-
Gegenstand
dieser Erfindung sind ein Verfahren und eine Anlage zum Reinigen
der Bespannung in Papier- oder Kartonmaschinen. Das Verfahren und
die Anlage nach dieser Erfindung eignen sich ausgezeichnet zum Reinigen
der Bespannung in Papier- oder Kartonmaschinen in Fällen, in
denen zum Beispiel der Randstreifen oder der Überführ-, d.h. Aufführungsstreifen
gegen die Bespannung geschnitten wird. Ganz besonders vorteilhaft
gestalten sich das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Anlage
am trockenen Ende der Papier- oder
Kartonmaschinen, d.h. in den auf die Siebpartie und die Pressenpartie
folgenden Teilen der Papier- bzw.
Kartonmaschine.
-
In
der Papier- bzw. Kartonmaschine wird von der Faserstoffbahn, oft
kurz als Bahn bezeichnet, an mehreren Stellen ein Streifen abgetrennt,
der meistens in den Stofflöser
geleitet und auf diesem Wege erneut als Faserstoff verwendet wird.
Von diesen Schneidstellen seien zum Beispiel das Beschneiden des
Bahnrandes genannt, womit man danach strebt, die Bahn schon einigermaßen genau
auf die Breite des Fertigprodukts zu bringen. Das Abtrennen von Randstreifen
erfolgt in der Sieb- oder der Pressenpartie der Papiermaschine,
in den Rollenschneidern, dem Umroller und in den Quer- oder Bogenschneidern.
Andere solche Fälle
sind zum Beispiel das Schneiden von Aufführungsstreifen zwischen den einzelnen
Zylindergruppen der Trockenpartie oder in den Trockenzylindergruppen
der Online-Streichmaschinen.
-
Für die besagten
Zwecke gibt es zahlreiche Schneidverfahren, aber in letzter Zeit
hat sich das Schneiden mit Druckwasserstrahl immer mehr durchgesetzt.
Am beliebtesten ist gegenwärtig
eine Methode, bei der das Schneiden der Bahn gegen ein Langsieb
oder einen Filz, zum Beispiel gegen das Trockensieb oder den Pressfilz,
allgemeiner gesagt gegen die Bespannung der Papier- bzw. Kartonmaschine
erfolgt.
-
Das
vorgenannte gegen das Langsieb oder den Filz, also gegen die Bespannung
erfolgende Schneiden wird u.a. in der FI-Patentschrift 87813, in den
FI-Offenlegungsschriften
970380 und 20011901 sowie in den US-Patentschriften 5,512,136 und 5,879,515
behandelt.
-
In
FI 87813 ist ein Verfahren
zum Schneiden des Aufführungsstreifens
in der Trockenpartie einer Papier- bzw. Kartonmaschine unter Einsatz eines Druckwasserstrahls
beschrieben. Nach besagter Schrift erfolgt das Schneiden des Streifens
gegen das Trockensieb, wobei man mit einem Wasserdruck von 40-400
bar arbeitet. Wenngleich in der Schrift konstatiert wird, dass der
Wasserstrahl die an der Schnittstelle abgelösten Fasern mit fortspült, so trifft dies
in der Praxis doch nicht voll zu, sondern es hat sich gezeigt, dass
das Sieb besonders an jenen Stellen, wo das Schneiden der Bahn in
Bahnrichtung erfolgt, Fasern sammelt, d.h. dass sich an bestimmten Stellen
des Siebes mehr des beim Schneiden freigesetzte Materials absetzt.
