DE4419540C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung einer umlaufenden Sieb- oder Filzbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung einer umlaufenden Sieb- oder FilzbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung einer
umlaufenden Sieb- oder Filzbahn nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Reinigung einer
umlaufenden Sieb- oder Filzbahn nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 11.
In Papier- oder Kartonmaschinen werden zahlreiche umlaufende Gewebebahnen
eingesetzt. So finden z. B. in der Siebpartie einer Papiermaschine
Siebbänder Verwendung. In der Pressenpartie sind es Filze. In der
Trockenpartie sind es sogenannte Trockensiebe. Im Laufe des Betriebes
setzen sich die Maschen oder Poren dieser Bahnen zu, z. B. mit anhaftenden
Papierfasern, klebrigen Stoffen oder sonstigen Füllstoffpartikeln. Um die
einwandfreie Funktion des Gewebebandes sicherzustellen, ist eine
sorgfältige Reinigung erforderlich. Zur Entfernung einiger Verunreinigungen
können z. B. Bürsten eingesetzt werden. Andere Verfahren bzw. Vorrichtungen
verwenden Strahlen bzw. Düsen und unterschiedliche Medien. Nachteil dieser
Verfahren bzw. Vorrichtungen ist es jedoch, daß damit nur ein Teil der
Verunreinigungen, speziell während des Betriebes der Anlage, entfernt
werden kann. Für eine vollständige Reinigung sind immer wieder längere
Stillstände erforderlich, was zu Produktionseinbußen führt.
Aus der DE-OS 32 29 194 und der DE-OS 18 12 841 sind nicht
gattungsgemäße Verfahren und nicht gattungsgemäße Vorrichtungen
bekannt, mittels welcher eine Reinigung einer Textilbahn bei der
Textilherstellung bewirkt werden kann, wozu unterschiedliche
Medien auf die Textilbahn mittels Düsen aufgesprüht werden. Aus
der DE-OS 22 49 330 sind weiter ein nicht gattungsgemäßes
Verfahren und eine nicht gattungsgemäße Vorrichtung zum Fixieren
von Drucken auf einer Textilbahn bekannt, wobei quer zur
Bewegungsrichtung der Textilbahn traversierende Sprühdüsen
vorgesehen sind.
Aus den Literaturstellen "Cutts, M. M.: Continous cleaning of
dryer fabrics" in: Tappi Journal, April 1991, S. 147-151,
sowie "Lundstrom, K., Niemala, M.: Mesh fabric can be cleaned to
preserve quality drying" in: Tappi Journal, Juni 1982, S. 75-
78, ist bekannt, die unterschiedlichen Reinigungsmedien Wasser
und Luft auf eine Sieb- oder Filzbahn mittels einer
Traversiereinrichtung aufzubringen. Diese Sieb- oder Filzbahn
dient zum Trocknen bei der Papierherstellung.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bzw. eine
Vorrichtung zur Reinigung einer umlaufenden Sieb- oder Filzbahn
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 11 zu
schaffen, wodurch eine bessere Reinigung und damit eine höhere
Standzeit der Sieb- oder Filzbahn erzielt wird.
Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 11 erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen 2 bis
10 bzw. 12 bis 22 beschrieben.
Als Medien kommen vorzugsweise Dampf, Wasser, insbesondere
Heißwasser und Luft sowie gegebenenfalls auch Chemikalien, beispielsweise
Ätznatron, verdünnte Säuren, insbesondere Salzsäure, oder Paraffine, die
auch mit Tensiden vermischt sein können zum Einsatz. Durch die Verwendung
von mehreren, unterschiedlichen Medien kann die Gewebebahn gezielt auch
während des Betriebes der Anlage, z. B. Papiermaschine, von den
verschiedensten Verunreinigungen gesäubert werden. Werden z. B. drei
unterschiedliche Medien aufgebracht, ergibt sich die Möglichkeit der
Reinigung bzw. Säuberung von praktisch allen Verunreinigungen.
Durch Aufbringung von Dampf kann ein sehr gutes Reinigungsergebnis erzielt
werden, wobei die Gewebebahn mit geringen Wassermengen belastet wird. Die
Reinigung kann auch periodisch erfolgen. Mittels Dampf lassen sich vor
allem Harze, Asphalt, Harzleim, Zellulosefasern, Alaun, Ton und weitere
Füllstoffe lösen. Vorzugsweise werden dazu Dampfstrahlen mit Drücken von
z. B. 4 bis 10 bar verwendet.
