DE4439633A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Rückdrehen von gedrehten Fadenenden, insbesondere von stark gedrehten Fadenenden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Rückdrehen von gedrehten Fadenenden, insbesondere von stark gedrehten FadenendenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rückdrehen von Fa
denenden sowie eine Rückdrehdüse einer Fadenverbindeeinrich
tung bzw. Fadenspleißvorrichtung, die im Zusammenhang mit ei
ner Spinnmaschine oder einer Umspuleinrichtung, wie bei
spielsweise einer Spulmaschine, verwendet wird.
In der Praxis sind bereits Spleißvorrichtungen bekannt. Er
faßt hierbei zum Beispiel ein Dickstellenfänger während des
Fadenlaufs in einer Spinnmaschine oder einer Spulmaschine
einen Bruch des laufenden Fadens oder einen Fadenfehler wäh
rend des Fadenlaufes, so werden das obere und untere Fa
denende aufeinander zugezogen und festgeklemmt. Anschließend
werden die Fadenenden zu separaten Rückdrehdüsen geführt und
dort in einen Zustand rückgedreht, der für einen Spleißvor
gang unter Verwendung von Druckluft geeignet ist. Daraufhin
werden die Fadenenden in eine Spleißdüse gezogen und dort an
einanderliegend angeordnet, wonach der Spleißvorgang unter
Einwirkung der Druckluft erfolgt.
Bei der Verwendung der Rückdrehdüsen der vorstehend beschrie
benen Spleißvorrichtung können insbesondere im Falle von
stark gedrehten Fäden die Fadenenden nach dem Rückdrehvorgang
noch schraubenförmig gedreht sein (vgl. Fig. 10A). Die
schraubenförmig ausgebildeten Fadenenden ziehen sich
zusammen, wenn die Beaufschlagung mit Luft aus den Rück
drehdüsen vor deren Einführung in die Spleißdüse unterbrochen
wird. Im schlimmsten Fall springen sie aus den Rückdrehdüsen
heraus, so daß der Spleißvorgang nicht mehr ordnungsgemäß
durchgeführt werden kann.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren so
wie eine Rückdrehdüse der eingangs genannten Art zu schaffen,
die eine sichere und gleichförmig Durchführung des Spleißvor
ganges erlauben.
Die vorstehende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Rück
drehdüse vorgesehen ist, die wenigstens eine Einstrahlbohrung
zum Beaufschlagen des eingeführten Fadenendes mit einem Luft
strom, der eine Drehkraft auf das Fadenende ausübt, und eine
Einstrahlbohrung zum Beaufschlagen des eingeführten Fadenen
des mit einem Luftstrom, der eine das Fadenende streckende
Kraft ausübt, aufweist.
Bei einer so aufgebauten Rückdrehdüse einer Spleißvorrichtung
werden die Fadenenden nach deren Einführung durch den
Drehluftstrom zurückgedreht und durch einen weiteren Luft
strom, der nachfolgend aufgestrahlt wird, gestreckt, sogar
dann wenn sich die Fadenenden spiral- bzw. schraubenförmig
ausbilden.
