DE4306142A1 - Kraftfahrzeug-Türverschluß mit einem Schloßblech sowie mit einem Schloßgehäuse mit Gehäuseboden und Stirnwand - Google Patents

Kraftfahrzeug-Türverschluß mit einem Schloßblech sowie mit einem Schloßgehäuse mit Gehäuseboden und Stirnwand

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Description

Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeug-Türverschluß mit einem Schloßblech, an dem Schloßblech in einem Halterungsbereich be­ festigten oder gelagerten Bauteilen der Schließmechanik sowie mit einem Schloßgehäuse mit Gehäuseboden und Stirnwand.
Kraftfahrzeug-Türverschlüsse des vorstehend beschriebenen grund­ sätzlichen Aufbaus sind in verschiedenen Ausführungsformen be­ kannt. Sie verkörpern die herrschende Baulehre. Bei diesen be­ kannten Kraftfahrzeug-Türverschlüssen ist das Schloßblech zu dem Schloßgehäuse weiter ausgebildet und dazu über seinen Halterungs­ bereich hinaus vergrößert. Das so gebildete Schloßgehäuse kann einen Deckel aus Stahlblech aufweisen. Das Schloßgehäuse dient als Basis für den weiteren Aufbau des Kraftfahrzeug-Türverschlusses. Bolzen, Stifte, Axen werden auf den Gehäuseboden des Schloßge­ häuses genietet und auf diesen Bauteilen werden dann die Hebel, Sperrklinke und Drehfalle gelagert. Im Ergebnis sind aufwendige Niet-, Steck- und Fügeprozesse erforderlich. Das ist nicht nur aufwendig, sondern führt auch zu unkontrollierten Toleranzen, weil jeder Prozeß in der Fertigung Prozeßschwankungen unterliegt. Es ist auch bekannt, die beschriebenen Bauteile auf einem mehr oder weniger ebenen Schloßblech zu befestigen und zu montieren und zusätzliche Bauteile aus Kunststoff als Schutzgehäuse aufzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeug- Türverschluß des eingangs beschriebenen Aufbaus in herstellungs­ technischer und in montagetechnischer Hinsicht zu vereinfachen. Gleichzeitig sollen in bezug auf die metallischen Bauteile Werk­ stoffeinsparungen verwirklicht werden, ohne daß die Funktion des Kraftfahrzeug-Türverschlusses, die Funktionssicherheit und die Crashsicherheit des Kraftfahrzeug-Türverschlusses insgesamt beeinträchtigt werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein Kraft­ fahrzeug-Türverschluß mit einem Schloßblech, an dem Schloßblech in einem Halterungsbereich befestigten oder gelagerten Bauteilen der Schließmechanik sowie mit einem Schloßgehäuse mit Gehäuse­ boden und Stirnwand, wobei die Kombination der folgenden Merk­ male verwirklicht ist:
  • a) Das Schloßblech ist in seiner Größe auf den Halterungs­ bereich reduziert sowie mit Hilfsausformungen für die Halterung und Lagerung von Bauteilen der Schließmechanik versehen,
  • b) das Schloßgehäuse besteht aus Spritzgießkunststoff und ist im Wege der Spritzgießformgebung geformt,
  • c) das auf den Halterungsbereich reduzierte Schloßblech ist als Bewehrung zur Aufnahme von statischen und dynami­ schen Beanspruchungen in dem Gehäuseboden des Schloß­ gehäuses beim Spritzgießen eingebettet,
  • d) die Hilfsausformungen für die Halterung und Lagerung von Bauteilen der Schließmechanik sind durch Umspritzen mit dem Spritzgießkunststoff beim Einspritzen der Bewehrung in das Schloßgehäuse funktionsgemäß vervollständigt,
