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Gegenstand
dieser Erfindung ist eine Anlage zum Konditionieren, d.h. Reinigen
der Bespannung, im Folgenden als Gewebe bezeichnet, in einer Materialbahn-Herstellungsmaschine,
an deren Walzen das Gewebe in Form einer endlosen Schlaufe abgestützt ist.
Wenigstens eine der Walzen ist als Außenwalze angeordnet, die mit
der Außenfläche des
Gewebes in Berührung
steht. Der Außenwalze
ist ein Schaber zugeordnet, dessen Schaberklinge in Kontakt mit
der Außenwalze
steht. Gegenstand der Erfindung ist auch ein entsprechendes Verfahren.
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Zum
Konditionieren von Geweben in Materialbahn-Herstellungsmaschinen werden vielerlei
Systeme eingesetzt. Zum Konditionieren eines in der Trockenpartie
der Materialbahn-Herstellungsmaschine befindlichen Gewebes kann
zum Beispiel das in der US-Patentschrift 5783044 beschriebene System eingesetzt
werden. Bei einem solchen System erfolgt das Reinigen des Gewebes
mit einer Waschvorrichtung, mit der die abgelösten Schmutzstoffe gleichzeitig
gesammelt und abgeleitet werden. Die Waschvorrichtung ist kompliziert
gebaut und enthält
zahlreiche bewegliche Teile. Besonders beim Einsatz der Waschvorrichtung
innerhalb der Haube in der Trockenpartie der Materialbahn-Herstellungsmaschine wird
sie harten Bedingungen ausgesetzt, wobei es leicht zu Defekten an
der bewegliche Teile enthaltenden Konstruktion kommt. Auch verursacht
die komplizierte Konstruktion infolge ihrer Defektanfälligkeit Unsicherheit
an ihrem Einsatzobjekt. Und natürlich bedingt
die komplizierte Konstruktion auch hohe Anschaffungs- und Betriebskosten.
Die Betriebskosten erhöhen
sich außerdem
durch die Notwendigkeit einer Hochdruckpumpe für das System. Da es sich um eine
traversierende Waschvorrichtung handelt, wird außerdem bei jedem Umlauf nur
ein Teil des Gewebes gereinigt. Auch können nach erfolgtem Reinigen mit
diesem System am Gewebe immer noch Verschmutzungen vorhanden sein,
wobei sich ein Teil des Schmutzes u.U. an einer außerhalb
der Gewebeschlaufe befindlichen Walze ansetzt. Allgemein wird als
Walzenwerkstoff ein schmutzabweisendes Material eingesetzt, das
selbst dann ziemlich sauber bleibt, wenn es nicht gelang, das Gewebe
mit der Waschvorrichtung ordentlich zu reinigen. Dennoch haften
sich geringe Schmutzmengen an die Außenwalze, und die außerhalb
der Gewebeschlaufe befindliche Walze muss mit einem Schaber gereinigt werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine neuartige Anlage und ein Verfahren zum
zuverlässigeren
und wirtschaftlicheren Konditionieren eines Gewebes in einer Materialbahn-Herstellungsmaschine
mit einer gegenüber
bisher einfacheren Anlage zu schaffen. Die kennzeichnenden Merkmale
dieser erfindungsgemäßen Anlage
gehen aus Patentanspruch 1 hervor. Die Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind im Patentanspruch 9 zusammengestellt. Der Grundgedanke der
Erfindung ist ein genau entgegengesetzter wie bei den bekannten
Gewebe-Konditionierungstechniken.
Bei den Lösungen nach
dem Stand der Technik ist man bestrebt, die Verschmutzung der außerhalb
der Gewebeschlaufe befindlichen Walze durch Reinigen des Gewebes
vor dieser Außenwalze
zu vermeiden. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Anlage
erfolgt das Reinigen des Gewebes durch entgegengesetzte Maßnahmen,
d.h. man überträgt den Schmutz
vom Gewebe auf die Außenwalze
und reinigt diese durch Schaben. Bei Einsatz der erfindungsgemäßen Anlage
zum Konditionieren des Gewebes innerhalb der Haube der Trockenpartie
erweist sich die einfache Konstruktion der Anlage unter den dort
herrschenden strengen Bedingungen als Vorteil. Die erfindungsgemäße einfache
Anlage ermöglicht
ein zuverlässiges
und wirtschaftliches Reinigen des Gewebes.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird das Gewebe so aufgeheizt, dass sich auch die daran befindlichen
Schmutzteile erwärmen.