Wie aus dem Vorstehende hervorgeht, ist ein bedeutendes Merk
mal der vorliegenden Erfindung darin zu sehen, daß der Rück
drehvorgang in zwei Stufen durchgeführt wird. Zunächst werden
die Fadenenden vollständig durch einen gut drehenden Fluid
bzw. Luftstrom rückgedreht und anschließend zur Erhaltung des
Zustandes des rückgedrehten Abschnittes ein gerader Fluid
bzw. Luftstrom (Axialluftstrom) in Richtung des Inneren der
Rückdrehdüse nach Verstreichen eines vorbestimmten Zeitab
schnittes eingestrahlt. Jedes Fadenende wird vollständig
durch den Rückdrehluftstrom zunächst rückgedreht, jedoch kann
in vielen Fällen der rückgedrehte Zustand zu einer
spiralfederförmigen Wicklung des Fadenendes führen. Wenn der
Spleißvorgang in diesem Zustand durchgeführt wird, wird keine
gute Verbindung der beiden Fadenenden erhalten. Da weiterhin
ein derartig spiralfederartig gewickelter Abschnitt wie eine
Feder wirkt und das Fadenende aus der Rückdrehdüse heraus
springen kann, kann hierdurch ein Spleißfehler entstehen. Der
Luftstrom, der nach dem Rückdrehluftstrom eingestrahlt wird,
wird zu dem rückgedrehten Abschnitt direkt von oben
eingestrahlt, um den spiralfederartig gewickelten,
rückgedrehten Abschnitt des Fadenendes zu längen bzw. zu
strecken. Durch Einsatz eines solchen zweistufigen
Rückdrehverfahrens werden sogar stark gedrehte Fäden in einen
Zustand versetzt, der dem Rückdrehzustand eines einfach
gedrehten Fadens entspricht, so daß eine gute Verbindung er
halten wird.
Die Erfindung mit vorstehend geschilderten Aufbau weist die
folgenden Vorteile auf:
Es ist möglich, jedes rückgedrehte, spiralfederartig gewic
kelte Fadenende zu längen bzw. zu strecken und so sicher eine
gleichmäßige Verbindung zu erhalten. Darüber hinaus kann
sogar ein dicker, stark gedrehter Faden zufriedenstellend
zurückgedreht werden. Spleißfehler werden hierdurch vermieden
und es kann eine hohe Spleißfestigkeit bzw. Zähigkeit
erreicht werden.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel sowie weitere Vor
teile anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Diagramm zum Erläutern einer Arbeits
weise einer Spleißvorrichtung beim Ein
führen und Schneiden von Fadenenden;
Fig. 2 ein Diagramm zum Erläutern der Arbeits
weise der Spleißvorrichtung beim Rückdre
hen;
Fig. 3 ein Diagramm zum Erläutern der Arbeits
weise der Spleißvorrichtung beim Splei
ßen;
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung zur Ver
deutlichung einer Anordnung von erfin
dungsgemäßen Rückdrehdüsen im Verhältnis
zu einer Spleißdüse;
Fig. 5 eine Draufsicht zur Verdeutlichung einer
Anordnung der erfindungsgemäßen Rückdreh
düsen zueinander;
Fig. 6 eine Ansicht einer Rückdrehdüse und einer
Abstandseinrichtung gemäß der vorliegen
den Erfindung;
Fig. 7 eine Vorderansicht der Abstandseinrich
tung;
Fig. 8 eine Seitenansicht einer Rückdrehdüse ge
mäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 9 eine Zeittafel zur Veranschaulichung der
Einstrahlzeiten der Luftströme aus Ein
strahlbohrungen; und
Fig. 10a, 10b Ansichten der unterschiedlichen Zustände
von Fadenenden nach dem Rückdrehen.
Zunächst wird unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 3, wel
che Seitenansichten zur Verdeutlichung der Positionen der
teilweise geschnittenen, oberen und unteren Rückdrehdüsen
sind, ein Spleißvorgang als kurze Erklärung der Struktur ei
ner Spleißvorrichtung erläutert.
Ein oberer Fadenabschnitt Y1 und ein unterer Fadenabschnitt
Y2 werden in eine Spleißdüse 1 durch Drehung eines Fadenha
kenhebels 10 eingeführt. Anschließend wird der obere Fadenab
schnitt Y1 durch Betätigung eines Drehhebels 4 zwischen die
sem Hebel 4 und einer Klemmplatte 5 eingeklemmt. Demgegenüber
wird der untere Fadenabschnitt Y2 zwischen einer Klemmführung
6 und einer Klemmplatte 7 eingeklemmt (vgl. Fig. 1). Ein Fa
denende des unteren Fadenabschnitts Y2 wird durch eine Faden
trenneinrichtung 8 in einer Stellung, die in einem vorbe
stimmten Abstand zu der Klemmstellung angeordnet ist, ge
schnitten. Ebenso wird ein Fadenende des oberen Fadenab
schnitts Y1 durch eine Fadentrenneinrichtung 9 (vgl. Fig. 1)
geschnitten. Zu diesem Zeitpunkt ist ein Fadenandrückhebel 12
in einer Außerbetriebsstellung.
