DE4402226C2 - Rakelvorrichtung - Google Patents
RakelvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rakelvorrichtung entsprechend dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Eine solche Vorrichtung ist bekannt aus der DE 28 22 682 A1. Hierbei wird
eine sogenannte Streichklinge, deren eine Endkante (Längskante) die Dosier- bzw.
Glättkante bildet, beweglich im Halter eingespannt. Sie kann als langes
Band ausgeführt sein, um durch eine Bewegung längs der Oberfläche der die
Papierbahn führenden Gegenwalze eine stetige Veränderung ihres
Arbeitsbereiches zu erfahren.
Bei der Vorrichtung gemäß EP 0 109 520 A1 handelt es sich um ein
Dosiersystem für Streichmasse zur Beschichtung von Bahnen aus Papier oder
Karton mit einem Halter, in dem eine Rakelleiste in einer Führungsnut
gehalten ist. Die Rakelleiste ist dadurch leicht flexibel ausgebildet, daß sie an
ihrer Rückseite zahlreiche parallele Einschnitte aufweist, so daß eine Art
Kammleiste gebildet ist. Die eigentliche Rakelfläche ist konvex und endet in
einer abrupten Kante, die ein Hauptmerkmal dieser Vorrichtung ist. Die
Arbeitsfläche der Rakelleiste ist glatt ausgebildet und wegen der abrupten
Ablaufkante nicht dazu geeignet, mit Rillen versehen zu werden, um ein
volumetrisches Dosieren zu ermöglichen. Ferner ist die Rakelleiste ein relativ
teures Element, was sich bei einem mehrmaligen Auswechseln nachteilig
bemerkbar macht.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rakelvorrichtung anzugeben, die sehr
universal einsetzbar ist, eine hohe Standzeit bei Verschleiß aufweist und auch
relativ kostengünstig herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Das Rakelband bietet große Variationsmöglichkeiten, wenn man z. B. eine
Druckbeaufschlagung auf der konkaven Seite vorsieht, so daß man die
Wölbung des Rakelbandes verändern kann. Bei geringem Vorschub während
des Arbeitsvorganges kann der Verschleiß sehr gleichmäßig über die gesamte
Bandlänge gehalten werden, so daß sich eine sehr große Standzeit des
Rakelbandes ergibt. Da das Rakelband im Ausgangszustand eben ist, können
auf sehr genaue Weise die Erhebungen (oder die dazwischen liegenden
Rillen) für volumetrische Dosierung der Streichmasse geschaffen werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren der beigefügten
Zeichnung erläutert; dabei stellen im einzelnen dar:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Rakelvorrichtung,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Streichvorrichtung, in der
die Rakelvorrichtung eingesetzt wird,
Fig. 3 ein Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform der
Rakelvorrichtung und
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines glatten Rakelbandes mit
um seine Längsachse vorgesehener Wölbung.
Fig. 5 bis Fig. 11 mögliche Anordnungen der Rillen bzw. Erhebungen
des Rakelbandes, wobei Fig. 8a und 9a die entsprechenden
angegebenen Querschnitte darstellen.
In Fig. 1 ist das Rakelband 2, 2′ in einem Halter 4 - mit ihrer entsprechenden
Länge - durch Vorsprünge 14 und 15 desselben eingeklemmt bzw.
eingespannt, so daß sich die konvexe Wölbung der Arbeitsfläche 16 durch die
Einspannung ergibt. Im Herstellungszustand ist das Rakelband eben. Es weist
Erhöhungen 12 und dazwischenliegende Rillen 13, 13′ quer zu seiner
Längsachse auf, um die Streichmasse entsprechend dem Querschnitt der
Rillen 13, 13′ volumetrisch zu dosieren. Die gesamte Rakelvorrichtung ist mit
1 bezeichnet, und aus Fig. 2 ist ihre Anbringung in der Streichvorrichtung zu
erkennen, in welcher die Warenbahn B von einer Gegenwalze 11 mit
Walzenkern aus Stahl und einer Gummibeschichtung 14 geführt ist. An beiden
Enden der Rakelvorrichtung 1 sind Aufwickeltrommeln 25 und 26 vorgesehen,
wobei in diesem Fall ein Antriebsmotor 35 angeordnet ist, der über die
Gelenkstange 40 das Getriebe 20 und damit die Aufwickeltrommel 25 antreibt.