Das Reinigungsmedium Wasser kann einerseits als Hochdruckwasserstrahl
aufgebracht werden, wobei damit besonders gut Zellulosefasern, Coating-
und Leimpressenchemikalien sowie Harze herausgelöst werden können.
Anderseits kann auch Niederdruckheißwasser aufgebracht werden, wobei im
wesentlichen wasserlösliche Leimpressenchemikalien herausgelöst werden.
Dies kann auch mit Unterstützung durch Chemikalien betrieben werden. Eine
Wassertemperatur von ca. 60 bis 80°C ergibt die größte Wirkung.
Mit dem Reinigungsmedium Druckluft können vor allem lose Zellulosefasern
und Füllstoffpartikel entfernt werden. Es findet speziell bei Sieben mit
hoher Siebdurchlässigkeit Anwendung.
Bei Aufbringung von Chemikalien, beispielsweise Ätznatron, verdünnten
Säuren, insbesondere Salzsäure, oder Paraffinen, die auch mit Tensiden
vermischt sein können, in Verbindung mit Wasser können insbesondere Fette,
Öle, Leim, Wachs, Latex, Asphalt entfernt werden.
Durch die Aufbringung mehrerer Reinigungsmedien hintereinander können beste
Ergebnisse erzielt werden. Als vorteilhaft hat sich dabei speziell bei
Papier- bzw. Kartonmaschinen mit hohem Altpapiereinsatz die Reihenfolge
Dampf, Wasser, Luft erwiesen, wobei natürlich jede Kombination je nach
Einsatzfall möglich ist.
Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
anschließend an die Beaufschlagung der Gewebebahn mit unterschiedlichen
Medien eine Absaugung durchgeführt wird. So können abgelöster Schmutz und
lose Schmutzpartikel leicht entfernt werden. Weiters wird dadurch und durch
eventuelles Durchblasen mit Druckluft die Wassermenge in der Gewebebahn
reduziert und die Gefahr von Streifenbildung wesentlich verringert.
Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
gelöste Schmutzteile abgeschleudert und aufgefangen werden. Durch diese
Vorgangsweise kann der Energieeinsatz für eine allfällige Absaugung stark
reduziert werden, bzw. diese völlig ersetzen.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß im Vergleich zu anderen Bereichen der Gewebebahn
stärker verschmutzte Bereiche der Gewebebahn, z. B. Streifen, in
intensiverem Umfang als die weniger verschmutzten Bereiche mit Medium
beaufschlagt werden. Durch geeignete Regelgeräte können im Bereich der
stärkeren Verschmutzung z. B. ein zusätzliches Medium oder ein Medium in
verstärktem Maße eingesetzt werden. Auch eine längere Behandlungszeit ist
dadurch einstellbar.
Die Reinigungseinrichtung reinigt insbesondere in Abhängigkeit der
Maschinengeschwindigkeit frei vorwählbare Bereiche z. B. eines Filzes oder
Trockensiebes. Der Filz wird dazu in Reinigungszonen eingeteilt, wobei
sich die Anzahl der Zonen nach der gewünschten Genauigkeit des
Traversierbereiches richtet und somit von der Auflösegenauigkeit des
Stellungsmelders abhängig ist. Der Beginn und das Ende des
Reinigungsbereiches kann auf einem Bedienpult eingestellt, und die Bereiche
können auf Anzeigen abgelesen werden.
Der Reinigungskopf fährt nun insbesondere in Abhängigkeit zur
Maschinengeschwindigkeit von der Anfangszone zur Endzone des
Reinigungsbereiches. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis der
gewünschte Reinigungseffekt erzielt ist und der Reinigungsvorgang vom
Bediener beendet wird. Es kann aber auch die Reinigungszeit vorgegeben
oder spezielle, fest gespeicherte Reinigungsprogramme eingesetzt werden.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung,
insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dies wird
dadurch erreicht, daß mindestens eine Mediumzuführvorrichtung, insbesondere
Düse für mindestens ein weiteres Medium, beispielsweise drei
Mediumzuführvorrichtungen, insbesondere Düsen für unterschiedliche,
vorzugsweise unter Druck stehende, Medien vorgesehen sind. Durch diesen
Aufbau der Vorrichtung lassen sich die Vorteile des Verfahrens besonders
gut umsetzen.
