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Spielfigur mit Sprungbewegung und einem vom Triebwerk aus zeitweilig
gespannten Schlaghebel Spielfiguren, die bei Freigabe einer zwischen dem Werk und
den Sprunggliedern eingesetzten und gespannten Feder eine Sprungbewegung ausführen,
sind bereits bekannt. In das Getriebe dieser Werke ist eine Zapfenscheibe eingesetzt,
deren Zapfen beim Umlauf einen abgefederten Schlaghebel aus seiner Grundstellung
drängen, der nach dem Vorbeischwenken der Zapfen wieder in seine Grundstellung zurückschnappt,
also nur einen kleinen Schwenkwinkel ausführen kann.
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Demgegenüber unterscheidet sich die Erfindung dadurch, daß der das
Springen herbeiführende Schlaghebel oder Bügel eine Drehung um einen großen Winkel
ausführt, wodurch naturgemäß eine viel stärkere Schnellkraft und eine erheblich
größere Sprungweite erzielt wird. Erfindungsgemäß wird eine so große Schwenkbewegung
der Sprungglieder dadurch erzielt, daß der Schlaghebel zu einem das Triebwerkgehäuse
umgreifenden U-förmigen Bügel gestaltet ist, dessen frei schwingender Steg federnde
Sprungglieder trägt, und daß der Bügel an einer über die Schlüsselachse des Triebwerkes
geschobenen überwurfkappe befestigt ist, die innen eine das abwechselnde Spannen
und Freigeben des Schlaghebels bewirkende Schiebersteuer ung hat.
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Das Federwerk wird vorzugsweise in einer zweibeinigen Spielfigur untergebracht,
die eine Anzahl von Sprüngen in gewissen Zeitabschnitten macht. Die Anwendung der
Erfindung eignet sich besonders für hüpfende Vogelfiguren, die ziemlich weite Sprünge
machen, auszuruhen scheinen und wieder weiterhüpfen.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigen die Abb. i eine schaubildliche Darstellung der auseinandergenommenen,
sich selbsttätig sperrenden und auslösenden Schwenkvorrichtung für die Sprungglieder
einer Spielfigur, Abb. 2 und 3 eine Vorder- und Rückansicht des Federwerks und die
Abb. ¢ das Federwerk unmittelbar vor dem Abspringen.
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Ein Gehäuserahmen i birgt ein aufziehbares Federwerk z bekannter Bauart
und wird von dessen vierkantiger Schlüsselachse 3 derart durchsetzt, daß diese auf
der einen Seite mit einem kurzen und auf der anderen Seite mit einem langen Ende
aus dem Gehäuse i herausragt. Auf dem langen Achsenende 3 sitzt lose drehbar eine
Scheibe 4, die eine mittlere kreisförmige Vertiefung 5, zwei einander gegenüberliegende
Schlitze 6 und zwei einander gegenüberstehende Zapfen 7 aufweist, wobei die Richtungen
der Schlitze und der Zapfen aufeinander senkrecht stehen.
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In der Vertiefung 5 ist ein Sperrzahnrad 8 eingelegt, das auf der
Welle 3 befestigt ist. Zu diesem Zweck weist das Zahnrad 8 ein viereckiges Loch
9 auf, dessen Abmessungen dem Vierkant der Achse 3 entsprechen. Über
dem
Sperrad 8 und auf der Scheibe 4 gleitet ein Zwischenschieber i o, der eine mittlere
Öffnung i i für den Durchtritt der Achse 3 und zwei senkrecht abgebogene, in einer
Ebene liegende Lappen i z, i 2a hat, die zu beiden Seiten der Öffnung i i aus der
Schieberplatte io herausgebogen sind. Der Schieber io ist nochmals, von der anderen
Seite gesehen, in der Abb. i dargestellt. Er liegt so auf der Platte 4, daß seine
Lappen 12, 12a durch die Zahnlücken des Rades 8 hindurch und in die Schlitze 6 der
Scheibe 4. hineinragen. Die Lappen 12, i 2a des Zwischenschiebers i o sind
derart angeordnet und bemessen, daß sich der Zwischenschieber io in den Schlitzen
6 hin und her schieben läßt, wobei entweder der Lappen 12 oder der Lappen i 2a in
den Bereich des Zahnkranzes des Rades 8 tritt. Auf der Achse 3 ist ferner eine Kappe
13 aufgeschoben, deren Ringwand 13a die Scheibe 4 umfaßt. Die Ringwand i 3a weist
zwei einander gegenüberliegende Querschlitze 14 auf. Aus dem Boden der Kappe 13
ist in der Nähe ihrer mittleren Öffnung 15 ein Zapfen 16 mit einer Bohrung 17 herausgebogen.