Anschließend wird Druckluft in jede der Rückdrehdüsen 2, 3
eingestrahlt. Beinahe gleichzeitig dreht sich der Fadenhaken
hebel 10 in die in Fig. 2 durch einen Pfeil gekennzeichnete
Richtung, so daß das Fadenende des unteren Fadenabschnitts Y2
in die Rückdrehdüse 2 und das Fadenende des oberen Fadenab
schnitts Y1 in die Rückdrehdüse 3 eingesaugt wird. Hierdurch
können beide Fadenenden in einen für den Spleißvorgang not
wendigen Zustand rückgedreht werden (vgl. Fig. 2).
Beinahe gleichzeitig mit dem Ende des Rückdrehvorganges der
Fadenenden wird der Fadenhakenhebel 10 wieder betätigt und
dreht sich unter führender Mitnahme der Fadenenden Y1, Y2 zu
einer Position, in welcher der Hakenhebel 10 an einen von ei
nem Anschlag 11 getrennt angeordneten Anschlag 13 anschlägt,
wie dies aus Fig. 3 hervorgeht. Hierdurch werden die Fa
denenden Y1, Y2 aus dem Inneren der Rückdrehdüsen 2, 3 her
ausgezogen. Daraufhin wird der Fadenandrückhebel 12 betätigt
und dreht sich unter führender Mitnahme der Fadenenden Y1, Y2
wodurch die Fadenenden Y1, Y2 in die Spleißdüse 1 eingeführt
werden. Nach einem Einklemmen der Fadenenden Y1, Y2 wird
Druckluft in die Spleißdüse 1 eingestrahlt, wodurch die
Fadenenden Y1, Y2 miteinander verschlungen und gedreht
werden.
Wenn der Spleißvorgang abgeschlossen ist, bewegen sich der
Fadenhakenhebel 10 und der Fadenandrückhebel 12 von dem den
gespleißten Faden bildenden unteren und oberen Fadenabschnitt
Y1, Y2 weg. Der gespleißte Faden gelangt aus dem Inneren der
Spleißdüse 1. Danach kann der normale Bearbeitungsvorgang
wieder aufgenommen werden.
Die Rückdrehdüsen 2, 3 des Spleißers gemäß der vorliegenden
Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Fig.
4 bis 8 erläutert.
Jeder der beiden Rückdrehdüsen 2, 3 weist den gleichen Aufbau
auf. Hierbei sind ein im wesentlichen zylindrischer Rück
drehraum 21 und ein im wesentlichen zylindrischer Fadenein
führraum 22 im wesentlichen parallel und axial entlang der
Achse der Rückdrehdüse 2, 3 nebeneinander angeordnet. Sowohl
der Rückdrehraum 21 als auch der Fadeneinführraum 22 sind an
beiden Enden offen. Über einen Schlitz 23 stehen sie mit
einander in Verbindung (vgl. Fig. 6). Wie aus Fig. 5
hervorgeht, ist jede Rückdrehdüse 2, 3 in einem Rückdreh
düsenblock 14 mittels einer Abstandseinrichtung bzw. Ab
standshalterung 15 so eingesetzt, daß der Rückdrehraum 21 in
Richtung zur Mitte des Rückdrehdüsenblock 14 orientiert ist
und der Fadeneinführraum 22 an der anderen Seite zum Liegen
kommt bzw. nach außen weist. In Fig. 4 bezeichnet das
Bezugszeichen 1 eine Spleißdüse und Ya ein Fadenende.
