DE3134845A1 - Diazoniumsalze und ein diese diazoniumsalze enthaltendes diazotypiematerial - Google Patents
Diazoniumsalze und ein diese diazoniumsalze enthaltendes diazotypiematerialInfo
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Description
Diazoniumsalze und ein diese Diazoniumsalze enthaltendes
Diazotypiematerial
Die Erfindung betrifft Diazoniumsalze und ein diese Salze enthaltendes Diazotypiematerial zur lichtmäßigen Informationsaufzeichnung.
Das Wirkprinzip der Diazotypie besteht darin, in festen Bindemittelschichten,
die auf einer Polymerunterlage aufgebracht werden, ein positives Bild zu erzeugen, indem man durch Einwirkung
von Licht ein Diazoniumsalz zerstört, und anschließend durch Einwirkung alkalischer Medien nicht umgesetztes
Diazoniumsalz mit einem ebenfalls in der Bindemittelschicht befindlichen Kuppler unter Bildung eines Azofarbstoffes reagieren
zu lassen«
Als lichtempfindliche Diazoniumkomponente wurden bisher bevorzugt
4-Dialkylaminobenzendiazoniumsalze eingesetzt, die zusätzlich
noch weitere Substituenten enthalten können. Derartige Verbindungen haben Absorptionsmaxima zwischen 380 - 410 nm
(DE-OS 2 024 243, DE-OS 1 693 195). Im Falle des 5-Methoxy-4-morpholino-2-nitrobenzendiazoniumtetrafluoroborat
erreicht man ein Absorptionsmaximum von 471 nm (DE-OS 2 202 251). Eine noch weiterreichende Bathochromie kann mit Benzendiazoniumsalzen
nicht erreicht werden.
Die Verwendung derartiger Diazoniumsalze erfordert den Einsatz der energieintensiven Hochdruck-Quecksilberdampflampen,
deren emittiertes Licht auch nur zum Teil genutzt werden kann.
Lichtquellen, die Licht längerer Wellenlängen abstrahlen, wie Wolfram- oder Halogenlampen, sind für die Belichtung
von Diazotypiematerialien, die Benzendiazoniumsalze enthalten,
ungeeignet.
Vorgeschlagen wurden auch Diazoniumsalze mit Absorptionsmaxima
um 560 nm (DD-WP G 03 c/213 282), die empfindlich
gegenüber Wellenlängen von 540 bis 600 nm sind. Auch beim
Einsatz dieser Substanzen kann nur ein Teil der Lampenemission
für deren Fotolyse verwendet werden.
Ziel der Erfindung ist es, den längerwelligen Bereich der Lampenemission auszunutzen und den Absorptionsbereich der
vorhandenen Diazoniumsalze zu erweitern.
Die bekannten Diazoniumsalze besitzen Absorptionsmaxima im
Bereich von 380 bis 480 bzw. 540 bis 600 nm. Es ist jedoch
eine möglichst breite Absorption der lichtempfindlichen Komponenten wünschenswert. Aufgabe der Erfindung ist es daher,
Diazoniumsalze zu finden, die gegenüber Licht des Wellenlängenbereichs 480 bis 550 nm empfindlich sind und mit derartigen
Verbindungen Diazotypiematerialien herzustellen. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem das
lichtempfindliche Diazoniumsalz eine Verbindung der allgemeinen Formel R.
-N"
■(
gleich oder verschieden,
Alkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen im mono- oder
polycydischem. Kern;
bedeuten,
Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Cyano; Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy;
Anion
Anion
ist, und das Diazotypiematerial in der lichtempfindlichen Schicht ein Diazoniumsalz der allgemeinen Formel
β θ
-N
-N
gleich oder verschieden
Alkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen,
Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen im mono» oder
polycyclischem Kern;
R4
X θ
X θ
bedeuten,
enthält.
enthält.
Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Cyano; Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy:
Anion
Als Anion für die erfindungsgemäßen Diazoniumsalze können
alle in der Diazotypie gebräuchlichen, wie das Tetrafluoroborat-,
p-Chlorbenzensulfonat-, Sulfat-, Phosphat-, Nitrat-,
Chlorid-, Zinkchlorid-, Stannichlorid, Manganchlorid- oder Kadmiumchloridanion, eingesetzt werden.
