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Die Erfindung betrifft ein Blattbildungssystem einer
Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-
oder Kartonbahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension, mit
einem Stoffauflauf, der mit einer sektionierten Stoffdichteregelung zur
Einstellung des Flächengewichtsquerprofils
versehen ist und der eine Stoffauflaufdüse mit zwei sich quer über die
Maschinenbreite erstreckenden Breitenwänden (untere Düsenwand,
obere Düsenwand) umfasst,
und mit einer Formiereinheit, die mindestens ein Entwässerungsband
aufweist, auf dessen freie Oberfläche ein aus der Stoffauflaufdüse austretender
Faserstoffsuspensionsstrahl entlang einer Strahlauftrefflinie auftrifft.
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Ein derartiges Blattbildungssystem
ist beispielsweise aus der PCT-Offenlegungsschrift WO 98/09020 A1
(PB10364 WO) des Anmelders bekannt.
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Heutzutage werden allgemein so genannte Roll-Blade-Former
verwendet, da der die Formation der hergestellten Papiersorten stark
beeinflussende Strahlauftreffpunkt unempfindlich bezüglich des
Formationsniveaus ist. So wirken sich Abweichungen der tatsächlichen
Strahlauftrefflinie von der gewollten, zum Beispiel einen geraden
Verlauf aufweisenden Strahlauftrefflinie nur wenig schädlich auf
das Formationsquerprofil aus.
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Dies ist hingegen beim so genannten
Blade-Roll-Former nicht der Fall. Die Formation beziehungsweise
das Formationsquerprofil hängt
sehr stark von der Platzierung der Strahlauftrefflinie relativ zur
Formierwalze oder relativ zur ersten Leiste und von der Form der
Strahlauftrefflinie ab. Obwohl der Blade-Roll-Former ein höheres Potential
an Formationsniveau bietet, kann er in vielen Anwendungsfällen wegen
der Strahlauftreffempfindlichkeit nicht eingesetzt werden. Die Strahl auftreffsituation ändert sich
in der Regel bei Änderung
der hergestellten Papiersorte.
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Es ist also Aufgabe der Erfindung,
eine Einrichtung für
ein Blattbildungssystem sowohl zur Verbesserung des Formationsniveaus
als auch zur Verbesserung des Formationsquerprofils, insbesondere auch
bei Blade-Roll-Formern, anzugeben.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
der Stoffauflauf im Bereich seiner Stoffauflaufdüse mindestens eine Einrichtung
zur Einstellung der Strahlauftrefflinie des aus der Stoffauflaufdüse austretenden
Faserstoffsuspensionsstrahls auf dem Entwässerungsband aufweist. Das
Entwässerungsband
ist dabei bevorzugt als Sieb ausgeführt.
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Durch diese erfindungsgemäße Einrichtung wird
die Möglichkeit
geschaffen, die Strahlauftrefflinie des Faserstoffsuspensionsstrahls
auf einfache und schnelle Weise an geänderte Betriebsbedingungen, beispielsweise
in Form von geänderten
Papiersorten; geänderten
Maschinendaten und dergleichen, anzupassen. Die Maschine zur Herstellung
der Faserstoffbahn erhält
dadurch ein erweitertes Verwendungsspektrum bei geringen Mehrkosten.
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Die Formiereinheit der Blattbildungseinrichtung
kann jegliche bekannte Ausgestaltung hinsichtlich Formertyp annehmen.
Sie kann beispielsweise als ein Blade-Roll-Former, als ein Roll-Blade-Former, als
ein Langsiebformer oder als ein Hybridformer ausgebildet sein, wobei
insbesondere die Ausbildung als ein Blade-Roll-Former unter Berücksichtigung
genannter Ausführungen
von Vorteil ist.
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Um nun die genannte Anpassung bestmöglich durchführen zu
können,
ist die Einrichtung mittels mindestens einer, vorzugsweise mittels
mehreren Verstelleineinrichtungen – beispielsweise Hydraulikzylinder
oder Spindelantriebe – gleichmäßig über die Maschinenbreite
verstellbar, um die Strahlauftrefflinie gleichmäßig in Sieblaufrichtung vor
oder zurück
zu verschieben oder sie ist mittels mindestens einer, vorzugsweise
mittels mehreren Verstelleineinrichtungen sektional über die Maschinenbreite
verstellbar, um das Profil der Strahlauftrefflinie in Sieblaufrichtung
zu verschieben.