In erwärmtem Zustand
haften sich die Schmutzteile an die Außenwalze, von der sie dann
abgeschabt werden.
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Verwirklicht
werden kann das erfindungsgemäße Verfahren
in einer Anlage mit Walzen, mit denen das Gewebe zu einer Gewebeschlaufe
gestützt ist.
Wenigstens eine dieser Walzen ist als Außenwalze angeordnet, und die
Außenfläche des
Gewebes steht in Kontakt mit dieser Außenwalze. Anders gesagt, Gewebeoberfläche und
Außenwalzenoberfläche befinden
sich miteinander in Berührung.
Der Außenwalze
ist ein Schaber zugeordnet, dessen Schaberklinge in Berührung zur
Außenwalze
steht und bei deren Rotation die Außenwalzenoberfläche säubert. Weiter
hat die Anlage in Verbindung mit der Außenwalze angeordnete Heizmittel. „In Verbindung
mit der Außenwalze" bedeutet hier bezüglich der
Platzierung der Heizmittel, dass entweder die Walze selbst heizbar
ist oder die Heizmittel in ihrer Nähe angeordnet sind. Die in
der Nähe
angeordneten Heizmittel können
sich entweder an der vorangehenden Walze oder zwischen der Außenwalze
und der vorangehenden Walze be finden. Unter „vorangehender Walze" ist hier die in
Gewebelaufrichtung betrachtet vorangehende Walze zu verstehen, d.h.
das Gewebe läuft von
der vorangehenden Walze zur Außenwalze
hin. Mit den Heizmitteln wird das Gewebe aufgeheizt, wobei sich
auch die daran befindlichen Schmutzteile erwärmen. Berührt nun das Gewebe die Außenwalze, lösen sich
die erwärmten
Schmutzteile vom Gewebe und haften sich an die Außenwalze.
Das Erwärmen muss
vor der Berührungsstelle
zwischen Schaberklinge und Walze erfolgen, wobei dann mit der Klinge die
vom Gewebe auf die Außenwalze übergegangenen
Schmutzteile entfernt werden. Es gestaltet sich vorteilhaft, das
Verfahren in Verbindung mit einer Außenwalze anzuwenden, denn die
die Außenwalzenoberfläche berührende Gewebefläche befindet
sich auch in Kontakt mit der herzustellenden Materialbahn. Schmutzteile
gehen auf das Gewebe hauptsächlich
von der besagten Materialbahn über,
wobei es zur Verschmutzung der die Außenwalze berührenden
Gewebeoberfläche
kommt. Die vorgenannten Maßnahmen
können
während
der Produktion durchgeführt
werden.
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Bei
einer Ausführungsform
erstrecken sich die Heizmittel im Wesentlichen über die gesamte Breite des
Gewebes, sodass also das Gewebe beim Passieren der Heizmittel über seine
volle Breite aufgeheizt werden kann. Da die Heizmittel kontinuierlich arbeiten,
wird das daran vorbeiziehende Gewebe auch in Maschinenrichtung über seine
gesamte Länge
aufgeheizt. Bei jedem Umlauf wird also das Gewebe lückenlos
aufgeheizt. Dabei erwärmen
sich auch die daran befindlichen Schmutzteile und haften sich sodann
an die Oberfläche
der Außenwalze.
Anders gesagt, bei jedem Umlauf wird das Gewebe an allen Stellen
gereinigt.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
geschieht das Aufheizen mit Dampf, der dabei so geführt wird,
dass sich sowohl das Gewebe als auch die daran haftenden Schmutzteile
erwärmen.
Das Aufblasen des Dampfes auf die Gewebeoberfläche zwecks Aufheizens derselben
geschieht mit Hilfe von Dampfverteilungsmitteln, die zum Beispiel
aus Dampfrohren oder -kästen
bestehen können.
