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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Schloss bzw. eine Schließeinrichtung
für ein Kraftfahrzeug, insbesondere eine Baueinheit zur
Bildung eines Schlossgehäuses sowie ein entsprechendes
Verfahren zur Herstellung einer solchen Baueinheit.
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Stand der Technik
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Kraftfahrzeug-Türschlösser
sind im Stand der Technik, so beispielsweise aus der
DE 43 06 142 C2 bekannt.
Dort ist ein Schlossgehäuse mit einem Gehäuseboden
und einer Stirnwand gezeigt, wobei das Schlossgehäuse im
Wege der Spritzgieß-Formgebung aus Spritzgießkunststoff
geformt ist und in einem Halterungsbereich befestigte oder gelagerte Bauteile
der Schließmechanik aufweist. Ferner ist ein auf einem
Halterungsbereich reduziertes Schlossblech als Bewehrung zur Aufnahme
von statischen und dynamischen Beanspruchungen vorgesehen.
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Das
Schlossblech ist in den Gehäuseboden des Schlossgehäuses
beim Spritzgießen eingebettet. Der Gehäuseboden
ist ferner mit Hilfsausformungen für die Halterung und
Lagerung von Funktions- und Bauteilen der Schließmechanik
versehen, die beim Spritzgießprozess teilweise umspritzt
werden. Nachdem sämtliche Bauteile der Schließmechanik am
Gehäuseboden befestigt sind, wird anschließend ein
ebenfalls aus Spritzgießkunststoff bestehender Gehäusedeckel
mittels geeigneter Befestigungsmittel mit dem Gehäuseboden
verbunden. Auch für den Gehäusedeckel ist eine
mit Kunststoff umspritzte Bewehrung aus Stahl oder Stahlblech vorgesehen. Auch
können am Deckel Hilfsausformungen für die Halterung
und Lagerung von Bauteilen der Schließmechnik vorgesehen
sein.
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Die
auf diese Art und Weise mit Spritzgießkunststoff versehenen
vorkonfektionierten Formteile des Schlossgehäuses werden
bislang in separaten Vorrichtungen und Arbeitsgängen unterschiedlichen Spritzgießprozessen
zugeführt und in einem weiteren Arbeitsgang ggf. nach Montage
weiterer Funktionsteile miteinander befestigt.
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Diese
Art der Herstellung von Kraftfahrzeugschlössern ist insoweit
nachteilig, als dass im industriellen Massenfertigungsprozess die
vorkonfektionierten Formteile, Gehäuseboden und Gehäusedeckel
jeweils in getrennten Arbeitsabläufen und mit unterschiedlichen
Vorrichtungen vorkonfektioniert werden und einen anschließenden
Montageprozess durchlaufen.
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Aufgabe
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Der
vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
eine Baueinheit eines Kraftfahrzeugschlosses zur Verfügung
zu stellen, die ein einfaches, kostensparendes und effizientes Zusammenfügen
eines Schlossgehäuses für ein Kraftfahrzeugschloss
ermöglicht. Zudem soll die erfindungsgemäße
Lösung zu einer Verringerung des logistischen Aufwands
bei der industriellen Massenfertigung solcher Kraftfahrzeugschlösser
beitragen und mit einer Kostenreduktion hinsichtlich Montagezeit und
Montageaufwand einhergehen.
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Erfindung und vorteilhafte
Wirkungen
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels einer Baueinheit
gemäß Anspruch 1 sowie einem Herstellungsverfahren
gemäß Anspruch 9 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausführungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Baueinheit ist zur Bildung eines
Schlossgehäuses für ein Kraftfahrzeugschloss vorgesehen.
Sie weist einen Gehäuseboden und einen Gehäusedeckel
auf. Gehäuseboden und Gehäusedeckel kommen in
einer Endmontagestellung zur Bildung des Schlossgehäuses
im Wesentlichen übereinander zu liegen. Sie weisen jeweils
eine im Wesentlichen platinenartige Geometrie ggf. mit Hilfsausformungen
oder verformten Bereichen zur Anbindung und Aufnahme von Funktionsteilen
der Schließmechanik des Schlosses auf.