Eine besonders günstige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei die Gewebebahn, insbesondere Sieb- oder Filzbahn, über mindestens
eine Umlenkwalze geführt ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Mediumzuführvorrichtungen, insbesondere Düsen, auf die von der Oberfläche
einer Umlenkwalze abgewandte Seite der Gewebebahn ausgerichtet bzw.
richtbar sind. Durch diese Ausbildung werden die Maschen des Siebes bei
der Umlenkung erweitert und die Reinigung besonders effektiv.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können die Strahlen
der Mediumzuführvorrichtungen, insbesondere Düsen, in Bahnlaufrichtung
hintereinander ausgerichtet sein, um die Beaufschlagung der Gewebebahn
mit mehreren Reinigungsmedien in einem Bahndurchlauf zu ermöglichen. Sie
können aber auch quer zur Bahnlaufrichtung ausgerichtet werden.
Besonders günstig erweist es sich, wenn eine Absaugvorrichtung vorgesehen
ist. Diese Absaugvorrichtung kann nun im Bereich der Umlenkwalze, an der
die Mediumzuführvorrichtung angebracht ist, und/oder im freien Zug der
Gewebebahn angebracht sein. Je nach den Platzverhältnissen in der Papier-
oder Kartonmaschine bzw. den Notwendigkeiten durch die Verschmutzung,
ist der Ort bzw. auch die Notwendigkeit von mehreren Absaugvorrichtungen
zu bestimmen.
Eine besonders günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der auf die Umlenkwalze folgenden weiteren
Umlenkwalze eine Auffangwanne vorgesehen ist. Dadurch kann der
Energiebedarf für die Absaugung(en) wesentlich verringert bzw. die
Absaugung(en) völlig weggelassen werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich, wenn
die Gewebebahn, insbesondere Sieb- oder Filzbahn, über zumindest eine
Umlenkwalze geführt ist, wobei die Mediumzuführvorrichtung ein Gehäuse
aufweist, das die Umlenkwalze(n) teilweise umschlingt, und die
Mediumzuführvorrichtung weiters Öffnungen, insbesondere Düsen für Medium
besitzt, welche gegen die Walzenoberfläche gerichtet sind.
Besonders günstig erweist es sich, wenn das Gehäuse während des Betriebes
quer zur Gewebebahn bzw. parallel zur Umlenkwalzenachse bewegbar ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Gehäuse zusätzlich
(eine) Absaugeinrichtung(en) auf, die - in Richtung der Gewebebahnbewegung
gesehen - hinter den Öffnungen bzw. Düsen der Mediumzuführvorrichtung
vorgesehen ist bzw. sind.
Erfindungsgemäß kann bzw. können an dem der Mediumzuführvorrichtung
nachgeschalteten Teil der Gewebebahn, insbesondere auf der Seite der
Gewebebahn, die der Mediumzuführvorrichtung gegenüberliegt, (eine)
Auffangwanne(n) angeordnet sein.
Im folgenden wird die Erfindung nun anhand der Zeichnungen beispielhaft
beschrieben, wobei die
Fig. 1a und 1b in Diagrammen die Verteilung der
Luftdurchlässigkeit eines Siebes vor und nach Durchführung von Versuchen
zum erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 die Anordnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem
Papierbahntrockner und
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Vorrichtung gemäß Fig. 2 zeigen. Die
Fig. 4 und 5 zeigen die Anwendung
der Erfindung bei einem Papierbahn- oder Kartonbahntrockner.
In den Fig. 1a und 1b sind auf der Abszissenachse die Abstände der
Gewebebahn von der Führerseite in mm und auf der Ordinatenachse die
Durchlässigkeit in cfm bzw. m3/m2h aufgetragen.
In einem Altpapier-verarbeitenden Betrieb wurden mehrere Versuche mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der Vorrichtung durchgeführt. Ein
Trockensieb einer Slalomgruppe hatte eine ursprüngliche Siebdurchlässigkeit
von 200 cfm (3200 m3/m2h). Das Sieb war nach einer Laufzeit von ca. 120
Tagen bereits so stark verschmutzt, daß es nur mehr eine mittlere
Siebdurchlässigkeit von 42 cfm (673 m3/m2h) aufwies. Durch Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung über einen Zeitraum von ca. 10 Tagen konnte die mittlere
Siebdurchlässigkeit auf 69 cfm (1103 m3/m2h), das entspricht einer
Steigerung um ca. 65%, erhöht werden. Eine weitere Verbesserung und
insbesondere eine verstärkte Reinigung im Bereich stark verschmutzter
Stellen wird z. B. durch eine länger dauernde Reinigungsperiode erzielt.