wobei eine Abwinklung der Bewehrung in die aus Spritzgießkunst­ stoff geformte Stirnwand des Schloßgehäuses eingebettet ist. - Da das Schloßblech in seiner Größe auf den Halterungsbereich redu­ ziert ist, weist es im Rahmen der Erfindung sonst übliche schloß­ gehäusebildende Blechbereiche nicht auf, so daß insoweit eine beachtliche Materialeinsparung verwirklicht ist. Das Schloßgehäuse kann einen aus Spritzgießkunststoff bestehenden Gehäusedeckel aufweisen, wobei auch in diesem eine Bewehrung aus Stahl, vor­ zugsweise aus Stahlblech, eingebettet ist. Auch die Bewehrung des Gehäusedeckels kann Hilfsausformungen für die Halterung und Lagerung von Bauteilen der Schließmechanik aufweisen, die durch Umspritzen mit dem Spritzgießkunststoff beim Einspritzen in den Gehäusedeckel funktionsmäßig vervollständigt sind. Im Rahmen der Erfindung liegt es, die Bewehrung mit angeschlossenen, z. B. angeformten, Lagerbolzen zu versehen, die aus der Kunststoffwand des Schloßgehäuses herausragen.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß beim Umspritzen von Metallteilen mit Spritzgießkunststoff in einer dazu einge­ richteten Spritzgießform die Metallteile in der Spritzgießform sehr genau positioniert werden können, so daß sie nach Einspritzen und Umspritzen mit dem Spritzgießkunststoff des Schloßgehäuses ohne weiteres mit geringen Toleranzen positioniert sind. Das bedeutet gegenüber dem eingangs beschriebenen Stand der Technik eine funktionelle Verbesserung, gleichzeitig aber auch eine fertigungs­ technische Vereinfachung. Das Einlegen der Metallteile in die Spritzgießform kann ohne Schwierigkeiten und auch automatisch durchgeführt werden, eine besondere Montage wie bei den zum Stand der Technik gehörenden Ausführungsformen ist nicht erfor­ derlich. Aber auch die Montage des Kraftfahrzeug-Türverschlusses beim Einbau in die Kraftfahrzeugtür kann sehr genau erfolgen. Dazu lehrt die Erfindung, daß die Bewehrung Umspritzungsräume bildende Abstandsausformungen zur Positionierung in der Spritz­ gießform bei der Durchführung des Spritzgießvorganges aufweist, die in der Oberfläche des Schloßgehäuses enden, und daß die Abstandsausformungen zugleich als Abstützelemente bei der Befestigung des Kraftfahrzeug-Türverschlusses in der Kraftfahr­ zeugtür ausgebildet sind, z. B. als Lochwülste oder Lochränder für die Befestigungsschrauben ausgeführt sind, die im montierten Zu­ stand des Kraftfahrzeug-Türverschlusses an Gegenflächen in der Kraftfahrzeugtür anliegen. - Im Ergebnis erreicht die Erfindung eine beachtliche herstellungstechnische und montagetechnische Vereinfachung sowie eine Materialeinsparung in bezug auf das Stahlblech. Nichtsdestoweniger sind funktionelle Nachteile nicht in Kauf zu nehmen. Im Gegenteil, durch die beschriebene Umspritzung werden viele Bauteile funktionell verbessert, insbesondere arbeitet ein erfindungsgemäßer Kraftfahrzeug-Türverschluß wesentlich ge­ räuscharmer, zumal die Kunststoffumspritzung auch eine Schall­ dämpfung bewirkt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Aus­ führungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Kraftfahr­ zeug-Türverschluß mit zusätzlichen Schnittdarstellungen in den Fig. 1a bis 1d,
Fig. 2 eine Aufsicht auf den Gegenstand der Fig. 1 aus Richtung des Pfeiles A,
Fig. 3 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt aus der Bewehrung mit Hilfsausformungen für die Halterung oder Lagerung von Bauteilen der Schließmechanik und
Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes der Fig. 3.
Der in den Figuren dargestellte Kraftfahrzeug-Türverschluß 1 be­ steht in seinem grundsätzlichen Aufbau aus einem Schloßblech 2, an dem Schloßblech 2 in einem Halterungsbereich 3 befestigten oder gelagerten Bauteilen 4 der Schließmechanik sowie einem Schloßge­ häuse 5, welches einen Gehäuseboden 6 und eine Stirnwand 7 auf­ weist und einen Deckel 8 aufweisen kann, der im Ausführungs­ beispiel auch verwirklicht ist.
