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Freistempelmaschine Es gibt bereits Maschinen zur Abstempelung von
Postsachen, in welchen ein drehendes Druckwerk, an dem der Reihe nach die einzelnen
Postsachen vorbeigeführt werden, die Entwertungszeichen anbringt. Bei den meisten
der bekannten Stempelmaschinen dieser Art erfolgt die Inbetriebsetzung des Druckwerkes
dadurch, daß die Kante des durch die Maschine geführten Briefes o. dgl. eine Cberwachungsvorrichtung
auslöst, durch die das Druckwerk betriebsfähig wird.
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Die Maschine nach der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß ein Paar von Überwachungsarmen beim Betrieb der Maschine beständig hin
und her geschwungen wird, an dieser Schwingung jedoch jedesmal verhindert wird,
wenn ein Brief o. dgl. in den Weg der Fühlarme getreten ist, worauf infolge der
veränderten oder aufgehaltenen Bewegung der Fühlarme das Druckwerk betriebsfähig
wird. Es hängt demnach die Inbetriebsetzung des Druckwerkes nicht mehr von der Kante
des durchgehenden Briefes o. dgl. ab, sondern von der Breitseite desselben, eine
Anordnung, die größere Vorteile bietet, da die Kante von Briefen häufig zu weich
ist, um die überwachungsvorrichtung in Bewegung zu setzen. Die Überwachungsarme
nach der vorliegenden Erfindung sind mit Hubscheiben verbunden, und wenn letztere
infolge der Verhinderung der Ausschwingung der Arme beeinflußt werden, so wirken
sie ihrerseits auf einen Teil des Druckwerkes ein, durch welchen das letztere in
Druckstellung gebracht wird. Das Druckwerk enthält einen in radialer Richtung geführten
Entwertungsstempel, und seine Radialverschiebung wird durch die Hubscheiben eingeleitet,
wenn letztere durch die an der Schwingung verhinderten Arme derüberwachungsvorrichtung
beeinflußt werden. Findet diese Einwirkung nicht statt, geht also kein Brief durch
die Maschine, so wird auch der Stempel nicht in Druckstellung radial verschoben.
In Verbindung mit dem Druckwerk ist ferner ein Zählwerk angeordnet, das ebenfalls
durch die Hubscheiben geschaltet wird und wie der Stempel in Ruhestellung bleibt,
solange kein Brief durch die Maschine geht, auch wenn sich letztere in Betrieb befindet,
während andererseits das Zählwerk arbeitet, wenn die Hubscheiben an ihrer gewöhnlichen
Drehung beim Vorhandensein eines Briefes im Wege der Überwachungsarme gehindert
werden.
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Die Zeichnungen stellen ein Ausführungsbeispiel dar: Abb. i ist eine
Draufsicht auf die ganze Maschine; Abb.2 bis 5 zeigen schematisch die Stellungen
der Überwachungsarme; Abb. 6 zeigt die Maschine in Vorderansicht; Abb. 7 und 8 sind
Einzelheitsschnitte nach VII-VII und VIII-VIII der Abb. i;
Abb.
9 zeigt in größerem Maßstabe einen Schnitt durch das Druckwerk; Abb. io ist eine
Draufsicht auf das Druckwerk nach Abnahme des Deckels; Abb. i i ist eine andere
Draufsicht auf Teile des Druckwerkes; Abb. 12 ist ein Schnitt nach XII-XII der Abb.
io; Abb. 13 ist ein Schnitt nach XIII-XIII der Abb. 12; Abb. 14 und 15 zeigen in
Draufsicht verschiedene Sätze von Hubscheiben; Abb. 16 ist eine Kantenansicht der
beiden Überwachungsarme; Abb. 17 ist eine Schnittansicht durch den Zapfen dieser
Arme, und Abb. 18 zeigt die Vorderansicht des Druckstempels.