Die Verteilung der Siebdurchlässigkeit quer zur Bahnlaufrichtung ist für
den Zustand vor Einsatz der Erfindung in Fig. 1a und nach einer Behandlung
von ca. 10 Tagen in Fig. 1b dargestellt. Die beste Wirkung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung wird jedoch bei Verwendung bereits nach
Einbau eines neuen Siebes erreicht. Das Ziel besteht hier in einer
Aufrechterhaltung der ursprünglichen Siebdurchlässigkeit.
Eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Siebreinigung ist nun in Fig. 2
dargestellt. Das Trockensieb 1 ist über mehrere Trockenzylinder 2, 2' gelegt
und trennt sich nach Übergabe des zu trocknenden Papiers an eine weitere
aus mehreren Trockenzylindern bestehende Trockengruppe vom Trockenzylinder
2. Es wird über mehrere Umlenkwalzen 3, 3', 3'' wieder an den Anfang der
Trockengruppe zurückgeführt. Die Papierseite des Siebes, d. h. die Seite,
auf der während der Trocknung das Papier anliegt, kommt dabei bei der
Umlenk- oder Leitwalze 3 außen zu liegen. Die Gewebebahn, hier ein Sieb
1, wird in Richtung 11 weitertransportiert. Die Umlenkwalze 3 wird
teilweise vom Gehäuse 5 einer Mediumzuführvorrichtung zur Siebreinigung
umschlungen. In diesem Gehäuse sind mehrere Düsen 6, 6', 6'' für
unterschiedliche Reinigungsmedien vorgesehen. Die Düsen 6, 6', 6'' sind dabei
so ausgerichtet, daß der Strahl des Mediums praktisch radial auf die
Umlenkwalze 3 trifft, wobei die Ausrichtung des Strahles grundsätzlich
auch schräg sein kann. Die Reinigungsmedien werden über Leitungen 8, 8', 8''
zugeführt. Das Gehäuse 5 traversiert während des Betriebes entlang des
Traversierbalkens 7. Im Gehäuse 5 kann nach der Düse 6'' noch eine Absaugung
vorgesehen sein. Die Absaugung kann aber auch, eventuell auch zusätzlich,
im Bereich des freien Zuges des Siebes 1 zwischen Umlenkwalze 3 und
Umlenkwalze 3' vorgesehen sein. An der Umlenkwalze 3' mit einer
Umschlingung von nahezu 180° ist eine Auffangwanne 9 vorgesehen, in die
gelöste Schmutzpartikel und auch Wassertropfen bei der Umlenkung des Siebes
1 hineingeschleudert werden. Diese Wirkung tritt insbesondere bei
schnellaufenden Papiermaschinen auf.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Siebreinigungsvorrichtung nach Fig.
2. Hier sind insbesondere die Stuhlungsteile 4 erkennbar, an denen die
Lager 12, 12' der Umlenkwalzen 3, 3' montiert sind. Diese können auch
verschiebbar angebracht werden, um einerseits den Ein- und Ausbau des
Siebes zu erleichtern und anderseits die erforderliche Siebspannung
grundsätzlich einzustellen. Außerhalb der Stuhlungsteile 4 befindet sich
dann die Isolierung 10, 10' der Trockenpartie. Als Reihenfolge der
Reinigungsmedien für die Behandlung der Gewebebahn 1 wurde hier für die
Zuführung 8 zur Düse 6 Dampf, für die Zuführung 8' zur Düse 6' Wasser und
für die Zuführung 8'' zur Düse 6'' Druckluft gewählt. Durch den Dampf werden
so die meisten Verunreinigungen gelöst, durch das Wasser ausgespült und
durch die Druckluft die Sieboberfläche nochmals gereinigt und getrocknet.
Durch die Strahlreflexion auf der glatten Oberfläche der Umlenk- oder
Leitwalze 3 wird die Reinigungswirkung in den Siebmaschen noch verstärkt,
wobei durch die Umlenkung die Siebmaschen auch geöffnet werden.
