DE424981C - Verfahren zur Darstellung von festen, bestaendigen, wasserloeslichen Abkoemmlingen von Kuepenfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von festen, bestaendigen, wasserloeslichen Abkoemmlingen von Kuepenfarbstoffen

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DE424981C
DE424981C DEB101799D DEB0101799D DE424981C DE 424981 C DE424981 C DE 424981C DE B101799 D DEB101799 D DE B101799D DE B0101799 D DEB0101799 D DE B0101799D DE 424981 C DE424981 C DE 424981C
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Durand and Huguenin AG
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MARCEL BADER DR
Durand and Huguenin AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B9/00Esters or ester-salts of leuco compounds of vat dyestuffs

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Indole Compounds (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von festen, beständigen, wasserlöslichen Abkömmlingen von Küpenfarbstoffen. Es wurde gefunden, daß Leukoküpenfarbstoffe, die als durch Reduktion von zyklischen Diketonen oder Polyketonen entstandene Enolverbindungen aufzufassen sind, in wasserlösliche saure Ester einer mehrbasischen Säure übergeführt werden können, die namentlich in Form ihrer Salze sowohl in Substanz als auch in Lösung haltbar sind. Um diese genannten Estersalze zu erhalten, wird beispielsweise ein Leukoküpenfarbstoff bei Gegenwart einer tertiären Base mit einer Halogensulfosäure, z. B. Chlorsulfonsäure, mit oder ohne Verwendung eines indifferenten Verdünnungsmittels behandelt.
  • Baeyer (B. B. XII, S. 160o) und Baumann & Tiemann (B. B. XIII, S. 4i1) behandelten Indigweiß in wässerig alkalischer Lösung mit pyroschwefelsaurem Kali und erhielten einen Körper, den sie als den Dischwefelsäureester des Indigweiß ansprachen, den sie aber in äußerst geringer Ausbeute und offenbar in ganz unreiner Form erhielten und den sie nie zu isolieren vermochten.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren wird jedoch unter Ausschluß von Wasser, während die genannten Autoren in wässeriger Lösung arbeiteten, von Indigo ausgehend, in durchaus normaler Ausbeute ein wasserlösliche, beständiges Estersalz in fester Form erhalten.
  • Nach den Patentschriften 217477, 220173, 237262 und 239314 werden wasserlösliche beständige Indigoderivate durch Einwirkung von Bisulfit auf Abkömmlinge von Dihydroindigo hergestellt. Aus diesen Verbindungen wird der Farbstoff durch Reduktion zurückgebildet, während aus den Estersalzen eine Rückbildung des Farbstoffes nur durch Oxydation möglich ist.
  • Beispiel z.
  • Zu 72 Teilen Pyridin gibt man langsam unter Kühlung 17,6 Teile Chlorsulfonsäure und zu dieser Mischung unter C02-Abschluß =2,5 Teile getrockneten Dihydroindigo.
  • Es wird einige Zeit kalt, darauf 1/2 bis z Stunde bei 5o bis 6o° gerührt. Ist die Reaktion -zu Ende, so wird die Masse mit Wasser auf das fünffache Volumen verdünnt, gelinde erhitzt, heiß filtriert und kristallisieren gelassen. Die sich ausscheidende Verbindung ist ein Pyridinsalz, das in ein Alkali- oder in ein sonstiges geeignetes Salz überführbar ist. Beispiel 2.
  • 22o g staubtrockener Dihydroindigo wird bei o° unter Überleiten von Kohlensäure und Rühren in ein Reaktionsgemisch eingetragen, das durch Eintropfen von _2o4 g Chlorsulfonsäure in 90o g Chlorbenzol_und 446 g Dimethylanilin bei o ° erhalten wurde. Man läßt die Temperatur auf Zimmerwärme steigen und erhöht nach ungefähr 2 Stunden allmählich auf 6o'. Nun wird mit 500 g 30 Prozent Natronlauge alkalisch gemacht und mit Wasserdampf destilliert. Die zurückbleibende Flüssigkeit wird filtriert, im Vakuum auf etwa 50o ccm eingeengt und mit Kochsalzlösung versetzt, wobei das Natriumsalz des sauren Esters ausfällt. Es wird filtriert, gepreßt und getrocknet.
  • In diesem Beispiel kann mit gleichem Ergebnis Dimethylanilin durch Diäthylanilin ersetzt werden.
  • Beispiel 3.
