DE4419540A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung einer umlaufenden Gewebebahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung einer umlaufenden GewebebahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung einer umlaufenden
Gewebebahn, insbesondere Sieb- oder Filzbahn, vorzugsweise in einer Papier-
oder Kartonmaschine, durch mindestens ein unter Druck stehendes Medium,
wobei die Mediumzufuhr, insbesondere mindestens ein Mediumstrahl, quer
zur Laufrichtung der Gewebebahn geführt bzw. bewegt wird, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
In Papier- oder Kartonmaschinen werden zahlreiche umlaufende Gewebebahnen
eingesetzt. So finden z. B. in der Siebpartie einer Papiermaschine
Siebbänder Verwendung. In der Pressenpartie sind es Filze. In der
Trockenpartie sind es sogenannte Trockensiebe. Im Laufe des Betriebes
setzen sich die Maschen oder Poren dieser Bahnen zu, z. B. mit anhaftenden
Papierfasern, klebrigen Stoffen oder sonstigen Füllstoffpartikeln. Um die
einwandfreie Funktion des Gewebebandes sicherzustellen, ist eine
sorgfältige Reinigung erforderlich. Zur Entfernung einiger Verunreinigungen
können z. B. Bürsten eingesetzt werden. Andere Verfahren bzw. Vorrichtungen
verwenden Strahlen bzw. Düsen und unterschiedliche Medien. Nachteil dieser
Verfahren bzw. Vorrichtungen ist es jedoch, daß damit nur ein Teil der
Verunreinigungen, speziell während des Betriebes der Anlage, entfernt
werden kann. Für eine vollständige Reinigung sind immer wieder längere
Stillstände erforderlich, was zu Produktionseinbußen führt.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das diese Nachteile
beseitigt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß mindestens ein
weiteres, quer zur Laufrichtung der Gewebebahn geführtes bzw. bewegtes,
vorzugsweise unter Druck stehendes Medium aufgebracht wird, das sich
vorzugsweise vom vorgenannten Medium, insbesondere durch den
Aggregatzustand und bzw. oder im Material und bzw. oder in der Art der
Aufbringung, unterscheidet bzw. mindestens eine Mediumzuführvorrichtung,
insbesondere eine Düse, für mindestens ein weiteres Medium vorgesehen ist,
wobei beispielsweise drei unterschiedliche Medien zur Reinigung aufgebracht
werden. Als Medien kommen vorzugsweise Dampf, Wasser, insbesondere
Heißwasser und Luft sowie gegebenenfalls auch Chemikalien, beispielsweise
Ätznatron, verdünnte Säuren, insbesondere Salzsäure, oder Paraffine, die
auch mit Tensiden vermischt sein können, zum Einsatz. Durch die Verwendung
von mehreren, unterschiedlichen Medien kann die Gewebebahn gezielt auch
während des Betriebes der Anlage, z. B. Papiermaschine, von den
verschiedensten Verunreinigungen gesäubert werden. Werden z. B. drei
unterschiedliche Medien aufgebracht, ergibt sich die Möglichkeit der
Reinigung bzw. Säuberung von praktisch allen Verunreinigungen.
Durch Aufbringung von Dampf kann ein sehr gutes Reinigungsergebnis erzielt
werden, wobei die Gewebebahn mit geringen Wassermengen belastet wird. Die
Reinigung kann auch periodisch erfolgen. Mittels Dampf lassen sich vor
allem Harze, Asphalt, Harzleim, Zellulosefasern, Alaun, Ton und weitere
Füllstoffe lösen. Vorzugsweise werden dazu Dampfstrahlen mit Drücken von
z. B. 4 bis 10 bar verwendet.
Das Reinigungsmedium Wasser kann einerseits als Hochdruckwasserstrahl
aufgebracht werden, wobei damit besonders gut Zellulosefasern, Coating-
und Leimpressenchemikalien sowie Harze herausgelöst werden können.
Anderseits kann auch Niederdruckheißwasser aufgebracht werden, wobei im
wesentlichen wasserlösliche Leimpressenchemikalien herausgelöst werden.
Dies kann auch mit Unterstützung durch Chemikalien betrieben werden. Eine
Wassertemperatur von ca. 60 bis 80°C ergibt die größte Wirkung.