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Für
die erfindungsgemäße Baueinheit ist eine Vormontagestellung
vorgesehen, in welcher die Baueinheit vor Überführung
in die Endmontagestellung vorkonfektionierbar ist. Nach der erfindungsgemäßen
Lösung ist insbesondere vorgesehen, dass der Gehäuseboden
und der Gehäusedeckel bereits in dieser Vormontagestellung
mit Hilfe zumindest eines flexibel ausgestalteten Verbindungselements miteinander
verbunden sind. Hierdurch wird sichergestellt, dass die beiden Gehäuseteile,
Gehäuseboden und Gehäusedeckel bereits vor einer
Endmontage mechanisch miteinander gekoppelt sind.
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So
ist beispielsweise der Gehäusedeckel bereits vor einem – das
Schlossgehäuse bildenden – Zusammenfügen
der beiden Formteile unverlierbar am Gehäuseboden befestigt.
Auf diese Art und Weise kann der logistische Aufwand bei der industriellen Massenproduktion
derartiger Schlossgehäuse merklich verringert werden. So
müssen im Ablauf des Fertigungsprozesses zur Bildung des
Schlossgehäuses nicht mehr die beiden am Ende der Montage
miteinander zu befestigenden Gehäusehälften, sondern nur
noch eine einzige Baueinheit bearbeitet werden.
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Im
Rahmen der Erfindung ist insbesondere vorgesehen, dass die beiden
Formteile des Schlossgehäuses, Gehäuseboden und
Gehäusedeckel, gemeinsam, mehr oder weniger gleichzeitig
im Zuge eines Spritzgießprozesses vorkonfektioniert werden. Dabei
werden die beiden Formteile mithilfe des durch einen Spritzgießprozess
aufbringbaren Verbindungselements miteinander verbunden.
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Erfindungsgemäß ist
ferner vorgesehen, dass sich das Verbindungselement in der Vormontagestellung
von Gehäuseboden und Gehäusedeckel zumindest bereichsweise
im Wesentlichen parallel zur Ebene zumindest eines der beiden platinenartig ausgebildeten
Formteile, Gehäuseboden und Gehäusedeckel erstreckt.
Zumindest weist die Längserstreckung des Verbindungselements
eine Komponente parallel zur Platinenebene von Gehäuseboden und/oder
Gehäusedeckel auf.
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Insbesondere
ist nach der Erfindung vorgesehen, dass das Verbindungselement an
einen Seitenrand des Gehäusebodens oder des Gehäusedeckels
angrenzend angeordnet ist.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Verbindungselement plastisch oder elastisch verformbar
ausgestaltet ist. Dies ermöglicht, dass auch nach einem
Verbinden von Gehäuseboden oder Gehäusedeckel
mittels des flexiblen Verbindungselements die beiden Gehäuseteile
zueinander verschwenkbar bleiben, um sie beispielsweise in eine
Endmontagestellung zu überführen, in welcher sie
im Wesentlichen übereinander zu liegen kommen und dabei
das Volumen des Schlossgehäuses festlegen.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass das Verbindungselement aus Kunststoff, insbesondere
aus einem thermoplastischen Kunststoff gefertigt ist. Derartige
Materialien weisen eine zur Verbindung von Gehäuseboden
und Gehäusedeckel ausreichende Festigkeit und zugleich
eine solche elastische oder plastische Deformierbarkeit auf, die
es ermöglicht, die beiden Gehäusehälften
nach einem Verbinden durch eine Schwenkbewegung in einen Endmontagezustand
zu überführen.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass der Gehäuseboden und/oder der Gehäusedeckel
eine Metallplatine aufweisen, die ggf. mit diversen Anbindungspunkten,
lokalen Umformungen oder Aufnahmen für die Funktionsteile
des Kraftfahrzeugschlosses versehen ist. Die Ausbildung des Gehäusebodens und/oder
des Gehäusedeckels als Metallplatte ist für die
Aufnahme und Ableitung von im Betrieb des Kraftfahrzeugschlosses
auftretenden mechanischen Belastungen bestens geeignet. Am Gehäuseboden aber
auch am Gehäusedeckel können diverse im Innenraum
des Schlossgehäuses anzuordnende Funktionsteile, wie etwa
Distanzbolzen, diverse Zapfen, Lagerdome und dergleichen mittels
eines Kunststoff- Spritzgießprozesses angeformt oder befestigt werden,
bevor die auf diese Art und Weise vorkonfektionierten Gehäusehälften
zur Bildung des Schlossgehäuses miteinander verbunden werden.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verbindungselement
nach Art eines Scharniers ausgebildet ist und somit ein relatives
Verschwenken von Gehäuseboden und Gehäusedeckel
ermöglicht. Die Schwenkachse verläuft dabei vorzugsweise
parallel zu einer seitlichen Begrenzung von Gehäuseboden
oder Gehäusedeckel. Ferner ist vorgesehen, dass das Verbindungselement mit
dem Gehäuseboden und/oder mit dem Gehäusedeckel
stoffschlüssig verbunden ist.
