DE4138636C2 - Verfahren zur Bestimmung des Wasserbedarfs bei programmgesteuerten Waschmaschinen - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung des Wasserbedarfs bei programmgesteuerten WaschmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Wasser
bedarfs bei programmgesteuerten Waschmaschinen nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Für ein gutes Waschergebnis müssen Wäsche und Wassermenge in
einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Es wird als
Flottenverhältnis bezeichnet. Dabei ist zwischen der gebundenen
und der freien Flotte zu unterscheiden. Die gebundene Flotte
entspricht dem Wasseraufnahmevermögen der Wäsche und ist abhän
gig von der Faserart und der Struktur des Textilgutes. Trockene
Wäsche, z. B. Baumwolle, kann das zwei- bis vierfache ihres Ei
gengewichtes an Wasser aufnehmen. Erst nach weiterer Wasserzu
gabe bildet sich im Laugenbehälter die freie Flotte. Sie ist
erforderlich zur Durchflutung der Wäsche.
Durch die DE 37 35 550 A1 ist ein Verfahren zur Bestimmung der
gebundenen Flotte in einer Waschmaschine bekannt. Bei diesem
Verfahren wird dem Laugenbehälter bis zu einem vorgegebenen Ni
veau Wasser zugeführt. Mit Erreichen dieses Niveaus wird die
Wasserzufuhr unterbrochen. Durch das vom Waschgut aufgesogene
Wasser sinkt das erreichte Niveau im Laugenbehälter bis zu ei
nem unteren Niveau ab und es findet eine erneute Zulaufphase
bis zum abermaligen Erreichen des vorgegebenen Niveaus statt.
Ab dieser Zulaufphase wird eine Wasserzulauf-Zeitmessung akti
viert, wobei die Summe der nachfolgend erfaßten Wassermengen
dann die im Waschgut gebundene Flotte angibt. Mit einer solchen
Wasserzulauf-Zeitmessung wird aber noch nicht erreicht, dass
jeder Wäscheposten in jeder Wasserzulaufphase immer mit der op
timalen Wassermenge gewaschen und danach auch gespült wird.
Bei einer Einrichtung zur Steuerung des Waschprozesses nach DE 29 20 492 C2
wird das Wasseraufnahmevermögen bzw. das Saugver
mögen der Wäsche zur Einstellung eines geeigneten Laugenniveaus
mit herangezogen. Das Saugvermögen der Wäsche und damit die Be
stimmung des weiteren Wasserbedarfs wird dabei während des Be
feuchtens der Wäsche aus der Differenz des zulaufenden Wassers
und des sich nach einer gewissen Zeitdauer einstellenden Ni
veaus ermittelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit möglichst einfa
chen Mitteln den Wasserbedarf bei einer programm
gesteuerten Waschmaschine frühzeitig
zu ermitteln und somit schon nach der ersten Frischwasserzulaufphase den
weiteren Wasserzulauf in Abhängigkeit vom Saugvermögen der Wä
sche zu steuern.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
Weitere
vorteilhafte Merkmale zur Durchführung des Verfahrens ergeben sich aus
den nachfolgenden Unteransprüchen.
Die Wasserzulauf-Zeitdauer bis zum Erreichen eines Schaltniveaus für den
Wasserstandsregler gibt ein Indiz für die Saugfähigkeit des jeweiligen
Waschgutes bzw. Wäschepostens ab. Wird nun die erkannte Saugfähigkeit
des Waschgutes beim weiteren Wasserzulauf berücksichtigt, so wird
erreicht, daß immer die optimal Wassermenge zuläuft und jeder
Wäscheposten immer in einem optimalen Flottenverhältnis gewaschen bzw.
auch gespült wird, wodurch sich gegenüber den herkömmlichen Verfahren
zur Steuerung des Wasserzulaufs eine weitere Wasser- und damit
Energieersparnis bei einem Waschprozeß ergibt.
Die Erfindung wird anhand eines Arbeits-Schaubildes im folgenden näher
erläutert. In diesem Schaubild steht die durchgezeichnet Linie 1 für
Wäsche mit einem hohen Saugvermögen und damit einem großen Wasserbedarf
und die gestrichelte Linie 2 für Wäsche mit kleinem Saugvermögen und
damit entsprechend niederen Wasserbedarf.
Bei der in Rede stehenden Waschmaschine ist die Wäschetrommel in
bekannter Weise in einem Laugenbehälter drehbar gelagert. Als
Wasserstandsregler ist ein üblicher Niveauschalter (Druckwächter)
vorgesehen, der schaltungstechnisch mit der zentralen Steuereinheit der
Programmsteuereinrichtung verbunden ist. Der Zulauf des Frischwassers
erfolgt über eine Zuleitung, die von einem Magnetventil beherrscht wird.