Mit dem Reinigungsmedium Druckluft können vor allem lose Zellulosefasern
und Füllstoffpartikel entfernt werden. Es findet speziell bei Sieben mit
hoher Siebdurchlässigkeit Anwendung.
Bei Aufbringung von Chemikalien, beispielsweise Ätznatron, verdünnten
Säuren, insbesondere Salzsäure, oder Paraffinen, die auch mit Tensiden
vermischt sein können, in Verbindung mit Wasser können insbesondere Fette,
Öle, Leim, Wachs, Latex, Asphalt entfernt werden.
Durch die Aufbringung mehrerer Reinigungsmedien hintereinander können beste
Ergebnisse erzielt werden. Als vorteilhaft hat sich dabei speziell bei
Papier- bzw. Kartonmaschinen mit hohem Altpapiereinsatz die Reihenfolge
Dampf, Wasser, Luft erwiesen, wobei natürlich jede Kombination je nach
Einsatzfall möglich ist.
Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
anschließend an die Beaufschlagung der Gewebebahn mit unterschiedlichen
Medien eine Absaugung durchgeführt wird. So können abgelöster Schmutz und
lose Schmutzpartikel leicht entfernt werden. Weiters wird dadurch und durch
eventuelles Durchblasen mit Druckluft die Wassermenge in der Gewebebahn
reduziert und die Gefahr von Streifenbildung wesentlich verringert.
Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
gelöste Schmutzteile abgeschleudert und aufgefangen werden. Durch diese
Vorgangsweise kann der Energieeinsatz für eine allfällige Absaugung stark
reduziert werden, bzw. diese völlig ersetzen.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß im Vergleich zu anderen Bereichen der Gewebebahn
stärker verschmutzte Bereiche der Gewebebahn, z. B. Streifen, in
intensiverem Umfang als die weniger verschmutzten Bereiche mit Medium
beaufschlagt werden. Durch geeignete Regelgeräte können im Bereich der
stärkeren Verschmutzung z. B. ein zusätzliches Medium oder ein Medium in
verstärktem Maße eingesetzt werden. Auch eine längere Behandlungszeit ist
dadurch einstellbar.
Die Reinigungseinrichtung reinigt insbesondere in Abhängigkeit der
Maschinengeschwindigkeit frei vorwählbare Bereiche z. B. eines Filzes oder
Trockensiebes. Der Filz wird dazu in Reinigungszonen eingeteilt, wobei
sich die Anzahl der Zonen nach der gewünschten Genauigkeit des
Traversierbereiches richtet und somit von der Auflösegenauigkeit des
Stellungsmelders abhängig ist. Der Beginn und das Ende des
Reinigungsbereiches kann auf einem Bedienpult eingestellt, und die Bereiche
können auf Anzeigen abgelesen werden.
Der Reinigungskopf fährt nun insbesondere in Abhängigkeit zur
Maschinengeschwindigkeit von der Anfangszone zur Endzone des
Reinigungsbereiches. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis der
gewünschte Reinigungseffekt erzielt ist und der Reinigungsvorgang vom
Bediener beendet wird. Es kann aber auch die Reinigungszeit vorgegeben
oder spezielle, fest gespeicherte Reinigungsprogramme eingesetzt werden.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung,
insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dies wird
dadurch erreicht, daß mindestens eine Mediumzuführvorrichtung, insbesondere
Düse für mindestens ein weiteres Medium, beispielsweise drei
Mediumzuführvorrichtungen, insbesondere Düsen für unterschiedliche,
vorzugsweise unter Druck stehende, Medien vorgesehen sind. Durch diesen
Aufbau der Vorrichtung lassen sich die Vorteile des Verfahrens besonders
gut umsetzen.
Eine besonders günstige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei die Gewebebahn, insbesondere Sieb- oder Filzbahn, über mindestens
eine Umlenkwalze geführt ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Mediumzuführvorrichtungen, insbesondere Düsen, auf die von der Oberfläche
einer Umlenkwalze abgewandte Seite der Gewebebahn ausgerichtet bzw.
richtbar sind. Durch diese Ausbildung werden die Maschen des Siebes bei
der Umlenkung erweitert und die Reinigung besonders effektiv.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können die Strahlen
der Mediumzuführvorrichtungen, insbesondere Düsen, in Bahnlaufrichtung
hintereinander ausgerichtet sein, um die Beaufschlagung der Gewebebahn
mit mehreren Reinigungsmedien in einem Bahndurchlauf zu ermöglichen. Sie
können aber auch quer zur Bahnlaufrichtung ausgerichtet werden.