Zur Herstellung der Diazotypie-Aufzeichnungsmateriaiien
können die erfindungsgemäßen Diazoniumverbindungen mit den gebräuchlichen Kupplern kombiniert werden. Als vorteilhafte
Kuppler sind die 2-Hydroxy-3-naphthanilide, die 2,3-Dihydroxynaphthaline
und Cyanessigsäureamide zu nennen. Zur Herstellung der Diazotypiegießlösungen vermischt man zunächst
Diazoniumsalze und Kuppler, wobei man den Kuppler in mindestens 0,1 molaren Oberschuß vorliegen hat, und dispergiert
die Mischung in eine Polymerlösung. Dabei sollten 20 bis 40 Gewichtsteile Mischung auf 100 Gewichtsteile Bindemittel
entfallen.
Besonders geeignete polymere Bindemittel sind Cellulosederivate,
Vinylpolymere, Copolymere des Vinylchlorids und Vinylacetats, Polystyrolen, Mischpolymere aus Alkylacrylaten und
Acrylsäure, Polyethylenoxiden,
Weiterhin kann das Material noch die üblichen Zusätze wie
UV-Absorber, Stabilisatoren, Lichtschutzstoffe, Entwicklungsbeschleuniger
und Weichmacher enthalten.
Die Diazotypiematerialien lassen sich durch Auftragen der
Gießlösung auf einen Schichtträger aus transparenter Polymeroder Papierfolie herstellen. Sie können in gebräuchlicherweise
belichtet und zu positiven Azofarbstoffbildern entwickelt werden. Als Lichtquellen können Quecksilberbogenlampen,
Kohlebogen-, Nitrophot-, oder auch Halogen- bzw. V/olf ramlampen dienen, was eine weite Anwendungsmöglichkeit
schafft.
Ausfuhrungsbeispiele
a) Herstellung
4-N,N-Dimethylaminosalicylaldehyd wird in alkoholischer
Lösung unter Einwirkung von Piperidin an 4-Nitrobenzencyanid ankondensiert, wobei gleichzeitig unter Wasserabspaltung 3-^"4lNitrophenyl_7~7-dimethylaminoiminocumarin
entsteht. Diese Verbindung verseift man nach der Abtrennung aus der Reaktionslösung in Ethanol mit Hilfe von Salzsäure
zum entsprechenden Cumarin, das sich als rotoranger Farbstoff abscheidet. Die Nitrogruppe wird mit Zinkstaub in
Eisessig reduziert. Das erhaltene stark fluoreszierende
Amin wird anschließend in salzsaurer Lösung mit Natriumnitrit diazotiert. Das Cumarin wird dann mit Natriumtetrafluoroborat
als 3-^"4*-Diazoniumphenyl_7~7-dimethylaminocumarin-tetrafluoroborat
ausgefüllt. Das Absorptionsmaximum liegt bei 505 nm.
4-N,N-Phenylaminosalicylaldehyd wird in alkoholischer Lösung unter Einwirkung von Piperidin an 2,5 Dimethoxy-4-nitrobenzencyanid
ankondensiert, wobei unter Wasserabspaltung Dirnethoxy-^"4*-nitrophenyl_7~7-phenylethylaminoiminocumarin
entsteht. Diese Verbindung verseift man nach der Abtrennung aus der Reaktionslösung in Ethanol mit Hilfe
von Salzsäure zum entsprechenden Cumarin, das sich abscheidet. Die Nitrogruppe wird mit Zinkstaub in Eisessig reduziert.
Das erhaltene stark fluoreszierende Amin wird anschließend in salzsaurer Lösung mit Natriumnitrit diazotiert.
Man fällt dann mit Natriumtetrafluoroborat das 4'Diazoniumdimethoxy-y-phenylethylaminocumarintetrafluoroborat
(Absorptionsmaximum 510 nm) aus.