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Die Einrichtung zur Einstellung der
Strahlauftrefflinie des Faserstoffsuspensionsstrahls auf dem Entwässerungsband
ist bevorzugt als eine verstellbare und an einer Breitenwand angeordnete
Blende ausgebildet, die die Spalthöhe der Stoffauflaufdüse direkt,
das heißt
unmittelbar beeinflusst.
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Es versteht sich, dass auch an beiden
Breitenwänden
jeweils eine verstellbare Blende angeordnet sein kann, um dadurch
beidseitig und somit sehr effektiv Einfluss auf die Strahlauftrefflinie
nehmen zu können.
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Weiterhin kann eine Formationsregelung vorgesehen
sein, die das Formationsniveau und/oder das Formationsquerprofil
in der herzustellenden Faserstoffbahn misst und bei etwaigen Abweichungen vom
Sollprofil die genannte Einrichtung zur Einstellung der Strahlauftrefflinie
des Faserstoffsuspensionsstrahls auf dem Entwässerungsband gesamtheitlich
und/oder sektional so lange verstellt, bis die Istwerte wieder den
Sollwerten entsprechen.
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Der mit der erfindungsgemäßen Einrichtung versehene
Stoffauflauf kann selbstverständlich
auch als ein Mehrschichtenstoffauflauf ausgebildet sein, wobei in
der Stoffauflaufdüse
mindestens ein Trennelement, insbesondere ein Trennkeil, angeordnet
ist. Auch dieser Stoffauflauf kann mit einer sektionierten Stoffdichteregelung
für mindestens
eine Schicht versehen sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
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Es zeigen
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1:
eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines Blattbildungssystems; und
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2:
eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung.
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Die 1 zeigt
in schematischer Seitenansicht eine Ausführungsform eines Blattbildungssystems 1 einer
Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn 2, insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension 3.
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Das Blattbildungssystem
1 umfasst
einen Stoffauflauf
4, der mit einer sektionierten und beispielsweise
aus der deutschen Patentschrift
DE 40 19 593 C2 (PA04598 DE) des Anmelders
bekannten Stoffdichteregelung zur Einstellung des Flächengewichtsquerprofils
versehen ist und der eine Stoffauflaufdüse
5 mit zwei sich
quer über
die Maschinenbreite M (Pfeil) erstreckenden Breitenwänden (untere Düsenwand
6.1,
obere Düsenwand
6.2)
umfasst.
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Weiterhin umfasst das Blattbildungssystem 1 prinzipiell
eine Formiereinheit 7, die mindestens ein endloses Entwässerungsband 8.1,
insbesondere ein Sieb, aufweist, auf dessen freie Oberfläche ein
aus der Stoffauflaufdüse 5 austretender
Faserstoffsuspensionsstrahl 9 entlang einer Strahlauftrefflinie
L auftrifft. In der Ausführungsform
gemäß der 1 ist die Formiereinheit 7 als
ein zwei endlose Entwässerungsbänder umfassender
Doppelsiebformer in Form eines Blade-Roll-Formers ausgeführt. In alternativer Ausführung kann
die Formiereinheit 7 auch als ein Roll-Blade-Former, als
ein Langsiebformer oder als ein Hybridformer ausgebildet sein.
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Die Formiereinheit 7 der 1 weist zwei beabstandete
Brustwalzen 10.1, 10.2 auf, um deren teilweise
Umfangsbereiche je ein Entwässerungsband 8.1, 8.2 geführt ist.
Die beiden Entwässerungsbänder 8.1, 8.2 laufen
nach Ablauf von den Brustwalzen 10.1, 10.2 unter
Bildung eines keilförmigen
Einlaufspalts 11 zusammen, der den aus der Stoffauflaufdüse 5 austretenden
Faserstoffsuspensionsstrahl 9 aufnimmt. Danach bilden die
beiden Entwässerungsbänder 8.1, 8.2 mit dazwischen
liegender Faserstoffsuspension 3 eine Doppelsiebstrecke
D mit einer Sieblaufrichtung S (Pfeil).