Besonders günstig erweist es sich, wenn eine Absaugvorrichtung vorgesehen
ist. Diese Absaugvorrichtung kann nun im Bereich der Umlenkwalze, an der
die Mediumzuführvorrichtung angebracht ist, und/oder im freien Zug der
Gewebebahn angebracht sein. Je nach den Platzverhältnissen in der Papier-
oder Kartonmaschine bzw. den Notwendigkeiten durch die Verschmutzung,
ist der Ort bzw. auch die Notwendigkeit von mehreren Absaugvorrichtungen
zu bestimmen.
Eine besonders günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der auf die Umlenkwalze folgenden weiteren
Umlenkwalze eine Auffangwanne vorgesehen ist. Dadurch kann der
Energiebedarf für die Absaugung(en) wesentlich verringert bzw. die
Absaugung(en) völlig weggelassen werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich, wenn
die Gewebebahn, insbesondere Sieb- oder Filzbahn, über zumindest eine
Umlenkwalze geführt ist, wobei die Mediumzuführvorrichtung ein Gehäuse
aufweist, das die Umlenkwalze(n) teilweise umschlingt, und die
Mediumzuführvorrichtung weiters Öffnungen, insbesondere Düsen für Medium
besitzt, welche gegen die Walzenoberfläche gerichtet sind.
Besonders günstig erweist es sich, wenn das Gehäuse während des Betriebes
quer zur Gewebebahn bzw. parallel zur Umlenkwalzenachse bewegbar ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Gehäuse zusätzlich
(eine) Absaugeinrichtung(en) auf, die - in Richtung der Gewebebahnbewegung
gesehen - hinter den Öffnungen bzw. Düsen der Mediumzuführvorrichtung
vorgesehen ist bzw. sind.
Erfindungsgemäß kann bzw. können an dem der Mediumzuführvorrichtung
nachgeschalteten Teil der Gewebebahn, insbesondere auf der Seite der
Gewebebahn, die der Mediumzuführvorrichtung gegenüberliegt, (eine)
Auffangwanne(n) angeordnet sein.
Im folgenden wird die Erfindung nun anhand der Zeichnungen beispielhaft
beschrieben, wobei die Fig. 1a und 1b in Diagrammen die Verteilung der
Luftdurchlässigkeit eines Siebes vor und nach Durchführung von Versuchen
zum erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 die Anordnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem
Papierbahntrockner und Fig. 3 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Vorrichtung gemäß Fig. 2 zeigen. Die Fig. 4 und 5 zeigen die Anwendung
der Erfindung bei einem Papierbahn- oder Kartonbahntrockner.
In den Fig. 1a und 1b sind auf der Abszissenachse die Abstände der
Gewebebahn von der Führerseite in mm und auf der Ordinatenachse die
Durchlässigkeit in cfm bzw. m³/m²h aufgetragen.
In einem Altpapier-verarbeitenden Betrieb wurden mehrere Versuche mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der Vorrichtung durchgeführt. Ein
Trockensieb einer Slalomgruppe hatte eine ursprüngliche Siebdurchlässigkeit
von 200 cfm (3200 m³/m²h). Das Sieb war nach einer Laufzeit von ca. 120
Tagen bereits so stark verschmutzt, daß es nur mehr eine mittlere
Siebdurchlässigkeit von 42 cfm (673 m³/m²h) aufwies. Durch Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung über einen Zeitraum von ca. 10 Tagen konnte die mittlere
Siebdurchlässigkeit auf 69 cfm (1103 m³/m²h), das entspricht einer
Steigerung um ca. 65%, erhöht werden. Eine weitere Verbesserung und
insbesondere eine verstärkte Reinigung im Bereich stark verschmutzter
Stellen wird z. B. durch eine länger dauernde Reinigungsperiode erzielt.
Die Verteilung der Siebdurchlässigkeit quer zur Bahnlaufrichtung ist für
den Zustand vor Einsatz der Erfindung in Fig. 1a und nach einer Behandlung
von ca. 10 Tagen in Fig. 1b dargestellt. Die beste Wirkung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung wird jedoch bei Verwendung bereits nach
Einbau eines neuen Siebes erreicht. Das Ziel besteht hier in einer
Aufrechterhaltung der ursprünglichen Siebdurchlässigkeit.
Eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Siebreinigung ist nun in Fig. 2
dargestellt. Das Trockensieb 1 ist über mehrere Trockenzylinder 2, 2′ gelegt
und trennt sich nach Übergabe des zu trocknenden Papiers an eine weitere
aus mehreren Trockenzylindern bestehende Trockengruppe vom Trockenzylinder
2. Es wird über mehrere Umlenkwalzen 3, 3′, 3′′ wieder an den Anfang der
Trockengruppe zurückgeführt. Die Papierseite des Siebes, d. h. die Seite,
auf der während der Trocknung das Papier anliegt, kommt dabei bei der
Umlenk- oder Leitwalze 3 außen zu liegen. Die Gewebebahn, hier ein Sieb
1, wird in Richtung 11 weitertransportiert. Die Umlenkwalze 3 wird
teilweise vom Gehäuse einer Mediumzuführvorrichtung 5 zur Siebreinigung
umschlungen. In diesem Gehäuse sind mehrere Düsen 6, 6′, 6′′ für
unterschiedliche Reinigungsmedien vorgesehen. Die Düsen 6, 6′, 6′′ sind dabei
so ausgerichtet, daß der Strahl des Mediums praktisch radial auf die
Umlenkwalze 3 trifft, wobei die Ausrichtung des Strahles grundsätzlich
auch schräg sein kann. Die Reinigungsmedien werden über Leitungen 8, 8′, 8′′
zugeführt. Das Gehäuse 5 traversiert während des Betriebes entlang des
Traversierbalkens 7. Im Gehäuse 5 kann nach der Düse 6′′ noch eine Absaugung
vorgesehen sein. Die Absaugung kann aber auch, eventuell auch zusätzlich,
im Bereich des freien Zuges des Siebes 1 zwischen Umlenkwalze 3 und
Umlenkwalze 3′ vorgesehen sein. An der Umlenkwalze 3′ mit einer
Umschlingung von nahezu 180° ist eine Auffangwanne 9 vorgesehen, in die
gelöste Schmutzpartikel und auch Wassertropfen bei der Umlenkung des Siebes
1 hineingeschleudert werden. Diese Wirkung tritt insbesondere bei
schnellaufenden Papiermaschinen auf.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Siebreinigungsvorrichtung nach Fig.
2. Hier sind insbesondere die Stuhlungsteile 4 erkennbar, an denen die
Lager 12, 12′ der Umlenkwalzen 3, 3′ montiert sind. Diese können auch
verschiebbar angebracht werden, um einerseits den Ein- und Ausbau des
Siebes zu erleichtern und anderseits die erforderliche Siebspannung
grundsätzlich einzustellen. Außerhalb der Stuhlungsteile 4 befindet sich
dann die Isolierung 10, 10′ der Trockenpartie. Als Reihenfolge der
Reinigungsmedien für die Behandlung der Gewebebahn 1 wurde hier für die
Zuführung 8 zur Düse 6 Dampf, für die Zuführung 8′ zur Düse 6′ Wasser und
für die Zuführung 8′′ zur Düse 6′′ Druckluft gewählt. Durch den Dampf werden
so die meisten Verunreinigungen gelöst, durch das Wasser ausgespült und
durch die Druckluft die Sieboberfläche nochmals gereinigt und getrocknet.
Durch die Strahlreflexion auf der glatten Oberfläche der Umlenk- oder
Leitwalze 3 wird die Reinigungswirkung in den Siebmaschen noch verstärkt,
wobei durch die Umlenkung die Siebmaschen auch geöffnet werden.
Fig. 4 zeigt den Einsatz einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
14 in einem Papierbahntrockner 15 mit Saugwalzen 13, 13′, 13′′ etc. Das in
Richtung 11 laufende Trockensieb 1 wird hier über Trockenzylinder 2, 2′, 2′′
etc. und alternierend über Saugwalzen 13, 13′, 13′′ etc. geführt. Nachdem
die Papierbahn vom Trockensieb 1 auf das Trockensieb 1′ der nachfolgenden
Trockengruppe abgegeben wurde, ist in Bahnlaufrichtung 11 eine Umlenkwalze
3 vorgesehen, über der sich die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
14 befindet. An der in Bahnlaufrichtung 11 folgenden Umlenkwalze 3′
befindet sich dann eine Auffangwanne 9, in die die noch am Sieb anhaftenden
Flüssigkeitsteilchen geschleudert werden.
