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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines insbesondere
der Herstellung einer Faserstoffbahn wie insbesondere Papier- oder
Kartonbahn dienenden umlaufenden Bands, insbesondere Sieb- oder
Filzbands, mit zwei parallel zueinander und senkrecht zur Bandlaufrichtung
angeordneten, vom umlaufenden Band überstrichenen Leisten (Auflaufleiste,
Ablaufleiste) und mit einer zwischen den beiden Leisten gebildeten
Blasöffnung,
die von einem sich senkrecht zur Bandlaufrichtung erstreckenden
und vorzugsweise innerhalb der Schlaufe des zu reinigenden umlaufenden
Bands angeordneten Fluidquerverteilrohr, insbesondere Luftquerverteilrohr,
zur Beaufschlagung des umlaufenden Bands mit einem Fluid verbunden
ist.
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Eine
derartige Reinigungsvorrichtung ist beispielsweise in der deutschen
Offenlegungsschrift
DE 40
18 074 A1 und in der deutschen Patentschrift
DE 43 27 601 C1 beschrieben.
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Bei
den bisher üblichen
Reinigungsvorrichtungen der eingangs genannten Art tritt unter anderem
das Problem auf, dass an einer Ablaufleiste sich je nach Randbedingungen
(Stoffeigenschaften, Siebeigenschaften, Betriebsparameter des Formers) mehr
oder weniger Ablagerungen (Stoffbärte) bilden, welche sich unvorhergesehen
lösen und
dadurch Störungen
in einer herzustellenden Faserstoffbahn verursachen können. Weiterhin
können
die Ablagerungen aufgrund ihrer allmählichen Verkrustung ein umlaufendes
und zu reinigendes Band beschädigen.
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Aus
der europäischen
Patentanmeldung
EP 1
464 754 A2 ist weiterhin bekannt, eine Ablaufkante einer
Ablaufleiste mit einem aus einem Fluidquerverteilrohr über zumindest
einen Kanal und/oder Rillen austretenden Fluid, vorzugsweise einer
Flüssigkeit wie
insbesondere Wasser, zu beaufschlagen. Hierbei entsteht unter anderem
das Problem einer Abhängigkeit
von der Betriebsweise des Gesamtsystems, insbesondere des Fluidquerverteilrohrs.
Eine gleichmäßige Reinigung
der Ablaufkante der Ablaufleiste kann nicht fortwährend und
reproduzierbar sichergestellt werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Reinigungsvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die zuvor genannten
Probleme im Hinblick auf die Vermeidung von Stoff- und Schmutzansammlungen
sowohl an der ablaufseitigen Ablauffläche als auch an der Ablaufkante
der Ablaufleiste auf möglichst
einfache und effektive Weise beseitigt sind.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass eigenständige
Mittel zur Beaufschlagung der Ablaufleiste an ihrer ablaufseitigen Ablauffläche und
Ablaufkante mit wenigstens einem Reinigungsfluid vorgesehen sind.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
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Diese
Ausgestaltung der Reinigungsvorrichtung vermeidet das Entstehen
von Ansammlungen bzw. Ablagerungen an den genannten Stellen infolge einer
wirkenden und eigenständigen,
das heißt
autonomen „Fluiddusche".
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, dass die eigenständigen
Mittel zur Beaufschlagung der ablaufseitigen Ablauffläche und
Ablaufkante zumindest eine Spritz- oder Sprüheinrichtung umfassen. Eine
derartige Einrichtung weist unter anderem den Vorteil eines hohen
Wirkungsgrads bei einem begrenzten Bauraum auf.
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Die
Spritz- bzw. Sprüheinrichtung
ist bevorzugt feststehend vorgesehen, jedoch kann sie grundsätzlich auch
in Querrichtung oszillierend ausgeführt sein.
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Ferner
weist die Spritz- bzw. Sprüheinrichtung
in vorteilhafter Weise einen Betriebsdruck im Bereich von 0,05 bis
5 bar, vorzugsweise von 0,1 bis 2 bar, auf. Dieser Druckbereich
gewährleistet
insbesondere eine ausreichende Reinigungsleistung an den genannten
Stellen.
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Die
Spritz- bzw. Sprüheinrichtung
kann prinzipiell in zumindest zwei vorteilhaften Ausführungen ausgeführt sein:
sie kann einen sich in Querrichtung erstreckenden Spritz- bzw. Sprühkanal mit
einem durchgehenden Kanalschlitz oder ein sich in Querrichtung erstreckendes
Spritz- bzw. Sprührohr
mit einer Vielzahl von vorzugsweise nebeneinander angeordneten Düsen umfassen.