-
FI 970380 hat ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Bildung des Aufführungsstreifens in der Papier-
bzw. Kartonmaschine zum Gegenstand. In der Schrift wird ein spezieller
Doppelschneider zum Schneiden des Aufführungsstreifens beschrieben. Das
Schneiden beginnt bei der in besagter Schrift beschriebenen Lösung in
einer Situation, in der die beiden Schneiddüsen des an einem quer zur Maschine verlaufenden
Tragbalken verschiebbaren Wagen angeordneten Doppelschneiders parallel
zueinander außerhalb
des einen Randes der Bahn stehen und die Bahn in ihrer Gesamtheit
von der Bespannung direkt nach unten in den Stofflöser läuft. Danach
wird mit der einen (bahnseitigen) Schneiddüse von der Bahn randseitig
ein Streifen abzutrennen begonnen, der auf Seile geblasen wird,
mit denen der Streifen zum Beispiel zu den Walzen der folgenden
Trockengruppe geführt
wird. Die besagte Schneiddüse
wird zusammen mit der anderen Schneiddüse langsam zur Bahnmitte hin
verlagert, wobei zwischen den beiden Düsen ein Aufführungsstreifen
gleichmäßiger Breite
verbleibt und die eine Schneiddüse
vom Bahnrand einen Streifen zu schneiden beginnt, der in den Stofflöser läuft. Sind
die Schneiddüsen
bis in Bahnmitte gelangt, hat der Aufführungsstreifen wiederum etwa
die Mittellinie der Walzen der folgenden Trockengruppe erreicht,
so dass mit dem Breitfahren der Bahn begonnen werden kann, was dadurch
geschieht, dass man die beiden Schneiddüsen gleichmäßig voneinander weg zu den
Bahnrändern
hin bewegt. Auf diese Weise wird die Bahn immer breiter werdend
zum Beispiel in die folgende Trockengruppe geführt. Man hat nun allerdings
festgestellt, dass besonders in der Anfangsphase des Aufführungsstreifen-Schneidens, in der
vom Bahnrand über
eine gewisse Strecke ein gleichbreit bleibender Streifen geschnitten
wird, die Sieboberfläche
zum Verschmutzen neigt, weil die Schneiddüsen auf diese Stelle sowohl
Fasern als auch andere in der Papierbahn enthaltene Stoffe, etwa
Füll- und
Leimstoffe u. dgl., blasen. Man hat auch festgestellt, dass die
gewöhnlichen
Siebwaschvor richtungen, deren Reinigungswirkung gleichzeitig über die
gesamte Siebbreite reicht, nicht unter allen Gegebenheiten in der
Lage sind, die an ein und derselben Siebstelle abgelagerten Verunreinigungen
zu beseitigen.
-
FI 20011901 behandelt eine
Hochdruckwasseranwendung für
Papiermaschinen. In der Schrift wird ausgeführt, wie im Gegensatz zum früheren System,
bei jedem Objekt, das Druckwasser benötigt, eine eigene Hochdruckpumpe
anzuordnen, nun an passenden Stellen der Papiermaschine Hochdruckpumpen
angeordnet werden, von denen aus dann das Hochdruckwasser zu den
verschiedenen Einsatzstellen geleitet wird.
-
US 5,512,136 behandelt das
Entfernen des Randstreifens vom Langsieb in der Siebpartie der Papiermaschine.
Bei der beschriebenen Lösung
wird mit Hilfe von Blasdüsen
auf beiden Seiten der Bahn je ein gleichmäßig breiter Streifen abgetrennt;
danach werden auf beide Bahnränder über die
Breite des Randstreifens von der entgegengesetzten Seite des Langsiebes
aus Düsen
Flüssigkeitsstrahlen
so gerichtet, dass sich die Randstreifen vom Langsieb ablösen. Für die in
der Schrift beschriebene Lösung ist
charakteristisch, dass an dem als Düsenträger fungierenden, quer zur
Maschine verlaufenden Balken die Düsen so paarweise angeordnet
sind, dass die am Außenrand
des Siebes bzw. der Bahn befindlichen äußersten Düsen miteinander gekoppelt sind, desglei chen
die zweitäußersten
Düsen usw.
Von diesen Düsenpaaren
kann dann jeweils die benötigte Anzahl
so eingeschaltet werden, dass ein der Breite des abgetrennten Randstreifens
entsprechender, den Streifen vom Sieb ablösender Wasserstrahl gebildet
wird.
-
Es
handelt sich dabei also um das Schneiden einer sehr nassen, leicht
zu zerteilenden Bahn mit Hilfe eines Luftstrahls und das Ablösen des
von der Bahn abgetrennten Randstreifens mit Hilfe eines Flüssigkeitsstrahles.
In einem solchen Fall wird in die nasse Bahn auf beiden Seiten mit
Hilfe von Luftstrahlen eine Rille „gepflügt", welche die Randstreifen von der eigentlichen
Bahn trennt. Durch das Aufblasen von Luft werden nach unserer Auffassung
kaum Fasern oder andere Feststoffe ins Siebinnere geblasen, sondern
wie oben schon gesagt, beiseite „gepflügt". Hinter der Schneidstelle wird die
eigentliche Bahn auf bekannte Weise zur Pressenpartie der Papiermaschine
geführt,
während
der Randstreifen vom Sieb in den unten befindlichen Stofflöser geleitet
wird. Zum Ablösen
des Randstreifens genügt
vollauf ein Niederdruckflüssigkeitsstrahl
in der Größenordnung von
5 bar.