Die Fig. 5 stellt eine weitere Anwendung der Reinigungsvorrichtung 14 in
einem Papierbahn- bzw. Kartontrockner 15, 15′ dar, wobei die Trockengruppe
15 als Einsiebtrockengruppe und die Trockengruppe 15′ als
Zweisiebtrockengruppe ausgeführt ist. Die aufzubringenden Medien werden
durch Pfeile 19, 20, 21 angedeutet. Durch Pfeile 22, 23 werden Absaugvorgänge
dargestellt. Die Einsiebtrockengruppe 15 ist analog dem Papierbahntrockner
von Fig. 4 ausgeführt, wobei jedoch die Saugwalzen 13, 13′, 13′′ etc. durch
eine weitere Reihe von Trockenzylindern 2, 2′, 2′′ etc. ersetzt sind. In den
Zwischenräumen zwischen den unteren Trockenzylindern können noch
Luftblaseinrichtungen 16 eingesetzt werden. In der zweiten Trockengruppe
15′ wird ein oberes Trockensieb 1′ um die oberen Trockenzylinder 2 bzw.
die dazwischenliegenden Umlenkwalzen 18 geführt. Ein unteres Trockensieb
1′′ wird über untere Trockenzylinder 2′ und dazwischenliegende Umlenkwalzen
18′ geführt. Am Ende der Trockengruppe 15′ wird das obere Trockensieb 1′
nach oben und über eine Umlenkwalze 3 geführt, über der eine
Reinigungsvorrichtung 14′ angebracht ist. An der in Bahnlaufrichtung 11
nächsten Umlenkwalze 3′ ist eine Auffangwanne 9′ vorgesehen. Das untere
Trockensieb 1′′ wird nach unten über eine Umlenkwalze 3 geführt, über derem
Umfang ebenfalls eine Reinigungsvorrichtung 14′′ vorgesehen ist, wobei
wiederum in Bahnlaufrichtung 11 an der nächsten Umlenkwalze 3′ eine
Auffangwanne 9′′ angebracht ist. Weiters können auch hier z. B.
Luftblaseinrichtungen 17 am Umfang der Trockenzylinder 2′ vorgesehen sein.
Je nach Ausführung des Papierbahn- bzw. Kartontrockners sowie der zu
erwartenden Verschmutzung der Gewebebahnen können somit die
Reinigungsvorrichtungen entweder nur in einer Trockengruppe, oder in
mehreren Trockengruppen sowohl bei Einsiebführung als auch bei
Zweisiebführung vorgesehen werden.
Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten Varianten
beschränkt, vielmehr läßt sie sich auch vorteilhaft in der Siebpartie oder
der Pressenpartie einer Papier- oder Kartonmaschine anwenden. Eine weitere
Anwendungsmöglichkeit ist die Reinigung von Filtertüchern bei
Trommelfiltern, insbesondere mit ablaufendem Tuch.
Ebenso versteht sich, daß die Anzahl und Reihenfolge der Reinigungsmedien
bzw. ihre Aufbringung durch geeignete Mediumzuführvorrichtungen,
insbesondere Düsen, je nach Anwendungsgebiet und Art der Verschmutzung
variieren kann.