Die jeweilige Düse
weist dabei in günstiger
Weise eine Düsenöffnung im
Bereich von 0,05 mm bis 1 mm, vorzugsweise von 0,1 bis 0,3 mm, auf.
Ferner ist der wenigstens eine Kanal bzw. die jeweilige Düse hinsichtlich
der Elastizität und/oder
Steifigkeit bevorzugt derart ausgelegt, dass sich die Düsenöffnung bzw.
der Kanalschlitz während des
Betriebs auf ein Sollmaß öffnet. Dadurch
wird die bereits genannte ausreichende Reinigungsleistung an den
genannten Stellen positiv unterstützt.
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Die
Spritz- bzw. Sprüheinrichtung
umfasst überdies
bevorzugt mindestens eine Versorgungseinrichtung, die üblicherweise
innerhalb und/oder außerhalb
des Fluidquerverteilrohrs angeordnet sein kann. Diese Anordnungsmöglichkeiten
erlauben unter anderem eine der Reinigungsstellen möglichst nahe
Anbringung der Spritz- bzw. Sprüheinrichtung.
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Die
Ablauffläche
und die Ablaufkante der Ablaufleiste können beispielsweise kontinuierlich
oder beispielsweise nach Bedarf insbesondere nach Art einer Schwallreinigung
mit Reinigungsfluid beaufschlagbar sein.
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In
bestimmten Fällen
kann auch eine pulsierende Beaufschlagung der Ablauffläche und
der Ablaufkante der Ablaufleiste mit Reinigungsfluid zweckmäßig sein.
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Bei
einer bevorzugten praktischen Ausführungsform ist die Reinigungsfluidzufuhr
bei einem erkannten Bahnabriss und/oder bei einer stillstehenden Maschine
unterbrechbar. Die Versorgungseinrichtung kann also beispielsweise
mit einem Abrisserkennungssystem gekoppelt sein, das heißt bei einem Abriss
der Faserstoffbahn und/oder beim Abstellen der Maschine kann die
Versorgungseinrichtung abgeschaltet werden.
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Überdies
weist das Reinigungsfluid bevorzugt sowohl eine Spritz- bzw. Sprührichtung,
die parallel oder tangential zur Ablauffläche verläuft, als auch eine Lauflänge bis
zum Auftreffen auf das umlaufende Band im Bereich von 0,2 bis 100
mm, vorzugsweise von 0,5 bis 50 mm, insbesondere von 1 bis 25 mm,
auf. Diese Richtung und diese Lauflänge des Reinigungsfluids tragen
maßgeblich
zur Vermeidung von Stoff- und Schmutzansammlungen sowohl an der
ablaufseitigen Ablauffläche
als auch an der Ablaufkante der Ablaufleiste bei.
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Und
letztlich ist bevorzugt Druckluft als das umlaufende Band beaufschlagende
Reinigungsfluid vorgesehen, da hierbei keine Rückbefeuchtung des umlaufenen
Bands in Erscheinung tritt.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung.
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Es
zeigt die einzige Figur eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung 1 in
schematischer Seitenansicht und eine Detailansicht derselbigen.
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Die
Vorrichtung 1 zum Reinigen eines insbesondere der Herstellung
einer Faserstoffbahn wie insbesondere Papier- oder Kartonbahn dienenden umlaufenden
Bands 2, insbesondere Sieb- oder Filzbands, umfasst zwei
parallel zueinander und senkrecht zur Bandlaufrichtung B (Pfeil)
angeordnete, vom umlaufenden Band 2 überstrichene und vorzugsweise
aus Keramik und/oder aus einem Kunststoff, insbesondere Niederdruck-Polyäthylen,
bestehende Leisten (Auflaufleiste 3, Ablaufleiste 4)
und eine zwischen den beiden Leisten 3, 4 gebildete Blasöffnung 5,
die von einem sich senkrecht zur Bandlaufrichtung B (Pfeil) erstreckenden
und vorzugsweise innerhalb der Schlaufe des zu reinigenden umlaufenden
Bands 2 angeordneten und lediglich teilweise dargestellten
Fluidquerverteilrohr 6, insbesondere Luftquerverteilrohr,
zur Beaufschlagung des umlaufenden Bands 2 mit einem Fluid 7 bestimmten
Drucks verbunden ist. Zum Zwecke einer leichten Auswechselbarkeit
sind die Auflaufleiste 3 und die Ablaufleiste 4 bevorzugt über eine
jeweilige Schwalbenschwanz-Führung
mit dem Fluidquerverteilrohr 6 verbunden.
