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Selbstwendende Honigschleuder
Die Erfindung bezieht sich auf eine selbstwendende Honigschleuder, bei der die Wabenrahmenmit Drehachsen, Drehzapfen od. dgl. auf einem auf der Zentralwelle drehbar gelagerten Speichenrad angeordnet sind.
Bei einer bekannten Ausführung sind die Rahmen mit einem mittleren Fusszapfen versehen und mit diesem in dem Speichenrad gelagert. Diese Honigschleudern sind mit verschiedenartigen Mitteln zur Erteilung der Wendebewegung versehen, z. B. mit einem Planeten- oder Seilgetriebe. Das Speichenrad ist mit Anschlägen versehen, die bei jedem Drehrichtungswechsel des Rades zuerst eine gleichzeitige Umdrehung aller Wabenrahmen um 1800 bewirken, wonach das ganze System in der neuen Drehrichtung zu rotieren beginnt. Diese Anordnung ist jedoch nachteilig, da bei jedem Drehrichtungswechsel erhebliche Trägheitskräfte zu überwinden sind, wodurch eine ungünstige Beanspruchung des Triebwerkes entsteht, so dass die die Schleuder bedienende Person beim Drehen der Kurbel unangenehme Schläge spürt.
Diese Nachteile der selbstwendenden Honigschleuder werden durch die erfindungsgemässe Ausbildung beseitigt, die darin besteht, dass die Wabenrahmen auf ihrer Drehachse, ihrem Drehzapfen od. dgl. einen kurbelartigen Hebel mit einem Stift, einer Rolle od. dgl. aufweisen, und dass auf der Zentralwelle eine Steuerscheibe befestigt ist, die mindestens eine Ausnehmung zum Eingreifen der gegen die Steuerscheibe elastisch liegenden Rolle der Hebel für ein Wenden der Wabenrahmen beim Drehen der Steuerscheibe aufweist. Bei der erfindungsgemässen Schleuder werden die Wabenrahmen nacheinander und nicht etwa alle gleichzeitig gewendet. Gegenüber der bekannten Ausführung kommen daher die Beharrungskräfte sanfter zum Vorschein und die Arbeitsweise der Schleuder wird frei von Schlägen und Stössen.
Nach einer vorteilhaften Ausführung sind die die kurbelartigen Hebel tragenden Drehachsen der Wabenrahmen in einem Gerippe gelagert, das aus einem auf der Zentralwelle gelagerten, oberen und unteren Speichenrad und einer diese verbindenden Hohlwelle besteht, um den Beanspruchungen durch die Beschleunigungskräfte besser zu widerstehen. Das Gerippe kann auch aus einem auf der Zentralwelle gelagerten, oberen und unteren Speichenrad, und diese verbindende, gleichzeitig als Anschlag für die Wabenrahmen dienende Stäbe bestehen. Durch das Gerippe wird eine stabile und sichere Lagerung der Wabenrahmen erreicht.
Um die Schläge beim Wenden der Schleuder weiter zu mildern bzw. zu beseitigen, ist in der die Schleuder antreibenden Handkurbel ein Klinkenschaltwerk mit zwei Klinken eingebaut, das die Behar- rungskräfte, welche nicht restlos zu beseitigen sind, und deren Wirkung sich auf die Hand des Bedienenden durch die Handkurbel übertragen würde, ausschaltet. Erfindungsgemäss ist der Kurbelhebel aussermittig mittels eines Bolzens auf einer auf der Kurbelwelle frei drehbaren Halterscheibe schwenkbar gelagert, neben der auf der Kurbelwelle die Sperrscheibe aufgekeilt ist. Auf dem zur Kurbelwelle in seiner Lage veränderbaren Kurbelhebel sind zwei Klinken schwenkbar gelagert, die zur Sperrscheibe von einer Feder gedrückt werden, so dass je nach Lage des Kurbelhebels zur Kurbelwelle eine der beiden Klinken im Eingriff ist.
Um die Lage des Kurbelhebels zur Kurbelwelle für die beiden Drehrichtungen der Schleuder zu ver- ändern und damit die eine oder die andere Klinke mit der Sperrscheibe in Eingriff zu bringen, weist das dem Handkurbelgriff gegenüberliegende Ende des Kurbelhebels Doppelkeilflächen auf. In der Halter-
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scheibe ist ein radial verschiebbarer, zu deren Zentrum durch eine Feder gedrückter Drücker angeordnet, der mit den Keilflächen des Kurbelhebels zusammenwirkende Gegenkeilflächen besitzt, so dass der.
