DE4331603A1 - Verfahren zur Ermittlung wäschespezifischer Parameter in Haushalt-Waschmaschinen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung wäschespezifischer Parameter in Haushalt-Waschmaschinen und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung
wäschespezifischer Parameter in Haushalt-
Waschmaschinen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Sie betrifft im engeren Sinn sowohl die Erfassung als
auch die Anpassung besagter Parameter an die
Erfordernisse verschiedener Textilien.
Wäschemenge und Wäscheart bestimmen in erster Linie
den Ablauf eines Waschprogramms; für eine Optimierung
des Programmablaufs und damit zur Erzielung guter
Waschergebnisse müssen beide Werte genauestens bekannt
sein.
Hierzu ist aus der DE 41 41 213 A1 ein "Verfahren zum
Bestimmen der Wäsche-Trockenmasse, des Wasserstands
und der gebundenen Flotte in einer
Trommelwaschmaschine" bekanntgeworden.
Beim Stand der Technik ist der Boden eines auf
Reibungsstoßdämpfern schwingend gelagerten
Laugenbehälters über eine starre Strömungsleitung mit
einem Höhenlage-Meßgerät verbunden. Das Höhenlage
Meßgerät besteht u. a. im Wesentlichen aus einem nach
dem Schwimmer- oder Druckdosen- Meßprinzip arbeitenden
Gerät. Am Schwimmer bzw. an der Membrane der Druckdose
ist eine elastische Geberstange in Form eines
Bowdenzugs befestigt, der sich mit der Membrane oder
dem Schwimmer zusammen bewegt und die
Membranauslenkung bzw. den Schwimmerhub auf einen
Positionsgeber überträgt. Hierfür ist am freien Ende
der Geberstange ein Eisenkern befestigt, der in einer
Spule besagten Positionsgebers longitudinal beweglich
geführt ist. Die Leitungsenden der Spule sind mit
einer Auswerteeinrichtung verbunden.
Die Masse des eingebrachten Wäschepostens wird bei dem
bekannten Verfahren wie folgt bestimmt: Nach dem
Beladen der Waschmaschine und nach dem Starten des
Programmablaufs wird die Wäschetrommel für mindestens
eine Umdrehung betrieben und der Höhenlage-Meßwert
abgespeichert. Die eingebrachte Masse senkt hierbei
den Laugenbehälter gegen die Reibungskraft der
Stoßdämpfer ab. Die Bestimmung der zugeführten
Wassermenge erfolgt während des Zulaufs. Das
Wassergewicht senkt den Laugenbehälter noch weiter ab.
Gleichzeitig wird jedoch die Druckdosenmembrane
beaufschlagt und deren Geberstange angehoben. Die
zugeführte Wassermenge ergibt sich aus der Differenz
des zuletzt ermittelten Wertes und dem abgespeicherten
Höhenlagen-Meßwert des eingebrachten
Trockenwäschepostens.
Nach Erfassung der zugeführten Wassermenge wird die
Wäschetrommel für eine bestimmte Zeit gedreht und die
Wäsche hierdurch benetzt. Nach dem Anhalten der
Wäschetrommel erfolgt eine erneute Höhenlage-Messung
und die von der Wäsche aufgenommene Wassermenge wird
bestimmt. Ein Rechner ermittelt aufgrund der
Trockenmasse der Wäsche und der aufgenommenen
Wassermenge die spezifische Saugfähigkeit des
Wäschepostens.
Die Erfassung und elektrische Aufbereitung von
wäschespezifischen Parametern bedingen beim bekannten
Verfahren einen beträchtlichen und kostenspieligen
Aufwand. Das hierfür erforderliche Höhenlage-Meßgerät
besteht beispielsweise aus Schwimmer, Schwimmergehäuse
(oder Membrandruckdose), Geberstange, Eisenkern,
Kerngehäuse und Aufhängefeder. Der Positionsgeber
besteht aus einer am Gerät ortsfest und separat
angeordneten Spule mit Gehäuse. Die hierin induzierten
Meßwerte werden über Anschlußleitungen einer
Auswerteeinrichtung zugeführt.