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Auf einer Grundplatte B, die gleichzeitig als oberer Abschluß eines
Vorgelegegehäuses C dient, ist links (Abb. i) die Stapelvorrichtung für die zu stempelnden
Postsachen und die Vorrichtung zur Entnahme der einzelnen Postsachen aus diesem
Stapel angeordnet. Die Briefe L o. dgl. werden von einer Platte 57 beständig nach
vorn gegen eine Führungsleiste w gedrückt, die mit einem nach oben gerichteten Flansch
4 versehen ist. Die Druckplatte 57 wird zu diesem Zweck von einer nicht dargestellten
Feder in der Führung 5o nach vorn gezogen oder gedrückt, und die Vorderkanten der
Postsachen L werden gegen eine Platte 92 hin ausgerichtet. An dem abgebogenen Ende
dieser Ausrichtplatte ist eine Entnahmevorrichtung 81 angeordnet, bestehend aus
einer durch die Feder 8o überwachten Rolle S an einem Winkelhebel 75, um den Austritt
von mehr als einer Briefsache aus dem Stapel zu verhindern. Die Rolle S wirkt mit
einer anderen Rölle I zusammen. Zwischen ihnen wird der vorderste Brief hindurchgeführt,
wenn er mit den beständig in Drehung befindlichen Rollen F, F' (Abb. 6) in Berührung
kommt. Für gewöhnlich hält jedoch ein Arm T, der um den Zapfen 61 schwingbar ist
und zwischen die beiden Rollen F, F' hindurchtreten kann, den vordersten Brief außer
Berührung mit den Zuleitrollen F. Der Zapfen 61 und damit auch der Arm T werden
nun dadurch in bestimmtem zeitlichem Zusammenhang mit den Arbeitsvorgängen der ganzen
Maschine hin und her geschwungen, daß von diesem Zapfen unter der Platte B ein Arm
64 (Abb. 15) mit einer Rolle 65 gegen die ständig gedrehte Hubscheibe C2 durch die
Feder 68 gezogen und entsprechend der Form dieser Hubscheibe bewegt wird. Es kommt
demnach bei jeder Umdrehung der Scheibe C der jeweils vorderste Brief in Berührung
mit dem Kranz b der Rollen F, F', so daß dieser zwischen den Entnahmerollen S, I
hindurch zu einem anderen Rollensatz befördert wird.
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Der zweite Rollensatz besteht aus zwei Rollenpaaren, einem vorderen
Rollenpaar R1, R2 und einem rückwärtigen Rollenpaar R, R'. Das rückwärtige Rollenpaar
R, R' sitzt nach Abb. 14 auf der Welle 33, die durch das unter der Grundplatte B
vorgesehene Vorgelege beständig in Drehung gehalten wird. Das vordere Rollenpaar
R1, R2 sitzt wohl auch auf einer Welle, die beständig durch das Vorgelege in Drehung
versetzt wird. Jener Teil 18' der Welle, auf dem die beiden Rollen R1 und R2 sitzen,
ist jedoch mit dem im Gehäuse B gelegenen Teil durch ein Gelenk so verbunden, daß
ungeachtet der Ausschwingung des Teiles 18' der Welle den Rollen R1, R2 eine beständige
Drehung übermittelt wird. Dieses Gelenk ist ähnlich dem in Abb. 8 bei 22 und 23
angedeuteten Gelenk ausgebildet.
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Um die Rollen R1, R2 für gewöhnlich in Berührung mit den Rollen R,
R' zu bringen und sie davon wieder zu trennen, ist die in Abb. 14 dargestellte Hubscheibe
C4 angeordnet. Sie beeinfiußt den Armas, der auf dem Zapfen a1 befestigt ist, auf
dem ebenfalls ein Arm a befestigt ist, welcher die Welle 18' zwischen den beiden
Rollen Ri und R' umgreift und unter derWirkung derScheibeC zeitweise die Rollen
R1 und R2 mehr oder weniger den anderen Rollen R, R' nähert.