Bevorzugt dienen als Dampfverteilungsmittel Dampfrohre, die bevorzugt
Düsen zum
Leiten des Dampfes zum Gewebe hin aufweisen.
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Bei
einer dritten Ausführungsformen
ist das Dampfrohr mit Bewegungsmitteln kombiniert, mit denen das
Dampfrohr in seiner Längsrichtung,
d.h. in Maschinenquerrichtung bewegt wird. Die Düsen des Dampfrohres sind bevorzugt
in bestimmten gegenseitigen Abständen
angeordnet, sodass beim Bewegen des Dampfrohres in seiner Längsrichtung
der aus den Düsen
austretende Dampf gleichmäßig über die
gesamte Breite des Gewebes verteilt wird. Das Bewegen des Dampfrohres
in seiner Längsrichtung geschieht
bevorzugt mit einem Oszillator. Der gegenseitige Abstand der Dampfrohrdüsen und die Schwingungsweite
des Rohres in seiner Längsrichtung
sind bevorzugt aufeinander abgestimmt.
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Bei
einer vierten Ausführungsform
sind die Heizmittel am Schaber befestigt. Ihre Befestigung erfolgt
dabei zusammen mit dem Schaber am gleichen Balken, sodass nicht
mehrere separate Balken erforderlich sind und so eine weitere Vereinfachung
der Konstruktion erreicht wird. Durch Befestigung der Heizmittel
am Schaber ist außerdem
die Möglichkeit gegeben,
Schaber und Heizmittel mit ein und demselben Oszillator in Maschinenquerrichtung
zu bewegen. Durch Beschränkung
auf einen einzigen, gemeinsamen Oszillator gestaltet sich die Gesamtanlage
vorteilhaft und zuverlässig
im Betrieb. Das Heizmittel kann bevorzugt aus einem Dampfrohr mit
Düsen bestehen.
Der Schaber und die Heizmittel können
je eigene Steuermittel haben, wobei dann der Schaber-Anpressdruck und
die Ausrichtung der Heizmittel den Anforderungen des jeweiligen
Prozesses entsprechend separat optimiert werden können. Die
Schaberklinge ist in einem Klingenhalter befestigt, der bevorzugt
aus Verbundwerkstoff gefertigt ist. Mit einem solchen Verbundstoff-Klingenhalter
erzielt man gute Schabeeigenschaften, denn er kann in seinen Eigenschaften
durch Faserorientierung und Wahl der einzusetzenden Werkstoffe und
Komponenten optimiert werden. Aus Verbundwerkstoff lässt sich
ein Klingenhalter herstellen, der einen ausreichend hohen Anpressdruck
ermöglicht,
gleichzeitig aber auch die erforderliche Flexibilität gegenüber dem
Einsatzobjekt hat. Dank dem flexiblen Klingenhalter schmiegt sich
die Klinge den zu schabenden Oberflächenformen gut an.
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Bei
einer fünften
Ausführungsform
werden die Eigenschaften der Außenwalze
so eingerichtet, dass ein noch besseres Anhaften der Schmutzstoffe an
ihre Oberfläche
erfolgt. Bei den vom Stand der Technik her bekannten Lösungen sind
die Walzen mit schmutzabweisenden Stoffen beschichtet. Beim Stand
der Technik wird die Walze geschabt, weil sich daran Schmutzstoffe
anlagern, obgleich man das zu verhindern versucht. Beim erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Schmutzstoffe absichtlich zum Anhaften an die Walze gebracht
und dann von der Walze und damit auch vom Gewebe in viel größerem Umfang
als bei der Außenwalze
im System nach dem Stand der Technik entfernt. Das Reinigen der
Walze geschieht bevorzugt mit einem Schaber wie er schon von der
Lösung
nach dem Stand der Technik her bekannt ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen,
in denen einige Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt sind, im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 Platzierungsmöglichkeiten
der erfindungsgemäßen Anlage
in der Trockenpartie;
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2 die
erfindungsgemäße Anlage
schräg von
der Seite betrachtet;
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3 eine
vorteilhafte Art der Verwirklichung der erfindungsgemäßen Anlage
bei der Modernisierung bereits vorhandener Materialbahn-Herstellungsmaschinen.