-
US 5,879,515 behandelt das
Verschmutzen diverser Transportbänder
und Langsiebe der Papiermaschine und das Reinigen dieser Bänder und
Siebe. In der Schrift ist beschrieben, wie durch Einsatz einer rotierenden
Düse zum
Schneiden des Randstreifens gegen das Sieb ein gleichmäßig gewelltes Schnittergebnis
erzielt wird, wodurch sich die Belastung des Siebes durch den Hochdruckstrahl
wie auch die Siebverschmutzung auf ein Minimum reduziert. Weiter
wird in der Schrift gelehrt, dass die besagte rotierende Düse auch
zum Waschen der Bespannung benutzt werden kann, wobei lediglich
eine Veränderung
des Flüssigkeitsdruckes
erforderlich ist. Das Endergebnis dabei ist jedoch, wird ein und
dieselbe Düse
sowohl zum Schneiden als auch zum Reinigen benutzt, dass die Flüssigkeitsstrahlen
stets von der gleichen Seite aus und außerdem aus der gleichen Richtung
auf die Bespannung gelenkt werden, was nun keinesfalls immer die
beste Methode des Siebreinigens ist.
-
Der
Einsatz der gleichen Düse
sowohl zum Schneiden wie auch zum Reinigen gestaltet sich in der
Praxis auch insofern nicht rational, weil ja zum Schneiden ein scharfer,
nadelartiger, namentlich im Hinblick auf den Schneidvorgang gerichteter
Strahl, zum Waschen hingegen ein einen breiteren Bereich deckender,
auf andere Weise zu richtender Strahl erforderlich ist. Das Ausrichten
des Waschstrahls ist besonders dann von Bedeutung, wenn das Reinigen von
der gleichen Seite der Bespannung aus wie das Schneiden erfolgt.
Dabei muss dann das von dem Schneidstrahl in die Poren der Bespannung
getriebene Material aus den Poren mit Waschstrahlen herausgetrieben
werden, deren Richtung nicht unbedingt mit der Richtung der Schneidstrahlen
zusammenfällt.
-
Ein
ernst zu nehmendes Problem bei Anlagen, mit denen Wasserstrahlschneiden
gegen die Bespannung der Papiermaschine erfolgt, ist, so hat sich
gezeigt, das teilweise Verstopfen der Bespannung an der Schneidstelle.
Die Ursache ist, dass beim Wasserstrahlschneiden der besonders in
trockeneren Bereichen der Papier- bzw. Kartonmaschine erforderliche
Hochdruckwasserstrahl einen Teil des Schneidabfalls, der aus Fasern
sowie Füll-
u. dgl. Stoffen besteht, gegen die Bespannung und in gewissem Grade
auch in diese hinein zwingt, wobei dann die betreffende Partie der
Bespannung nicht mehr in gleicher Weise wie die restlichen Partien
funktioniert. Man hat auch untersucht, wie eine gewöhnliche
Bespannungs-Waschvorrichtung, mit der also die Bespannung über ihre
gesamte Breite gereinigt wird, bezüglich der beim Streifenschneiden
entstehenden Schneidabfälle
wirkt. Dabei hat man beobachtet, dass die auf herkömmlichem
Druckwasser basierende Bespannungs-Waschvorrichtung nur einen Bruchteil
der besagten Schneidabfälle
zu beseitigen vermag – wahrscheinlich
deshalb, weil der auf die herkömmlichen
Verschmutzungen der Bespannung abgestimmte Druck der Waschflüssigkeit
einfach zu niedrig ist.
-
Die
Folge solchen teilweisen Verstopfens der Bespannung ist ein vermindertes
Entwässerungsvermögen der betreffenden
Bespannungsbereichs und entsprechend eine Zunahme der Bahnfeuchte
in diesem Bereich, was sich wiederum auf die Qualität des Endprodukts
auswirken kann. So kann es zum Beispiel passieren, das die Flächenmasse
des Produkts im Bahnrandbereich sinkt wenn die beim Schneiden des
Randstreifens entstehenden Schneidabfälle nicht effektiv von der
Bespannung entfernt werden.
-
Als
ein weiteres Problem kann die Beanspruchung der Bespannung im besagten
Bereich gelten. Werden mit den Schneidstrahlen verschiedenartige Feststoffe,
darunter diverse Streichpasten und/oder Leimstoffe, auf die Bespannung
gepresst, so verändern
sich die physischen Eigenschaften der Bespannung im Laufe der Zeit
mit der Folge einer inhomogenen, beanspruchten, d.h. „gestressten" Bespannung.