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Nach dem Durchgang der Briefe zwischen diesen beiden Rollenpaaren
gelangen sie an die bei P angedeutete beständig gedrehte Drucktrommel P, gegen welche
sie durch die Rollen R4 und R' angepreßt werden, wobei auch diese Rollen durch Hubscheiben
der Trommel P mehr oder weniger genähert werden, um das Stempeln der Briefe zu besorgen
bzw. zu unterlassen.
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Die Einrichtungen zum Andrücken der Rollen R1, R2 und zur Einstellung
der Stempelvorrichtung im Druckwerk P werden nun durch Arme T', H gesteuert,
die zwischen die Rollen R1, R2 und ihre Gegenrollen R, R' hineingeschwungen werden
oder aber durch einen durchgehenden Brief an dieser Schwingung verhindert werden.
Diese Arme T', H
sind auf einem Zapfen 93 angeordnet, und zwar sitzt nach
Abb. 16 der Arm T' lose auf dem Zapfen, während der Arm H mit ihm verstiftet ist.
Der lose Arm T' hat einen seitlichen Ansatz 99 mit einem Stift 98, der in die Bahn
des fest mit dem Zapfen 93 verbundenen Armes H hineinragt. Beide Arme haben' seitlich
abgebogene Köpfe ioi bzw. 94, und zwar ist der Kopf des Armes H länger als der Kopf
ioi des Armes T'.
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Dem Zapfen93 wird eine ständigeSchwingbewegung übermittelt. Ein an
ihm befestigter Arm 103 (Abb. i i) liegt durch eine Rolle
104 gegen
den Umfang der beständig gedrehten Hubscheibe Cl. Diese Hubscheibe ist so ausgebildet,
daß die Schwingbewegung des Armes H eine ganz kurze ist, um bei der kurzen Ausschwingung
durch Anstoß gegen den Stift 98 des Armes T' diesen mitzunehmen und so den Raum
zwischen den Rollensätzen R1, R= und R, R' frei zu machen und einem Brief den Eintritt
zwischen diese Rollensätze zu gestatten. Solange der runde Teil der Hubscheibe Cl
auf die Rolle 104 einwirkt, befinden sich die Köpfe in der in Abb. 2 gezeigten Lage.
Nähert sich die Vorderkante des Briefes L der Durchtrittsstelle zwischen den Rollensätzen,
so treten die beiden Köpfe 94 und ioi zurück, und zwar wird erst nach einer Teilschwingung
des Armes H auch der andere Arm T' mitgenommen, wie in Abb. 3 gezeigt. Erst wenn
sie ganz zurückgeschwungen sind, wie in Abb. 4 dargestellt, kann der Brief L weitergehen,
und nun kann die Rückschwingung der beiden Arme H, T' nicht sofort wieder
stattfinden, trotzdem die Hubscheibe Cl durch ihre Form eine derartige Rückschwingung
gestatten würde. Geht also kein Brief durch die Maschine, während sie sich in Betrieb
befindet, so findet nur in verhältnismäßig großen zeitlichen Abständen eine ganz
kurze Hinundherschwingung der beiden Überwachungsarme H, T' statt.
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Die beiden Hubscheiben Cl und C2 sind fest mit der Hohlwelle 36 vereinigt
(Abb. 7), welch letztere auch an ihrem unteren Ende das große Stirnrad G, trägt,
das das Hauptzahnrad des ganzen Vorgeleges ist. Die beiden Hubscheiben Cl und C2
werden demnach bei Betrieb der Maschine beständig in Drehung versetzt. Nach Abb.