Der Rückdrehraum 21 weist einen ausreichend kleinen Innen
druchmesser zum Rückdrehen stark gedrehter Fäden auf, d. h.,
daß der Innendurchmesser vorzugsweise kleiner ist als der von
üblicherweise verwendeten Rückdrehdüsen.
Vorzugsweise im Bereich der Fadenendezuführseite der Rück
drehdüse 2, 3 münden in den Rückdrehraum 21 tangential und in
unterschiedlichen Höhen, bezogen auf die vertikal verlaufende
Achse des Rückdrehraumes 21 in Fig. 8, zur Innenseite hin
zwei Rückdrehdüsenlöcher bzw. -bohrungen 24, 25 zum Ein
strahlen eines Luftstromes am Beginn des Rückdrehvorganges
nach dem Fadeneinführen. Wie insbesondere aus Fig. 8 her
vorgeht, verlaufen die Bohrungsachsen der beiden Rückdreh
düsenbohrungen 24, 25 bezogen auf die Strömungsrichtung,
schräg von rechts oben, aus dem Bereich des
Fadeneinführraumes 22 nach links unten, so daß die
austretenden Luftströme neben ihrer Rotation in
Fadeneinführrichtung nach unten, bezogen auf Fig. 8, in den
Fadenrückdrehraum 21 strömen. Es ist vorteilhaft für den
Fadeneinführvorgang, daß der Neigungswinkel der stromabwärts
angeordneten bzw. unteren Düsenbohrung 25, bezogen auf die
Achse des Rückdrehraumes 21, kleiner ist als der Neigungswin
kel der stromaufwärts angeordneten bzw. oberen
Rückdrehdüsenöffnung 24. Bei dem hier gezeigten Aus
führungsbeispiel beträgt der Neigungswinkel der Düsenöffnung
24 ca. 50° und der Neigungswinkel der Düsenöffnung 25 ca.
40°.
Der Fadeneinführraum 22 weist einen ausreichend großen Innen
durchmesser zum Einsaugen eines Fadenendes auf, wobei der In
nendurchmesser größer ist als der des Rückdrehraumes 21. Vor
zugsweise im Bereich der Fadenendezuführseite der Rück
drehdüse 2, 3 mündet ein Hilfsdüsenloch bzw. eine Hilfs
düsenbohrung 26 zum Einführen bzw. zum Unterstützen des Ein
führens eines Fadenendes in den Fadeneinführraum 22 in
Richtung der Innenseite. Wie insbesondere aus Fig. 8 her
vorgeht, verläuft die Bohrungsachse der Hilfsdüsenbohrung 26,
bezogen auf die Strömungsrichtung, von schräg links oben, aus
dem Bereich des Fadenrückdrehraumes 21 nach rechts unten, so
daß der austretende Luftstrom in Fadeneinführrichtung nach
unten, bezogen auf Fig. 8, in den Fadeneinführraum 22
strömt. Wie aus Fig. 6 hervorgeht, schneidet die
Bohrungsachse der Hilfsdüsenbohrung 26 vorzugsweise die Achse
des Fadeneinführraumes 22.