Dieses erhält seine Steuerbefehle von der Programmsteuereinrichtung. Mit
Starten des gewählten Waschprogramms fließt nun Frischwasser über das
geöffnete Magnetventil in den Laugenbehälter. Es wird dabei zunächst in
einer ersten Zulaufphase nur soviel Frischwasser eingelassen, bis ein
Schaltniveau SN1 erreicht ist. Mit Erreichen dieses Schaltniveaus wird
das Magnetventil geschlossen und für die Wäschetrommel wird ein
Reversiervorgang (Schonmechanik SM) eingeleitet. Dieser Reversiervorgang
(Mechanik) ist zeitlich begrenzt. Nach Ablauf dieser
Wäsche-Bewegungsphase wird die Wäschetrommel vorübergehend stillgesetzt.
Die Stillstandszeit wird benötigt, um von einem definierten Niveau aus
nachzufüllen, da während dem Reversiervorgang (Mechanik) der
Wasserspiegel im Laugenbehälter starken Schwankungen unterworfen ist.
Während dieser Ruhephase P kann nun die Wäsche weiteres Wasser
aufnehmen. Bedingt durch das Produkt aus Wäschemenge und Wäscheart
stellt sich im Laugenbehälter nach einer gewissen Zeitdauer ein unteres
Niveau N2 bzw. N3 der freien Flotte ein. Bei einem Wäscheposten mit
großem Saugvermögen stellt sich dabei ein wesentlich niedriger
Wasserstand der freien Flotte ein als bei einem Wäscheposten mit
geringerem Saugvermögen. Im Arbeits-Schaubild steht die Linie 1 und
damit das Niveau N2 für den Wäscheposten mit hohem Saugvermögen und die
Linie 2 und damit das Niveau N3 für den Wäscheposten mit geringem
Saugvermögen. Nach Erreichen des unteren Niveaus N2 bzw. N3 wird
zunächst in einer weiteren Zulaufphase wieder Frischwasser in bekannter
Weise bis zum Erreichen des Schaltniveaus SN1 eingelassen. Das
Schaltniveau SN1 wird dabei ausgehend von dem jeweiligen Wasserstand N2
bzw. N3 im Laugenbehälter in einer kürzeren oder längeren Zeitdauer
(Nachfüllzeit) erreicht. Die Zeitdauer bei diesem Nachfüllvorgang NV
bis zum Erreichen des Schaltniveaus SN1 wird nun gemessen und zur
Steuerung der weiteren Wasserzulaufs herangezogen. Dabei wird von der
Erkenntnis ausgegangen, daß bei kurzer Zeitspanne (Nachfüllzeit) bis
Erreichen des Schaltniveaus SN1 ein Wäscheposten mit geringem
Wasserbedarf (niedrigem Saugvermögen) und bei einer längeren Zeitspanne
(Nachfüllzeit) ein Wäscheposten mit hohem Wasserbedarf (hohem
Saugvermögen) vorliegt. In Abhängigkeit von der gemessenen Zeitspanne
(Nachfüllzeit) bis zum Erreichen des Schaltniveaus SN1 wird nun eine
dieses Schaltniveau mehr oder weniger überschreitende Überfüllung des
Laugenbehälters vorgenommen. Der Vorgang für die Überfüllung kann dabei
zweckmäßig zeitlich gesteuert werden. Ist die Nachfüllzeit nur sehr kurz
gewesen, erfolgt praktisch keine Überfüllung des Laugenbehälters über
das Schaltniveau SN1 hinaus. Bei kurzer Nachfüllzeit erreicht die
Überfüllung des Laugenbehälters ein Niveau N3' für einen Wäscheposten
mit kleinem Wasserverbrauch, während bei einer längeren Nachfüllzeit für
die Überfüllung des Laugenbehälters ein Niveau N2' für einen
Wäscheposten mit großem Wasserbedarf eingestellt wird. Nach Beendigung
des Überfüllungs-Vorganges setzt die übliche Waschmechanik WM zum
weiteren Durchfeuchten der Wäsche ein.
In Abhängigkeit von der gemessenen Zeitspanne (Nachfüllzeit) bis
Erreichen des Schaltniveaus SN1 werden auch die weiterhin erforderlichen
Waschflotten-Ergänzungen (Nachtaktungen) während der Waschmechanik-Phase
WM bei Unterschreiten eines bestimmten Wasserstandes (Rückschaltniveau
RSN1) im Laugenbehälter durch den Wasserstandsregler gesteuert.
Auch hier gilt:
Nachfüll-Zeitspanne sehr klein - keine Waschflotten-Ergänzung
Nachfüll-Zeitspanne klein - mindestens eine Waschflotten-Ergänzung
Nachfüll-Zeitspanne groß - mehrmalige Waschflotten-Ergänzung
Nach dem Ende der Waschflotten-Ergänzung und einer ausreichenden Mechanik (Reversiervorgang) zum Durchfeuchten der Wäsche kann zum üblichen Waschprozeß übergeleitet werden. Der durch das vorbeschriebene Verfahren ermittelte Wasserbedarf für einen bestimmten Wäscheposten kann auch für weitere Programmabschnitte, beispielsweise für die Spülgänge herangezogen werden bzw. die Wasserbedarfs-Grundlage dafür bilden.