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Zur
Bildung einer solch stoffschlüssigen Verbindung kommt insbesondere
ein mehrkomponentiges Spritzgießverfahren, bei welchem
Metallkomponenten mit Kunststoffkomponenten miteinander verbunden
werden, in Betracht. Alternativ oder ergänzend können
auch diverse andere Fügeverfahren, wie etwa Löten,
Schweißen, Kleben, Vulkanisieren oder Einpressen gleichermaßen
Verwendung finden.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass am Gehäuseboden und am Gehäusedeckel einander
korrespondierende Formschlussmittel angeordnet sind. Die Formschlussmittel
sind vorzugsweise in einem Randbereich von Gehäusedeckel
und Gehäuseboden vorgesehen. Beispielsweise kann in einem
von der Platinenebene hochstehenden Seitenrand des Gehäusebodens
eine hakenartige Hinterschneidung oder ein geschlitzer Vorsprung
ausgebildet sein, in die ein vom Seitenrand des Gehäusedeckels
seitlich hervorstehende Ausformung eingreifen kann.
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Die
Formschlussmittel sind vorzugsweise gegenüberliegend an
den Seitenrändern sowohl von Gehäuseboden als
auch von Gehäusedeckel angeordnet. Diese Seitenränder
erstrecken sich vorzugsweise gegenüber der durch das Verbindungselement definierten
Schwenkachse schräg bzw. im Wesentlichen senkrecht.
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Die
Formschlusselemente des Gehäusebodens als auch des Gehäusedeckels
können auch verformbar ausgestaltet sein. Dies ermöglicht,
dass die Formschlussmittel ein Zusammen -oder Aufeinanderfügen
bzw. -klappen von Gehäuseboden und Gehäusedeckel
nicht behindern. Nach einem Zusammenfügen kann beispielsweise
das deckel- oder bodenseitige Formschlussmittel zur Bildung des Formschlusses
umgeklappt oder entsprechend verformt werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Gehäuseboden und der Gehäusedeckel in
einer Endmontagestellung im Wesentlichen überlappend und übereinander
zu liegen kommen, in welcher das die beiden Teile verbindende Verbindungselement
eine Relativbewegung von Gehäuseboden und Gehäusedeckel in
einer Richtung senkrecht zur ihrer Flächennormalen, also
im parallel zur Platinenebene ermöglicht. Dabei ist insbesondere
vorgesehen, dass die an den beiden Gehäusehälften
ausgebildeten Formschlussmittel durch eine Relativverschiebung von
Gehäuseboden und Gehäusedeckel in der zugehörigen
Platinenebene sowohl in Eingriff als auch außer Eingriff bringbar
sind.
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Ferner
kann ein Außer-Eingriffbringen der Formschlussmittel entgegen
einer vom Verbindungselement zur Verfügung gestellten Vorspannung
erfolgen. Das zumindest eine Verbindungselement ist folglich derart
ausgebildet und in einer Art und Weise am Gehäuseboden
und Gehäusedeckel angeordnet, dass es beim Überführen
von Gehäuseboden und Gehäusedeckel in die Endmontagestellung
danach trachtet, die an den beiden Gehäusehälften
vorgesehenen Formschlussmittel miteinander in Eingriff zu bringen
und in einer solchen Verschlussposition zu halten, in welcher ein
selbsttätiges Lösen der aufeinandergeklappten
Gehäusehälften verhindert wird.