Vorzugsweise im Bereich der Fadenendezuführseite der Rück
drehdüse 2, 3 mündet ein Rückdrehdüsenloch bzw. eine Rück
drehdüsenbohrung 27 zum Einstrahlen eines im wesentlichen
geraden Luftstromes zu einem zweiten Zeitpunkt nach dem
Einführen des Fadenendes über den Schlitz 23 zu dem Rück
drehraum 21 in Richtung der Innenseite in den Fadenein
führraum 22. Wie insbesondere aus Fig. 8 hervorgeht,
verläuft die Bohrungsachse der Rückdrehdüsenbohrung 27, be
zogen auf die Strömungsrichtung, von schräg rechts oben, aus
dem Bereich des Fadeneinführraumes 22 nach links unten, so
daß der austretende Luftstrom in Fadeneinführrichtung nach
unten, bezogen auf Fig. 8, in den Fadenrückdrehraum 21
strömt. Aus Fig. 6 ist erkennbar, daß die Bohrungsachse der
Rückdrehdüsenbohrung 27 vorzugsweise die Achse des Faden
einführraumes 22 und die Achse des Fadenrückdrehraumes 21
schneidet. Der aus der Rückdrehdüsenbohrung 27 austretende
Luftstrom strömt, da die Bohrungsachse dieser Bohrung 27 als
eine die Mittelpunkte der im wesentlichen zylindrischen
Querschnittsflächen des Fadeneinführraumes 22 und des
Fadenrückdrehraumes 21 schneidende Sekante ausgebildet ist
und dazu schräg verläuft, gerade nach unten, so daß das durch
die aus den Fadenrückdrehdüsen 24, 25 ausgetretenen
Luftströme beaufschlagte Fadenende neben den rotierenden
Luftströmungen auch durch einen axial entlang der Achse des
Fadenrückdrehraumes 21 strömenden Luftstromes beaufschlagt
wird.
Wie aus den Fig. 6 und 7 hervorgeht, weist die eine im
wesentlichen zylindrische Querschnittsform besitzende Ab
standshalterung 15 eine zylindrische Wand 15a, welche mit
ihrer Innenseite in engen Kontakt mit der Umfangswand der
Rückdrehdüse 2, 3 kommt bzw. direkt an dieser anliegt, und
zwei im wesentlichen diametral gegenüberliegende Trennwände
15c auf, welche einen Raum 15b, der zwischen der Außenseite
der zylindrischen Wand 15a und der Innenumfangswand der die
Abstandshalterung 15 sowie die Rückdrehdüse 2, 3 aufnehmenden
Bohrung des Rückdrehdüsenblocks 14 vorgesehen ist, in zwei
Räume aufteilt. In der zylindrischen Wand 15a sind Durch
gangsöffnungen 15d, 15e, 15f gebildet, welche jeweils in
Verbindung mit den Rückdrehdüsenbohrungen 24, 25 (= 15d), der
Fadeneinführbohrung 26 (= 15e) und der Rückdrehdüsenbohrung
27 (= 15f) in Verbindung stehen, wie dies entsprechend aus
Fig. 6 hervorgeht.
In dem Rückdrehdüsenblock 14 sind ein Luftversorgungsweg 14a
zur Zuführung von Druckluft oder eines anderen Fluids sowohl
zu der Hilfsdüsenbohrung 26 zum Fadeneinführen als auch zur
Rückdrehdüsenbohrung 27 und ein Luftversorgungsweg 14b zum
Zuführen von Druckluft zu den Rückdrehdüsenbohrungen 24, 25
vorgesehen. Wie insbesondere aus Fig. 5 hervorgeht, münden
die Luftversorgungswege 14a, 14b jeweils in einen der beiden
durch die Trennwände 15c gebildeten Räume. Hierbei weist der
Rückdrehdüsenblock 14 einen gemeinsamen Luftversorgungsweg
14b für beide Rückdrehdüsen 2, 3 auf, wobei dieser Luftver
sorgungsweg 14b zwischen den beiden Rückdrehdüsen 2, 3 sich
in zwei Teilabschnitte zur jeweiligen Zuführung von Druckluft
zu den Räumen der beiden Rückdrehdüsen 2, 3 aufteilt. Zur
Zuführung von Druckluft zu dem jeweils anderen Raum sind für
jede Rückdrehdüse 2, 3 ein eigener Luftversorgungsweg 14a
vorgesehen.
