kohlebogen-, Nitrophot-, oder auch Halogen- bzw. Wolframlampen dienen, was eine weite Anwendungsmöglichkeit schafft.
....:: .: .: ;.·. .... - 5 Ausführunqsbeispiele
a) Herstellung
4-N,N-Dimethylaminosalicylaldehyd wird in alkoholischer Lösung unter Einwirkung von Piperidin an 4-Nitrobenzencyanid ankondensiert, wobei gleichzeitig unter Wasserabspaltung 3-/~4*Nitrophenyl_7-7-dimethylaminoiminocumarin entsteht. Diese Verbindung verseift man nach der Abtrennung aus der Reaktionslösung in Ethanol mit Hilfe von Salzsäure zum entsprechenden Cumarin, das sich als rotoranger Farbstoff abscheidet. Die Nitrogruppe wird mit Zinkstaub in Eisessig reduziert. Das erhaltene stark fluoreszierende Amin wird anschließend in salzsaurer Lösung mit Natriumnitrit diazotiert. Das Cumarin wird dann mit Natriumtetrafluoroborat als 3-^4f-Diazoniumphenyl_7-7-dimethylaminocumarin-tetrafluoroborat ausgefällt. Das Absorptionsmaximum liegt bei 505 nm.
^-N.N-Phenylaminosalicylaldehyd wird in alkoholischer Lösung unter Einwirkung von Piperidin an 2,5 Dimethoxy-4-nitrobenzencyanid ankondensiert, wobei unter Wasserabspaltung Dimethoxy-^~4*-nitrophenyl_7-7-phenylethylaminoiminocumarin entsteht. Diese Verbindung verseift man nach der Abtrennung aus der Reaktionslösung in Ethanol mit Hilfe von Salzsäure zum entsprechenden Cumarin, das sich abscheidet. Die Nitrogruppe wird mit Zinkstaub in Eisessig reduziert. Das erhaltene stark fluoreszierende Amin wird anschließend in salzsaurer Lösung mit Natriumnitrit diazotiert. Man fällt dann mit Natriumtetrafluoroborat das 4*Diazoniumdimethoxy-7-phenylethylaminocumarintetrafluoroborat (Absorptionsmaximum 510 nm) aus.
- 6 Auf die oben beschriebene Art wurden weiterhin hergestellt:
3-^4t-Diazoniumphenyl7-7-di-n-butylaminocumarin-tetrachlorozinkat (507 nm)
3~/4*-Diazoniumphenyl7-7~diethylaminocumarin-tetrafluoroborat (508 nrn)
3-(/4*-Diazoniumphenyl7-7-pyrrolidinocumarin-tetrachlorozinkat (503 nm)
b) Anwendung
10 g 3£4f-Diazoniumphenyl7-7-dimethylaminocumarintetrafluoroborat
10 g 2,3 Dihydroxynaphthalin 2 g SuIfosalicylsäure
werden in 1000 ml 7,5 %iger Zelluloseacetatlösung in CHpCl2/CH„0H dispergiert und auf eine polymere Unterlage vergossen. Mit Quecksilberhochdruckstrahler belichtet und mit Ammoniakdämpfe entwickelt, entsteht ein rötlich braunes Bild.
In 1000 ml 7,5 %iger Celluloseacetatlösung in CH0ClVCH OH werden
12 g S-Z^-Diazoniumpheny^-^-dibutylcaminocumarin-tetrachlorozinkat
7 g ß-Naphthol
gelöst und auf ein polymeres Trägermaterial zu einem Film vergossen.
Belichtung durch Linienraster mit einem Xenonhochdruckstrahler und anschließender Entwicklung mit Ammoniakdämpfen liefern ein positives rotes Farbstoffbild.
Beispiel 5
In 1000 ml 7,5 %iger Celluloseacetatlösung in CH2Cl /CH3OH werden
11 g 3-^"4i-Diazoniumphenyl7-7-pyrrolidinocumarintetrachlorozinkat
7 g Acetoacetanilid
2 g Sulfosalicylsäure
gelöst und auf ein polymeres Trägermaterial zu einem Film vergossen.
Belichtung durch ein Linienraster mit einer 500 W Wolframlampe und anschließende Entwicklung mit Ammoniak liefern ein positives gelbes Farbstoffbild.
In 1000 ml 4,5 %iger Celluloseacetatlösung in CH^Cl^/CH-OH werden
11 g 3-^~4'-Diazoniumphenyl7-7-diethylaminocumarintetrafluoroborat
3 g 2-Hydroxy-3-naphthalinsäure-/~2 *methoxy-anilid7 2g ß Naphthol
2 g Acetoacetanilid 2 g Sulfosalicylsäure
gelöst und auf ein polymers Trägermaterial zu einem Film vergossen.
Belichtung durch ein Linienraster mit einer Halogenlampe und anschließender Entwicklung mit Ammoniakdämpfen liefern ein positives braunes Farbstoffbild.
In 1000 ml 7,5 %iger Celluloseacetatlösung in werden
11 g 3^~4fDiazoniumphenyl7-7-diethylaminocumarintetrachlorozinkat
2 g Sulfosalicylsäure
gelöst und auf ein polymeres Trägermaterial in einem Film vergossen.
Belichtung durch ein Linienraster mit einer Halogenlatnpe und Entwicklung nach dem Feuchtverfahren bei konstantem pH 2:8 mit Phloroglucin und 2-Hydroxy-3-naphthoesäureethylamid liefern ein positives rötlich braunes Farbstoffbild.
Claims (1)
- Patentanspruch1. Diazotypiematerial, gekennzeichnet dadurch, daß es in der lichtempfindlichen Schicht ein Diazoniumsalz der allgemeinen FormelY--Λλ-ν. ·=0worin-N'A λ Λ' Rbedeuten, enthält.gleich oder verschieden Alkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen im mono- oder polycyclischem Kern;Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Cyano; Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy; Anion
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