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Nach
einer weiteren Ausführung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das die beiden Gehäusehälften verbindende
Verbindungselement nach Art eines Filmscharniers ausgebildet ist
und in der Endmontagestellung von Gehäuseboden und Gehäusedeckel
zumindest bereichsweise außerhalb eines von Gehäuseboden
und Gehäusedeckel gebildeten Volumenbereichs zu liegen
kommt. Im aufeinandergeklappten Zustand von Gehäuseboden
und Gehäusedeckel nimmt das verformbare und deformierbare Verbindungselement
eine im Wesentlichen laschenartige Kontur an, wobei es sich zumindest
bereichsweise über die Seitenbegrenzung der Formteile hinaus
erstreckt.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass das Verbindungselement in einem Abschnitt oder
Bereich zwischen dem Gehäuseboden und dem Gehäusedeckel eine
geringere Materialdicke als im Bereich der Anbindung am Gehäuseboden
und Gehäusedeckel aufweist. Eine derartige dünnwandige
Ausgestaltung des Verbindungselements ist insbesondere für
dessen leichtgängige Verformbarkeit von Vorteil, welcher das
Verbindungselement beim Überführen der Gehäusehälften
von der Vormontagestellung in die Endmontagestellung unterliegt.
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Nach
einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines Schlossgehäuses, insbesondere
für Schlösser von Kraftfahrzeugen, wobei zumindest
zwei das Schlossgehäuse bildende Formteile, nämlich
Gehäuseboden und Gehäusedeckel in eine Spritzgießform eingelegt
werden. Mittels eines nachfolgenden Spritzgießprozesses
wird an beide Formteile zumindest ein deformierbares, etwa plastisch
oder elastisch verformbares Verbindungselement, vorzugsweise aus
Kunststoff angeformt. Die Spritzgießform ist dabei vorzugsweise
derart ausgelegt, dass sie sowohl den Gehäuseboden als
auch den Gehäusedeckel voneinander beabstandet in einer
gemeinsamen Ebene aufnimmt.
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Beim
Spritzgießprozess wird das Verbindungselement sich zwischen
den Formteilen erstreckend und im Wesentlichen in dieser gemeinsamen Ebene
der Formteile liegend an diese angeformt bzw. stoffschlüssig
mit diesen verbunden. Es ist dabei insbesondere vorgesehen, einen
mehrkomponentigen Spritzgießprozess durchzuführen,
bei welchem die platinenartig ausgebildeten Formteile, Gehäuseboden
und Gehäusedeckel aus Metall, etwa aus Stahlblech mit einem
aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehenden Verbindungselement
verbunden werden. Neben dem Anbringen des Verbindungselements zwischen
den beiden Formteilen ist ferner denkbar, im selben Spritzgießprozess
noch weitere Funktionsteile, etwa Distanzbolzen, Zapfen, Lagerdome
und dergleichen Funktionsbauteile unmittelbar an den Gehäusedeckel
und den Gehäuseboden anzuformen.
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Insoweit
stellt die Erfindung einen höheren Integrationsgrad bei
der Fertigung von Kraftfahrzeug-Schlossgehäusen zur Verfügung.
Beide Gehäusehälften werden nämlich in
einem gemeinsamen Spritzgießprozess jeweils mit erforderlichen Funktionsteilen
versehen und gleichzeitig einander unverlierbar miteinander verbunden,
sodass für die Endmontage lediglich ein Verschwenken der
derart vorkonfektionierten Gehäusehälften in die
Endmontagestellung erforderlich ist.
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Weiterhin
ist für die Herstellung des Schlossgehäuses vorgesehen,
dass die mittels dem zumindest einen Verbindungselement unverlierbar
miteinander verbundenen Formteile, der Gehäuseboden und
der Gehäusedeckel zur Bildung des Schlossgehäuses
aufeinandergeklappt und mittels am Gehäuseboden und Gehäusedeckel
vorgesehenen Formschlusselementen formschlüssig miteinander
verbunden werden. Die Bildung des Formschluss kann dabei vorzugsweise
ohne Zuhilfenahme weiterer Werkzeuge erfolgen. Es ist insbesondere
vorgesehen, dass durch die Deformierbarkeit des Verbindungselements
die Formschlussmittel trotz einer bestehenden Verbindung der beiden
Gehäusehälften in Richtung der Platinenebene von
Gehäuseboden und Gehäusedeckel in ausreichendem
Maße gegeneinander verschoben werden können.