Fig. 4 zeigt den Einsatz einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
14 in einem Papierbahntrockner 15 mit Saugwalzen 13, 13', 13'' etc. Das in
Richtung 11 laufende Trockensieb 1 wird hier über Trockenzylinder 2, 2', 2''
etc. und alternierend über Saugwalzen 13, 13', 13'' etc. geführt. Nachdem
die Papierbahn vom Trockensieb 1 auf das Trockensieb 1' der nachfolgenden
Trockengruppe abgegeben wurde, ist in Bahnlaufrichtung 11 eine Umlenkwalze
3 vorgesehen, über der sich die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
14 befindet. An der in Bahnlaufrichtung 11 folgenden Umlenkwalze 3'
befindet sich dann eine Auffangwanne 9, in die die noch am Sieb anhaftenden
Flüssigkeitsteilchen geschleudert werden.
Die Fig. 5 stellt eine weitere Anwendung der Reinigungsvorrichtung 14 in
einem Papierbahn- bzw. Kartontrockner 15, 15' dar, wobei die Trockengruppe
15 als Einsiebtrockengruppe und die Trockengruppe 15' als
Zweisiebtrockengruppe ausgeführt ist. Die aufzubringenden Medien werden
durch Pfeile 19, 20, 21 angedeutet. Durch Pfeile 22, 23 werden Absaugvorgänge
dargestellt. Die Einsiebtrockengruppe 15 ist analog dem Papierbahntrockner
von Fig. 4 ausgeführt, wobei jedoch die Saugwalzen 13, 13', 13'' etc. durch
eine weitere Reihe von Trockenzylindern 2, 2', 2'' etc. ersetzt sind. In den
Zwischenräumen zwischen den unteren Trockenzylindern können noch
Luftblaseinrichtungen 16 eingesetzt werden. In der zweiten Trockengruppe
15' wird ein oberes Trockensieb 1' um die oberen Trockenzylinder 2 bzw.
die dazwischenliegenden Umlenkwalzen 18 geführt. Ein unteres Trockensieb
1'' wird über untere Trockenzylinder 2' und dazwischenliegende Umlenkwalzen
18' geführt. Am Ende der Trockengruppe 15' wird das obere Trockensieb 1'
nach oben und über eine Umlenkwalze 3 geführt, über der eine
Reinigungsvorrichtung 14' angebracht ist. An der in Bahnlaufrichtung 11
nächsten Umlenkwalze 3' ist eine Auffangwanne 9' vorgesehen. Das untere
Trockensieb 1'' wird nach unten über eine Umlenkwalze 3 geführt, über derem
Umfang ebenfalls eine Reinigungsvorrichtung 14'' vorgesehen ist, wobei
wiederum in Bahnlaufrichtung 11 an der nächsten Umlenkwalze 3' eine
Auffangwanne 9'' angebracht ist. Weiters können auch hier z. B.
Luftblaseinrichtungen 17 am Umfang der Trockenzylinder 2' vorgesehen sein.
Je nach Ausführung des Papierbahn- bzw. Kartontrockners sowie der zu
erwartenden Verschmutzung der Gewebebahnen können somit die
Reinigungsvorrichtungen entweder nur in einer Trockengruppe, oder in
mehreren Trockengruppen sowohl bei Einsiebführung als auch bei
Zweisiebführung vorgesehen werden.
Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten Varianten
beschränkt, vielmehr läßt sie sich auch vorteilhaft in der Siebpartie oder
der Pressenpartie einer Papier- oder Kartonmaschine anwenden. Eine weitere
Anwendungsmöglichkeit ist die Reinigung von Filtertüchern bei
Trommelfiltern, insbesondere mit ablaufendem Tuch.
Ebenso versteht sich, daß die Anzahl und Reihenfolge der Reinigungsmedien
bzw. ihre Aufbringung durch geeignete Mediumzuführvorrichtungen,
insbesondere Düsen, je nach Anwendungsgebiet und Art der Verschmutzung
variieren kann.