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Im Verlauf dieser Doppelsiebstrecke
D sind die beiden Entwässerungsbänder 8.1, 8.2 mit
dazwischen liegender Faserstoffsuspension 3 über mehrere
Formierelemente 12 und Entwässerungselemente 13 geführt. Das
in Sieblaufrichtung S (Pfeil) erste Formierelement 12 ist
als ein vorzugsweise gekrümmter Formierschuh 12.1 ausgebildet,
der eine geschlitzte und/oder gelochte Formierfläche aufweist. Auf der dem Formierschuh 12.1 gegenüberliegenden
Seite der Doppelsiebstrecke D ist mindestens eine Skimmerleiste 12.2 angeordnet.
Gleichseitig der Skimmerleiste 12.2 ist in Sieblaufrichtung
S (Pfeil) ein vorzugsweise gekrümmter
und mehrere Zonen aufweisender Entwässerungskasten 13.1 angeordnet,
der zum Zwecke einer besseren Entwässerung mit Unterdruck beaufschlagt
sein kann. Gegenüberliegend des
Entwässerungskastens 13.1 sind
mehrere anpressbare Entwässerungsleisten 13.2 angeordnet, wobei
auch mindestens eine anpressbare Entwässerungsleiste 13.2 auch
bereits in Sieblaufrichtung S (Pfeil) vor dem Entwässerungskasten 13.1 angeordnet
sein kann. Die Anpressbarkeit der Entwässerungsleisten 13.2 ist
schematisch mittels Doppelpfeilen dargestellt. Nach dem Entwässerungskasten 13.1 ist
in Sieblaufrichtung S (Pfeil) ein Nasssauger 13.3 angeordnet,
wobei dieser gegenseitig oder gleichzeitig des Entwässerungskastens 13.1 angeordnet
sein kann. Es können
selbstverständlich
auch mehrere Nasssauger 13.3 vorhanden sein, gleichzeitig
oder gegenseitig zueinander. Wiederum in Sieblaufrichtung S (Pfeil)
nach dem Nasssauger 13.3 folgt eine teilweise umschlungene
Siebsaugwalze 13.4, die gemäß der Ausführung der 1 gleichzeitig auch als Trenneinrichtung
zur Trennung der beiden Entwässerungsbänder 8.1, 8.2 dient.
Die herzustellende Faserstoffbahn 2 verbleibt auf dem unteren Entwässerungsband 8.1,
wohingegen das obere Entwässerungsband 8.2 über eine
Umlenkwalze 14 (Leitwalze) weg geführt wird.
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Die in der 1 dargestellte Ausgestaltung der Doppelsiebstrecke
besitzt lediglich exemplarischen Charakter. Sie kann selbstverständlich noch weitere
Ele mente umfassen, die an anderen Orten, gleich den dargestellten
Elementen, angeordnet sein können.
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Der Stoffauflauf 4 weist
nun im Bereich seiner Stoffauflaufdüse 5 eine Einrichtung 15 zur
Einstellung der Strahlauftrefflinie L des aus der Stoffauflaufdüse 5 austretenden
Faserstoffsuspensionsstrahls 9 auf dem Entwässerungsband 8.1 auf.
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Die Einrichtung 15, die
in der 2 in schematischer
Seitenansicht dargestellt ist, ist mittels mindestens einer, vorzugsweise
mittels mehreren schematisch angedeuteten Verstelleineinrichtungen 16 gleichmäßig und/oder über die
Maschinenbreite M verstellbar, um die Strahlauftrefflinie L gleichmäßig in Sieblaufrichtung
S (Pfeil) vor oder zurück
zu verschieben (Doppelpfeil) beziehungsweise um das Profil der Strahlauftrefflinie
L in Sieblaufrichtung S (Pfeil) zu verschieben. Die 2 stellt überdies eine ausschnittsweise
Vergrößerung der 1 dar.
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Die Strahlauftrefflinie L liegt in
Sieblaufrichtung S (Pfeil) bevorzugt nach dem Siebablaufpunkt P des
Entwässerungsbands 8.1 von
der Brustwalze 10.1 und vor dem ersten, nicht dargestellten
Formierelement. Jedoch kann sie auch im Bereich der Brustwalze 10.1,
also vor dem Siebablaufpunkt P, liegen, wobei die Brustwalze 10.1 in
diesem Fall bereits die Funktion eines Formierelements (Formierwalze) übernimmt
(gestrichelte Darstellung, L').