-
Außerdem neigt
die Trockenpartie-Vakuumwalze, oberhalb deren in gewissen Fällen die
Waschvorrichtung angeordnet ist, zum Verstopfen, weil das beim Siebreinigen
vom Sieb abgelöste
Material auf diese Walze niederfällt
und deren Rillen zumindest teilweise verstopft.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
und der erfindungsgemäßen Anlage
wird zumindest ein Teil der beim oben beschriebenen Stand der Technik auftretenden
Probleme eliminiert.
-
Was
die Vorteile anbelangt, die diese Erfindung bringt, kann u.a. gesagt
werden, dass wenigstens eine der zahlreichen Ausführungsformen
der Erfindung
- – gewünschtenfalls ein Waschen der
Bespannung von der zum Schneiden entgegengesetzten Seite der Bespannung
aus ermöglicht;
- – die
Benutzung der gleichen Druckwasserquelle für das Schneiden der Bahn und
das Reinigen der Bespannung ermöglicht;
- – das
Aufbringen eines sehr schmalen Waschwasserstrahls exakt auf die
richtige Stelle unter Losblasen der Schneidabfälle von der Bespannung ermöglicht;
- – das
Arbeiten mit nur einem Tragbalken erlaubt;
- – gegenüber den
Vorrichtungen gemäß dem Stand
der Technik wartungsfreundlicher, da an einer kühleren Stelle angeordnet, ist;
- – in
bereits vorhandene Schneidvorrichtungen eingebaut werden kann;
- – verhindert,
dass die Schneidabfälle
die Oberfläche
der Vakuumwalze verstopfen, weil das Waschwasser und der Schmutz
aus der Maschine abgeführt
werden.
-
Für eine bevorzugte
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Reinigen der Papiermaschinen- bzw.
Kartonmaschinenbespannung von den beim Wasserstrahlschneiden der
Bahn gegen die Bespannung entstehenden Abfällen ist charakteristisch,
dass die besagten Schneidabfälle von
der Bespannung mit Hilfe eines im Wesentlichen über die Breite der Schneidabfälle reichenden Waschflüssigkeitsstrahls
entfernt werden, dass das Druckwasser für den besagten Waschflüssigkeitsstrahl
der gleichen Wasserschneideinheit wie das zum Wasserstrahlschneiden
benutzte Wasser entnommen wird und dass der zum Wasserstrahlschneiden
benutzte Wasserstrahl und der besagte Waschwasserstrahl zeitlich
aufeinander abgestimmt werden.
-
Für eine andere
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Reinigen der Papiermaschinen- bzw. Kartonmaschinenbespannung
von den beim Wasserstrahlschneiden der Bahn gegen die Bespannung
entstehenden Abfällen, bei
welchem (Verfahren) von der Bespannung während Bahnabrissen die Schneidabfälle von
der gleichen Seite der Bespannung aus, von der das Schneiden erfolgt,
mit einem Waschwasserstrahl abgewaschen werden, wobei das Druckwasser
für den
besagten Waschflüssigkeitsstrahl
der gleichen Wasserschneideinheit wie das zum Wasserstrahlschneiden dienende
Wasser entnommen wird, ist charakteristisch, dass die besagten Schneidabfälle mit
mehreren im Wesentlichen über
die Breite der Schneidabfälle
reichenden Waschstrahlen, deren Düsen zusammen mit der Schneiddüse am gleichen
Düsenarm
befestigt sind, von der Bespannung entfernt werden.
-
Für die einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung gemäße Anlage
zum Reinigen der Papiermaschinen- bzw.
Kartonmaschinenbespannung von den beim Wasserstrahlschneiden der
Bahn gegen die Bespannung entstehenden Abfällen, welche (Anlage) wenigstens
eine Wasserschneiddüse
und eine Wasserschneideinheit zur Erzeugung von Druckwasser für die besagte
Schneiddüse
sowie ein die besagte Einheit und die besagte Düse miteinander verbindendes
Versorgungsrohr umfasst, ist charakteristisch, dass in Verbindung
mit der besagten Bespannung in Bespannungslaufrichtung betrachtet hinter
der besagten Schneiddüse
wenigstens eine Bespannungswaschdüse zum Entfernen der Schneidabfälle von
der Bespannung sowie Vorrichtungen zur Versorgung der Waschdüse mit Waschwasser
angeordnet sind.
