DE4217103A1 - Verfahren zur herstellung eines benzothiazepins durch cyclisierung mit phosphonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines benzothiazepins durch cyclisierung mit phosphonsaeurenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel
lung von (2S, 3S)-2,3-Dihydro-3-hydroxy-2-(4-methoxyphenyl)-
1,5-benzothiazepin-4(5H)-on der Formel
worin R1 C1-C3-Alkyl bedeutet und die Sternchen die asymmetri
schen Kohlenstoffatome bezeichnen. Verbindung (I) ist ein ge
eignetes Zwischenprodukt zur Synthese von Diltiazem.
Diltiazem ist der internationale Nichtinhabername (INN) der Ver
bindung (2S,3S)-5-(2-(Dimethylamino)ethyl)-3-acetoxy-2,3-
dihydro-2-(4-methoxyphenyl)-1,5-benzothiazepin-4(5H)-on-hy
drochlorid (Merck Index, XI. Aufl. Nr. 3188, Seite 505), die
ein bekanntes Arzneimittel mit Calciumantagonistenaktivität
ist.
In der Literatur sind verschiedene Verfahren zur Herstellung
von Diltiazem bekannt. Die meisten sehen die Herstellung
eines Zwischenproduktes der Formel
vor, worin R für C1-C3-Alkyl steht und die Sternchen die
asymmetrischen Kohlenstoffatome bezeichnen, das dann zur
Verbindung der Formel I cyclisiert wird. Diese letztere lie
fert Diltiazem durch Alkylierung und Acetylierung (GB-Patent
anmeldung 21 39 620 für Shionogi Saiyaku Kabushiki Kaisha).
Im allgemeinen wird der Ester der Formel II vor der Cyclisie
rung zu Verbindung I zur entsprechenden freien Säure hydroly
siert (JP-Patentanmeldung 61/1 45 159 für Nippon Chemiphar
K.K.; [C.A. 106:4672a]).
Es wäre jedoch einfacher, ein Verfahren verfügbar zu haben,
das die direkte Cyclisierung des Esters der Formel II er
laubt. In dieser Weise wäre die Zahl der zur Herstellung von
Diltiazem notwendigen Schritte geringer, und das gesamte
Verfahren wäre wirtschaftlicher.
Ein Verfahren, das zur direkten Cyclisierung des Esters der
Formel II eine Sulfonsäure oder Phosphorsäure, wie z. B. Me
thansulfonsäure, verwendet, ohne die entsprechende Säure zu
isolieren, ist in der europäischen Patentanmeldung 3 78 455
für Synthelabo beschrieben worden. Phosphorsäure scheint
jedoch ungeeignet zu sein, weil während der Reaktion keine
homogene Phase vorliegt, während die Sulfonsäure ein Cycli
sierungsprodukt liefert, das nicht genügend rein und gefärbt
ist und vor der Umsetzung zu Diltiazem gereinigt werden muß,
um die durch die Pharmacopoiae geforderten Eigenschaften zu
erreichen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von (2S,3S)-2,3-Dihydro-3-hydroxy-2-(4-methox
yphenyl)-1,5-benzothiazepin-4(5H)-on der Formel
worin die Sternchen die asymmetrischen Kohlenstoffatome be
zeichnen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Ver
bindung der Formel
worin R C1-C3-Alkyl bedeutet und die Sternchen die asymmetri
schen Kohlenstoffatome bezeichnen, mit einer katalytischen
Menge einer Phosphonsäure der Formel
R-PO₃H₂ (III)
worin R1 C1-C5-Alkyl oder C2-C5-Alkenyl bedeutet, in einem
inerten Lösungsmittel direkt cyclisiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Herstellung
von Verbindungen mit Calciumantagonistenaktivität.
Die Verbindungen der Formel II werden gemäß den aus der Lite
ratur bekannten Verfahren hergestellt.
So wird z. B. in der europäischen Patentschrift 59 335 für
Tanabe Seiyaku Co. Ltd. die Herstellung von Verbindungen der
Formel II durch Reaktion eines Esters der 3-(4-Methoxyphe
nyl)-glycidinsäure mit 2-Nitrophenol und anschließende Reduk
tion der Nitrogruppe beschrieben.