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1 zeigt
prinzipmäßig Platzierungsmöglichkeiten
für die
erfindungsgemäße Anlage
in der Trockenpartie einer Materialbahn-Herstellungsmaschine. Zu
den Materialbahn-Herstellungsmaschinen zählen u.a. die Papier- und Kartonmaschinen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt ein Aufheizen des Gewebes, wobei sich auch die daran befindlichen
Schmutzstoffe erwärmen.
Die erwärmten Schmutzstoffe
haften sich an die außerhalb
der Gewebeschlaufe der Trockenpartie der Materialbahn-Herstellungsmaschine
befindliche Außenwalze.
Von der Außenwalze 12 können dann
die Schmutzstoffe zum Beispiel mit einem Schaber 18 entfernt
werden. Das Entfernen der Schmutzstoffe kann auch durch Waschen
der Außenwalze
mit Hochdruckwasserstrahlen erfolgen (hier nicht dargestellt). Die
Hochdruckwasserstrahlen können
jedoch zu einem Versprühen
von Schmutz und Wasser führen,
sodass sich der Einsatz eines Schabers sauberer gestaltet. Außerdem ist
der Schaber in seiner Konstruktion einfach und betriebszuverlässig. In Spezialanwendungen
können
neben dem Schaber zusätzlich
Waschvorrichtungen eingesetzt werden.
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Nach 1 sind
die Heizmittel 14 in Verbindung mit der Außenwalze 12,
also entweder an der Außenwalze 12 oder
an der vorangehenden Walze 16 oder zwischen diesen beiden
genannten Walzen angeordnet. Die Heizmittel befinden sich somit höchstens
sieben Meter, bevorzugt drei Meter vor der Außenwalze. Das Heizmittel 14 kann
auch aus der Außenwalze 12 selbst
bestehen, wie dies bei der Gewebeschlaufe 50 der Fall ist.
Gemäß 1 kann
das Heizmittel 14 auch aus der der Außenwalze 12 vorangehenden
Walze 16 bestehen, wie dies bei der Gewebeschlaufe 52 der
Fall ist. Das Aufheizen des Gewebes kann also mit Walzen erfolgen.
Das Erhitzen der Walzen kann zum Beispiel mit Dampf oder elektrischen
Heizwiderständen
erfolgen. Das Erhitzen der Walzen mit Dampf gestaltet sich wirtschaftlich vorteilhafter
als die elektrische Heizung, ist aber konstruktionsmäßig schwieriger
zu verwirklichen. Die Heizmittel 14 können auch, wie bei der Gewebeschlaufe 54,
zwischen der Außenwalze 12 und
der dieser vorangehenden Walze 16 angeordnet sein. Dabei
können
sich die Heizmittel 14 beliebig auf der einen oder der
anderen Seite des Gewebes 22 befinden. Die Heizmittel 14 können sich
auch, wie bei der Gewebeschlaufe 56, auf der zur Außenwalze 12 entgegengesetzten
Seite des Gewebes 22 befinden. Weiter können sich die Heizmittel 14,
wie bei der Gewebeschlaufe 58, an der der Außenwalze
vorangehenden Walze 16 auf der zu dieser (16)
entgegengesetzten Seite des Gewebes befinden. Bei Doppelsiebführung in
der Trockenpartie hat die einzelne Trockengruppe zwei Gewebe. Das
untere Gewebe kann dann auf entsprechende Weise wie das obere Gewebe
konditioniert werden. Bei den Gewebeschlaufen 60 und 62 befinden
sich die Heizmittel 14 zwischen der Außenwalze 12 und der
dieser vorangehenden Walze 16, und das Reinigen der Außenwalze 12 erfolgt
mit dem Schaber 18.
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Wie
in 1 gezeigt, kann das Aufheizen des Gewebes auch
mit anderen Heizmitteln als mit Walzen erfolgen. Dabei können als
Heizmittel zum Beispiel Dampf- oder Infrarotheizvorrichtungen eingesetzt
werden. Die Infrarotheizvorrichtung kann elektrisch oder gasbetrieben
sein. Die Dampfheizvorrichtung wird natürlich mit Dampf betrieben.