-
Für die einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung gemäße Anlage
zum Reinigen der Papiermaschinen- bzw. Kartonmaschinenbespannung
von den beim Wasserstrahlschneiden der Bahn gegen die Bespannung
entstehenden Abfällen, welche
(Anlage) wenigstens eine Wasserschneiddüse, die an einem Düsenarm befestigt
ist, der wiederum an einem Wagen, der an einem quer zur Maschine
verlaufenden Tragbalken beweglich ist, befestigt ist, und eine Wasserschneideinheit
zur Erzeugung von Druckwasser für
die besagte Schneiddüse
sowie ein die besagte Einheit und die besagte Düse miteinander verbindendes
Versorgungsrohr umfasst, ist charakteristisch, dass zusammen mit
der Schneiddüse
am gleichen Tragbalken eine separate Waschdüseneinheit zum Entfernen der
Schneidabfälle
von der Bespannung angeordnet ist.
-
Die übrigen charakteristischen
Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Anlage
gehen aus den beigefügten Patentansprüchen hervor.
-
Im
Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren
an Hand der beigefügten
Zeichnungen im Einzelnen beschrieben.
-
Es
zeigen:
-
1 beispielartig
die Anlagenausgestaltung nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
-
2 beispielartig
die Anlagenausgestaltung nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
-
3 beispielartig
die Anlagenausgestaltung nach einer dritten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, und
-
4 die
Waschdüsenanordnung
nach der in 3 gezeigten Ausführungsform
in detaillierterer Darstellung.
-
1 zeigt
die Anlage nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in
Verbindung mit der Trockenpartie einer Papier- bzw. Kartonmaschine.
Bezüglich
der genaueren Konstruktion der Papier- bzw. Kartonmaschine wird
auf die zum Stand der Technik angeführten Schriften verwiesen.
In der in 1 gezeigten Ausführungsform
ist in Beispielform die Trockenpartie der Papiermaschine dargestellt,
die aus mehreren Vakuumwalzen 10 und dampfbeheizten Zylindern 10' besteht, um
die geschlungen das Trockensieb 12 und die Bahn 14 laufen.
In der Figur läuft
die Bahn 14 von links kommend nach rechts, wobei das Trockensieb 12 u.a.
durch die Zylindergruppe und u.a. über die Walze 16 läuft.
-
In
der Figur bezeichnet die Bezugszahl 20 eine Wasserschneidvorrichtung,
mit der zum Beispiel der Aufführungsstreifen
geschnitten wird. Die Wasserschneidvorrichtung kann typenmäßig dem
in der o. g. Schrift zum Stand der Technik beschriebenen, aber auch
jedem beliebigen anderen bekannten oder neuen Modell entsprechen.
Wesentlich vom Standpunkt der Erfindung ist lediglich, dass das
Schneiden mit einem oder mehreren Hochdruckwasserstrahlen gegen
die Bespannung erfolgt. Mit Druckwasser wird die Düse 22 der
Schneidvorrichtung 20 von der Wasserschneideinheit 24 versorgt,
von der ein oder mehrere Druckwasserrohre 26 zur Schneidvorrichtung 20 führen. In
der Praxis erfolgt das Schneiden mit sehr hohem Druck, der in Abhängigkeit von
verschiedenen Faktoren, u.a. vom Abstand zwischen Düse und Bahn,
von mehreren zehn bar (ca. 30-50) bis hin zu 600-800 bar variieren
kann. Im Endergebnis entsteht jedenfalls neben dem von der eigentlichen
Bahn abgetrennten Streifen auch ein von wenigen Millimetern bis
zu etwa 10 Millimeter breiter verschmutzter, von Schneidabfällen weitgehend
verstopfter Siebbereich.
-
In 1 ist
unter der Bezugszahl 30 weiter eine Siebwaschanlage nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung gezeigt. Diese Waschanlage 30 umfasst eine
oder mehrere Waschdüsen 32 und
wenigstens eine auf der zur Waschdüse entgegengesetzten Seite
des Siebes angeordnete Rinne 34, in der das durch das Sieb
gedrungene Waschwasser und die dabei vom Sieb abgelösten Fasern und
sonstigen Schmutzteile gesammelt werden. Eine zweite Rinne kann
bei Bedarf unterhalb der Waschdüsen
auf der gleichen Siebseite zum Auffangen von Wasser- u. dgl. Spritzern
angeordnet werden. Wie in der Figur gezeigt, befindet sich die Waschanlage 30 bevorzugt
auf der zur Schneidanlage 20 entgegengesetzten Seite des
Siebes, wobei das Waschen dann in der zum Verschmutzen des Siebes
entgegengesetzten Richtung erfolgt. Die Waschanlage 30 wird von
der Wasserschneideinheit 24 über die Rohrleitung 36 mit
Waschwasser versorgt. Die Rohrleitungen 26 und 36 verlassen
die Wasserschneideinheit 24 über Magnetventile, mit denen
der Wasserzufluss zu den Schneid- und Waschdüsen geregelt wird.