In der bevorzugten Verbindung der Formel II steht R für Me
thyl.
Beispiele von Phosphonsäuren der Formel III sind Methylphos
phonsäure, Vinylphosphonsäure, cis-1-Propenylphosphonsäure,
Isobutylphosphonsäure und n-Pentylphosphonsäure.
Phosphonsäuren der Formel III sind bekannt oder nach bekann
ten Verfahren erhältlich [z. B. C.A. 99:53972u (JP-Patentan
meldung 58/52 299 für Meÿi Seika Kaisha Ltd.); J. Chem. Soc.
Perkin I, Nr. 5, 1150 (1980)]. Von diesen wird cis-1-Prope
nylphosphonsäure bevorzugt. Im allgemeinen wird es bevorzugt,
die Säure in einem Mol-Verhältnis von 0,01 bis 0,5, bezogen
auf die Verbindung II, und insbesondere in einem Mol-Verhält
nis von 0,05 bis 0,1 zu verwenden.
Die Cyclisierung erfolgt in einem inerten Lösungsmittel, wie
z. B. einem aromatischen Kohlenwasserstoff, insbesondere Xy
lol, Toluol, Chlorbenzol, oder einem chlorierten Kohlenwas
serstoff, insbesondere 1,1,2,2-Tetrachlorethan, und vorzugs
weise bei Rückflußtemperatur. Am Ende der Reaktion kann die
Verbindung der Formel I durch konventionelles Aufarbeiten
leicht als reines Produkt isoliert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert das gewünschte Produkt
mit guten Ausbeuten, die etwas höher sind als die des in EP
3 78 455 beschriebenen Verfahrens, und zwar durch direkte
Cyclisierung des Esters der Formel II.
Es ist bemerkenswert, daß die bei der Cyclisierung angewende
ten Verfahrensbedingungen die optisch aktive Verbindung I mit
hoher Enantiomerenreinheit direkt aus der optisch aktiven
Verbindung II liefern, wodurch weitere Auftrennungsschritte
vermieden werden. Ferner ist das so erhaltene Produkt sehr
rein und braucht nicht gereinigt zu werden, um Diltiazem mit
den von der Pharmacopoiae geforderten Eigenschaften zu erhal
ten.
Die begrenzte Anzahl der erforderlichen Schritte und die
Möglichkeit der Produktisolierung durch einfache und gängige
Arbeitsweisen sowie die so erhaltenen guten Ausbeuten und die
hohe Reinheit machen das erfindungsgemäße Verfahren vom indu
striellen Standpunkt besonders geeignet.
Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung
näher erläutern.
Eine Mischung von (2S, 3S)-2-Hydroxy-3-(2-aminophenylthio)-
3-(4-methoxyphenyl)-propionsäuremethylester (5 g, 15 mMol)
([α]=+99°; c=1% in CHCl3) und cis-1-Propenylphosphonsäure
(0,183 g; 1,5 mMol) in Xylol (35 ml) wurde unter Rühren 5,5
h zum Rückfluß erhitzt. Dann wurde eine Mischung von Xylol
und Methanol (etwa 3%) aus der Reaktionsmischung abdestil
liert. Anschließend wurde die Reaktionsmischung auf 15°C
abgekühlt. Man erhielt einen Niederschlag, der unter Vakuum
filtriert, mit Xylol (2×5 ml) gewaschen und im Ofen (65°C)
getrocknet wurde.
Man erhielt (2S, 3S)-2,3-Dihydro-3-hydroxy-2-(4-methoxyphe
nyl)-1,5-benzothiazepin-4(5H)-on (4,2 g, HPLC-Titer 98%;
89,6% Ausbeute).