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Die Verstelleinrichtung 16 ist
gemäß dem bekannten
Stand der Technik bevorzugt ein Hydraulikzylinder oder ein Spindelantrieb.
Jedoch sind noch weitere Ausführungen
der Antriebs- und Stelltechnik möglich,
in Alleinstellung oder in Kombination miteinander.
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Die Einrichtung 15 zur Einstellung
der Strahlauftrefflinie L des Faserstoffsuspensionsstrahls 9 auf dem
Entwässerungsband 8.1 ist
in der Ausführung gemäß der 2 als eine verstellbare
und an der Breitenwand 6.1 angeordnete Blende 15.1 ausgebildet,
die die Spalthöhe
H der Stoffauflaufdüse 5 direkt beeinflusst.
Nicht dargestellt, jedoch möglich,
ist an beiden Breitenwänden
jeweils eine verstellbare Blende angeordnet.
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Weiterhin ist eine Formationsregelung 17 vorgesehen,
die das Formationsniveau und/oder das Formationsquerprofil in der
herzustellenden Faserstoffbahn 2 misst und bei etwaigen
Abweichungen vom Sollprofil die Einrichtung 15, das heißt die Blende 15.1 zur
Einstellung der Strahlauftrefflinie L des Faserstoffsuspensionsstrahls 9 auf
dem Entwässerungsband 8.1 gesamtheitlich
und/oder sektional so lange verstellt, bis die Istwerte wieder den
Sollwerten entsprechen. Da der Aufbau und die Funktionsweise einer
derartigen Formationsregelung 17 dem Fachmann gemeinhin
bekannt ist, wird von einer weiteren Beschreibung derselben an dieser
Stelle abgesehen.
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Der Stoffauflauf 4 kann
selbstverständlich gemäß dem bekannten
Stand der Technik auch als ein Mehrschichtenstoffauflauf ausgebildet
sein (vgl. Figur, gestrichelte Darstellung), wobei in der Stoffauflaufdüse mindestens
ein Trennelement, insbesondere ein Trennkeil, angeordnet ist. Auch
dieser Stoffauflauf kann mit einer sektionierten Stoffdichteregelung für mindestens
eine Schicht versehen sein.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung ermöglicht also
die Einstellung der Strahlauftrefflinie des aus der Stoffauflaufdüse eines
Stoffauflaufs austretenden Faserstoffsuspensionsstrahls auf dem
mindestens einen Entwässerungsband
einer Formiereinheit.
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Zusammenfassend ist festzuhalten,
dass durch die Erfindung eine Vorrichtung für ein Blattbildungssystem sowohl
zur Verbesserung des Formationsniveaus als auch zur Verbesserung
des Formationsquerprofils, insbesondere auch bei Blade-Roll-Formern, geschaffen
wird.
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- 1
- Blattbildungssystem
- 2
- Faserstoffbahn
- 3
- Faserstoffsuspension
- 4
- Stoffauflauf
- 5
- Stoffauflaufdüse
- 6.1
- Untere
Düsenwand
(Breitenwand)
- 6.2
- Obere
Düsenwand
(Breitenwand)
- 7
- Formiereinheit
- 8.1,
8.2
- Entwässerungsband
(Sieb)
- 9
- Faserstoffsuspensionsstrahl
- 10.1,
10.2
- Brustwalze
- 11
- Einlaufspalt
- 12
- Formierelement
- 12.1
- Formierschuh
- 12.2
- Skimmerleiste
- 13
- Entwässerungselement
- 13.1
- Entwässerungskasten
- 13.2
- Entwässerungsleiste
- 13.3
- Nasssauger
- 13.4
- Siebsaugwalze
- 14
- Umlenkwalze
- 15
- Einrichtung
- 15.1
- Blende
- 16
- Verstelleineinrichtung
- 17
- Formationsregelung
- D
- Doppelsiebstrecke
- H
- Spalthöhe
- L,
L'
- Strahlauftrefflinie
- M
- Maschinenbreite
(Pfeil)
- P
- Siebablaufpunkt
- S
- Sieblaufrichtung
(Pfeil)