Nachfüll-Zeitspanne sehr klein - keine Waschflotten-Ergänzung
Nachfüll-Zeitspanne klein - mindestens eine Waschflotten-Ergänzung
Nachfüll-Zeitspanne groß - mehrmalige Waschflotten-Ergänzung
Nach dem Ende der Waschflotten-Ergänzung und einer ausreichenden Mechanik (Reversiervorgang) zum Durchfeuchten der Wäsche kann zum üblichen Waschprozeß übergeleitet werden. Der durch das vorbeschriebene Verfahren ermittelte Wasserbedarf für einen bestimmten Wäscheposten kann auch für weitere Programmabschnitte, beispielsweise für die Spülgänge herangezogen werden bzw. die Wasserbedarfs-Grundlage dafür bilden.
Das vorbeschriebene Verfahren kann durch weitere zusätzliche Maßnahmen
noch optimiert werden. Solche Maßnahmen wären z. B. die
Hintereinanderschaltung mehrerer solcher Verfahrensschritte um eine
höhere Auflösung zu erzielen (zeitliche oder absolute Zuordnung von
Niveauüber- oder unterschreitungen nach dem Nachfüllvorgang NV). Abhängig
von der gewünschten Genauigkeit kann zu einem festgelegten Zeitpunkt
nach Erkennen des erforderlichen Wasserbedarfs die noch benötigte
Restwassermenge unter Umgehung der weiteren Waschflotten-Ergänzung
während des Waschmechanik-Vorganges WM auch auf einmal zugelassen
werden. Hierdurch würde eine deutliche Zeitverkürzung des
Frischwasserzuführungsvorganges erreicht werden. Der
Waschmechanik-Vorgang zum Durchfeuchten der Wäsche kann unter der
Voraussetzung, daß nur kurze Bewegungsphasen der Wäschetrommel
durchgeführt werden, insgesamt verlängert werden. Bei einer
Niveauunterschreitung unter dem Rückschaltniveau RSN1 bereits nach
Beendigung der mit Starten des Waschprogramms eingelassenen
Frischwassermenge, die auf einen besonders stark saugfähigen
Wäscheposten hinweist, kann vor Durchführung des Überfüllungsvorganges
(Nachfüllvorgang NV) bereits ein Zwischenfüllvorgang eingeschoben
werden. Damit wird die Zeitdauer des Wasserzulauf-Vorganges bei
Wäscheposten mit großem Saugvermögen insgesamt verkürzt. Die
Niveauunterschreitung kann dabei innerhalb einer bestimmten Zeitspanne
oder zu jedem beliebigen Zeitpunkt erfaßt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Bestimmung des Wasserbedarfs bei progammge
steuerten Waschmaschinen mit einer in einem Laugenbehälter um
laufenden Wäschetrommel für das Waschgut und mit einem Wasser
standsregler zum Steuern des Wasserzulaufs für unterschiedliche
Wasserstände im Laugenbehälter, wobei der Zulaufvorgang des
Wassers in mehrere aufeinander folgende Zulaufphasen aufgeteilt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass in einer ersten Wasserzulauf
phase mit Erreichen des Schaltniveaus (SN1) die Wäschetrommel
zeitlich begrenzt bewegt wird, dass nach Ablauf dieser Bewe
gungsphase (SM) die Wäschetrommel vorübergehend stillgesetzt
wird, wobei nach dem Ablauf der Stillstandsphase ein unteres
Niveau (N2 bzw. N3) im Laugenbehälter erreicht ist, dass in ei
ner zweiten Wasserzulaufphase wieder Wasser bis zum Erreichen
des Schaltniveaus (SN1) eingelassen wird und die abgelaufene
Zeitdauer bis zum erneuten Erreichen des Schaltniveaus (SN1)
gemessen wird und dass in Abhängigkeit von der gemessenen Zeit
dauer während einer weiteren Zulaufphase eine das Schaltniveau
(SN1) mehr oder weniger überschreitende Überfüllung des Laugen
behälters vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach
dem Überfüllungsvorgang bzw. Nachfüllvorgang (NV) auf eine
Waschmechanikphase (WM) umgeschaltet wird und dass während der
Waschmechanikphase (WM) in Abhängigkeit von der vorher gemesse
nen Zeitdauer bis zum Erreichen des Schaltniveaus (SN1) bei Un
terschreiten eines bestimmten Wasserstandes (Rückschaltniveau
RSN1) eine Waschflottenergänzung vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor
dem Überfüllungsvorgang bzw. Nachfüllvorgang (NV) als weitere
Zulaufphase eine Zwischenzulaufphase eingeschoben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, dass der Überfüllungsvorgang bzw. Nachfüllvor
gang (NV) zeitlich gesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass alle
während der Zulaufphasen erfaßten Zeitdauer-Meßgrößen zusammen
gefaßt werden und als Steuergröße für die Steuerung des Wasser
zulaufs bzw. der Wasserzulaufmenge bei nachfolgenden Pro
grammabschnitten (Spülgänge) herangezogen wird.
Priority Applications (3)
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DE4138636A DE4138636C2 (de) | 1991-11-25 | 1991-11-25 | Verfahren zur Bestimmung des Wasserbedarfs bei programmgesteuerten Waschmaschinen |
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- 1992-11-17 FR FR9213774A patent/FR2684116B3/fr not_active Expired - Fee Related
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