Die Erfindung hat die Aufgabe, ein einfaches und rasch
durchführbares Verfahren sowie eine Vorrichtung
hierfür zu schaffen, welche sowohl eine Verbesserung
der Mengenabhängigkeit als auch eine Anpassung von
wäschespezifischen Parametern an die Erfordernisse der
verschiedensten Textilien, d. h. Wäschearten,
gestattet.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind
folgender Art:
Mittels eines einzigen, handelsüblichen und äußerst preiswerten Meßmittels werden wäschespezifische Parameter rasch, einfach und äußerst genau erfaßt; bislang angewendete Meßmethoden können ergänzt werden. Das zu verarbeitende Meßsignal wird direkt im Meßmittel selbst erzeugt und unmittelbar den in Trommelwaschmaschinen bereits serienmäßig vorhandenen Elektroniken oder Mikroprozessoren zugeführt.
Mittels eines einzigen, handelsüblichen und äußerst preiswerten Meßmittels werden wäschespezifische Parameter rasch, einfach und äußerst genau erfaßt; bislang angewendete Meßmethoden können ergänzt werden. Das zu verarbeitende Meßsignal wird direkt im Meßmittel selbst erzeugt und unmittelbar den in Trommelwaschmaschinen bereits serienmäßig vorhandenen Elektroniken oder Mikroprozessoren zugeführt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand eines
Diagramms dargestellt und wird im folgenden näher
erläutert.
Das Diagramm veranschaulicht den Druckverlauf, d. h.
die Wasserniveauänderung während der Trommelreversier-
Stillstandszeit bei unterschiedlichen
Wäschebeladungen.
Zu Beginn jeden Waschprogramms läuft ein Trommel-
Reversierzyklus ab. Die Wäschetrommel dreht hierbei
mit bestimmten Umdrehungszahlen, respektive
Umdrehungsgeschwindigkeiten abwechselnd im Rechts- und
im Linkslauf mit dazwischenliegenden
Trommelstillstandszeiten ts vor jedem
Drehrichtungswechsel. Während des Reversierens saugt
die in der Trommel bewegte Wäsche Lauge aus dem
Bottich. Während der Trommelstillstandszeiten ts fällt
die Wäsche auf den Trommelboden, dabei drückt das
Gewicht der obenliegenden Wäschestücke auf die
darunterliegenden und preßt somit einen Teil der
bereits aufgesogenen Lauge wiederum heraus, die
anschließend in den Bottich zurücksickert. Die während
der Trommelstillstandszeiten ts immer wieder
ausgepreßten Laugenmengen L1, L2 sowie deren Abtropf-
oder Austrittsgeschwindigkeit v1, v2 . . . sind von der
eingebrachten Wäschemenge, der Wäscheart und der
bereits erfolgten Wäschedurchfeuchtung abhängig. Beide
Werte L1, L2 und v1, v2 werden zu einer Anpassung der
vorerwähnten wäschespezifischen Parameter für einen
optimalen Waschprozeß genutzt.
Erfassung und Bestimmung der während der
Trommelstillstandszeiten ts jeweils austretenden
Laugengesamtmengen L1, L2 erfolgt z. B. durch eine
laufende Überwachung des Wasserstandes im
Laugenbehälter mit Hilfe einer sogenannten "Analog-
Druckmeßeinrichtung" (auch Analog-Druckwächter oder
Analog-Druckmeßdose genannt). Es handelt sich hierbei
um einen elektronischen Drucksensor, der in etwa
linear zu seiner Druckbeaufschlagung Ausgangssignale
in Form elektrischer Gleichspannung UA liefert.
Analog-Druckmeßdosen werden hydraulisch genauso
angeschlossen wie normale Membran-Druckschalter, sie
besitzen jedoch ungleich höhere Ansprechgenauigkeiten.
Das Diagramm zeigt den Druck P (Millimeter Wassersäule
mmWs im Laugenbehälter), respektive das Ausgangssignal
UA (V) der Meßeinrichtung in Abhängigkeit von der
Trommelstillstandszeit ts mit der
Trommelbeladungsmenge als Parameter.
Die erste Kurve P0 = f (t) = c veranschaulicht den
Druckverlauf bei unbeladener Wäschetrommel (kein
Druckanstieg, keine ausgepreßte Lauge).
