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Verfahren zur Darstellung neuer Anthanthronderivate Es wurde gefunden,
daß man neue und wertvolle Anthanthronderivate erhält, wenn man in den Mononitro-
bzw. Monoaminoanthanthronen die Nitro- oder Aminogruppe nach üblichen Methoden durch
andere einwertige Reste ersetzt-. Die so dargestellten, neuen und einheitlichen
Monosubstitutionsprodukte des Anthanthrons, z. B. Monooxy-, Monoalkylohy-, Monohalogen-,
Monomercapto- und Monorhodanverbindungen sind teils selbst wertvolle Küpenfarbstoffe,
teils wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung neuer Farbstoffe. Die im Patent
495 307 bzw. im Patent 510 492 mitbeanspruchte Darstellung von Monojodanthanthron
bzw. Monocyananthanthron aus Aminoanthanthron wird hierbei ausgenommen.
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Beispiel z 35 Teile des nach Beispiel i des Patents 492446 erhältlichen
Mononitroanthanthrons werden in der 2ofachen Menge Benzoylchlorid so lange zum Sieden
erhitzt, bis kein unverändertes Ausgangsmaterial mehr nachweisbar ist. Man läßt
erkalten und arbeitet in der üblichen Weise auf. Das in Form ein: heitlicher orangegelber
Krystalle erhaltene Monochloranthanthron löst sich mit grüner Farbe in Schwefelsäure
und färbt Baumwolle aus violettroter Küpe in orangegelben Tönen. Mit Benzoylbromid
erhält man auf gleiche Weise das Monobromderivat.
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Beispiele 32 Teile des nach Beispiele des Patents 492 446 erhältlichen
Monoaminoanthanthrons werden in Schwefelsäure gelöst und in der üblichen Weise mit
einer Lösung von N,0.,
in konzentrierter Schwefelsäure oder Nitrit dianotiert.
Die erhaltene Diazosulfatlösung wird unter Rühren auf 8o bis 9o ° erhitzt, wobei
unter Stickstoffentwicklung Bildung von Monooxyanthanthron eintritt. Das Ende der
Reaktion ist am Umschlag der rotvioletten Lösungsfarb& nach Grün deutlich erkennbar.
Nach dem Erkalten wird durch Zersetzen mit Eis, Absaugen und Trocknen das Monooxyanthanthron
in Form eines rotbraunen Pulvers erhalten, das sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit grüner, in Alkalien mit blaugrüner Farbe löst und aus der alkalischen Lösung
durch Zugabe von Säuren in Form violettroter Flocken gefällt wird. Beispiel 3 32
Teile des nach Beispie12 erhältlichen Mönooxyanthanthrons werden mit 52 Teilen p-Toluolsulfosäuremethylester
und 45 Teilen Pottasche in der 3ofachen Menge Trichlor-oder Nitrobenzöl zum Sieden
erhitzt, bis die Farbstofbildung, die sich durch das Auftreten
einer
gelbgrünen Fluorescenz bemerkbar macht, beendet ist. Die Aufarbeitung geschieht
am barsten. durch .Absaugen der heißen Lösung, -Gyvobei- das gebildete Monomethoxyanthanthron
iiLn -Filtrat -als roter, krystalliner Niederschlag sich abscheidet. Der erhaltene
Farbstoff löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit rein grüner Farbe, krystallisiert
aus hochsiedenden organischen Lösungsmitteln in roten Nadeln und liefert aus roter
Küpe auf Baumwolle sehr echte rote Töne.
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Führt man an Stelle der Methoxygruppe andere Gruppen, z. B. die Chlormethoxy-,
A thylendioxy-, Äthoxygruppe, nach einer der bekannten Methoden ein, so erhält man
Monoäther des Anthanthrons von ähnlichen färberischen Eigenschaften wie das oben
beschriebene Monomethoxyderivat.
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Beispiel 4 32 Teile des nach Beispiel z des Patents 492 446 erhältlichen
Monoaminoanthanthrons werden, wie in Beispiel 2 beschrieben, dianotiert. Das erhaltene
Diazosulfat wird direkt oder nach Verdünnung mit Eis unter Rühren mit einer Lösung
von z S Teilen Kupferbromür in 3oo Teilen Bromwasserstoff säure in Monobromanthanthron
übergeführt. Die Reaktion wird durch Rühren und Erwärmen auf ungefähr 7o° bis zum
Aufhören der Stickstoffentwicklung beendet, das Reaktionsprodukt abgesaugt und getrocknet.
Das so erhaltene Monobromanthanthron ist ein in konzentrierter Schwefelsäure grün
lösliches, braunes Pulver, das mit alkalischem Hydrosulfit eine violettrote Küpe
liefert, aus der Baumwolle in orangegelben Tönen gefärbt wird. Die Reiniung kann
durch Umkrystallisieren aus hochsiedenden, organischen Lösungsmitteln, wie Nitrobenzol,
oder über das sich aus wasserhaltiger Schwefelsäure abscheidende Sulfat erfolgen.
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Auf gleiche Weise wird bei Anwendung von Kupferchlorür an Stelle von
Kupferbromür einheitliches Monochloranthanthron erhalten vön ähnlichen färberischen
Eigenschaften wie das in Beispiel i beschriebene.
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Beispiel s 32 Teile Monoaminoanthanthron werden, wie in Beispiel 2
beschrieben, dianotiert. Das erhaltene Diazosulfat wird direkt oder nach Verdünnung
mit Eis mit einer Lösung von 2o Teilen Rhodankalium in 4o Teilen Wasser in Monorhodananthanthron
übergeführt. Die Reaktion wird durch Rühren und Erwärmen auf ungefähr 7o° bis zumAufhören
der Stickstoffentwicklung beendet, worauf das Reaktionsprodukt abgesaugt und getrocknet
wird. Das erhaltene Monorhodananthanthron ist ein braungelbes Pulver, das sich in
konzentrierter Schwefelsäure mit blaustichig grüner Farbe löst und aus violettroter
Küpe Baumwolle in orangegelben Tönen färbt. Aus hochsiedenden Lösungsmitteln, wie
Nitro- oder Trichlorbenzol, krystallisiert es in goldgelben Nadeln.