In der Fig. 1 erkennt man, daß das Schloßblech 2 in seiner Größe auf den Halterungsbereich 3 reduziert sowie mit Hilfsausformungen 9 für die Halterung oder Lagerung von Bauteilen 4 der Schließ­ mechanik versehen ist. Dazu wird auch auf die Teilfig. 1a bis 1d sowie auf die Fig. 3 und 4 verwiesen. In der Fig. 1a erkennt man einen Schnitt A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1. Man er­ kennt im Schnitt den Außenbetätigungshebel 10 und dessen Lage­ rung 11. In der Fig. 1b erkennt man einen Schnitt in Richtung B-B durch den Gegenstand nach Fig. 1. Man erkennt hier den Ge­ häuseboden 6 mit seiner Bewehrung 3 und einem an geformten Lagerzapfen 12, die Sperrklinke 13, den aufgesetzten Deckel 8 mit seiner Bewehrung 14 und die Vernietung des schon erwähnten Lagerzapfens 12 mit der Bewehrung 14 im Deckel 8. In der Fig. 1c ist der Schnitt C-C dargestellt, in dem man den Gehäuseboden 6 mit seiner Bewehrung 3 eine Hilfsausformung 15 für die Halterung der Drehfalle 16 und den aufgesetzten Deckel 8 mit einer Beweh­ rung 14 und die Vernietung 17 des Deckels 8 erkennt. In der Fig. 1d erkennt man den Schnitt D-D, d. h. die Verhältnisse dort, wo das Schloßgehäuse 5 mit einer Befestigungsschraube an einem zugeordneten Bauteil in der Kraftfahrzeugtür befestigt wird. Hier erkennt man die Bewehrung 3 mit einem Lochwulst 18 und mit einem Lochkragen 19.
Man erkennt in der Fig. 2 fernerhin, daß das Schloßgehäuse 5 aus Kunststoff besteht, und zwar aus Spritzgießkunststoff. Es ist im Wege der Spritzgießformgebung geformt. Insoweit wird auch auf die Fig. 2 verwiesen, die die Außenflächen der entsprechenden Kunst­ stoffbauteile und aus dem Schloßgehäuse 5 herausgeführte Funk­ tionsteile 20 erkennen läßt.
Das auf den Halterungsbereich 3 reduzierte Schloßblech 2 ist als Bewehrung zur Aufnahme von statischen und dynamischen Beanspru­ chungen in dem Gehäuseboden 6 des Schloßgehäuses 5 beim Spritz­ gießen eingebettet worden, wozu noch einmal auf die Fig. 1 mit ihren Teilfiguren verwiesen wird. Die Hilfsausformungen 9 für die Halterung und Lagerung von Bauteilen 4 der Schließmechanik sind durch Umspritzen mit dem Spritzgießkunststoff beim Einspritzen der Bewehrung in den Gehäuseboden 6 funktionsgemäß vervollständigt. Insoweit wird insbesondere auf die Teilfig. 1c in Fig. 1 ver­ wiesen. Dort, wo keine besonderen Beanspruchungen aufzunehmen sind, kann das aus Spritzgießkunststoff bestehende Gehäuse 5 aus Kunststoff geformte Halterungen 21 oder Lager für zugeordnete Bauteile 4 der Schließmechanik aufweisen. In der Fig. 1 erkennt man, daß eine Abwinklung der Bewehrung 3 in die aus Spritzgieß­ kunststoff bestehende Stirnseite des Schloßgehäuses 5 eingebettet ist.