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Ausführungsbeispiel
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Weitere
Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten
der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Figuren verdeutlicht.
Dabei bilden sämtliche beschriebenen und/oder grafisch
dargestellten Merkmale den Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
auch unabhängig von den Patentansprüchen und deren
Rückbezügen. Es zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht der vorkonfektionierten Baueinheit
in Vormontagestellung,
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2 eine
vergrößerte Darstellung der an Gehäuseboden
und Gehäusedeckel vorgesehenen Formschlussmittel,
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3 eine
schematische Darstellung im Querschnitt einer in Endmontagestellung
befindlichen Baueinheit und
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4 eine
Querschnittsdarstellung der Baueinheit in Vormontagestellung.
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1 zeigt
in perspektivischer Darstellung die erfindungsgemäße
Baueinheit in einer Vormontagestellung, in welcher der Gehäuseboden 1 und
der Gehäusedeckel 2 im Wesentlichen in einer gemeinsamen
Ebene liegen und dabei mittels zweier, nach Art eines Scharniers
ausgebildeter, Verbindungselemente 5 miteinander verbunden
sind. Während der Gehäuseboden 1 und
der Gehäusedeckel 2 einen platinenartigen Zuschnitt
aufweisen und vornehmlich aus Stahlblech oder dergleichen hochfesten
Materialien, wie etwa Messing gefertigt sind, besteht das Verbindungselement 5 aus
einem thermoplastischen Kunststoff.
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Ferner
sind am Gehäusedeckel 2 Distanzbolzen oder -Muffen 3 aus
Kunststoff angeformt, während am Gehäuseboden 1 mit
den Distanzstücken 3 korrespondierende Zapfen 4 befestigt
sind. Wie in 3 verdeutlicht, weist der Gehäuseboden 1 im
Anbindungsbereich eines solchen Zapfens 4 eine sich im
Wesentlichen senkrecht zur Platinenebene erstreckende Umformung
auf, die im Zuge eines Spritzgießprozesses unter Bildung
des Zapfens 4 mit einem thermoplastischen Kunststoff umspritzt
wird. Ferner ist in 3 ein weiteres Funktionsteil 6 gezeigt,
welches einen auch in den übrigen Figuren angedeuteten
Zapfen oder Lagerdom 4 seitlich umgibt. Das Distanzelement
stützt sich staub- und/oder feuchtigkeitsdichtend an diesem
weiteren Funktionsteil 6 ab und verhindert somit das Eindringen
von Feuchtigkeit und/oder Staub in das Gehäuse.
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Des
Weiteren wird durch die Zusammenschau der 1 und 4 die
Anbindung eines Gebers oder Schalthebels 7 an den Gehäuseboden 1 verdeutlicht.
Dieser läuft mit seinem zapfenartig ausgebildeten, in 4 rechts
liegenden, freien Ende in einer im Querschnitt C-profilartig ausgebildeten
Führung 8, während er mittels eines Clips-
oder Spreizdoms 9 andern Ends drehbar am Gehäuseboden 1 gelagert
ist.
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Bei
der dargestellten Ausführung ist insbesondere vorgesehen,
nahezu sämtliche mit den Metallplatinen 1 und 2 zu
verbindenden Kunststoffteile 3, 4, 5 und 8 in
einem einzigen Spritzgießprozess an den Gehäusehälften 1 und 2 anzuordnen,
wobei gleichzeitig mittels den beiden scharnierartig ausgebildeten
Verbindungselementen 5 eine Verbindung zwischen den beiden
Gehäusehälften 1, 2 geschaffen
wird.
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In
dem zwischen den beiden Formteilen 1, 2 liegenden
Bereich weisen die Verbindungselemente 5 eine geringere
Materialstärke auf, sodass diese relativ leichtgängig
eine scharnierartige Bewegung ausführen können,
bei welcher der Gehäusedeckel 2 um eine im Wesentlichen
senkrecht zur Längserstreckung der Verbindungselemente 5 verlaufende Schwenkachse
verschwenkt wird, bis die beiden Gehäuseteile 1, 2 zueinander
parallel angeordnet und aufeinander zu liegen kommen, wie dies in 3 angedeutet
ist.