In jeder der beiden Rückdrehdüsen 2, 3, die den vorstehend
beschriebenen Aufbau aufweisen, wird zunächst Druckluft durch
den Luftversorgungsweg 14b über eine vorbestimmte Zeit
zugeführt und einen Luftstrom, der in Rückdrehrichtung des
eingeführten Fadenendes dreht, aus jeder der Rückdreh
düsenbohrungen 24, 25 abgegeben. Da die Rückdrehdüsen
bohrungen 24, 25 sich zur Innenseite der Rückdrehdüse 2, 3
öffnen, wie dies in Fig. 8 gezeigt ist, wird sowohl eine
Drehkraft als auch eine Saugkraft durch Einstrahlen eines
derartigen Luftstromes erzeugt. Demzufolge wird ein Fadenende
in den Fadeneinführraum 22 eingesaugt und hierbei nahe zu der
Seite der Spleißdüse 1 gebracht, wo der Grundabschnitt der
Düse vorhanden ist, und anschließend durch den Schlitz 23 in
den Rückdrehraum 21, in welchem das Fadenende durch den
drehenden Luftstrom rückgedreht wird. Während die Zuführung
von Druckluft aus dem Luftversorgungsweg 14b fortgesetzt
wird, wird anschließend Druckluft von dem Luftversorgungsweg
14a für einen bestimmten Zeitraum zugeführt. Ein Luftstrom
sowohl aus der Rückdrehdüsenbohrung 27 als auch aus der
Fadeneinführhilfsdüse 26 wird abgestrahlt. Die Saugkraft wird
durch das Einstrahlen des Luftstromes aus der Hilfsdüse 26 so
verstärkt, daß das Fadenende, welches ggf. noch nicht aus
reichend durch das Einstrahlen der Luft aus den Rückdreh
düsenbohrung 24, 25 eingesaugt und/oder von dem Fadenein
führraum 22 in den Fadenrückdrehraum 21 überführt worden ist,
nun vollständig eingesaugt wird. Demzufolge wird auch ein
Fadenende, welches später eingesaugt wird, durch den
drehenden Luftstrom, der gleichmäßig aus den Rückdreh
düsenbohrungen 24, 25 eingestrahlt wird, rückgedreht. An
schließend wird die Zuführung von Druckluft aus dem Luft
versorgungsweg 14b unterbrochen, während die Zuführung von
Druckluft aus dem Luftversorgungsweg 14a über einen
vorbestimmten Zeitraum noch fortgesetzt wird. Während dieses
Zeitraumes wirkt auf das Fadenende nach dem Rückdrehen durch
den Luftstrom aus den Düsenbohrungen 24, 25 ein Luftstrom, der
aus der Rückdrehdüsenbohrungen 27 eingestrahlt wird und der
im wesentlichen gerade strömt, wodurch die Fadenenden Y1, Y2,
welche sogar noch eine spiralfederartige Drehung infolge des
drehenden Luftstroms aufweisen, auseinandergezogen bzw.
gerade ausgerichtet und die das Fadenende bildenden Fasern im
wesentlichen parallel zueinander angeordnet werden. Hierdurch
wird ein Fehler beim Spleißen verhindert und eine gute
Verbindung erhalten. Die Fadeneinführhilfsdüse 26 wird,
soweit notwendig, verwendet.
Fig. 9 zeigt ein Einstrahlzeitverlauf des Luftstromes aus
den Düsenbohrungen 24, 25 (A₂-Luft) und einen Zeitverlauf des
Luftstromes aus der Düsenöffnung 27 (A₁-Luft), bei der die
Bezeichnung "EIN" kennzeichnet, daß das Einstrahlen von Luft
ausgeführt wird, und die Bezeichnung "AUS" kennzeichnet, daß
das Einstrahlen von Luft unterbrochen wird.