Durch die Querschlitze 14 der Kappe 13, i3a ist ein Auslöseschieber i8 geschoben,
dessen eines Ende einen Lappen i 9 mit einer Bohrung 2o trägt und dessen anderes
Ende zu einem Haken 2 i abgekröpft ist, der eine kurvenförmig verlaufende Kante
22 aufweist. Der Schieber i8 ist in der Zeichnung nochmals, von der anderen Seite
gesehen, dargestellt. In die Bohrungen 17 und 2o des Zapfens 16 und des Lappens
19 sind die Enden einer Schraubenfeder 23 eingehängt, die den Auslöseschieber 18
gegen die Mitte der Kappe 13 hinzieht. Der Schieber i 8 weist gleich dem Zwischenschieber
i o einen mittleren Längsschlitz 24 für den Durchtritt der Achse 3 auf und trägt
ebenfalls zwei in einer Ebene liegende, senkrecht abgebogene Lappen 25, die zu beiden
Seiten des Längsschlitzes 24 aus dem Material der Auslöseschieberplatte i8 herausgebogen
sind. Die Lappen25 des Auslöseschiebers sind derart angeordnet und bemessen, daß
sie in den Schwenkbereich der von der Scheibe 4 abstehenden Zapfen 7 treten, wenn
der in den Schlitzen 14 der Kappe 13 geführte Schieber i 8 durch die Feder 23 nach
innen gezogen wird. Ist der Schieber 18 zurückgedrückt, die Feder 23 also gespannt,
so können bei einer Drehung der Kappe i 3 gegenüber der Scheibe 4. die Lappen 25
des Auslöseschiebers i 8 an den Zapfen 7 vorbeigleiten. Ein Abfallen der Kappe 13
und damit ein Auseinanderfallen des ganzen an der Außenseite des Triebwerkgehäuses
i angeordneten Mechanismus wird durch einen auf die Achse 3 aufgeschobenen und daran
befestigten Ring 26 verhindert. Im Schwenkbereich des Auslöseschieberhakens 21 ist
am Gehäuse i ein senkrecht von der Gehäusewand abstehendes Leitstück 27 derart befestigt,
daß beim Herannahen des Schiebers i 8 dessen Kante 22 auf die Leitfläche 27 aufläuft,
wodurch der Schieber 18 zurückgedrückt wird. An der Kappe 13 ist weiterhin
der eine Schenkel eines U-förmig gestalteten Bügels 28 befestigt, dessen
anderer Schenkel auf dem kurzen Achsenende auf der anderen Seite des Triebwerkgehäuses
i sitzt (Abb. 3). Eine um das kurze Achsenende 3 geschlungene Drahtfeder z9 ist
mit einem Ende in den einen Schenkel des Bügels 28 eingehängt und mit dem anderen
Ende an einer aus der Gehäusewand herausgebogenen Lasche 3o befestigt. An den Bügeln
28 sind zwei Sprungglieder 31 und zwei teilkreisförmig gebogene Kufen 32 aus federndem
Draht befestigt. An der vorderen Stirnseite des Gehäuses i ist eine Querstange 33
(Abb. i) angeordnet, an der die Kufenenden angelötet sind. Die Kufen 32 können gegebenenfalls
auch -weggelassen werden.
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Die Wirkungsweise der Springvorrichtung ist folgende: Das Federwerk
wird durch einen auf die Achse 3 aufgesteckten Schlüssel aufgezogen und auf eine
ebene Unterlage gestellt, wo sich das Werk auf den Sprunggliedern 3 i und den Kufen
32 abstützt.
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Beim Aufziehen des Werkes drängen die schräg anlaufenden Zahnrücken
des auf der Achse 3 befestigten Rades 8 den Lappen 12 oder 12a und damit den Schieber
i o abwechselnd zur Seite, die Welle 3 kann also ohne weiteres gedreht werden. Sobald
das Federwerk 2 freigegeben wird, beginnt sich die Werkfeder zu entspannen, und
die Welle 3 dreht sich entgegengesetzt der Aufzugsrichtung. Dabei tritt ein Zahn
des sich mit der Welle 3 drehenden Rades 8 je nach der Lage des Zwischenschiebers
i o hinter -den Lappen 12 oder i 2a und nimmt den Zwischenschieber i o mit,
der mit seinen in die Schlitze 6 eingreifenden Lappen 12, 12a die Scheibe 4 mitnimmt.