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Das
Fluidquerverteilrohr 6 ist bevorzugt senkrecht zur Bandlaufrichtung
B (Pfeil) kreisförmig ausgeführt; es
kann jedoch auch jede weitere strömungstechnisch günstige Kontur
aufweisen. Ferner kann es neben Luft auch mit einer Flüssigkeit
oder Dampf beaufschlagt werden. Überdies
kann das Fluidquerverteilrohr 6 innerhalb oder auch außerhalb der
Schlaufe des zu reinigenden umlaufenden Bands 2 vorgesehen
sein. Zweckmäßigerweise
wird es auf der Bandseite angeordnet sein, die nicht mit der Faserstoffbahn
in Berührung
kommt. Das Fluidquerverteilrohr 6 kann sich zumindest über die
Breite des zu reinigenden umlaufenden Bands 2 erstrecken.
Es kann sich insbesondere auch zumindest im Wesentlichen über die
gesamte Maschinenbreite erstrecken.
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Auf
der dem Band 2 gegenüberliegende
Seite der Blasöffnung 5 ist
eine Absaugeinrichtung 8 zum Absaugen des in das Systems
eingebrachten Fluids 7 angeordnet. Die Absaugeinrichtung 8 ist
vorzugsweise als eine Absaughaube mit einer insbesondere steuer-/regelbaren
Saugquelle ausgeführt.
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Zudem
ist gleichseitig der Blasöffnung 5 und entgegen
der Bandlaufrichtung B (Pfeil) eine Spritzeinrichtung 18 bekannter
Bauart und bekannter Funktionsweise zum Einbringen eines weiteren
Fluids in das System angeordnet.
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Weiterhin
kann die Reinigungsvorrichtung 1 ihre Anwendung in einer
Siebpartie (Doppelsiebformer, Hybridformer, Langsiebformer) und/oder
in einer Pressenpartie einer Papier- oder Kartonmaschine finden.
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Die
Reinigungsvorrichtung
1 ist weiterhin mit eigenständigen Mitteln
9 zur
Beaufschlagung der Ablaufleiste
4 an ihrer ablaufseitigen
Ablauffläche
10 und
Ablaufkante
11 mit wenigstens einem Reinigungsfluid
12 versehen.
Als das umlaufende Band
2 beaufschlagende Reinigungsfluid
12 ist
vorzugsweise Druckluft oder ähnliches
mit einer reinigenden Wirkung vorgesehen. Bei dem Fluid
7 und
dem Reinigungsfluid
12 kann es sich um den gleichen Stoff mit
gleicher Konsistenz handeln, weisen bevorzugt die gleichen Beschaffenheit
Die Ablaufkante
11 kann in weiterer Ausgestaltung auch
entgegen der Bandlaufrichtung B (Pfeil) zur Ablaufleiste
4 versetzt
sein und dadurch einen Ablaufraum mit einer Raumhöhe im Bereich
von 2 bis 10 mm ausbilden, wie dies beispielsweise in der
7A der bereits genannten europäischen Patentanmeldung
EP 1 464 754 A2 offenbart
ist.
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Die
eigenständigen
Mittel 9 zur Beaufschlagung der ablaufseitigen Ablauffläche 10 und
Ablaufkante 11 umfassen dabei zumindest eine Spritz- oder Sprüheinrichtung 13,
die in der Darstellung feststehend ausgeführt ist. Sie kann in weiterer
Ausführung selbstverständlich auch
in Querrichtung oszillierend ausgeführt sein. Ferner weist die
Spritz- bzw. Sprüheinrichtung 13 einen
Betriebsdruck p im Bereich von 0,05 bis 5 bar, vorzugsweise von
0,1 bis 2 bar, auf.
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Die
Spritz- bzw. Sprüheinrichtung 13 umfasst einen
sich in Querrichtung erstreckenden Spritz- bzw. Sprühkanal 14 mit
einem durchgehenden Kanalschlitz 15. In alternativer, jedoch
nicht explizit dargestellter Ausführung kann die Spritz- bzw. Sprüheinrichtung
auch wenigstens ein sich in Querrichtung erstreckendes Spritz- bzw.
