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Spielzeugfigur, insbesondere in Gestalt eines springenden Frosches
Die Erfindung bezieht sich auf ein mit Uhrwerk angetriebenes Kinderspielzeug, das
vorzugsweise aus Blech gefertigt, periodische Sprungbewegungen ausführen soll und
auch in der Lage sein soll, die schwierige Bewegung eines Saltos nach rückwärts
auszuführen. Für die Ausführung eines freien Überschlages in der Luft nach rückwärts
eignet sich besonders eine sitzende oder liegende Tierform, z. B. ein im wesentlichen
auf den Hinterbeinen sitzender Frosch, mit relativ tiefliegendem Körperschwerpunkt
und langen Sprungbeinen, wobei das Lot des Körperschwerpunktes eine gewisse Strecke
hinter der vorderen Begrenzung der Spr=gl)eine liegt. Führen die Hinterbeine eine
Schnellbewegung nach unten aus, so tritt sowohl eine Aufwärtsbewegung als auch eine
Drehbewegung um den Körperschwerpunkt nach rückwärts auf, so daß bei richtiger Bemessung
des Sprungimpulses erreicht NN-erden kann, daß die Figur nach Ausführung eines Saltos
gerade wieder mit den Füßen auf den Boden gelangt.
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Es ist bekannt, zur Durchführung dieser Sprungbewegung einen sogenannten
Abschnapptrieb zu benutzen, bei dem ein mit einer Ablaufbremse versehenes Uhrwerk
über eine Stiften- oder Daumenscheibe und einen Spannhebel periodisch eine Feder
spannt, die nach Erreichen ihrer Extremlage schlagartig in ihre Ausgangslage zurückschnellt
und die mit dem Spannhebel verbundenen Sprungbeine nach unten bewegt.
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Die bekannte Ausführungsform hat jedoch den Nachteil, daß die Figur
mit gestreckten Hinterbeinen wieder auf den Boden kommt, da die Sprungbewegung sehr
viel schneller erfolgt als das Wiederaufziehen des Abschnapptriebes durch das Uhrwerk.
Die Figur gelangt demnach bei relativ hochliegendem Schwerpunkt wieder auf den Boden,
so daß vor allem durch unvermeidliche Ungleichförmigkeiten
beim
Absprung und dem dadurch bedingten ungleichen Aufsetzen der Beine auf den Boden
die Figur praktisch bereits nach dem ersten Überschlag umstürzt.
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Eine nach der Erfindung beschaffene Spielzeugfigur vermeidet die geschilderten
Nachteile und ist imstande, mit großer Sicherheit mehrere Sprünge hintereinander
auszuführen, ohne dabei umzufallen. Durch die Erfindung wird eine Spielzeugfigur,
insbesondere ein Frosch, mit Uhrwerk, Ablaufbremse und Abschnapptrieb zur Ausführung
mehrmaliger Sprungbewegungen, vorzugsweise zur Ausführung von Überschlägen frei
in der Luft nach rückwärts, geschaffen derart, daß die mit den Sprungbeinen verbundene
Welle und der Spannhebel des Abschnapptriebes für sich drehbar gelagert sind und
über einen Klinkentrieb miteinander in Verbindung stehen. Beim Ausführen der Spannbewegung
des mit der Sprungfeder verbundenen Spannhebels wird dieser mit der Sprungwelle
gekuppelt und am Ende der rückläufigen Abschnappbewegung des Spannhebels entriegelt,
wobei eine an dem Körper der Figur und an einem Sprungbein angreifende Rückholfeder
die Sprungbeine unmittelbar nach dem Absprung wieder anzieht.
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Eine besonders einfache und zweckmäßige Ausführung ergibt sich, wenn
die über Abstandhülsen mit den Sprungbeinen fest verbundene Welle in Lageraugen
am Uhrwerksrahmen und der Spannhebel auf dieser Welle zwischen den Augen gelagert
ist. Wird hierbei eine der Abstandhülsen mit einer rollenförmigen Verstärkung und
einer Stufe versehen, erhält der Spannhebel eine auf einem Zapfen drehbar gelagerte,
unter dem Druck einer Feder stehende Klinke mit einer Nase, und wird der Triebwerksrahmen
als Anlaufplatte ausgerüstet, so ist erreicht, daß beim Zurückgehen der Spannfeder
die Klinke in die Stufe einfällt und diese mit der Sprungwelle kuppelt, beim Vorwärtsschnellen
der Spannfeder dagegen die Nase der Klinke gegen die Anlaufplatte am Uhrwerksrahmen
anläuft und den Klinkentrieb gegen Ende der Sprungbewegung entriegelt. Die zwischen
Körper und Sprungbeinen der Figur wirksame Rückholfeder verbringt diese dann in
die Ausgangslage zurück.