Drücker die Lage des Handkurbelhebels zur Kurbelwelle fixiert und damit den Eingriff der einen oder andern Klinke bestimmt.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Handkurbel ist der Kurbelhebel durch einen raschen kräftigen Ruck unter Überwindung der Kraft der Druckfeder von einer in die andere Lage infolge der Trägheit der Schleuder zu bringen. Beim langsamen Andrehen der Kurbel ist die Kraft der Druckfeder jedoch so gross, dass ein Überschnappen des Kurbelhebels über die Keilflächen des Drückers nicht möglich ist.
Fig. l zeigt eine beispielsweise Ausführung im Schnitt, Fig. 2 stellt dieselbe im Grundriss dar. Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform des die Wabenrahmen tragenden Gerippes im Grundriss. Die Vorrichtung zum Wenden eines Wabenrahmens um 1800 oder sogar um einen noch grösseren Winkel ist in Fig. 4 in Seitenansicht und in Fig. 5 im Grundriss dargestellt, während Fig. 6 eine Alternative zeigt. Gemäss Fig. 7 ist der kurbelartige Hebel zum Wenden des Wabenrahmens nach aussen gerichtet. Die Fig. 8 zeigt einen teilweisen Mittelschnitt durch die Handkurbel, die Fig. 9 eine Ansicht auf die Kurbelklinke und Fig. 10 eine Teilansicht auf den Kurbeldrücker.
Gemäss Fig. 1 dient zum Antrieb der Honigschleuder mit automatischer Rahmenwendung eine Handkurbel 1, welche die Antriebswelle 2 antreibt, deren Drehbewegung mittels eines Übersetzungsgetriebes 3 auf die Zentralwelle 4 übertragen wird, mit der eine Nockenscheibe 5 fest verbunden ist. Mit der Mantelfläche dieser Nockenscheibe 5 sind Rollen 7 ständig in Kontakt, die am Ende von kurbelartigen, das Wenden der Wabenrahmen 13 bewirkenden Hebeln 6 gelagert sind. Die Nockenscheibe 5 ist mit einer radialen Ausnehmung 8 versehen. Wird diese Scheibe 5 in der Richtung des Pfeiles 9 gedreht. dann fällt die nächstliegende Rolle 7 in die Ausnehmung 8 ein, wodurch eine Wendung des Hebels 6 in Pfeilrichtung 10 erfolgt, der den mit ihm fest verbundenen Wabenrahmen 13 gleichfalls wendet. Der Kontakt des Hebels 6 bzw.
Rolle 7 mit der Scheibe 5 wird durch die Feder 11 gesichert, die zwischen Hebel 6 und einem Bolzen des Bodenspeichenrades 16 gespannt ist. Falls die Nockenscheibe 5 mit mehreren Ausnehmungen 8 versehen ist, können dieselben am Umfang der Scheibe vorteilhaft in ungleichmässigen gegenseitigen Abständen vorgesehen sein.
Die Honigwaben 12 werden in die Wabenrahmen 13 eingelegt, welche an den Stirnflächen mit Gittern 14 versehen sind. Die Achse 15 jedes Rahmens 13 ist mit dem kurbelartigen Hebel 6 festverbunden und im aus einem Bodenspeichenrad 16, einem oberen Speichenrad 17 und einem Verbindungsrohr 18 gebildeten Gerippe drehbar gelagert. Die Wabenrahmen 13 sind in ihrer Drehbewegung durch am Bodenspeichenrad 16 vorgesehene Anschläge 19 und 20 begrenzt (Fig. 2).
Die Nockenscheibe 5 ist gegen das Bodenspeichenrad 16 begrenzt verdrehbar und wird durch nicht gezeichnete Anschläge in gewünschten Grenzen gehalten.
Bei dem die Wabenrahmen 13 tragenden Gerippe gemäss Fig. 3. werden die Speichenräder 16 und 17 statt durch ein zentrales Verbindungsrohr mittels am Umfang angebrachten Stäben 21 miteinander verbunden, wobei diese Verbindungsstäbe gleichzeitig als Anschläge dienen. Fig. 3 zeigt den zum Anschlag gebrachten Rahmen in seiner zweiten Stellung 13'.