Infolgedessen drehen sich auch die Stifte 7 und treten hinter die Lappen 25 des
Auslöseschiebers 18, der mit der Kappe 13 samt dem an dieser befestigten Bügel 28
gleichfalls gedreht wird, und zwar in Richtung gegen die Leitfläche 27 hin. Bei
dieser Bewegung werden die Schenkel der Drahtfeder 29 einander genähert, diese also
gespannt (Abb. 3). Sobald die Kurvenkante 22 des Schiebers 18 (Abb. 2) auf die Leitfläche
27 aufläuft, wird der Auslöseschieber 18 in seiner Schlitzführung 14 so verschoben,
daß sich dessen Ende 19 von der Achse 3 entfernt, wodurch die Feder 2,3 gespannt
wird. Ist der Auslöseschieber 18 um ein gewisses Stück verschoben
worden,
so treten die Lappen 25 neben die Stifte 7 der Scheibe ¢, und die lose auf der Achse
3 sitzende Kappe 13 wird mitsamt dem Bügel 28 durch die sich entspannende
Feder 29 mit einem kräftigen Ruck gegen die Querstange 33 hin zurückgeschnellt.
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Sobald das Ende 2 i des Auslöseschiebers 18 bei der Rückdrehung
aus dem Bereich der Leitfläche 27 kommt, gleitet der Auslöseschieber durch den Zug
der sich entspannenden Feder 23 wieder in seine alte Lage.
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Die Lappen 25 treten wieder in den Bewegungsbereich der Stifte 7,
und die Drehbewegung von Kappe 13 und Bügel 28 wird unter Spannen
der Feder 29 von neuem ein-,geleitet.
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In seiner Anfangsstellung steht das Werk 2, wie in Abb.2 in gestrichelten
Linien veranschaulicht ist, auf den Krallen 3 i und auf den Kufen 32 auf. Da das
Werk auf dem Boden aufsteht, spielen sich für den Beschauer die Bewegungsvorgänge
zwischen Werkgehäuse i und dem Bügel 28 in umgelehrter Weise ab, d. h. das
Werkgehäuse führt gegenüber seiner ruhenden Standfläche zunächst eine Drehung nach
unten aus (vgl. ausgezogene Stellung der Abb. 2). Beim Zurückschnellen des Bügels
28 von der Stellung in Abb. 2 in die Stellung nach Abb. 4. steminen sich die Krallen
31 kräftig gegen die Standfläche, und das Werk 2 samt dem Gehäuse i schwingt
entgegen dem Uhrzeigersinn um die Achse 3. Durch diese Lagenveränderung des Werks
2 wird dessen Gewicht aufgehoben, und die durch den Schwung frei gewordene kinetische
Energie erzeugt noch eine überschüssige Kraftkomponente in senkrechter Richtung
nach oben, in Pfeilrichtung A der Abb. q. Dies hat zur Folge, daß sich die Krallen
31 von ihrer Standfläche abheben, das Werk sich also mit dem über den Krallen
3 i liegenden Teil gleichsam aufbäumt (Abb. q.). Gleichzeitig nähert sich der herumschnellende
Bügel 28 der Querstange 33, wodurch die kurvenförmigen Federn 32 in die aus Abb.
¢ ersichtliche Lage gespannt werden. Durch die rasche Annäherung der Kufenenden
gegeneinander bauchen sich die Kufen aus. Da sie an der Standfläche festen Widerstand
finden, wird das Werk in der Richtung des Pfeils B abgeschnellt. Die Spielfigur
hegt daher in Richtung der aus den beiden Kraftimpulsen sich ergebenden Resultante
(Pfeilrichtung C der Abb. 4) durch die Luft, um nach einem Sprung von ungefähr einem
Meter zu landen. Beim Niedergehen schlagen zuerst die Kufen 32 auf dem Boden auf,
und das Werk kippt auf die Krallen 3 i um. Schon während des Sprunges nähern sich
die Kappe 13 mit dem Bügel 28 und die Leitfläche 27 einander. Damit ist der alte
Zustand wieder hergestellt, und eine neue Sprungbewegung erfolgt, sobald der Auslöseschieber
i 8 vom Leitstück 27 neuerdings verschoben wird.
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An Stelle der Sprungbewegung nach vorwärts oder rückwärts kann man
das Werk auch einen Sprung am Ort oder einen Saltomortale ausführen lassen. Zu diesem
Zweck brauchen nur die Kufen und Krallen anders geformt und an anderer Stelle angeordnet
sein bzw. die Kufen weggelassen werden. An Stelle der Drahtkufen können auch federnde
Gliedmaßen der Spielfigur treten. Auch können an dein Gehäuse i oder an der Figur
weitere feste oder bewegliche, federnde Glieder angeordnet sein.