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Die Anordnung kann ferner so getroffen sein; daß wenigstens eines
der beiden Sprungbeine einen nach innen abgewickelten Lappen mit einem Auge zur
Befestigung der Rückholfeder aufweist, der gleichzeitig als Anschlag für die Rückholbewegung
dient. Die mit der rollenförmigen Verstärkung und der Stufe versehene Hülse kann
ebenso wie die Klinke als Spritzgußteil ausgebildet sein und einen Ansatz zum Annieten
eines Sprungbeines aufweisen. Als Sprungfeder kann eine Schraubenfeder benutzt werden,
die einerseits mit dem Spannhebel verbunden, anderseits am vorderen Ende des Triel)-werksrahmens
befestigt ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Froschfigur in verschiedenen Phasen eines Rückwärtssaltos;
Fig. 2 ist ein Durchschnitt des Gegenstandes nach C-D der Fig. 3; Fig. 3 eine Ansicht
von oben bei abgenommenem Rückenteil; Fig.,I ist ein Schnitt nach A-B der Fig. 3,
von vorn gesehen; Fig. 5 und 6 veranschaulichen den Klinkentrieb zwischen Spannhebel
und Sprungwelle in zwei Bewegungsphasen.
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Der Uhrwerksrahmen i ist in dem wesentlich aus Unterteil 2 mit Vorderfüßen
3 und Oberteil 4 bestehenden Froschkörper durch Lappen und Schlitze befestigt. Die
Uhrwerkswelle 5 ragt mit einem Vierkant 6 aus einer Öffnung an der Unterseite des
Froschkörpers heraus und ist über ein Gesperre mit dem dreiteiligen Daumentrieb
7 gekuppelt; sie steht ferner über eine Reihe von Zwischentrieben mit der Ablaufbremse
8 in Verbindung. Das hintere Ende des Triebwerksrahmens. weist zwei abgewinkelte
Lageraugen 9 zur Lagerung der Welle io auf. Zwischen den Lageraugen 9 ist, für sich
verschwenkbar, der aus einem U-förmigen Blechteil bestehende Spannhebel i i gelagert.
Ein am vorderen Ende des Uhrwerksrahmens angenieteter Stift 13 und eine Kralle 12
am Spann-Hebel i i dienen zur Befestigung der Sprungfeder 14. Die Schenkelenden
des Spannhebels i i sind durch eine Achse 15 verbunden, deren freies Ende 16 mit
einer schwenkbaren Klinke 25 versehen ist. Der Triebwerksrahmen i weist außerdem
eine Anlaufplatte 17 am rechten hinteren Ende auf.
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Das Unterteil 2 des Froschkörpers ist ferner mit zwei Ausschnitten
am hinteren Ende versehen, durch die die Welle io aus dem Körper heraustreten kann.
Die Sprungbeine 18 sind mit der Welle io über Hülsen i9 und 20 verbunden. Um die
Hülse i9 ist eine Rückholfeder 21 geschlungen, die sich einerseits gegen den Körperunterteil
2 abstützt, anderseits in einem Auge des nach innen gebogenen Lappens 22 am linken
Sprungbein befestigt ist. Das rechte Sprungbein 18 kann ebenfalls mit einem solchen
Lappen 22 versehen sein. Beide Lappen können auch als Anschlag zur Begrenzung der
Aufwärtsbewegung der Sprungbeine 18, 18' dienen. Die Hülse 2o kann ebenso wie die
Klinke 16 aus einem Spritzgußteil bestehen. Der dem rechten Lager 9 benachbarte
Teil der rechten Hülse 2o ist mit einer Verstärkung 23 versehen, die eine Stufe
24 (Fig. 5 und 6) aufweist. Die Sperrklinke 25 ist ferner durch eine Nase 26 verlängert
und wird durch eine Klinkenfeder 27, die sich an einer Kralle 28 am Spannhebel i
i und am Klinkenrücken abstützt, gegen die Rolle 23 gedrückt.
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Der Sprungmechanismus der Froschfigur arbeitet wie folgt: Die Figur
wird mit einem Schlüssel am Vierkant 6 aufgezogen und auf den Boden gesetzt. Die
Daumenscheibe 7 drückt den Spannhebel i i langsam nach hinten, bis die Sperrklinke
25 hinter die Stufe 24 einfällt (Fig. 5). Gibt nun ein Daumen der Scheibe 7 den
Spannhebel I1 frei, so schnellt dieser unter der Wirkung der Sprungfeder 14 nach
vorn und nimmt die Welle to mit.
Der Froschkörper wird dadurch emporgeschnellt,
wobei er eine Drehbewegung nach rückwärts ausführt. Gegen Ende der Absprungbewegung
gelangt der Spannhebel ii so weit nach vorn, daß die Klinke 25 mit ihrer Nase 26
gegen die Platte 17 anläuft und schließlich entriegelt wird. Die jetzt in Funktion
tretende Rückholfeder 21 bringt die Sprungbeine unmittelbar nach dem Absprung in
die Ausgangslage zurück.
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Mit dem nach der Erfindung vorgeschlagenen Sprungmechanismus können
auch andere Sprungbewegungen ausgeführt werden, je nachdem die kinematischen Verhältnisse
der Spielzeugfigur gewählt sind. So kann z. B. bei einer anderen Schwerpunktlage
und bei schwächerer Absprungfeder die Figur nach vorn hüpfen, wobei sich wiederum
die schnelle Rückholbewegung günstig auf die Stabilität der Sprungbewegung auswirkt.