7 befindet sich itn Inneren der drehenden Hohlwelle 36 ein Zapfen 38, der an dieser
Drehung nicht teilnimmt. Er ruht in einem Fußlager 39 der unteren Abschlußplatte
C des Vorgelegegehäuses, und in diesem Lager 39 befindet sich eine Querleiste 40,
die in einem Schlitz 34 des Zapfens 38 eintritt und seine Drehung verhindert. In
dieses Lager 39 reicht ferner die Nabe 43 eines Sektors 42, welche mit einem Stift
44 in eine Schrägnut 45 des Zapfens 38 eindringt. Wenn demnach der Sektor 42 ausgeschwungen
wird, so wird dem Zapfen 38 eine geradlinige Bewegung in der Achsrichtung erteilt.
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Das untere Ende des Zapfens 93, der die überwachungsarme
T' und H trägt, hat nicht nur den Arm 103 mit der Rolle 104,
sondern auch einen Sektor io2 in Eingriff mit dem Sektor42 (Abb.7 und i i). Wenn
demnach der Zapfen 93 ausgeschwungen wird, so wird durch diese Sektoren 42 und io2
der Zapfen 38 in Achsrichtung verschoben.
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Können aber die Arme T' und H infolge des Durchganges
eines Briefes zwischen den Rollensätzen nicht zurückgeschwungen werden, nehmen sie
also die in Abb. 4 und 5 gezeigte Lage ein, so wird dadurch der Zapfen 38 (Abb.
7) in seiner Hochstellung gesperrt gehalten.
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Das Druckwerk ist besonders in Abb.8 und 9 gezeigt. Nach Abb. 9 trägt
die Hohlwelle 36 über der Grundplatte B eine Hubscheibe C?, deren Nabe durch Schrauben
107 mit dem Boden der Drucktrommel P fest verbunden ist, so daß also diese mit der
gleichen Geschwindigkeit gedreht wird wie das Hauptzahnrad G° und die Hohlwelle
36. Der Zylinder P wird oben durch den Deckel P' abgeschlossen, welcher erst nach
Entfernen des Schlosses L' abgenommen werden kann, da der Innenteil L' des Schlosses
in einen Kopf eines Speichenkörpers 129 einführbar ist; letzterer paßt sich der
Wand des Zylinders P fest an.
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Der in seiner Höhenrichtung verschiebbare Zapfen 38 erstreckt sich
nach Abb. 9 in den Zylinder P hinein, und unmittelbar über dem Boden des Zylinders
befinden sich zwei Hubscheiben Cl und Cl, von welchen die untere Hubscheibe C6 durch
eine Nabe 136 bis über das obere Ende des Zapfens 38 verlängert ist und eine Verschiebung
des Zapfens 38 in der Achsrichtung zuläßt, während die andere Hubscheibe CB durch
den Stift 142 mit dem verschiebbaren Zapfen 38 fest verbunden ist. Der Stift
142 erstreckt sich durch einen senkrechten Schlitz 143 der Nabe 136, und zwischen
dem oberen Abschlußende dieser Nabe und dem Zapfen ist die Feder 139 eingelegt,
durch die der Zapfen 38 wieder in seine Tiefstellung zurückgedrückt wird.
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Unmittelbar unter dem Speichenkörper 129 sitzt in dem Druckwerkszylinder
P ein anderer zylindrischer Körper 144, der nach Abb. 12 eine durchgehende Brücke
145 aufweist. Die Brücke sitzt nach Abb. 9 drehbar auf dem oberen Ende der Nabe
136 der Hubscheibe C5. In der Mitte dieser Brücke ist ein senkrechter Zapfen dl
gelagert, auf welchem die Scheiben d eines Zählwerkes frei drehbar sind.
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Die Drucktrommel P hat einen Ausschnitt in Übereinstimmung mit einer
öffnung 151
in dem inneren Zylinder 144. Diese dient zur Aufnahme der Stempelvorrichtung.