In diesem Fall ist ein sehr langes Rakelband 2 noch über Umlenkrollen 18
und 19 geführt, die an Auslegerarmen 38 gehalten sind, so daß das
Rakelband 2 außerhalb des eigentlichen Arbeitsbereiches von der
gekrümmten Form in die gerade bzw. gestreckte Form übergehen kann. Es
kann das Rakelband 2 auch wieder in der entgegengesetzten Richtung, wie
durch die Pfeile gekennzeichnet, benutzt werden, indem man auch für die
Aufwickeltrommel 26 einen entsprechenden Antrieb wie für die Trommel 25
vorsieht. Die Rakelvorrichtung 1 ist an einem Rakelbalken 21 gehalten, der
über eine Schiebeführung 29 gemäß dem Doppelpfeil an die Gegenwalze 11
anstellbar ist. Er kann jedoch auch durch die Lagerung an Zapfen 30 in
Lagern 28 mittels Schubstange 39 in Richtung des gebogenen Doppelpfeils in
Bezug auf die Gegenwalze 11 verschwenkt werden. Dadurch ist es möglich,
den Anlagebereich des Rakelbands 2 an der Warenbahn B bzw. Gegenwalze
11 zu verändern, um somit eine verschlissene Stelle des Rakelbands 2 durch
eine "frische" für den Dosiervorgang zu ersetzen oder über einen langen
Zeitraum eine gleichmäßige entsprechend geringere Abnutzung des
gesamten Räkelbandes 2 zu erreichen.
In Fig. 3 ist eine Variante prinzipmäßig dargestellt, bei welcher das
Rakelband 2 eine veränderliche Wölbung durch einen Druckschlauch 8
erhalten kann, der in dem Raum 5 vorgesehen ist. Man könnte theoretisch
auch in Raum 5 unter den Überdruck eines Druckmediums flüssiger oder
gasförmiger Art setzen, wobei jedoch an den Enden des Rakelbands 2
Dichtprobleme auftreten. Man müßte dort geeignete Gummidichtungen
anbauen. In diesem Fall weist der Halter 4′ Vorsprünge 61 und 62 zum Halten
des Druckschlauches 8 auf.
Die Herstellung der Erhebungen 12 bzw. der dazwischenliegenden Rillen 13
ist durch Sinterverfahren oder modernere Verfahren wie PVD (physical vapour
deposition) oder CVD (chemical vapour deposition) möglich. In Fig. 1 ist
noch angedeutet, daß man Rillen 13′ in das Rakelband 2′ mittels
Laservorrichtung einschneiden kann, wenn man sehr feine Rillen herstellen
will, gleiches gilt für die Herstellung mittels Hochdruck-Wasserstrahlen. Es ist
natürlich auch die Herstellung durch Einfräsen möglich. In Fig. 4 ist noch
dargestellt, daß das Rakelband 2′′ auch völlig glatt, insbesondere mit glatter
Arbeitsoberfläche ausgebildet sein kann, für den Fall, daß man nicht
volumetrisch sondern hydrodynamisch dosiert. Gemeint ist damit, daß in dem
immer enger werdenden (zwischen dem Rakelband 2 und der Gegenwalze 11
bzw. die von dieser geführten Warenbahn B) Spalt ein hydrodynamischer
Druck in der Streichmasse erzeugt wird. Durch eine Anordnung nach Fig. 3
mit einstellbarer Wölbung kann hier auch die Auftragsart beeinflußt werden.
Dieses Rakelband 2 kann natürlich auch durch die üblichen
Beschichtungsverfahren, die teilweise schon vorstehend erwähnt wurden, mit
einer verschleißfesten Überzugsschicht versehen werden. Hierbei scheint sich
insbesondere das Wirbelsinterverfahren anzubieten. Ebenso kommt das
Flammspritzen in Frage. Dabei wird unter hohem Druck aus einer
Spritzkanone flüssiges Hartmetall, insbesondere Karbide oder Oxide, auf die
Oberfläche aufgespritzt. Dabei werden sehr hohe Drücke angewendet.
