DE179020C - - Google Patents

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DE179020C
DE179020C DENDAT179020D DE179020DA DE179020C DE 179020 C DE179020 C DE 179020C DE NDAT179020 D DENDAT179020 D DE NDAT179020D DE 179020D A DE179020D A DE 179020DA DE 179020 C DE179020 C DE 179020C
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acid
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naphthol
water
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B59/00Artificial dyes of unknown constitution

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heat Sensitive Colour Forming Recording (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 179020 KLASSE 22 b. GRUPPE
Es wurde gefunden, daß man durch die Einwirkung von Formaldehyd auf i-Naphtol-3-sulf osäure oder deren Derivate, wie z. B. ι · 5 - Dioxynaphtalin - 3 · 7 - disulfosäure, 1 · 8-Dioxynaphtalin-3 · 6-disulfosäure, 2-Acetylamino-5-naphtol-7-sulfosäure, bezw. auf ΐ · 3-Naphtylaminsulfosäure oder deren Derivate, wie ζ. Β. ι ■· 3 · 6-Naphtylamindisulf osäure, ι . 3 · 7-Naphtylamindisulfosäure, zu einer neuen Klasse von gefärbten Produkten gelangt, die entweder selbst Farbstoffe sind oder zur Erzeugung von Farbstoffen benutzt werden können. Durch ihre intensive Färbung bezw. ihren Farbstoffcharakter unterscheiden sich die neuen Körper wesentlich von den in der Patentschrift 84379 der Kl. 12 beschriebenen farblosen Kondensationsprodukten, zu deren Darstellung auch ein ganz anderes Ausgangsmaterial, nämlich die 1 · 2-Naphtylaminsulfosäure, verwendet wurde. Die Reaktion vollzieht sich bei Anwendung der ι · 3-'Naphtylaminsulfosäuren in saurer Lösung, bei Benutzung der 1 · 3 - Naphtolderivate in alkalischer Lösung bezw. in Gegenwart alkalisch reagierender Substanzen, wie z. B. Bleioxyd, Natriumacetat, Dinatriumphosphat, Formaldehydbisulfit.
Die^Reaktion verläuft wahrscheinlich in der Weise, daß sich zunächst ein Molekül Formaldehyd mit zwei Molekülen des betreffenden Naphtalinderivates zu einem Zwischenprodukt vereinigt, das dann durch die weitere Einwirkung von Formaldehyd in den eigentlichen Farbkörper - übergeht.
Bei Verwendung solcher Naphtalinderivate, welche die Hydroxylgruppe oder die Aminogruppe zur Sulfogruppe in ■ 1 · 3 - Stellung zweimal enthalten, kann die Kondensation mit Formaldehyd auch zweimal stattfinden. Dies ist z. B. der Fall bei Verwendung von ι · 5 - Dioxynaphtalin -3-77 disulf osäure, 1 · 8-Diöxynaphtalin-3 · 6-disulfosäure und 1 · 8-Aminonaphtol-3 · 6-disulfosäure.
In vielen Fällen geht die Reaktion unter Abspaltung von schwefliger Säure noch weiter, indem unter Austritt einer Sulfogruppe anscheinend in den einen Naphtalinrest noch eine Hydroxylgruppe eintritt. Die so erhältlichen Körper sind leichter löslich und ganz ähnlich gefärbt wie die entsprechenden Hauptprodukte.
Aus den aus Acetylaminonaphtolsulfosäuren erhältlichen Farbstoffen kann man auch die Acetylgruppe abspalten. Es entstehen so. Farbstoffe mit freier Aminogruppe, die Baumwolle direkt anfärben und auf der Faser diazotiert und weiter gekuppelt werden können.
Die Farbe der neuen Körper variiert von gelb, braun, orange, rot bis violett. Sie lassen sich durch Reduktionsmittel, z. B. Zinkstaub und Alkali oder Hydrosulfit und Alkali, in farblose Leukoverbindungen überführen, die durch Oxydation wieder in die Farbkörper übergehen. Man kann diese Farbkörper mit Hilfe einer Küpe auf der Faser fixieren oder dieselben auch direkt aus ihren Komponenten auf der Faser erzeugen. β
Beispiel ι.
Eine Lösung, von 98 Teilen 1 ·;
sulfosäuren! -Ammonium und 3 Teilen Soda in 130 Teilen Wasser wird mit 40 Teilen 40 prozentigem Formaldehyd versetzt und dann einige Stunden auf dem Wasserbade erhitzt. Nach dem Erkalten wird das so erhaltene Produkt durch Zusatz von Kochsalz ausgefällt und. abfiltriert. Es stellt ein braunes Pulver dar, welches in heißem Wasser mit orangebrauner Farbe schwer löslich ist. Leichter löst es sich in verdünnter Natronlauge . mit lebhafter Orangefarbe auf. Verdünnte Mineralsäure scheidet daraus die freie Sulfosäure aus.
Das Verfahren verläuft in analoger Weise bei Verwendung von 1 · 3 · 6-, 1 · 3 · 7-, ι · 3 · 8-Naphtoldisulfosäure oder 1 · 3 · 6 · 8-Naphtoltrisulfosäure.
Beispiel 2.
Eine Lösung von 141 Teilen 1 · 3-Naphtylaminsulfosäure, 5 Teilen Soda und 70 Teilen Natriumacetat in 1750 Teilen Wasser wird mit 60 Teilen 40 prozentigem Formaldehyd bei 80° versetzt. Die Reaktionsmasse färbt sich hierbei sofort orange, und nach einiger Zeit scheidet sich ein in heißem Wasser fast unlöslicher orangefarbener Niederschlag ab, der sich in kochender verdünnter Salzsäure schwer, in verdünnter Natronlauge leicht mit reingelber Farbe löst. 'Ähnliche Produkte erhält man bei Verwendung der 1 · 3 · 6- oder der 1 »3 · 7-Naphtylamindisulfosäure.