Sie umfaßt ein Bogenstück D' als Träger der Stempelplatte D', und dieses Bogenstück
D'
dient auch als Gleitführung für den Entwertungsstempel DZ (Abb. 13) und
trägt ferner zwischen Ansätzen 154, 155 ein anderes Zählwerk n, bestehend aus übereinander
angeordneten Scheiben, die an ihren Umfangskanten Drucktypen tragen. Der Zapfen
155 für die Scheiben des Zählwerkes n hat an
seinem - Fuß einen
Winkelhebel 18q., der einerseits bei 186 an den Zapfen des Entwertungsstempels DZ
angelenkt ist, während der andere Arm 187 des Winkelhebels die Rolle 188 trägt.
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Diese Rolle berührt die Ränder der Hubscheiben CG und CO. Die
obere Hubscheibe C' ist rund, während die untere Hubscheibe C` nach Abb. i i auf
ungefähr der Hälfte ihres Umfanges denselben Durchmesser hat wie die obere Hubscheibe
C° auf der anderen Hälfte, jedoch bei 134 einen etwas kleineren Halbmesser aufweist.
Die Feder 189 (Abb. 13) drückt für gewöhnlich die Rolle 188 gegen die runde Scheibe
C6; dadurch wird der Entwertungsstempel D2 nach innen hineingezogen.
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Erfolgt jedoch infolge der obenerwähnten Bewegung der überwachungsarme
T', H eine Verschiebung des Zapfens 38, so tritt die runde Scheibe GB mit
diesem Zapfen nach oben aus dem Bereich der Rolle 188 heraus, und die Rolle kommt
in den Bereich der Kante 134 der unteren Hubscheibe, wodurch der Entwertungsstempel
DZ nach außen gedrückt wird.
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Das Zählwerk d in der Mitte des Druckwerkes P ist so ausgebildet,
daß bei jeder Verschiebung des Zapfens 38 nach oben dieses Zählwerk um einen Schritt
weitergeschaltet wird. Die Verschiebung des Zapfens 38 nach oben hängt aber, wie
erwähnt, von dem Durchgang einer abzustempelnden Postsache durch die Maschine ab
bzw. von der Verhinderung der überwachungsarme T', H an ihre unmittelbare
Rückkehr in die aus der ausgeschwungenen ursprünglichen Lage. Mit diesem Zählwerk
d ist nach Abb. io unter Vermittlung des Armes 158 ein Zählwerksarm 156 des Zählwerkes
n verbunden, so daß entsprechend der schrittweisen Schaltung des Zählwerkes d auch
eine schrittweise Weiterschaltung der Typendruckräder stattfindet, wodurch eine
Öffnung des Druckwerkes an dem Stempel nach Abb. i8 die Anzahl der durchgegangenen
Briefsachen jederzeit ablesbar ist.
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Die Scheiben des Zählwerkes d haben nach Abb. io je eine Kerbe d',
und wenn die Kerben aller Scheiben dieses Zählwerkes in einer Seitenlinie liegen,
kann ein an dem Druckwerkträger D' befestigter Arm 175 in diese Kerben d' aller
Scheiben eintreten. Dieser Eintritt wird zwangsläufig folgendermaßen herbeigeführt:
In Ansätze 178 des Stempelträgers D' sind Stifte 177 eingeschraubt, welche
auch durch die Brücke 145 des Zylinders 144 gleitbar 'bindurchreichen. Diese Stifte
177 tragen an ihren inneren Enden Köpfe 179; und eine Feder i8o ist mit ihrem Mittelteil
durch die Schraube iSi an der Brücke befestigt, hat jedoch das Bestreben, an ihren
Enden sich nach außen hin (Abb.lo) abzubiegen. Diese Abbiegung kann nicht stattfinden,
solange der Arm 175 nicht in die Kerbe d' eintreten kann. Befinden sich jedoch die
Kerben d' aller Scheiben in Deckung, so zieht die Feder i8o diesen Arm in die Kerbe
hinein, und damit tritt auch der ganze Stempelträger D', der in Abb. io als außerhalb
des Umfanges des Druckzylinders P gezeigt ist, in diesen Zylinder hinein, und damit
kann nun auch bei fortgehender Durchführung von Postsachen keine Abstempelung mehr
stattfinden.