In den erfindungsgemäßen Anlagen
werden bevorzugt Dampfrohre eingesetzt, wobei sich dann der Dampf mit
sehr einfachen Mitteln auf das Gewebe zum Erhitzen desselben verteilen
lässt.
Es empfiehlt sich, in den erfindungsgemäßen Anlagen Dampf zu verwenden,
denn sein Einsatz gestaltet sich einfach und wirtschaftlich vorteilhaft.
Außerdem
hat Dampf, da er teilweise im Gewebe bleibt, dort eine längere Wirkung.
So wird also mit Dampf das Gewebe selbst bei nur kurzer Aufheizstrecke
intensiv erwärmt.
Dies ist ein Vorteil wenn die Materialbahn mit hoher Geschwindigkeit,
zum Beispiel 2000 m/min, die Heizmittel passiert. Dampf gewährleistet
somit ein wirtschaftliches, zuverlässiges und intensives Aufheizen
des Gewebes in der Gewebereinigungsanlage. Dampf dringt außerdem in
das Gewebe ein und erwärmt
die Schmutzteile auch von innen aus, sodass das Gewebe durchweg
gereinigt wird. Der Einsatz von Dampf gestaltet sich also wirklich
vorteilhaft, denn beim Reinigen mit Dampf wird gleichzeitig die
Luft- und Dampfdurchlässigkeit
des Siebes verbessert. Beim Erhitzen des Gewebes und der daran befindlichen Schmutzteile
können
verschiedenartige Kombinationen zum Einsatz kommen, zum Beispiel über Dampfrohre
erfolgendes Aufblasen von Dampf auf das Gewebe und Aufheizen mit
Walzen. Nach der Erwärmung
der Schmutzteile haftet sich ein wesentlicher Teil derselben beim
Passieren der Außenwalze
an diese. Von der Außenwalze
werden die Schmutzteile durch Schaben entfernt. In Verbindung mit
dem Schaber können
in Sonderfällen
auch Waschvorrichtungen eingesetzt werden.
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2 zeigt
die erfindungsgemäße Anlage schräg seitlich
und somit auch teilweise in Querrichtung betrachtet. Wie ersichtlich,
decken die Heizmittel 14 das Gewebe 22 im Wesentlichen über die
gesamte Breite der Materialbahn-Herstellungsmaschine. Die Breite
der Heizmittel beträgt
80–120%,
bevorzugt 90–110%
der Gewebebreite. Da das Aufheizen über die gesamte Breite der
Materialbahn-Herstellungsmaschine erfolgt, ist eine wirksame Reinigung gewährleistet.
So wird ohne Einsatz von Hochdruckwasserstrahlen oder andere dem
Stand der Technik entsprechende Verfahren ein hohes Sauberkeitsniveau
des Gewebes erzielt. Mit jedem Umlauf wird jede Stelle des Gewebes 22 gereinigt,
wobei das Gewebe zunächst
die im Wesentlichen die gesamte Breite des Gewebes deckenden Heizmittel 14 passiert
und danach über
die Außenwalze 12 laufend seinen
Weg fortsetzt. Beim Berühren
der Außenwalze 12 gehen
die Schmutzteile 28 vom Gewebe 22 auf die Außenwalze 12 über. Während des
Betriebs liegt die Materialbahn an jener Gewebeoberfläche an, welche
die Außenwalze
berührt.
Das heißt,
die eine Reinigung erfordernde Gewebeseite berührt die Außenwalze, und das Reinigen
mit der Anlage ist also, wie es ja sein muss, namentlich auf die
bahnseitige Oberfläche
des Gewebes gerichtet.
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In 2 dient
zum Heizen Dampf 34, der zahlreiche Vorteile bietet. Zum
Beispiel geschieht die Dampfzuführung
auf das Gewebe nur über
eine kurze Strecke, während
die Heizdauer lang ist. Außerdem
lassen sich die betriebszuverlässigen
Dampfverteilungsmittel funktionell einfach gestalten, und dank dieser
funktionellen Unkompliziertheit ist die Anlage auch unter schwierigen
Einsatzbedingungen zuverlässig
im Betrieb. Betriebssicher gestalten sich die Dampfverteilungsmittel 14 bei
Einsatz eines Dampfrohres 30 mit Düsen 32 zum Blasen
des Dampfes 34 aus dem Rohr 30 gegen das Gewebe 22.