In analoger Weise verfährt man bei Verwendung der ι · 8-Aminonaphtol"3 · 6-disulfosäure, wobei man zwei verschiedene Produkte erhalten kann. Je nach der Arbeitsweise kann man aus dieser Säure in saurer Lösung einmal ein Produkt . erhalten, das sich in Wasser gelb auflöst, welche Farbe sich auf Zusatz von Salzsäure nur unwesentlich verändert, das andere Mal entsteht in alkalischer Lösung ein Produkt, das sich in Wasser mit oliver Farbe löst, die auf Zusatz von Salzsäure in braunorange umschlägt. Durch Zusatz von Alkali wird die Lösung intensiv braun.
Beispiel 3.
208 Teile 1 · 5-dioxynaphtalin-3 · 7-disulfosaures Natrium werden mit 15 Teilen Soda in 800 Teilen heißem Wasser gelöst und diese Lösung mit 120 Teilen 40 prozentigem Formaldehyd versetzt und stehen gelassen. Nach einigen Stunden hat sich die Reaktionsmasse intensiv rot gefärbt. Auf Zusatz von Kochsalz scheidet sich ein dunkles Pulver aus, das sich in Wasser leicht mit intensiv blau- « stichigroter Farbe auflöst. Salzsäure macht die Färbung lebhafter, durch Zusatz von Natronlauge schlägt dieselbe in rotviolett um.
Das Verfahren verläuft in analoger Weise bei Verwendung von 1 · 8-Dioxynaphtalin-3 · 6-disulfosäure oder 1 -Naphtol-8-äthoxy-3-o-disulfosäure. Es werden so Pulver erhalten, die sich in Wasser mit violetter bis roter Farbe auflösen.
Beispiel 4.
Eine Lösung von 173 Teilen 2-acetylamino-5-naphtol-7-sulfosaurem Natron und 3 Teilen Soda in 400 Teilen Wasser wird mit 60 Teilen 40 prozentigem Formaldehyd bei 8o° versetzt. Es tritt sofort Rötung auf. Nach mehrstündigem Erhitzen . auf dem Wasserbade wird der ausgeschiedene rote Körper abfiltriert. Aus dem rotgefärbten Filtrat kann durch Zusatz von Kochsalz und Salzsäure ein braunes Nebenprodukt ausgefällt werden, wobei schweflige Säure entweicht.
Das Hauptprodukt ist in Wasser oder verdünnter Natronlauge schwer mit roter Farbe löslich. Durch Zusatz von verdünnter Mineralsäure entsteht die freie Farbsäure. In konzentrierter Schwefelsäure löst es sich mit oranger Farbe auf. Die Lösung zeigt Fluoreszenz.
Das Nebenprodukt ist in Wasser viel leichter mit blaustichigroter Farbe löslich als das Hauptprodukt. Durch Zusatz von Alkali wird die Nuance rot. In konzentrierter Schwefelsäure löst es sich ebenfalls mit oranger Farbe und Fluoreszenz auf.
Der nach Beispiel 4 erhaltene Farbstoff bildet mit Hydrosulfit und Alkali oder Zinkstaub und Alkali eine Küpe, die Baumwolle in waschechten roten Nuancen, anfärbt. Der Färbstoff kann auch auf der Faser selbst dadurch erhalten werden, daß man z. B. Baumwolle mit einer Lösung von 2-acetylamino-5-naphtol-7-sulfosaurem Natrium und Soda tränkt und dann mit wäßrigem oder gasförmigem Formaldehyd behandelt.
In ähnlicher Weise erhält man Farbstoffe aus der 2-Benzoyl~5-naphtol-7-sulfosäure oder der i-Acetylamino-8-naphtol"3 · 6-disulfosäure usw. Wie oben erwähnt, kann auch bei der Darstellung der Farbstoffe eine Sulfogruppe unter Ersatz von Hydroxyl austreten. Solche Produkte können nach obigem Beispiel 4 aus 2-Acetylamino-5-naphtol-7-sulfosäure erhalten werden, wenn man das Erhitzen z. B. anstatt mit Soda mit Natronlauge bewirkt. Beim längeren Erhitzen des fertig gebildeten Produktes mit Natronlauge oder Schwefelsäure wird auch die Acetylgruppe abgespalten. Man erhält so Produkte, die in Wasser leichter löslich sind als das Ausgangsprodukt. Sie färben Baumwolle z. B. in schwefelalkalischem Bade in bordeauxroten Nuancen an, die diazo-
tiert und mit ß-Naphtol gekuppelt braunviolette Färbungen liefern.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung gefärbter Kondensationsprodukte der Naphtalinreihe, darin bestehend, daß man auf ι · 3-Naphtylamin- bezw. 1 · 3 - Naphtolsulfosäure oder Derivate dieser Säuren Formaldehyd einwirken läßt, wobei die Einwirkung auf die Naphtolderivate in alkalischer, diejenige auf die Naphtylaminderivate in saurer Lösung vorgenommen wird.
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DE (1) DE179020C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3193575A (en) * 1961-03-10 1965-07-06 Basf Ag Production of condensation products of naphthalenesulfonic acids and aldehydes

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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