-
Natürlich ist
es wegen des Abstandes der Wasch- von den Schneiddüsen in Laufrichtung
der Bahn 14 von Vorteil, die Wasserzufuhr zu den Schneiddüsen 22 etwas
früher
als die Waschdüsen 32 einzuschalten.
Unbedingt erforderlich ist dies jedoch nicht, weil es ja nicht schadet,
wenn das Sieb schon etwas vor Eintreffen der Schneidabfälle bei den
Waschdüsen 32 mit
Waschwasser bespritzt wird und sich auch der Wasserverbrauch nicht
nennenswert erhöht,
da die erforderlichen Wassermengen insgesamt gering sind. Vom Standpunkt
der Regelung des Wassereinsatzes ist wesentlicher, den Siebwaschvorgang
eine gewisse Zeit andauern zu lassen – wenigstens über die
dem gegenseitigen Anstand der Wasch- von den Schneiddüsen entsprechende Verzögerungszeit
nach Beendigung des Schneidens, so dass sämtliche Schneidabfälle zuverlässig vom Sieb
entfernt werden.
-
Der
Waschstrahl hat vorzugsweise, aber nicht unbedingt, im Wesentlichen
den gleichen Druck wie der Schneidstrahl, also einen Druck in der
Größenordnung
von 60-800 bar, bevorzugt von 200-400 bar. Die Breite des Waschstrahls
beträgt
bevorzugt etwas mehr als die Breite des vom Schneidstrahl hinterlassenen
verschmutzten Bereichs, d.h. also sie beträgt etwa 5-20 mm. Das Einstellen
des Waschstrahls auf passende Breite geschieht entweder durch Anordnung
einer Nadelstrahldüse
in passendem Abstand vom Sieb oder durch Einsatz einer Düse mit kegelförmigen oder
flachem Strahl. In den beiden letztgenannten Fällen kann die Düse näher beim
Sieb, in einer Entfernung von ca. 20-50 mm, angeordnet werden. Der passende
Abstand einer Nadelstrahldüse
wiederum beträgt
z.B. 130-150 mm, wobei der Strahl dann auf den ersten 50-80 Millimetern
nadelförmig
bleibt und sich danach auf ca. 20 mm verbreitert.
-
2 zeigt
die Lösung
nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Diese Lösung entspricht
der in 1 gezeigten mit dem Unterschied, dass die zu den
Waschdüsen
führende Rohrleitung 36' nun über ein
T-Stück 38 direkt
von der zu den Schneiddüsen
führenden
Rohrleitung 26' ihren
Ausgang nimmt.
-
Auf
ihre einfachste Weise funktioniert die Anlage nach 2 so,
dass die Schneid- und die Siebwaschfunktion sowohl gleichzeitig
eingeschaltet als auch gleichzeitig abgeschaltet werden. Dabei genügt dann
an der Wasserschneidvorrichtung 24 ein einziges Magnetventil
pro Düsenpaar.
Diese Lösung
hat den Nachteil, dass der Siebwaschvorgang schon aussetzt ehe der
verschmutzte Bereich in seiner Gesamtheit gereinigt ist. Abhilfe
lässt sich
auf einfache. Weise schaffen durch Anordnung von je einem Magnetventil
in den Rohrleitungszweigen 26' und 36' oder zum Beispiel an den Düsen 22' und 32', wobei dann
die Funktion der Düsen
zeitlich optimal reguliert werden kann.
-
Untersuchungen
haben auch ergeben, dass es in gewissen Fällen von Vorteil ist, oberhalb
der Waschdüse 32 bzw. 32' eine Luftdüse anzuordnen, die
praktisch gesehen auf die gleiche Stelle wie die Waschdüse gerichtet
ist. Der Druck des Luftstrahls braucht jedoch nicht besonders hoch
zu sein; in einem Versuch bewirkte zum Beispiel schon ein Druck von
6 bar eine wesentliche bessere Reinigung.