Sprührohr
mit einer Vielzahl von vorzugsweise nebeneinander angeordneten Düsen umfasst,
die in günstiger
Weise eine jeweilige Düsenöffnung im
Bereich von 0,05 mm bis 1 mm, vorzugsweise von 0,1 bis 0,3 mm, aufweisen.
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Der
Spritz- bzw. Sprühkanal 14 oder
die jeweilige Düse
ist hinsichtlich der Elastizität
und/oder Steifigkeit derart ausgelegt, dass sich der Kanalschlitz 15 bzw.
die Düsenöffnung während des
Betriebs auf ein Sollmaß öffnet.
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Ferner
umfasst die Spritz- bzw. Sprüheinrichtung 13 eine
Versorgungseinrichtung 16, die außerhalb des Fluidquerverteilrohrs 6 angeordnet
ist. Sie kann jedoch selbstverständlich
auch innerhalb 8 (gestrichelte Darstellung) der außerhalb
und innerhalb des Fluidquerverteilrohrs 6 angeordnet und
beispielsweise als ein Fluidquerverteilrohr 17 ausgeführt sein.
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Für die Beaufschlagung
der Ablauffläche 10 und
der Ablaufkante 11 der Ablaufleiste 4 mit dem Reinigungsfluid 12 kommen
verschiedene Möglichkeiten
in Betracht: eine kontinuierliche Beaufschlagung mit Reinigungsfluid 12,
eine Beaufschlagung nach Bedarf insbesondere nach Art einer Schwallreinigung
und/oder eine pulsierende Beaufschlagung. Alle drei dargelegten
Möglichkeiten
sind mit der dargestellten Reinigungsvorrichtung 1 bei
entsprechender Ausstattung mit zusätzlichen, möglicherweise explizit nicht
dargestellten Bauteilen und -gruppen realisierbar.
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Zusätzlich kann
die Zufuhr mit dem Reinigungsfluid 12 bei einem erkannten
Bahnabriss und/oder bei einer stillstehenden Maschine unterbrechbar
sein. Die Versorgungseinrichtung 16 kann also beispielsweise
mit einem Abrisserkennungssystem gekoppelt sein, das heißt bei einem
Abriss der Faserstoffbahn und/oder beim Abstellen der Maschine kann
die Versorgungseinrichtung abgeschaltet werden.
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Das
Reinigungsfluid 12 weist eine Spritz- bzw. Sprührichtung
R (Pfeil), die wie ausgeführt
parallel oder tangential zur Ablauffläche 10 verläuft, und eine
Lauflänge
L bis zum Auftreffen auf das umlaufende Band 2 im Bereich von 0,2
bis 100 mm, vorzugsweise von 0,5 bis 50 mm, insbesondere von 1 bis
25 mm, aufweist.
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Zusammenfassend
ist festzuhalten, dass durch die Erfindung eine Vorrichtung zum
Reinigen eines insbesondere der Herstellung einer Faserstoffbahn
wie insbesondere Papier- oder Kartonbahn dienenden umlaufenden Bands,
insbesondere Sieb- oder Filzbandes, der eingangs genannten Art geschaffen
wird, bei der die zuvor genannten Probleme im Hinblick auf die Vermeidung
von Stoff- und Schmutzansammlungen
sowohl an der ablaufseitigen Ablauffläche als auch an der Ablaufkante
der Ablaufleiste auf möglichst
einfache und effektive Weise beseitigt werden.
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- 1
- Vorrichtung
(Reinigungsvorrichtung)
- 2
- Umlaufendes
Band
- 3
- Auflaufleiste
- 4
- Ablaufleiste
- 5
- Blasöffnung,
Düse
- 6
- Fluidquerverteilrohr,
Luftquerverteilrohr
- 7
- Fluid
- 8
- Absaugeinrichtung
- 9
- Eigenständiges Mittel
- 10
- Ablauffläche
- 11
- Ablaufkante
- 12
- Reinigungsfluid
- 13
- Spritz-
oder Sprüheinrichtung
- 14
- Spritz-
bzw. Sprühkanal
- 15
- Kanalschlitz
- 16
- Versorgungseinrichtung
- 17
- Fluidquerverteilrohr
- 18
- Spritzeinrichtung
- B
- Bandlaufrichtung
(Pfeil)
- L
- Lauflänge
- p
- Betriebsdruck
- R
- Spritz-
bzw. Sprührichtung
(Pfeil)