Claims (22)
1. Verfahren zur Reinigung einer umlaufenden Sieb- oder Filzbahn, vorzugsweise in
einer Papier- oder Kartonmaschine, mittels eines Mediumstrahls, wobei mindestens
ein weiterer Mediumstrahl aufgebracht wird, der sich vom vorgenannten Medium
strahl durch seinen Aggregatzustand, sein Material oder in der Art der Aufbringung
unterscheidet, wobei die Medienstrahlen quer zur Laufrichtung der Sieb- oder
Filzbahn geführt oder bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbringung
der mindestens zwei Reinigungsmedien an einer Stelle der Sieb- oder Filzbahn
durchgeführt wird, an der diese über mindestens eine Umlenkwalze bewegt und
dabei umgelenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß drei unterschiedliche
Medien zur Reinigung aufgebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Medium als
Dampf aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Medium als Wasser, insbesondere Heißwasser, aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Medium als Luft, insbesondere Druckluft, aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als
Reinigungsmedium, insbesondere während einer Betriebsunterbrechung, spezielle
Reinigungschemikalien, beispielsweise Ätznatron, aufgebracht werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufbringung der Reinigungsmedien Dampf oder Wasser oder Luft auf das Sieb- oder
Filzband in der an sich bekannten zeitlichen Reihenfolge Dampf, Luft oder in der
zeitlichen Reihenfolge Dampf, Wasser, Luft durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an
schließend an die Beaufschlagung der Sieb- oder Filzbahn mit unterschiedlichen
Medien eine Absaugung durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
gelöste Schmutzteile abgeschleudert und aufgefangen werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im
Vergleich zu anderen Bereichen der Sieb- oder Filzbahn stärker verschmutzte
Bereiche der Sieb- oder Filzbahn, z. B. Streifen, in intensiverem Umfang als weniger
verschmutzte Bereiche mit Medium beaufschlagt werden.
11. Vorrichtung zum Reinigen einer umlaufenden Sieb- oder Filzbahn (1), vorzugs
weise in einer Papier- oder Kartonmaschine, mittels eines Mediumstrahls, mit einer
Spritzdüse (6), die gegen die Sieb- oder Filzbahn (1) gerichtet ist und einen
Anschluß für unter Druck stehendes Medium hat, wobei eine weitere Spritzdüse (6',
6''), für mindestens ein weiteres gegen die Sieb- oder Filzbahn (1) gerichtetes
Medium vorgesehen ist, und wobei die Sieb- oder Filzbahn (1), über mindestens eine
Umlenkwalze (3) geführt ist, wobei eine Traversiereinrichtung (7) zum Verfahren der
Düsen (6, 6', 6'') quer zur Laufrichtung (11) der Sieb- oder Filzbahn (1) vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzdüsen (6, 6', 6'') auf den Bereich der
Umlenkung der Sieb- oder Filzbahn (1) an den Umlenkwalzen (3) ausgerichtet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß drei Spritzdüsen
(6, 6', 6''), für unterschiedliche, vorzugsweise unter Druck stehende, Medien vorge
sehen sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlen der Düsen (6, 6', 6''), in Bahnlaufrichtung (11) hintereinander aus
gerichtet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlen der Düsen (6, 6', 6'') quer zur Bahnlaufrichtung (11) ausgerichtet
sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Absaugeinrichtung (22, 23) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugein
richtung (22, 23) im Bereich der Umlenkwalze (3), an der sich die Mediumzuführein
richtung befindet, angebracht ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Absaugeinrichtung im freien Zug der Gewebebahn (1) angebracht ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der auf die Umlenkwalze (3), an der sich die Mediumzuführeinrichtung
befindet, folgenden weiteren Umlenkwalze (3') eine Auffangwanne (9, 9', 9'')
vorgesehen ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mediumzuführeinrichtung ein Gehäuse (5) aufweist, das die Umlenkwalze(n) (3)
teilweise umschlingt und Spritzdüsen (6, 6', 6'') für Medium besitzt, welche gegen die
Walzenoberfläche gerichtet sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (5)
während des Betriebes quer zur Sieb- oder Filzbahn (1) oder parallel zur Umlenk
walzenachse bewegbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(5) zusätzlich (eine) Absaugeinrichtung(en) (22, 23) aufweist, die - in der Richtung
der Bahnlaufrichtung (11) gesehen - hinter den Öffnungen oder Düsen (6, 6', 6'') der
Mediumzuführeinrichtung vorgesehen ist oder sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem der Mediumzuführeinrichtung nachgeschalteten Teil der Sieb- oder Filzbahn (1),
insbesondere auf der Seite der Sieb- oder Filzbahn (1), die der Mediumzuführ
einrichtung gegenüberliegt, eine Auffangwanne (9, 9', 9'') vorgesehen ist.
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