-
Für die Anlagen
gemäß den oben
beschriebenen Ausführungsformen
ist charakteristisch, dass sie an jeder zweckentsprechenden Stelle
der Papier- bzw. Kartonmaschine angeordnet werden können, sei
es in der Siebpartie, der Pressenpartie, der Trockenpartie, im Rollenschneider,
im Umroller oder im Querschneider. Charakteristisch ist auch, dass
das Schneiden der Bahn mit Wasserstrahl gegen das Sieb erfolgt,
wobei es vorteilhaft ist, die Waschanlage auf der zur Schneiddüse entgegengesetzten
Seite des Siebes und bevorzugt möglichst
nahe bei der Schneidstelle anzuordnen. Allerdings kann es zum Beispiel
in der Trockenpartie, wie in den vorangehend beispielartig beschriebenen
Ausführungsformen
der Fall, infolge der gegenseitigen Anordnung der verschiedenen
Teile erforderlich sein, den Wasserstrahlschneider 20 aus
Platzgründen
zwischen den letzten beiden Trockenzylindern und die Siebwaschanlage 30 erst
hinter der auf den letzten Trockenzylinder 10' folgenden Siebumlenkwalze 16 anzuordnen.
-
In 3 ist,
sehr schematisch, die Lösung nach
einer dritten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, die gleich den Vorrichtungen gemäß den ersteren
Ausführungsformen
an jeder beliebigen Stelle der Papier- bzw. Kartonmaschine angeordnet
werden kann. Im Unterschied zu den ersteren Lösungen sind die Waschvorrichtungen
nach dieser Ausführungsform
aber in Verbindung mit den Schneiddüsen auf Maschinenebene, weg
vom Haubenoberteil vom Niveau der dampfbeheizten Zylinder angeordnet.
Bei der in 3 gezeigten Lösung sind die
Waschdüse/-düsen 42 am
selben Tragbalken 40 wie die Schneiddüse/-düsen 22'' angeordnet.
Ansonsten funktionieren die Waschdüsen 42 im Prinzip in
gleicher Weise wie bei den ersteren Ausführungsformen. Allerdings: da
die Waschdüseneinheit 42 bevorzugt
sogar am gleichen Düsenarm
wie die Schneiddüse 22'' angeordnet sein kann, kann die Waschdüseneinheit 42 nicht
gleichzeitig mit der Schneiddüse 22'' eingesetzt, d.h. benutzt werden, weil
dadurch die mit dem Sieb wandernde Bahn zerstört würde. Mit anderen Worten, das
Siebwaschen kann bei dieser Ausführungsform
nur während
Bahnabrissen durchführt
werden.
-
Das
Siebwaschen geschieht bei der dieser Ausführungsform gemäßen Lösung so,
dass zum Beispiel das Schneiden des Aufführungsstreifens mit einer oder
zwei Schneiddüsen 22'' auf die schon weiter oben beschriebene
Weise erfolgt. Auch das Schneiden des Randstreifens geschieht auf
die weiter oben geschilderte Weise. Da nun aber bei dieser Ausführungsform
die Waschanlage an jenem Siebteil angeordnet ist, an dem die Bahn
zusammen mit dem Sieb läuft,
kann das Siebwaschen nicht bei laufender Produktion erfolgen, sondern
erst dann, wenn es aus dem einen oder anderen Grund zu einem Bahnabriss kommt
und das Sieb bahnlos ist.
-
Bei
der in 3 gezeigten Anlage werden die Schneiddüsen 22'' in der Praxis sowohl während des
Bahnaufführens
als auch beim Randstreifenschneiden eingesetzt. Die Schneiddüsen 22'' können auf herkömmliche
Weise längs
des Tragbalkens 40 bewegt werden. Auf der entgegengesetzten
Seite des Siebes ist oberhalb der Vakuumwalze 10 und bei den
Schneiddüsen 22'' eine Rinne 44 angeordnet, die
entweder von der einen zur anderen Maschinenseite hin oder von Maschinenmitte
zu beiden Maschinenseiten hin geneigt sein kann. Die Rinne 44 hat
bevorzugt Spüleinrichtungen,
mit denen die in der Rinne angesammelten Schneid- u. dgl. Abfälle entfernt werden.
Mit dieser Rinne 44 wird verhindert, dass Schneidabfälle auf
die Vakuumwalze 10 gelangen, was bei vielen dem Stand der
Technik entsprechenden Vorrichtungen nachteilig der Fall ist. In 3 ist ferner
ein Saugkasten 48 dargestellt, mit dem die Bahn vom dampfbeheizten
Zylinder 10' abgehoben wird.
Die vorgenannte Rinne 44 kann zum Beispiel an der Seitenwand
des Saugkastens 48 abgestützt sein.