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Bei Benutzung der Maschine wird sie von den Postbehörden eingestellt.
Nach Öffnung des Schlosses L' und Abnahme des Deckels P' und des Teiles 129 werden
die Scheiben des Zählwerkes d von den Beamten entsprechend der Zahl der Postsachen
eingestellt, die abgestempelt werden sollen. Angenommen, daß der Benutzer
5500 Briefe abstempeln will, so verdreht der Beamte die Tausenderscheibe
und die Hunderterscheibe j e fünf Einheiten von der Nullenlage, in welch letzterer
die Kerben d' aller Scheiben in Deckung liegen. Beim Betrieb des Zählwerkes findet
dann allmählich eine schrittweise Drehung der Einer-, Zehner-, Hunderter- und Tausenderscheiben
dieses Zählwerkes statt, und nach 55oo solcher Schritte sind alle Scheiben wieder
in der Nullenlage und die Kerben d' in Eindeckung.
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Derartige Zählwerkseinrichtungen sowie die Zählwerkseinrichtungen
st sind für die Erläuterung der vorliegenden Erfindung als bekannt anzusehen.
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Nach der Einstellung dieses Zählwerkes gibt der Beamte dem Benutzer
den Druckwerkszylinder P zurück, und der Benutzer befestigt ihn wieder durch eine
beliebige, nicht dargestellte Kupplung in richtiger Lage an der Maschine, so daß
letztere wieder betriebsfähig ist.
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Die Briefe werden links an der Maschine aufgestapelt, so daß sie auf
ihren Kanten stehen und durch die federbeherrschte Platte 57 beständig nach vorn
gedrückt werden. Ein hier nicht dargestellter Motor treibt die Wellen der verschiedenen
Zuleitrollen an und auch die Hohlwelle 36 für das Druckwerk. Auf dieser Welle 36
sitzen fest die beiden Hubscheiben Cl und C2 (Abb. 7 und li). Bei jeder Umdrehung
der Hubscheibe Cl stößt ihre Nase 1o5 (Abb. il) gegen die Rolle loq. des Armes 103
und schwingt dadurch den Zapfen 93 kurz aus. Der Zapfen 93 hat eine Feder, die ihn
sofort wieder zurückdrängt, wie in Abb. 14 gezeigt.
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Die gleichfalls beständig drehende Hubscheibe C2 schwingt den Arm
64 aus und
damit den Zapfen 61, wodurch der Arm T den vordersten
Brief frei gibt, so daß er durch die Rollen F, F' zu den Rollensätzen R1 und R2
und R und R' befördert wird.
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Nach Abb.9 wird ferner mit der Hohlwelle 36 auch die Hubscheibe C3
gedreht. Diese Hubscheibe beeinflußt durch den Arm a3 die Rollen R1, R2, um sie
an die Gegenrollen R, R' anzudrücken und die Durchführung des vorgeschobenen Briefes
weiter fortzusetzen. Der Arm a3 auf dem Zapfen a1 beeinflußt aber auch durch den
Arm a' sowie durch den Arm a" (Abb. 6) die beiden Rollen R1 und RI, die als Gegenrollen
für die Drucktrommel P dienen. Es wird also während der durch den Motor ständig
bewirkten Umdrehung der Hohlwelle 36 die Überwachungsvorrichtung T', H in Bewegung
gesetzt, und außerdem wird durch diese Welle die Stellung der Förderrollen entsprechend
beeinflußt.