Dem Dampfrohr 30 sind Bewegungsmittel zum Bewegen des Rohres 30 in
seiner Längsrichtung
zugeordnet. Diese Längsbewegung
ist durch einen Pfeil mit Doppelspitze angedeutet. Bewegungsmittel sind
in 2 nicht dargestellt, jedoch können die Bewegungsmittel an
den Überstand 64 angeschlossen werden.
Dabei wird dann der aus den Düsen 32 des Dampfrohres 30 austretende
Dampf 34 gleichmäßig über die
gesamte Breite des Gewebes 22 verteilt. Auf diese Weise
gelangt man zu einer einfachen Gesamtkonstruktion, deren einzigen
beweglichen Teile die zur Längsbewegung
des Dampfrohres erforderlichen Mittel sind, und solche Mittel lassen
sich erfahrungsgemäß so herstellen,
das sie zuverlässig
funktionieren. Zur Gewährleistung
einer einfachen Gesamtkonstruktion werden die Heizmittel 14 zusammen
mit dem Schaber 18 am Schaberbalken 38 befestigt,
sodass in Querrichtung der Materialbahn-Herstellungsmaschine nur ein einziger
Balken erforderlich ist. Eine solche Konstruktion gestaltet sich
in der Herstellung wirtschaftlich vorteilhafter als eine Konstruktion,
bei der Heizmittel und Schaber getrennt angeordnet sind. Die Befestigung
der Heizmittel 14 und des Schabers 18 an ein und
demselben Balken 38 bietet außerdem die Möglichkeit,
die Heizmittel 14 und den Schaber 18 mit den gleichen
Bewegungsmitteln in Maschinenquerrichtung zu bewegen. Diese Bewegungsmittel
bestehen bevorzugt aus einem Oszillator. Bei Verwirklichung der
Heizung mit Dampfrohr(en) erhält
man eine im Betrieb zuverlässige
Lösung
zu vorteilhaften Anschaffungs- und Betriebskosten.
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Nach 2 können die
Schaberklinge 42 und das Dampfrohr 30 jeweils
eigene Steuermittel 36 haben, sodass sie also trotz ihrer
Befestigung am gleichen Schaberbalken unabhängig voneinander gesteuert
werden können.
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Die
Schaberklinge muss mit gleichmäßiger Kraft
gegen die Walze gedrückt
werden und somit über
ihre gesamte Länge
abgestützt
sein. Das Dampfrohr 30 wiederum ist an sich keinen belastenden
Kräften
ausgesetzt, sodass Befestigung durch Stützen 48 an seinen
Enden genügt.
So ist also das Dampfrohr 30 mit seinen Enden durch Stützen 48 am Schaberbalken 38 befestigt,
während
die Schaberklinge 42 im Wesentlichen über ihre gesamte Länge am Klingenhalter 24 abgestützt ist.
Der Klingenhalter 24 wiederum ist am Schaberbalken 38 befestigt.
Die Belastung der Schaberklinge 42 und die Ausrichtung des
Dampfrohres 30 relativ zum Schaberbalken 38 und
zum Rahmen erfolgen in der jeweils gewünschten Weise. Dabei erfolgen
das Ausrichten des Dampfrohres 30 und das Belasten der
Schaberklinge auch zur Außenwalze 12 und
zum Gewebe 22 in der gewünschten Weise.
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Die
Oberflächeneigenschaften
der Außenwalze
werden bevorzugt so eingestellt, dass die Schmutzstoffe besser an
der Außenwalze
haften als bei den Lösungen
nach dem Stand der Technik. Zum Beispiel werden Oberflächenenergie
und Rauigkeit der Außenwalze
so eingestellt, dass ein beträchtlich vermehrtes
Anhaften von Schmutzstoffen an die Außenwalze erfolgt. Die Temperatur
der Außenwalze kann
gesenkt werden, damit sich die erwärmten Schmutzteile besser anlagern
als dies an einer heißen
Walze der Fall wäre.