Wie aus dem Vorstehenden hervorgeht, ist ein bedeutendes Merk
mal der vorliegenden Erfindung darin zu sehen, daß der Rück
drehvorgang in zwei Stufen durchgeführt wird. Zunächst werden
die Fadenenden Ya vollständig durch einen gut drehenden Luft
strom, der in Fig. 4 mit A₂ gekennzeichnet ist, rückgedreht
und anschließend zur Erhaltung des Zustandes des rückgedreh
ten Abschnittes ein gerader Luftstrom (Axialluftstrom), der
in Fig. 4 mit A₁ gekennzeichnet ist, in Richtung des Inneren
der Rückdrehdüse 2, 3 nach Verstreichen eines vorbestimmten
Zeitabschnittes eingestrahlt. Jedes Fadenende Ya wird
vollständig durch den Rückdrehluftstrom A₂ zunächst
rückgedreht, jedoch kann in vielen Fällen der rückgedrehte
Zustand zu einer spiralfederförmigen Wicklung des Fadenendes
Ya führen, wie dies in Fig. 10A gezeigt ist. Wenn der
Spleißvorgang in diesem Zustand durchgeführt werden würde,
wird keine gute Verbindung der beiden Fadenenden erhalten. Da
weiterhin ein derartig spiralfederartig gewickelter Abschnitt
wie eine Feder wirkt und das Fadenende aus der Rückdrehdüse 1
herausspringen kann, kann hierdurch ein Spleißfehler
entstehen. Der Luftstrom A₁, der nach dem Luftstrom A₂
eingestrahlt wird, wird zu dem rückgedrehten Abschnitt direkt
von oben eingestrahlt, um die spiralfederartig gewickelten,
rückgedrehten Abschnitt des Fadenendes zu längen, wie dies in
Fig. 10B gezeigt ist. Durch Einsatz eines solchen
zweistufigen Rückdrehverfahrens werden sogar stark gedrehte
Fäden in einen Zustand versetzt, der dem Rückdrehzustand ein
einfach gedrehten Fadens entspricht, so daß eine gute
Verbindung erhalten wird.
Eine Erfindung mit vorstehend geschildertem Aufbau weist die
folgenden Vorteile auf:
Es ist möglich, jedes rückgedrehte, spiralfederartig gewic
kelte Fadenende zu längen und so sicher eine gleichmäßige
Verbindung zu erhalten. Darüber hinaus kann sogar ein dicker,
stark gedrehter Faden zufriedenstellend zurückgedreht werden.
Spleißfehler werden hierdurch vermieden und es kann eine hohe
Spleißfestigkeit bzw. Zähigkeit erreicht werden.
Claims (19)
1. Verfahren zum Rückdrehen von Fadenenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Rückdrehschritt ein Fadenende rückgedreht
wird und daß in einem zweiten Rückdrehschritt das Fadenende
gerade ausgerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Einführen des Fadenendes in eine Rückdrehdüse durch
geführt wird, wobei der Rückdrehvorgang des Fadenendes in dem
ersten Rückdrehschritt durch Einwirkung eines drehenden Luft
stromes auf das in die Rückdrehdüse eingeführte Fadenende er
folgt und der Vorgang des Dehnens bzw. des Ausrichtens des
Fadenendes in dem zweiten Rückdrehschritt durch Einwirkung
eines axialen bzw. geraden Luftstromes auf das in die
Rückdrehdüse eingeführte Fadenende durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Rückdrehschritt begonnen wird, bevor der erste
Rückdrehschritt vorzugsweise beendet ist, und daß der zweite
Rückdrehschritt beendet wird, nach dem der erste
Rückdrehschritt geendet hat.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Einführen des Fadenendes in einen Fadenein
führraum der Rückdrehdüse diese Fadenende in einen Rück
drehraum der Rückdrehdüse geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Überführen des Fadenendes von dem Fadeneinführraum zu
dem Rückdrehraum durch Einwirkung eines drehenden Luftstromes
auf das Fadenende durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Hilfsluftstrom auf das Fadenende einwirkt, wenn der
zweite Rückdrehschritt begonnen wird.
7. Rückdrehdüse,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine erste Einstrahlöffnung (24, 25) zum Ein
strahlen eines Luftstromes (A₂), der eine Drehkraft auf das
eingeführte Fadenende (Ya) ausübt, und zumindest eine zweite
Einstrahlöffnung (27) zum Einstrahlen eines Luftstromes (A₁)
vorgesehen ist, der eine Längs- bzw. Dehnkraft auf das einge
führte Fadenende (Ya) ausübt.