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Der Sektor 1o2 am Fußende des Zapfens 93 (Abb.7) wird mit diesem Zapfen
kurz hin und her geschwungen. Gerade weil die Schwingbewegung eine so kurze ist,
beeinflußt er den Sektor ¢2 am Fußende des nicht drehbaren Zapfens 38 nicht genug,
um diesen Zapfen rasch in Hochstellung zu bringen und ihn wieder zu senken. Erst
wenn die Rückschwingung der Überwachungsarme T', H
nicht stattfinden kann,
ist die Ausschwingung des Sektors 1o2 eine derartig bedeutende, daß damit auch der
Zapfen 38 hochgestellt und in der Hochstellung gehalten wird. Damit werden die beiden
Hubscheiben Cl, C° so verschoben, daß die Rolle 188 mit dem Umfang 134 der unteren
Hubscheibe Cl in Berührung kommt und dem Arm 187 des Zählwerkes n eine Schwingbewegung
erteilt, durch die der Entwertungsstempel DZ in Gebrauchslage vorgeschoben wird.
Gleichzeitig wird durch diese kurze Schwingbewegung des Zapfens 155 das Zählwerk
n um einen Schritt weitergeschaltet, und durch den Arm 156 und Lenker 158 (Abb.
1o) wird dieser Schaltschritt von dem Zählwerk n auf das Zählwerk d übertragen.
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Nach Abb. 14 und 17 sitzt an dem Schwingzapfen 93 unten auch der durch
eine Feder 116' damit verbundene Zahnsektor 116. Er greift in Zähne 115 der Hubscheibe
C4 ein, welch letztere nach Abb.9 lose die Buchse 11o für die Hohlwelle 36 umschließt.
Die beiden Hubscheiben C3 und CE haben auf einem Teil ihres Umfanges nahezu denselben
Halbmesser; er ist für die Scheibe Cl bei i 13 nur wenig kleiner als der Halbmesser
der Hubscheibe C3 auf dem Teil I14. Wenn also der Zapfen 93 schwingt, so wird dadurch
auch die Hubscheibe C4, die nicht mit der Welle 36 dreht, ausgeschwungen, und der
Teil 113 dieser Hubscheibe geht aus dem Bereich der Rolle 11z des Armes a3
heraus, so daß die Rolle unter den Einfluß der Scheibe C3 gerät. Die Kante 117 dieser
drehenden Scheibe C3 hat eine genügend große Bogenlänge, um den Arm a' genügend
lang auszuschwingen, wodurch der Andruck der Rollen R4 und R5 gegen den Druckzylinder
P bei Durchgang des Briefes zwischen dem Druckzylinder und dem Rollenpaar RI und
RI bewirkt wird.
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Sind die Kerben der Zählwerksräder d alle in Deckung, so schnellt
die Feder 18o den Stempelträger D' in das Innere des Druckzylinders P hinein, und
nunmehr kann eine Betätigung des Zählwerkes und ein Abdruck des Stempels nicht mehr
stattfinden. Der Benutzer hat dann jene Zahl von Postsachen vollständig abgestempelt,
für welche er vor der Einstellung des Zählwerkes d das Porto bei den Postbehörden
entrichtete, und er muß nun zur weiteren Einstellung den Drnckzylinder P wieder
abnehmen, von den Postbehörden öffnen und wieder von neuem einstellen lassen.
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Die abgestempelten Briefe werden von dem DruckwerkszylinderP mit seinen
Gegenrollen R-1 und R3 längs der Leiste 6 (Abb. 1) zu einer gleichfalls vom Vorgelege
angetriebenen Aufstapelvorrichtung D befördert, welcher die abgestempelten Briefe
an der Aufstapelvorrichtung rechts an der Maschine (Abb. 1) aufreiht. Eine Platte
121 hält die Briefe und wird allmählich unter dem anwachsenden Gewicht unter Vermittlung
eines Schlittens 122 nach rückwärts geschoben.
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Bei E ist in Abb. 1 eine Vorrichtung zur Einschwärzung der Stempel
angedeutet, die ebenfalls vom Vorgelege angetrieben werden kann.