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3 zeigt
eine Ausführungsform
der Erfindung, die sich bei der Modernisierung bereits existierender
Materialbahn-Herstellungsmaschinen vorteilhaft gestaltet. Die Anlage
ist in der Trockenpartie der Materialbahn-Herstellungsmaschine in
Verbindung mit der außerhalb
der Gewebeschlaufe befindlichen Außenwalze angeordnet. Die Anlage
umfasst eine Schaberklinge 42 zum Reinigen der Außenwalze 12 und
ein Dampfrohr 30 zum Aufblasen von Dampf 34 auf
die Oberfläche
des Gewebes 22 zur Erwärmung derselben.
Der Schaber 18 und das Dampfrohr 30 sind am Schaberbalken 38 befestigt.
Die Schaber-Bewegungsmittel, bevorzugt ein Oszillator, bewegen sowohl
die Schaberklinge 42 als auch das Dampfrohr 30.
Die Schaberklinge 42 ist im Klingenhalter 24 befestigt,
der bevorzugt aus Verbundwerkstoff besteht. Mit dem Dampf 34 werden
das Gewebe 22 und die daran befindlichen Schmutzstoffe 28 erwärmt. Infolge
der Erwärmung
haften sich die Schmutzstoffe 28 besser als zuvor an die
Außenwalze 12.
Der Belag der Außenwalze
ist bevorzugt so beschaffen, dass ein besonders guter Übergang
der Schmutzstoffe vom Gewebe auf die Außenwalze erfolgt. Die an der
Außenwalze 12 angelagerten Schmutzstoffe 28 werden
mit der Schaberklinge 42 abgelöst und fallen von der Klinge 42 in
den Sammeltrog 44. Der Sammeltrog 44 wird mit
Wasserstrahlen 46 gereinigt. Durch passendes Ausrichten
der Wasserstrahlen 46 und passende Gestaltung des Sammeltrogs 44 wird
ein Herausspritzen von Wasser und Schmutz aus dem Trog verhindert.
Auf diese Weise ist ein kontrolliertes Sammeln sämtlichen Spritzwassers und
sämtlicher
Schmutzstoffe gewährleistet.
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Die
oben beschriebene Konstruktion lässt sich
in bereits vorhandene Materialbahn-Herstellungsmaschinen leicht
und einfach einbauen. In vielen alten Materialbahn-Herstellungsmaschinen,
in denen eine dem Stand der Technik gemäße Anlage eingesetzt wird,
muss die außerhalb
der Gewebeschlaufe befindliche Walze durch Schaben von den anhaftenden
Schmutzstoffen gesäubert
werden. Diese Schmutzstoffe haben sich an der besagten Walze angelagert,
obwohl man bestrebt war, durch Reinigen des Gewebes und durch Wahl
eines schmutzabweisenden Belags für die Außenwalze ein solches Anlagern
zu verhindern. Da die Materialbahn-Herstellungsmaschine in den weitaus
meisten Fällen eine
fertig mit Schaber ausgerüstete
Walze hat, gestaltet sich diese Investition auch in dieser Hinsicht sehr
vorteilhaft. Erhöht
wird die Wirtschaftlichkeit der Investitionen noch dadurch, dass
sich bei der Erfindung – anders
als bei einer Anlage nach dem Stand der Technik – eine Hochdruckpumpe erübrigt. Durch den
Wegfall der Hochdruckpumpe reduzieren sich auch die Betriebskosten.
Die Anlage kann wirklich sehr einfach konstruiert sein, sodass auch
der Instandhaltungsbedarf äußerst gering
ist. Mit der Anlage und dem Verfahren werden zudem gute Reinigungsergebnisse
erzielt. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis
der oben beschriebenen Anlage ist wirklich ausgezeichnet. Das Wesentlichste bei
dieser Erfindung ist, dass das Gewebe aufgeheizt und der daran befindliche
Schmutz zum Anhaften an eine Außenwalze
gebracht wird, von der er durch Schaben entfernt wird.