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Verfahren zur Beeinflussung von Aluminiumchloridbackschmelzen von
Perylenverbindungen Es hat sich gezeigt, daß durch Zusatz oxydierend wirkender Substanzen,
wie Manganstiperoxyd, Ferrioxyd, Eisenchlorid, Kupferoxyd, Kaliumnitrat us-,v.,
zu AluminiumchioridbackschmeIzen von Pervienverbindtingen eine wesentliche Beeinflussung
der Reaktion möglich ist. und zwar vermag der Zusatz die Reaktion in manchen Fällen
sogar in andere Richtung zu lenken, oder man erhält das Endprodukt in weitaus größerer
Reinheit und Ausbeute. Nach dem neuen Verfahren erhaltene Küpenfarbstoffe zeichnen
sich im Gegensatz zu denselben aus einfacher Aluminiumchloridbackschmelze erhaltenen
durch leichtere Verküpbarkeit aus. Es gelangen im allgemeinen Zusätze bis etwa ioo
Gewichtsteile der oxydierenden Substanz Aluininitimchlorid auf ioo Gewichtsteile
der organischen Substanz zur Verwendung.
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Beispiele. i. i Teil Dibenzoylperylen wird mit Aluminiumchlorid erhitzt,
doch wird zu den reagierenden Substanzen vor Reaktionsbeginn i Teil Braunstein zugesetzt.
Das nach dem Zersetzen der Aluminiumchloriddoppelverbindung mit verdünnter Salzsäure
erhaltene dunkle Pulver küpt bereits ohne Alkoholzusatz und erweist sich mit dem
nach dem einfachen Kondensationsverfahren mit Aluminiumchlorid erhaltenen Produkte
als identisch, doch beträgt die Ausbeute etwa 3o bis 5o"1" im Gegensatz zu der ohne
Zusatz durchgeführten Darstellung, wo Ausbeuten von nur io bis 15"'" erreicht werden
konnten.
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z. Durch Hinzufügung von i Gewichtsteil Braunstein zu der utis i Gewichtsteil
Pervlen. z Gewichtsteilen Benzoylchlorid und 5J Ge-
wichtsteilen Aluminiumchlorid
bestehenden Reaktionsmasse und Erhitzung des Ganzen auf i4.o bis i5o° C erhält man
dasselbe Produkt wie ohne Braunsteinzusatz, aber die Ausbeute wird von 15"(" auf
6o°;`" gesteigert.
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3. Durch Hinzufügung von i Gewichtsteil Fer richlorid zu i Gewichtsteil
Pervlen. 2 Gewichtsteilen Benzoesäure und 5 Gewichtsteilen Aluminiumchlorid erhält
man dasselbe Produkt wie ohne Zusatz von Ferrichlorid, aber die Ausbeute wird von
5 bis io auf z5"!" gesteigert.
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d.. Durch Zusatz von i Gewichtsteil Eraunstein zu i Gewichtsteil Dibenzoyldioxyperyleti
und einer geeigneten Menge von Aluminiumchlorid und Erhitzung in der gewöhnlichen
Weise erhält man ein Produkt, welches sich von der obigen Reaktionsmasse, jedoch
ohne Zusatz von Braunstein erhaltenen, dadurch unterscheidet, daß es sich in konzentrierter
Schwefelsäure
mit weinroter Farbe löst una aus grüner Küpe Baumwolle in schönen grünen Tönen färbt.
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5. Es ist bereits vorgeschlagen .worden, Küpenfarbstoffe durch Kondensation
von Perylenderivaten und aromatischen Säurederivaten mit Aluminiumchlorid durchzuführen.
Wenn man nach diesem Verfahren Dibromperylen mit Benzoylchlorid und Aluminiumchlorid
behandelt, so erhält man einen Körper, der sich in Schwefelsäure mit grüner Farbe
und brauner Fluoreszenz löst und aus blauer Küpe Baumwolle blauviolettstichig färbt.
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Führt man dagegen die Reaktion bei Anwesenheit von Braunstein (gleichzeitig
mit Dibromperylen) durch, so erhält man einen in konzentrierter Schwefelsäure mit
stahlblauer Farbe löslichen Körper, der aus blauer Küpe Baumwolle v iolettblau färbt.
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Setzt man dagegen auf i Gewichtsteil Dibromperylen 5 Gewichtsteile
Braunstein zu, so löst sich das erhaltene Produkt in konzentrierter Schwefelsäure
mit blauvioletter Farbe und braunroter Fluoreszenz und färbt Baumwolle in schönen
roten Tönen.
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6. Durch Kondensation von Perylenchlorid (F. P. 26o°) mit Benzoylchlorid
mittels Aluminiumchlorid in der gewöhnlichen Weise erhält man einen aus blauer Küpe
Baumwolle veilchenblau färbenden Körper. Setzt man aber vor dieser Reaktion Braunstein
zu, so erhält man nach zweistündiger Reaktionsdauer einen aus kirschroter Küpe Baumwolle
lila färbenden, nach dreistündiger Reaktionslauer einen kardinalrot färbenden und
nach vierstündiger Reaktionsdauer einen violett färbenden Küpenfarbstoff. Bei Zusatz
auf z Gewichtsteil Chlorperylen, 5 Gewichtsteilen Braunstein erhält man einen aus
ziegelroter Küpe Baumwolle fleischfarben färbenden Körper.
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7. Durch Kondensation von Perylentetrachlorid (F. P. 242°) mit Benzoylchlorid
und Aluminiumchlorid erhält man einen aus blauer Küpe violettstichig blau färbenden
Körper.
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Setzt man aber bei dieser Reaktion auf i Gewichtsteil Tetrachlorperylen
5 Gewichtsteile Braunstein zu, so erhält man ein aus blaurotvioletter Küpe reinrosa
färbendes Produkt, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit blauvioletter Farbe
löst. Bei Zusatz von 0,5 Gewichtsmenge Nickelsulfat an Stelle des Braunsteins
erhält man blaustichig violette Anfärbungen.
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Es gelangt immer natürlicher Braunstein zur Verwendung; bei Anwendung
von frischgefälltem Mangansuperoxyd müssen die Mengen desselben auf etwa 1/1a verringert
werden.