8. Rückdrehdüse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Fadeneinführraum (22), der einen großen Durchmesser
aufweist, ein Fadenenderückdrehraum (21), der einen kleinen
Durchmesser aufweist, und ein Schlitz (23) zum Verbinden der
beiden Räume (21, 22) vorgesehen sind.
9. Rückdrehdüse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Rückdrehdüsen (2, 3) beidseits einer Spleißdüse (1),
die mittig zwischen diesen beiden Rückdrehdüsen (2, 3)
vorgesehen ist, angeordnet sind, wobei der Fadenende
rückdrehraum (21) näher an der Spleißdüse (1) angeordnet ist
und wobei der Fadenendeeinführraum (22) an der Außenseite
angeordnet ist.
10. Rückdrehdüse nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich in den Rückdrehraum (21) zwei Einstrahlöffnungen
(24, 25) zum Einstrahlen eines Luftstromes (A₂) zum Aufprägen
einer Drehkraft auf das eingeführte Fadenende (Ya) tangential
und in unterschiedlichen Höhen in Richtung der Innenseite
öffnen.
11. Rückdrehdüse nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel der stromabwärts angeordneten
Einstrahlöffnung (25), bezogen auf die Achse des Rückdreh
raums (21), kleiner ist gegenüber dem Neigungswinkel der
stromaufwärts angeordneten Einstrahlöffnung (24).
12. Rückdrehdüse nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Einstrahlöffnung (27) zum Einstrahlen des ge
raden Luftstromes (A₁) sich in Richtung der Innenseite eines
Fadeneinführraumes (22) öffnet.
13. Rückdrehdüse nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einstrahlöffnung (26) zum Verstärken der Saugkraft
zum Einführen eines Fadenendes (Ya) sich weiterhin in einen
Fadeneinführraum (22) in Richtung dessen Innenseite öffnet.
14. Rückdrehdüse nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Rückdrehdüse (2, 3) über eine Abstandseinrichtung
(15) in den Rückdrehdüsenblock (14) eingesetzt ist.
15. Rückdrehdüse nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandseinrichtung (15) eine zylindrische Wand
(15a), welche in dichten Kontakt mit der Umfangswand der
Rückdrehdüse (2, 3) gelangt, und Trennwände (15c) aufweist,
welche einen Raum (15b), der zwischen der zylindrischen Wand
(15a) und dem Rückdrehdüsenblock (14) gebildet ist, in zwei
Räume aufteilt.
16. Rückdrehdüse nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der zylindrischen Wand (15a) Durchgangsöffnungen (15d,
15e, 15f) gebildet sind, welche in Verbindung mit den Rück
drehdüsenöffnungen (24, 25), der Fadeneinführdüsenöffnung
(26) und der Rückdrehdüse (27) stehen.
17. Rückdrehdüse nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Rückdrehdüsenblock (14) ein Luftversorgungsweg
(14a) zur Zuführung einer Druckluft sowohl zu den Hilfsdüsen
öffnungen (26) zum Fadeneinführen als auch zur Rückdrehdüsen
öffnung (27) und ein Luftversorgungsweg (14b) zum Zuführen
von Druckluft zu den Rückdrehdüsen (24, 25) vorgesehen sind.
18. Rückdrehdüse nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftversorgungsweg (14a) zur Zuführung von Druckluft
zu sowohl der Hilfsdüsenöffnung (26) als auch zur Rückdrehdü
senöffnung (27) an jeder Rückdrehdüse (2, 3) vorgesehen ist.
19. Rückdrehdüse nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftversorgungsweg (14b) zur Zuführung von Druckluft
zu den Rückdrehdüsenöffnungen (24, 25) für beide Rückdrehdü
sen (2, 3) gemeinsam vorgesehen ist.
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