  • ioo g trockener Leukokörper aus 5, 7, 5', T- Tetrabromindigo - werden in ein Reaktionsgemisch eingetragen, das durch Eintragen von 44 g Chlorsulfonsäure bei o° in ein Gemisch von 92 g Dimethylanilin und Zoo g Chlorbenzol hergestellt wurde. Nach zweistündigem Rühren bei gewöhnlicher Temperatur wird allmählich auf 6o' erwärmt, nach einer weiteren halben Stunde wird mit Natronlauge alkalisch gemacht und mit Wasserdampf das Dimethylanilin und das Chlorbenzol abgetrieben. Aus der filtrierten und eingeengten Lösung fällt auf Kochsalzzusatz das Natriumsalz des Sulfoesters als rasch erstarrendes Öl aus.
  • Beispiel 4-156 g trockener Leukothioindigo wird einem auf o ° abgekühlten Reaktionsgemisch zugesetzt, das durch Eintragen von 134,5 g Chlorsulfonsäure in ein Gemisch von 28o g Dimethylanilin und 5oo g Chlorbenzol bei o ° erhalten wurde. Die weitere Behandlung geschieht wie in Beispiel ?. Am Schluß wird mit Natronlauge alkalisch gemacht und mit Wasserdampf das Dimethylanilin und Chlorbenzol abdestilliert. Aus der filtrierten, eingeengten Lösung wird der neue Körper auskristallisieren gelassen.
  • Diese Veresterung kann auch folgendermaßen ausgeführt werden: In eine wasserfreie Aufschlämmung von Sog Leukothioindigo in 3ooccm Dimethylanilin und 5oo ccm Chlorbenzol werden 42 g Chlorsulfonsäure zutropfen gelassen. Nachdem ungefähr 12 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur gerührt worden ist, wird ein Überschuß von Soda zugesetzt und mit Wasserdampf destilliert. Beim Filtrieren bleibt eine kleine Menge Farbstoff zurück, während sich aus der Lösung der Schwefelsäureester in schönen Kristallen und in guter Ausbeute aussalzen läßt.
  • Beispiel 5.
  • io o g Benzoyl-i-aminoanthrachinon werden mit i2o g Hydrosulfit und 240g Natronlauge (3o Prozent) verküpt. Aus der roten, klaren Küpenlösung wird mit Säuren die Leukoverbindungals gelber Körper gefällt. Dieser, abfiltriert und getrocknet, wird zu einem Reaktionsgemisch gegeben, das durch Eintropfen von Zoo g Chlorsulfonsäure zu iooo g Dimethylanilin (oder einer anderen tertiären Base) bei niederer Temperatur erhalten worden ist. Nach beendeter Reaktion ,. wird mit der zur Salz-Bildung nötigen Menge Soda versetzt und mit Wasserdampf destilliert. Aus der klaren, stark eingeengten Lösung läßt sich mit Kochsalz das Natriumsalz des Schwefelsäureesters aussalzen. Es bildet leicht lösliche gelbe Kristalle. Die wässerige, angesäuerte Lösung gibt mit Oxydationsmitteln, wie Eisenchlorid, den Ausgangskörper zurück.
  • Beispiel 6.
  • ioo g Flavanthren (Schultz, Farbstofftabellen, 5. Aufl., S. 29o, Nr. 849) werden in der üblichen Weise verküpt. Aus der blauen Küpenlösung wird mit Säuren die blauschwarze Hydroverbindung ausgefällt, unter Luftabschluß getrocknet und zu einem Reaktionsgemisch gegeben, das durch Eintropfen von 3509 Chlorsulfonsäure in 2ooo g Dimethylanilin bei + 4 ° C erhalten worden war. Nach beendeter Einwirkung wird die zur Salzbildung nötige Menge Soda zugesetzt und mit Wasserdampf destilliert. Es bleibt beim Filtrieren eine blauschwarze Masse zurück, die sich in heißem Wasser wenig, bei Zusatz von Soda in stärkerem Maße löst. Die alkalische Lösung oxydiert sich an der Luft nur sehr langsam, dagegen wird sie durch saure Oxydationsmittel rasch in Flavanthren zurückverwandelt.
  • Beispiel 7.
  • ioo g Indanthren (N-Dihydro-i, 2, z', i'-anthrachinonazin) werden wie gewöhnlich verküpt, und aus der blauen Küpenlösung wird mit Säuren die Küpensäure ausgefällt. ' Diese, unter Luftabschluß getrocknet, wird zu einem Reaktionsgemisch gegeben, das man durch langsames Zusetzen von 350 g Chlorsulfonsäure zu j 21 Dimethylanilin bei o bis 4° C erhalten hat. Man läßt bei Zimmertemperatur mehrere Stunden rühren, setzt dann eine zur Neutralisation genügende Menge Soda zu und destilliert mit Wasserdampf. Es ist ein schwer lösliches, rotes Produkt entstanden, das in Wasser wenig löslich ist, besser bei Zusatz von Soda. An der Luft tritt im Gegensatz zur alkalischen Küpenlösung des Indanthrens keine Oxydation ein; hingegen vollzieht sich diese in Gegenwart von sauren Oxydationsmitteln, wie FeCl. usw.