Man kann natürlich auch bei entsprechendem Beschichtungsverfahren das
Rakelband 2 an sich aus einem Kunststoff ausbilden und nur die
Auftragsschicht aus verschleißfestem Material, wie Karbide oder Oxide,
herstellen, sofern eine genügend feste Verankerung des verschleißfesten
Materials auf dem Rakelband 2 erreicht werden kann.
Die Krümmung des Rakelbands 2 kann so gewählt werden, daß sich eine
maximale Durchbiegung (maximaler Abstand von der durch die Enden des
Rakelbands gezogenen Sehne) zwischen 0,1 und 0,4 mm je mm Breite bzw.
Höhe des Rakelbands ergibt. Die Rakelbänder haben im allgemeinen eine
Breite (Höhe) zwischen 60 und 120 mm im nicht durchgebogenen, also im
Neuzustand.
Falls das Rakelband 2 Rillen 13, 13′ aufweist, können diese - 43 nach Fig. 5 -
auch schräg zu den Längskanten des Rakelbands 2 verlaufen oder sich
kreuzende Rillen (oder schmale Erhebungen) 43′ und 43′′ nach Fig. 6 können
auch vorgesehen sein. Nach Fig. 7 können die Rillen oder Erhebungen 44
auch regelmäßig oder - zumindest über das ganze Blatt gesehen - regelmäßig
unterbrochen sein.
Nach Fig. 8 und 8a bzw. 9 und 9a können regelmäßig über das Rakelband
verteilte kompakte kleine Erhebungen oder Vertiefungen (Näpfchen)
vorgesehen sein. Fig. 10 zeigt Rillen oder Erhebungen in Form von Kreuzen
und nach Fig. 11 verlaufen die Rillen oder Erhebungen 45 zickzackförmig.
Claims (10)
1. Rakelvorrichtung insbesondere für Maschinen zum Streichen von
Papier oder Karton, mit einem relativ biegeweichen, flexiblen, bandartig
dünnen und als aufwickelbares Band ausgebildeten Rakelelement, das
in oder an einem separaten Halter (4, 4′) geführt oder gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rakelelement - zumindest entlang
seiner Länge im Halter (4, 4′) - eine konvexe Wölbung seiner
Arbeitsfläche (16) um seine Längsachse aufweist.
2. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rakelband (2, 2′) quer zu seiner Längsachse verlaufende, abwechselnd
angeordnete Rillen (13,13′) und Erhebungen (12) an seiner
Arbeitsfläche (16) aufweist.
3. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Halter (4, 4′) mit einer Klemmvorrichtung (14,15) für das
Rakelband (2, 2′) ausgebildet ist, um es unter Spannung, die die
gewünschte Wölbung des Rakelbandes (2, 2′) hervorruft, in dem Halter
(4, 4′) zu halten.
4. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im oder am Halter (4′) - auf der konkaven Seite
des Rakelbandes (2, 2′) - ein Druckraum (5) oder ein Druckkörper (8)
angeordnet ist, der mit regelbarem Druck zur Änderung der Wölbung
des Rakelbandes (2, 2′) vorgesehen ist.
5. Rakelvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druckkörper (8) ein Druckschlauch ist.
6. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rillen (13, 13′) durch Laserschneiden im
Rakelband (2, 2′) ansonsten konstanter Dicke erzeugt sind.
7. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erhebungen (12) - und damit die Rillen (13,
13′) - durch Auftrag von Keramikfäden- oder streifen auf dem
Rakelband (2, 2′) gebildet sind.
8. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erhebungen (12) und Rillen (13, 13′) durch
Eindrücken- oder rollen im Rakelband (2, 2′) erzeugt sind.
9. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rakelband (2, 2′) eine vielfache Länge der
Arbeitsbreite der Streichmaschine aufweist.
10. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Halter (4, 4′) zur Veränderung des
Arbeitsbereiches des Rakelbandes (2, 2′) um eine zur Längsachse des
Rakelbandes (2, 2′) parallele Achse verschwenkbar ist.
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