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Uhr mit elektromagnetischem Selbstaufzug und Zeigerstellvorrichtung
Es ist bekannt, das Zeigerstellen von Uhren mit elektrischen Aufzugsvorrichtungen
durch Fernimpulse vorzunehmen, z. B. durch Gleichstromstöße, durch dem Starkstromnetz
überlagerte Wechselstromimpulse oder durch gewöhnliche oder modulierte Hochfrequenzsignale;
hierfür wird eine von dem auf die Fernimpulse ansprechenden Relais gesteuerte Kraftquelle,
z. B. ein Korrektionsmagnet, benötigt, welcher durch Stift und Herzkurve den Minutenzeiger
in die richtige Stellung bringt.
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Es ist auch vorgeschlagen worden, Zeigerstellung und Aufzug der Triebfeder
gleichzeitig zu betätigen bzw. diese Betätigwig durch einen gemeinsamen Magneten
auszulösen; dieses bekannte Verfahren hat indes den Nachteil, daß der Aufzug nur
zu den verhältnismäßig seltenen Synchronisierzeiten (etwa viermal täglich) erfolgt,
so daß entweder sehr harte Werksfedern oder sehr kräftige Aufzugseinrichtungen vorgesehen
werden müssen.
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Zweck der Erfindung ist es, diesem Cbelstande abzuhelfen; nach der
Erfindung wird daher diese zwangsläufige Gleichzeitigkeit aufgehoben und eine Einrichtung
derart getroffen, daß zwar zu den Synchronisierzeitpunkten reguliert und aufgezogen
wird, dagegen außerdem in geeigneten Zwischenräumen die Aufziehvorrichtung allein
betätigt wird, man ist dadurch in der Lage, mit kleineren Magneten auszukommen,
ohne hierfür Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Die Erfindung ist in der Abbildung
schematisch dargestellt, und zwar für eine Uhr, deren Zeiger beispielsweise alle
6 Stunden gestellt und die durch ein alle 5 Minuten erfolgendes Anschalten des Magneten
aufgezogen wird. Durch eine im Punkt i drehbar gelagerte Schaltröhre 2 mit den Klemmen
3 und q wird ein Elektromagnet erregt, dessen Anker 6 zwei Hebel bewegt; der mit
Aufziehklinke 7 und Rückholfeder 8 versehene Aufziehhebel9 und der mit dem Korrektionsstift
io ausgestattete Korrektionshebel i i.
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Die Schaltröhre 2, die durch den federnden Ansatz 12 auf dem Schalthebel
13 aufliegt, kann durch ein Ausrücken des Schalthebels 13 nach rechts in die Stromschlußstellung
gebracht werden, entweder magnetisch durch den vom Relais i q. gesteuerten Hilfsmagneten
15 (zur Zeigerstellung) oder mechanisch (zum Aufziehen) durch den Einfachhebel 16,
der durch die Schleppfeder 17
mit dem Schalthebel 13 verbunden ist und durch
die Feder 18 an die beiden Schaltscheiben i9 und 2o angepreßt wird; die Scheibe
19 ist mit der Minutenzeiger-, die Scheibe 20 mit der Stundenzeigerachse
verbunden; durch die beiden Schaltscheiben wird der Stift 21 derart gesteuert, daß
der Schalthebel 16 alle 5 Minuten herabfällt, ausgenommen in den vollen Stunden,
da eine entsprechende Ausnehmung in i9 fehlt, und während je einer halben Stunde
vor der um 6, 12, 18 und 24 Uhr erfolgenden Zeigerstellung, da er dann durch
die Scheibe 20 am Einfallen verhindert
wird. Letzteres hat den
Zweck, daß die Uhr zur Zeit des Stellvorganges ,auch aufzugsfähig ist, da ja der
Magnet 5 dann alle beide Funktionen gleichzeitig zu erfüllen hat.
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Durch die Schaltscheibe ig in Verbindung mit der zweiten Schaltscheibe
2o wird erreicht, daß die mechanische Auslösung des Schalthebels 13 mit Ausnahme
der erwähnten Sperrzeiten alle 5 Minuten erfolgt; hierdurch zieht der alle 5 Minuten
angeschaltete Magnet 5 seinen Anker 6 an und die Triebklinke 7 zurück und spannt
dabei die Rückholfeder B. Bei Weiterdrehung der Schaltscheibe 19 nimmt der Einfallhebel
16 den Schalthebel 13 nach links mit, wodurch die durch die Feder 22 angepreßte
Schaltröhre 2 nach links gekippt wird und dabei den Magneten 5 abschaltet; die dadurch
freigegebene Rückholfeder 8 bewirkt mittels der Triebklinke 7 das Aufziehen des
Federhauses 23; die Aufzugskraft ist durch die Spannung der Rückholfeder 8 begrenzt,
so daß ein Oberziehen vermieden wird. Zur Vermeidung des Aufziehgeräusches ist eine
Luftbremse 24 vorgesehen, welche bewirkt, daß die Aufundabbewegungen des Ankers
6 und Hebel g, 11 sich entsprechend langsam vollziehen.
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Wenn sich der Aufzugsakt nicht regelmäßig alle 5 Minuten wiederholen
soll, sondern bloß so lange, bis das Federhaus voll aufgezogen ist, so wird die
Scheibe ig bloß als Sperrscheibe, die während der eigentlichen Korrektionszeit wirksam
ist, ausgebildet; die Schaltröhre wird dann durch die Feder 22 beim Anziehen des
Ankers abgeschaltet, beim Hochgehen des Ankers wieder eingeschaltet usw., und zwar
so lange, bis die Umfangskraft am Federhause gleich wird mit der Spannkraft der
Rückholfeder B.
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Die Zeigerstellung erfolgt mittels des in der Nähe des linken Platinenrandes
gelagerten Korrektionshebels i i, der beim Einziehen des Ankers 6 durch den Magneten
5 entgegen dem Uhrzeigersinne kräftig gedreht wird; der Stift io greift hierbei
in bekannter Weise in das 'Stellherz 25 ein; die Einschaltung des Magneten 5 erfolgt
wieder über die Schaltröhre 2, welche durch die Feder 22 im Uhrzeigersinne gekippt
wird, sobald der Schalthebel 13 entweder, wie in der Zeichnung dargestellt, durch
den kleinen Hilfsmagneten 15, der vom Relais 1 ¢ gesteuert wird, oder gegebenenfalls
direkt durch das Relais 14 nach rechts gezogen wird. Das Zurückkippen der Röhre
2 erfolgt bei der Weiterdrehung der Schaltscheibe i g durch den Einfallhebel 16,
der mittels der Schleppfeder 17 den Schalthebel 13 nach links zieht und dadurch
die Röhre 2 entgegen dem Uhrzeigersinne zurückkippt.
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Durch entsprechende Bemessung des Stellherzausschnittes ist dafür
zu sorgen, daß bei der ersten nach erfolgtem Stellvorgange eintretenden Aufzugsbewegung
des Ankers 5 (und damit des Hebels i i) der mitbewegte Stift i o nicht mehr in den
Ausschnitt, sondern außerhalb desselben einfällt.
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Die beschriebene Anordnung ist für Gleich-und Wechselstrom gleich
verwendbar und hat noch den besonderen Vorzug, daß unter geringfügigen Änderungen
normale Werke durch Aufsetzen der Hilfsvorrichtungen verwendbar gemacht werden können.