Auf die oben beschriebene Art wurden weiterhin hergestellt:
3-/~4'-Diazoniumphenyl_7"-7-di-n-butylaminocumarin-tetrachlorozinkat
(507 nm)
3-^4f-Diazoniumphenyl_7-7-diethylaminocumarin-tetrafluoroborat
(508 nm)
3-^4I-Diazoniumphenyl_7-7-pyrrolidinocumarin-tetrachlorozinkat
(503 nm)
b) Anwendung
10 g 3-^4 *-Dia zoniumphenyl7-7-dimethylaminocurnar int et ra fluor oborat
10 g 2,3 Dihydroxynaphthalin
2 g Sulfosalicylsäure
2 g Sulfosalicylsäure
werden in 1000 ml 7,5 %iger Zelluloseacetätlösung in
CH-Clg/CHgOH dispergiert und auf eine polymere Unterlage vergossen.
Mit Quecksilberhochdruckstrahler belichtet und mit Ammoniakdämpfe entwickelt, entsteht ein rötlich braunes Bild.
In 1000 ml 7,5 %iger Celluloseacetatlösung in CH2Cl2ZCH3OH
werden
12 g 3-^~4-Diazoniumphenyl_i7-7-dibutylcaminocumarin-tetrachloro·
zinkat
7 g ß-Naphthol
7 g ß-Naphthol
gelöst und auf ein polymeres Trägermaterial zu einem Film
vergossen.
Belichtung durch Linienraster mit einem Xenonhochdruckstrahler und anschließender Entwicklung mit Ammoniakdämpfen liefern
ein positives rotes Farbstoffbild.
Beispiel 5
In 1000 ml 7,5 %iger Celluloseacetatlösung in CH2
werden
11 g 3-<£~4t-Diazoniumphenyl_7-7'-pyrrolidinocumarintetrachlorozinkat
7 g Acetoacetanilid
2 g Sulfosalicylsäure
gelöst und auf ein polymers Trägermaterial zu einem Film vergossen.
Belichtung durch ein Linienraster mit einer 500 VV Wolframlampe und anschließende Entwicklung mit Ammoniak liefern
ein positives gelbes Farbstoffbild.
In 1000 ml 4,5 %iger Celluloseacetatlösung in CHpClVCH^OH
werden
11 g 3-^~4'-Diazoniumphenyl>f<7'-c'iethylaminocumarintetrafluoroborat
3 g 2-Hydroxy-3-naphthalinsäure-^~2tmethoxy-anilid_7
2 g ß Napthol
2 g Acetoacetanilid
2 g Sulfosalicylsäure
2 g Sulfosalicylsäure
gelöst und auf ein polymeres Trägermaterial zu einem Film
vergossen.
Belichtung durch ein Linienraster mit einer Halogenlampe und
anschließender Entwicklung mit Ammoniakdämpfen liefern ein
positives braunes Farbstoffbild.
- 10 -
Beispiel 7
In 1000 ml 7,5 %iger Celluloseacetatlösung in CH
werden
Ii g 3^~4IDiazoniumphenyl_7-7-diethylaminocumarintetrachlorozinkat
2 g Sulfosalicylsäure
gelöst und auf ein polymeres Trägermaterial in einem Film vergossen.
Belichtung durch ein Linienraster mit einer Halogenlampe und Entwicklung nach dem Feuchtverfahren bei konstantem pH 2"8
mit Phloroglucin und 2-Hydroxy-3-nnphthoesäureethylamid liefern ein positives rötlich braunes Farbstoffbild.
Claims (2)
1. Lichtempfindliches Diazoniumsalz der allgemeinen Formel
R3
S) R4
worin Y
R-, R«
-N
N?,
gleich oder verschieden,
Älkyl mit 1 bis lö Kohlenstoffatomen,
Aryl mit 6 bis 10JKohlenfetoffätomen im mono-
oder polycycliscHefr\ "KerW) ;i<" " lc·' : ii: :ür>
,'■ ■,' .-. ■ ' f;;·- f'- »iii
Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Cyano;
Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Cyano;
Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy; Anion
bedeuten»
2. Diazotypiematerial, gekennzeichnet
dadurch, daß es in der lichtempfindlichen Schicht
ein Diazoniumsalz der allgemeinen Formel
Y-
worin
bedeuten, enthält.
* * VV
gleich oder verschieden, Alkyl mit 1 bis IO Kohlenstoffatomen,
Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen im raono- oder polycyclischem Kern;
Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Cyano; Wasserstoff., Halogen, Alkyl, Alkoxy;
Anion
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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