Eine Mischung von (2S, 3S)-2-Hydroxy-3-(2-aminophenylthio)-
3-(4-methoxyphenyl)-propionsäuremethylester (5 g, 15 mMol)
([α]=+99° c=1% in CHCl3) und cis-1-Propenylphosphonsäure
(0,091 g 0,75 mMol) in Xylol (35 ml) wurde unter Rühren 5,5
h zum Rückfluß erhitzt. Aus der Reaktionsmischung wurde eine
Mischung von Xylol und Methanol abdestilliert. Dann wurde die
Reaktionsmischung auf 15°C abgekühlt. Man erhielt einen Nie
derschlag, der unter Vakuum filtriert, mit Xylol (2×5 ml)
gewaschen und im Ofen (65°C) getrocknet wurde. (2S, 3S)-2,3-
Dihydro-3-hydroxy-2-(4-methoxyphenyl)-1,5-benzothiazepin-
4(5H)-on (4 g; HPLC-Titer 99,5%; 88,45% Ausbeute) wurde
erhalten.
Eine Mischung von (2S, 3S)-2-Hydroxy-3-(2-aminophenylthio)-
3-(4-methoxyphenyl)-propionsäuremethylester (200 g, 600 mMol)
([α]=+99°, c=1% in CHCl3) und cis-1-Propenylphosphonsäure
(2,93 g, 24 mMol) in Xylol (1340 ml) wurde unter Rühren zum
Rückfluß erhitzt. Die Mischung wurde destilliert, wobei in 11
h eine Mischung aus Xylol und Methanol (etwa 50 ml) gesam
melt wurde. Dann wurde die Reaktionsmischung auf 15°C abge
kühlt. Man erhielt einen Niederschlag, der filtriert, mit
Xylol (100 ml + 50 ml) gewaschen und unter Vakuum im Ofen
(65°C) getrocknet wurde. (2S, 3S)-2,3-Dihydro-3-hydroxy-2-(4-
methoxyphenyl)-1,5-benzothiazepin-4(5H)-on (163 g, HLPC-Titer
100%; 90,3% Ausbeute) wurde erhalten. Nach HPLC-Analyse
enthielten die Mutterlaugen weiteres (2S, 3S)-2,3-Dihydro-3-
hydroxy-2-(4-methoxyphenyl)-1,5-benzothiazepin-4(5H)-on (2,35
g).
Eine Mischung von (2S, 3S)-2-Hydroxy-3-(2-aminophenylthio)-
3-(4-methoxyphenyl)-propionsäuremethylester (50 g; 150 mMol)
([α]=99°; c=1% in CHCl3) und Isobutylphosphonsäure (0,415
g, 3 mMol) in Xylol (167 ml) wurde unter Rühren 12 h zum
Rückfluß erhitzt. Dann wurde aus der Reaktionsmischung eine
Mischung von Xylol und Methanol abdestilliert. Anschließend
wurde die Mischung auf 15°C abgekühlt. Man erhielt einen Nie
derschlag, der unter Vakuum filtriert, mit Xylol (2×20 ml)
gewaschen und im Ofen (65°C) getrocknet wurde. 41,77 g eines
Rohmaterials wurden erhalten, das nach HPLC-Analyse (2S, 3S,)-
2,3-Dihydro-3-hydroxy-2-(4-methoxyphenyl)-1,5-benzothiazepin-
4(5H)-on (30,7 g) enthielt. Das Ausgangsprodukt (11 g) wurde
ebenfalls gesammelt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von (2S, 3S)-2,3-Dihydro-3-hy
droxy-2-(4-methoxyphenyl)-1,5-benzothiazepin-4(5H)-on der
Formel
worin die Sternchen die asymmetrischen Kohlenstoffatome be
zeichnen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der
Formel
worin R C1-C3-Alkyl bedeutet und die Sternchen die asymmetri
schen Kohlenstoffatome bezeichnen, mit einer katalytischen
Menge einer Phosphonsäure der FormelR₁-PO₃H₂ (III)worin R1 C1-C5-Alkyl oder C2-C5-Alkenyl bedeutet, in einem
inerten Lösungsmittel direkt cyclisiert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Phosphonsäure der Formel III aus Methylphosphonsäure,
Vinylphosphonsäure, cis-1-Propenylphosphonsäure, Isobu
tylphosphonsäure und n-Pentylphosphonsäure ausgewählt wird.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Phosphonsäure der Formel III
cis-1-Propenylphosphonsäure ist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei der Rückflußtem
peratur des inerten Lösungsmittels durchgeführt wird.
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