Der aus Spritzgießkunststoff bestehende Deckel 8 besitzt ebenfalls eine Bewehrung aus Stahl 14, vorzugsweise aus Stahlblech oder Stahlblechteilen, die im Wege des Spritzgießens eingebettet ist. Auch die Bewehrung des Deckels 8 kann mit Hilfsausformungen für die Halterung und Lagerung von Bauteilen der Schließmechanik versehen sein, die durch Umspritzen mit dem Spritzgießkunststoff beim Einspritzen in den Gehäusedeckel funktionsgemäß vervollstän­ digt sind. Das wurde nicht gezeichnet.
Die Bewehrung 3 ist mit Umspritzräume bildenden Abstandsausfor­ mungen 22 zur Positionierung in der Spritzgießform bei der Durch­ führung des Spritzgießvorganges versehen. Insoweit sind beim Ein­ spritzen von Metallteilen in Kunststoffbauteile übliche Maßnahmen verwirklicht. Sie dienen hier, wie die Teilfig. 1d zeigt, zugleich als Abstützelemente bei der Befestigung des Kraftfahrzeug-Türver­ schlusses 1 in der Kraftfahrzeugtür und sind entsprechend ausge­ bildet, im Ausführungsbeispiel als Lochwülste 18 mit Lochkragen 19.

Claims (6)

1. Kraftfahrzeug-Türverschluß mit einem Schloßblech, an dem Schloßblech in einem Halterungsbereich befestigten oder gelagerten Bauteilen der Schließmechanik sowie mit einem Schloßgehäuse mit Gehäuseboden und Stirnwand, wobei die Kombination der folgenden Merkmale verwirklicht ist:
  • a) Das Schloßblech ist in seiner Größe auf den Halterungs­ bereich reduziert sowie mit Hilfsausformungen für die Halterung und Lagerung von Bauteilen der Schließmechanik versehen,
  • b) das Schloßgehäuse besteht aus Spritzgießkunststoff und ist im Wege der Spritzgießformgebung geformt,
  • c) das auf den Halterungsbereich reduzierte Schloßblech ist als Bewehrung zur Aufnahme von statischen und dynami­ schen Beanspruchungen in dem Gehäuseboden des Schloß­ gehäuses beim Spritzgießen eingebettet,
  • d) die Hilfsausformungen für die Halterung und Lagerung von Bauteilen der Schließmechanik sind durch Umspritzen mit dem Spritzgießkunststoff beim Einspritzen der Bewehrung in das Schloßgehäuse funktionsgemäß vervollständigt,
wobei eine Abwinklung der Bewehrung in die aus Spritzgießkunst­ stoff geformte Stirnwand des Schloßgehäuses eingebettet ist.
2. Kraftfahrzeug-Türverschluß nach Anspruch 1, wobei das Schloß­ gehäuse einen aus Spritzgießkunststoff bestehenden Gehäusedeckel aufweist und in diesen eine Bewehrung aus Stahl, vorzugsweise aus Stahlblech, eingebettet ist.
3. Kraftfahrzeug-Türverschluß nach Anspruch 2, wobei auch die Bewehrung des Gehäusedeckels Hilfsausformungen für die Halterung und Lagerung der Bauteile der Schließmechanik aufweist, die durch Umspritzen mit dem Spritzgießkunststoff beim Einspritzen in den Gehäusedeckel funktionsgemäß vervollständigt sind.
4. Kraftfahrzeug-Türverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Bewehrung angeschlossene Lagerbolzen aufweist, die aus der Kunststoffwand des Schloßgehäuses herausragen.
5. Kraftfahrzeug-Türverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Bewehrung umspritzraumbildende Abstandsausformungen zur Positionierung in der Spritzgießform bei der Durchführung des Spritzgießvorganges aufweist, die in der Oberfläche des Schloß­ gehäuses enden, und wobei die Abstandsausformungen zugleich als Abstandselemente bei der Befestigung des Kraftfahrzeug-Türver­ schlusses in der Kraftfahrzeugtür ausgebildet, z. B. als Lochwulst oder Lochrand für Befestigungsschrauben ausgebildet sind, die an der Gegenfläche für die Befestigung des Kraftfahrzeug-Türver­ schlusses anliegen.
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