Um eine Wendung des Wabenrahmens um 1800 und noch weiter zu ermöglichen, besitzt der kurbelartige Hebel 6 (Fig. 4 und 5) in seiner Nabe eine Aussparung 22, in der ein mit der Rahmenachse 15 fest verbundener Stift 23 schwenken kann. Wird der kurbelartige Hebel 6 geschwenkt, wird dabei auch der Stift 23 mitgenommen, der in der Aussparung 22 sonst genug Spielraum besitzt. Sobald der Hebel 6 zum Stillstand kommt, dreht sich der Wabenrahmen 13 dank seines Drehimpulses weiter, was demselben durch die Aussparung 22 ermöglicht wird. Ein gleicher Effekt wird gemäss Fig. 6 durch denWinkelhebel 6a mit zwei Armen 24, 24' erreicht, die mit entsprechenden Ausnehmungen 8, 8' der Nockenscheibe 5 zusammenwirken, was eine Wendung des Rahmens 13 um 1800 zur Folge hat.
Fig. 7 veranschaulicht eine Alternative der Anordnung des kurbelartigen Hebels 6, welcher von der Achse der Schleuder nach aussen gerichtet ist. In diesem Fall ist auch die Ausnehmung 25 der Nockenscheibe 5 nach aussen gerichtet, wobei die Nockenscheibe 5 am Umfang einen in axialer Richtung abstehenden Rand 26 besitzt und dadurch versteift ist.
Gemäss den Fig. 8-10 ist auf der Kurbelwelle 2 eine Sperrscheibe 27 aufgekeilt und neben dieser eine Halterscheibe 28 drehbar gelagert, in der aussermittig ein Bolzen 29 befestigt ist, auf dem der Kurbelhebel 30 schwenkbar gelagert ist. Auf einem Zapfen 31 des Kurbelhebels 30
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befinden sich zwei Klinken 32 und 33, welche mittels einer Feder 34 wahlweise im Eingriff mit der Sperrscheibe 27 gehalten sind. Durch das Drehen mit der Kurbel 30 nimmt die eine Klinke 32 die Sperrscheibe 27. und damit die Kurbelwelle 2 mit, so dass es zum Drehen der Kurbelwelle kommt.
Das dem Handkurbelgriff gegenüberliegende Ende des Kurbelhebels 30 weist Doppelkeilflächen auf, die mit Doppelkeilflächen eines Drückers 35 zusammenwirken, der in der Halterscheibe 28 radial verschiebbar angeordnet und zu deren Zentrum durch eine Feder 36 gedrückt wird, so dass der Drücker die Lage des Handkurbelhebels 30 zur Kurbelwelle fixiert und damit den Eingriff der einen oder der andern Klinke 32 bzw. 33 bestimmt.
Wenn man das Drehen mit der Kurbel 30 beendet, überspringt die Klinke 32 die Zähne der Sperrscheibe 27 und diese dreht sich leer weiter. Will man die Drehrichtung jedoch ändern, dann ruckt man heftig mit der Kurbel 30 in entgegengesetzter Richtung, bis die Keilfläche am Ende des Kurbelhebels 30 über die Keilfläche des Drückers 35 springt und die Kurbel in der andernLage fixiert, wodurch die zweite Klinke 33 in Eingriff kommt und die Klinke 32 aus dem Bereich der Sperrzähne tritt. Mit der Kurbel 30 kann nun die Schleuder in entgegengesetzter Drehrichtung gedreht werden.
Die beschriebene, einfache Ausführung der Honigschleuder knüpft an die der gebräuchlichsten Honigschleudern an, bei denen die Waben von Hand auszunehmen und zu wenden sind, und bei denen der Antrieb auf der Oberseite erfolgt, welcher aber im vorliegenden Fall auch von unten erfolgen kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Selbstwendende Honigschleuder, bei der die Wabenrahmen mit Drehachsen, Drehzapfen od. dgl. auf einem auf der Zentralwelle drehbar gelagerten Speichenrad angeordnet sind, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Wabenrahmen (13) auf ihrer Drehachse (15), ihrem Drehzapfen od. dgl. einen kur- belartigenHebel (6) mit einem Stift, einer Rolle (7) od. dgl. aufweisen, und dass auf der Zentralwelle (4) eine Steuerscheibe (5) befestigt ist, die mindestens eine Ausnehmung (8) zum Eingreifen der gegen die Steuerscheibe (5) elastisch liegenden Rolle (7) der Hebel (6) für ein Wenden der Wabenrahmen (13) beim Drehen der Steuerscheibe aufweist, wobei der kurbelartige Hebel (6) mittels einer Feder (11) gegen die Steuerscheibe (5) gedrückt wird.