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Beim Überführen
in diese Endmontagestellung gelangen die Distanzstücke 3 des
Gehäusedeckels 2 mit den gehäusebodenseitig
angeordneten Zapfen 4 zur Anlage. Die Distanzstücke 3 als
auch die Zapfen 4 können mittels des Spritzgießprozesses,
insbesondere formschlüssig mit den zugeordneten Gehäuseteilen,
Gehäusedeckel 2 bzw. Gehäuseboden 1 verbunden
sein. Am Gehäuseboden 1 und am Gehäusedeckel 2 sind
ferner Formschlussmittel 11 und 10 vorgesehen.
In der gezeigten Ausführung gemäß der 1 und 2 weist
das gehäusebodenseitig angeordnete Formschlussmittel 11 eine
hakenartige Hinterschneidung in einem gegenüber der Platinenebene
hochgestellten Randbereich auf.
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Das
Formschlussmittel stellt gehäusebodenseitig sozusagen einen
in eine Richtung parallel zur Platinenebene verlaufenden und zu
den Verbindungsmitteln 5 hin gerichtet einen offenen, geschlitzten
oder eingeschnittenen Bereich auf, in den eine korrespondierend
am Gehäusedeckel 2 seitlich überstehende
Ausformung eingreifen kann. Der Formschluss wird durch eine Relativbewegung
von Gehäusedeckel 2 und Gehäuseboden 1 in
Richtung der beiden in 2 wiedergegebenen Pfeile gebildet. Zunächst
wird der Gehäusedeckel 2 auf den Gehäuseboden 1 geklappt
und anschließend parallel zur Platinenebene in den geschlitzten
Bereich 10 des Gehäusebodens 1 hinein
verschoben. Die flexibel und nachgiebig ausgebildeten Verbindungselemente 5 ermöglichen
aufgrund ihrer Anordnung an den Seitenrändern von Gehäuseboden 1 und
Gehäusedeckel 2 eine Relativbewegung des Gehäusedeckels gegenüber
dem Gehäuseboden in eine Richtung parallel zur Platinenebene.
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Das
Zusammenfügen von Gehäuseboden 1 und
Gehäusedeckel 2 zur Bildung des Schlossgehäuses
kann somit ohne zusätzliche Werkzeuge erfolgen. Ferner
ist die Anbindung von Gehäuseboden 1 und Gehäusedeckel 2 in
einer vorkonfektionierten Vormontagestellung, wie sie in 1 gezeigt
ist, für die industrielle Massenfertigung von Vorteil,
da nunmehr nur noch eine einzige Baueinheit und nicht mehr zwei
getrennte Gehäusehälften zur Bildung des Schlossgehäuses
benötigt werden.
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Nicht
zuletzt ist das erfindungsgemäß hergestellte Schlossgehäuse
auch ohne Zuhilfenahme eines Werkzeugs wieder zu öffnen.
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Alternativ
kann jedoch auch vorgesehen sein, dass zumindest eines der Formschlussmittel 10, 11 umformbar
ausgebildet ist. So ist kann beispielsweise der am Gehäuseboden
hakenartig ausgebildete Fortsatz 10 in einer Vormontagestellung nach
außen weggeklappt sein, so dass durch ihn die Schwenkbewegung
des Deckels 2 nicht behindert wird. Nach Aufliegen des
Deckels 2 auf dem hochgestellten Randbereich des Gehäusebodens
können dann die seitlich abstehenden Formschlusselemente 10 nach
oben, in die in den 1 und 2 angedeutete
Formschlussposition zur Bildung einer formschlüssigen Verbindung
umgebogen werden. Dies ermöglicht ein Zusammenfügen
der beiden Formteile 1, 2 im Zuge einer einzigen
Schwenkbewegung, ohne dass die beiden Gehäusehälften
entgegen einer Rückstellkraft des Scharniers 5 parallel
zueinander bewegt werden müssten.
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- 1
- Gehäuseboden
- 2
- Gehäusedeckel
- 3
- Distanzelement
- 4
- Zapfen
- 5
- Verbindungselement
- 6
- Funktionsteil
- 7
- Hebel
- 8
- Führung
- 9
- Spreiz/Clipsdom
- 10
- Formschlusselement
- 11
- Formschlusselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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