  • In ganz ähnlicher Weise kann das Dichlor-N-dihydroanthrachinonazin in ein Estersalz übergeführt werden.
  • Beispiel B.
  • ioo g Dichlordianilidobenzochinon, das durch Einwirkung von Anilin auf Chloranil erhalten worden ist (A. i=4, S. 3o6), wird mit roo g Hydrosulfitpulver und Zoo g Natronlauge (30 Prozent) reduziert, wobei eine farblose, klare Lösung entsteht. Durch Zusatz von Säuren wird hieraus das entsprechende Hydrochinon gefällt, das in weißen Kristallen herauskommt. Diese werden abgesaugt, getrocknet und zu einem Reaktionsprodukt gegeben, das man durch Einwirkung von 22o g Chlorsulfonsäure auf eine tertiäre Base, wie z. B. Dimethylanilin (iooo g), erhält. Nach beendeter Reaktion wird die zur Salzbildung nötige Menge Soda (4009) zugesetzt und mit Wasserdampf destilliert. Die von der organischen Base befreite Lösung wird filtriert, wobei nur Spuren von Chinonanilid zurückbleiben, und das wasserklare Filtrat mit Kochsalz versetzt. Es fällt das Natriumsalz des Dichlordianilidohydrobenzochinonschivefelsäureesters kristallinisch in guter Ausbeute aus, das sich unter dem Mikroskop als langgestreckte, dünne Platten zu erkennen gibt. In gleicher Weise lassen sich auch Salze anderer anorganischer Basen herstellen. Die wässerige, angesäuerte Lösung gibt mit einem Oxydationsmittel, wie z. B. FeC13, das gelbe Chinonanilid zurück.
  • In ganz ähnlicher Weise können auch andere Körper dieser Klasse, beispielsweise die Chinondiarylamide, aus i Mol. Chloranil + 2 Mol. p-Chloranilin bzw. aus = Mol. Chloranil -j- 2 Mol. ß-Naphthylamin in wasserlösliche beständige Estersalze übergeführt werden.
  • Beispiel g.
  • ioo g Paste des geschwefelten Kondensationsproduktes aus Anilin und Chloranil, das nach dem Verfahren der schweiz. Patentschrift 59423 erhältlich ist, werden mit 25 g Hydrosulfit und 44 g Natronlauge in ungefähr 21 Wasser verküpt. Es wird die Leukoverbindung mit Säure gefällt, getrocknet und zu einem Reaktionsprodukt gegeben, das man durch Eintragen von 35 g Chlorsulfonsäure zu Zoo g Dimethylanilin bei -f- 4° C erhalten hat. Es wird bei Zimmertemperatur einige Stunden gerührt, dann 7o g Soda zugesetzt und mit Wasserdampf destilliert. Es entsteht eine himbeerrote Lösung, die mit einem Oxydationsmittel in saurer Lösung erst blaugrüne wird,» dann aber den braunen Ausgangskörper ausfallen läßt.
  • Aus den nach diesem Verfahren erhältlichen Körpern kann durch Einwirkung eines Oxydationsmittels bei Gegenwart von Säure der ihnen zugrunde liegende Ausgangsfarbstoff zurückgebildet werden. Diese Estersalze sind zur Reindarstellung der betreffenden Farbstoffe auf dem angedeuteten Wege, sei es in Substanz, sei es auf der Faser, bestimmt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von festen, beständigen, wasserlöslichen Abkömmlingen von Küpenfarbstoffen, darin bestehend, daß man ihre Leukoverbindungen durch Veresterung mittels eines Säurehalogenides bei Gegenwart einer tertiären Base in die sauren Ester einer mehrbasischen Säure überführt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Leukoverbindungen von Küpenfarbstoffen mit Chlorsulfonsäure bei Gegenwart einer tertiären Base behandelt und die entstehenden Körper in beständige Salze überführt.
DEB101799D 1921-10-04 1921-10-04 Verfahren zur Darstellung von festen, bestaendigen, wasserloeslichen Abkoemmlingen von Kuepenfarbstoffen Expired DE424981C (de)

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