Claims (24)
1. Verfahren zur Reinigung einer umlaufenden Gewebebahn, insbesondere
Sieb- oder Filzbahn, vorzugsweise in einer Papier- oder Kartonmaschine,
durch mindestens ein unter Druck stehendes Medium, wobei die Mediumzufuhr,
insbesondere mindestens ein Mediumstrahl, quer zur Laufrichtung der
Gewebebahn geführt bzw. bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein weiteres quer zur Laufrichtung der Gewebebahn geführtes bzw. bewegtes,
vorzugsweise unter Druck stehendes Medium aufgebracht wird, das sich
vorzugsweise vom vorgenannten Medium, insbesondere durch den
Aggregatzustand und bzw. oder im Material und bzw. oder in der Art der
Aufbringung, unterscheidet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß drei
unterschiedliche Medien zur Reinigung aufgebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Medium als Dampf aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Medium als Wasser, insbesondere Heißwasser, aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Medium als Luft, insbesondere Druckluft, aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Reinigungsmedium, insbesondere während einer Betriebsunterbrechung,
Reinigungschemikalien, beispielsweise Ätznatron, aufgebracht werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungsmedien Dampf bzw. Wasser bzw. Luft in der zeitlichen
Reihenfolge Dampf, Wasser bzw. Dampf, Luft bzw. Wasser, Luft bzw. Dampf,
Wasser, Luft aufgebracht werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß anschließend an die Beaufschlagung der Gewebebahn mit unterschiedlichen
Medien eine Absaugung durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß gelöste Schmutzteile abgeschleudert und aufgefangen werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß im Vergleich zu anderen Bereichen der Gewebebahn stärker verschmutzte
Bereiche der Gewebebahn, z. B. Streifen, in intensiverem Umfang als die
weniger verschmutzten Bereiche mit Medium beaufschlagt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reinigung von der Papierseite der Gewebebahn her
durchgeführt wird.
12. Vorrichtung zum Reinigen einer umlaufenden Gewebebahn, insbesondere
Sieb- oder Filzbahn, vorzugsweise in einer Papier- oder Kartonmaschine,
mit wenigstens einer Mediumzuführvorrichtung, insbesondere Spritzdüse,
die gegen die Gewebebahn richtbar bzw. gerichtet ist und einen Anschluß
für unter Druck stehendes Medium hat, vorzugsweise mit einer
Traversiereinrichtung zum Verfahren der Mediumzuführvorrichtung,
insbesondere Düse, quer zur Laufrichtung der Gewebebahn, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Mediumzuführvorrichtung, insbesondere Düse, für
mindestens ein weiteres gegen die Gewebebahn richtbares bzw. gerichtetes
Medium vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß drei
Mediumzuführvorrichtungen, insbesondere Düsen, für unterschiedliche,
vorzugsweise unter Druck stehende, Medien vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Gewebebahn,
insbesondere Sieb- oder Filzbahn, über mindestens eine Umlenkwalze od. dgl.
geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mediumzuführvorrichtungen,
insbesondere Düsen, auf die von der Oberfläche einer Umlenkwalze abgewandte
Seite der Gewebebahn ausgerichtet bzw. richtbar sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strahlen der Mediumzuführvorrichtungen,
insbesondere Düsen, in Bahnlaufrichtung hintereinander ausgerichtet sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strahlen der Mediumzuführvorrichtungen,
insbesondere Düsen, quer zur Bahnlaufrichtung ausgerichtet sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Absaugvorrichtung vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Absaugvorrichtung im Bereich der Umlenkwalze, an
der sich die Mediumzuführvorrichtung befindet, angebracht ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Absaugvorrichtung im freien Zug der Gewebebahn angebracht ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19, wobei die
Gewebebahn, insbesondere Sieb- oder Filzbahn, über mindestens eine
Umlenkwalze geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der auf
die Umlenkwalze, an der sich die Mediumzuführvorrichtung befindet,
folgenden weiteren Umlenkwalze eine Auffangwanne vorgesehen ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20, wobei die
Gewebebahn, insbesondere Sieb- oder Filzbahn, über mindestens eine
Umlenkwalze od. dgl. geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mediumzuführvorrichtung ein Gehäuse aufweist, das die Umlenkwalze(n)
teilweise umschlingt und Öffnungen, insbesondere Düsen, für Medium besitzt,
welche gegen die Walzenoberfläche gerichtet sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse während des Betriebes quer zur Gewebebahn bzw. parallel zur
Umlenkwalzenachse bewegbar ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse zusätzlich (eine) Absaugeinrichtung(en) aufweist, die -
in der Richtung der Gewebebahnbewegung gesehen - hinter den Öffnungen bzw.
Düsen der Mediumzuführvorrichtung vorgesehen ist bzw. sind.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem der Mediumzuführvorrichtung nachgeschalteten
Teil der Gewebebahn, insbesondere auf der Seite der Gewebebahn, die der
Mediumzuführvorrichtung gegenüberliegt, eine Auffangwanne vorgesehen ist.
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