-
Die
Bezugszahl 42 ist der Waschdüseneinheit zugeordnet, die
bevorzugt am gleichen Düsenarm
wie die Schneiddüsen 22'' angeordnet ist (in 4 genauer
dargestellt). Wird es aus dem einen oder anderen Grund für erforderlich
erachtet, können jedoch
die Waschdüsen
ohne weiteres auch an einem eigenen Arm und auch an einem am Tragbalken 40 beweglichen
eigenen Wagen angeordnet werden. Am vorteilhaftesten ist es auf
jeden Fall, die Waschdüseneinheit 42 so
zu den Schneiddüsen 22'' anzuordnen, dass über die
gleiche Rinne 44 sowohl die Schneidabfälle als auch das Schmutzwasser
während
des Bahnschneidens und des Siebwaschens abgeführt werden können. Werden
die besagte Waschdüseneinheit 42 und
die besagten Schneiddüsen 22'' in Sieblaufrichtung dennoch relativ
weit voneinander angeordnet, so sind entweder zwei Rinnen erforderlich
bzw. die Rinne ist in Bahnlaufrichtung entsprechend so zu erweitern,
dass sie sowohl das durch das Sieb laufende Schmutzwasser als auch
die Schneidabfälle
aufzufangen vermag.
-
In 4 ist
die Waschdüseneinheit 42 nach der
in 3 gezeigten Ausführungsform im Einzelnen dargestellt.
Diese Waschdüseneinheit 42 umfasst
mehrere Düsen
(in der Figur sechs Stück,
die Zahl variiert je nach Einsatzstelle zwischen 2 und 10), die
sowohl in Bezug auf Strahlform als auch auf Ausrichtung identisch
oder verschieden voneinander sein können. Bei der Lösung in 4 ist
die Waschdüseneinheit 42 am gleichen
Düsenarm 46 so
neben der Schneiddüse 22'' angeordnet, dass ein und dieselbe
Rinne sowohl während
des Schneidens als auch während
des Waschens zum Auffangen des Schmutzwassers und der Schneidabfälle benutzt werden
kann. Der Düsenarm 46 ist
mit seinem unteren Ende an der Platte 50 befestigt, über die
der Düsenarm 46 an
dem am Tragbalken laufenden Wagen befestigt wird. Außerdem zeigt 4 das
Schneidwasserrohr 26'' und das Waschwasserrohr 56.
Wie bei den weiter oben beschriebenen Ausführungsformen kommen das Schneid-
wie auch das Waschwasser von der gleichen Wasserschneideinheit;
desgleichen sind auch hier wieder entweder in die zur Wasserschneideinheit
oder in die von da zu den Düsen führenden
Rohrleitungen Magnetventile o. dgl. zum Regeln der Düsenfunktion
eingebaut.
-
Vorangehend
wurde nicht bei allen Ausführungsformen
gesagt, ob die beschriebenen Schneid- und Waschdüsen stationär oder beweglich sind. Dafür besteht
an sich auch kein Bedarf, weil im Prinzip beide Arten in Frage kommen,
mit anderen Worten, die Düsen
können
entweder feststehend oder beweglich sein. Es wäre sogar denkbar, die Waschdüse/-düsen gleich
den Aufführungsstreifen-Schneiddüsen in Bahnquerrichtung
beweglich zu konzipieren. Dabei müsste dann die Bewegung der
Waschdüsen
gut mit der Bewegung der Schneiddüsen synchronisiert werden,
damit genau der richtige Bereich des Siebes gereinigt wird. Eine
Art, das Synchronisieren zu erleichtern, besteht natürlich darin,
die Breite des Waschstrahls zu verändern, so dass eventuelle kleine
Abweichungen in der zeitlichen Regelung der Düsen durch die Strahlbreite
kompensiert werden.
-
Wie
aus dem oben Gesagten hervorgeht, wurde eine neue Siebwaschanlage
entwickelt, mit deren Hochdruck-Flüssigkeitsstrahl
sich die am Sieb haftenden und ins Sieb eingedrungenen Fasern und sonstigen
von der Papierbahn stammenden Feststoffe effizient und zuverlässig vom
Sieb entfernen lassen. Zu der obigen Beschreibung der Erfindung
ist zu sagen, dass die Erfindung darin lediglich an Hand einiger
beispielartiger und schematischer Ausführungsformen erläutert ist.
Es ist somit klar, dass die Erfindung auch beträchtlich von dem oben Beschriebenen
abweichen kann und dennoch in dem durch die beigefügten Patentansprüche definierten
Schutzbereich bleibt.