Die zweite Kurve P1 = f (t) zeigt den Druckverlauf bei
einer Trommelbeladung mit beispielsweise 0,75 kg
Wäsche. Die ausgepreßte Laugenmenge L1 entspricht dem
Ausgangs-Differenzsignal ΔUA₂. Die jeweiligen
Laugenaustrittsgeschwindigkeiten v1 . . . entsprechen dem
momentanen Kurvenanstieg
Die dritte Kurve P2 = f (t) veranschaulicht den
Druckverlauf bei einer Trommelbeladung mit 5,0 kg
Wäsche. Die während der Trommelstillstandszeit ts
ausgepreßte Laugenmenge L2 (wobei L2 sehr viel größer
als L1) erzeugt das Ausgangsdifferenzsignal ΔUA₂
(wobei ΔUA₂ sehr viel größer als ΔUA₁). Die
Laugenaustrittsgeschwindigkeiten v2 . . . ergeben sich
widerum aus den Momentananstiegswerten
Diese erfaßten Größen ΔUA (= L) und v werden zu
definierten Zeiten während der Reversierpause und zu
definierten Zeiten nach Beginn des Waschprogramms in
einen Mikroprozessor eingespeist und mit anderen
Größen wie:
vom Benutzer angewähltes Waschprogramm, seit Programmbeginn abgelaufene Waschzeit und momentane Waschlaugentemperatur laufend verglichen und hieraus Informationen bezüglich eingebrachter Wäschemenge und Wäscheart gewonnen.
vom Benutzer angewähltes Waschprogramm, seit Programmbeginn abgelaufene Waschzeit und momentane Waschlaugentemperatur laufend verglichen und hieraus Informationen bezüglich eingebrachter Wäschemenge und Wäscheart gewonnen.
Sodann können nun letztendlich Steuer- und Regelgrößen
wie:
erforderliches Waschniveau (Laugenstand), Anzahl der erforderlichen Spülgänge, erforderliche Spülwassermenge und erforderliche Wäschetrommeldrehzahl für den Waschprozeß abgeleitet werden.
erforderliches Waschniveau (Laugenstand), Anzahl der erforderlichen Spülgänge, erforderliche Spülwassermenge und erforderliche Wäschetrommeldrehzahl für den Waschprozeß abgeleitet werden.
Die Informationsverarbeitung erfolgt in Form
sogenannter Fuzzy-Regeln wie z. B.:
wenn "L" sehr groß und "v" gering, dann "viel Wäsche aus Baumwolle" oder: wenn "L" mittel und "v" groß, dann "viel Wäsche aus Kunstfaser".
wenn "L" sehr groß und "v" gering, dann "viel Wäsche aus Baumwolle" oder: wenn "L" mittel und "v" groß, dann "viel Wäsche aus Kunstfaser".
Claims (5)
1. Verfahren zur Ermittlung wäschespezifischer
Parameter in Haushalt-Waschmaschinen mit einem
Laugenbehälter, mit einer
Laugenfüllstandsmeßeinrichtung, mit einer reversierbar
angetriebenen Wäschetrommel und mit einem, den
Waschprogrammablauf überwachenden Mikroprozessor,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Trommelreversier-
Stillstandszeiten (ts) die aus der Wäsche, respektive
die in den Behälter zurücksickernde Laugenmengen (L1,
L2) sowie deren Abtropf- oder
Austrittsgeschwindigkeiten (v1, v2) ermittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laugenmengen (L1, L2) und die
Austrittsgeschwindigkeiten (v1, v2) Größen darstellen,
die zur Optimierung des Waschprogrammablaufs verwendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die wäschespezifischen Parameter (L1, L2, v1, v2)
mit anderen Größen, wie vom Benutzer angewähltes
Programm, seit Programmbeginn abgelaufene Waschzeit
und momentan vorherrschende Waschlaugentemperatur
verglichen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vergleichswerte zur Bestimmung des
Wäschegewichts, der Wäscheart, des erforderlichen
Waschniveaus, der Anzahl der Spülgänge, der
Spülwassermenge und der Wäschetrommel-Drehzahl
verwendet werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der
wäschespezifischen Parameter (L1, L2, v1, v2) eine
analoge Druckmeßdose einsetzbar ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4331603A DE4331603A1 (de) | 1993-09-17 | 1993-09-17 | Verfahren zur Ermittlung wäschespezifischer Parameter in Haushalt-Waschmaschinen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
EP94113750A EP0644291A1 (de) | 1993-09-17 | 1994-09-02 | Verfahren zur Ermittlung wäschespezifischer Parameter in Haushalt-Waschmaschinen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4331603A DE4331603A1 (de) | 1993-09-17 | 1993-09-17 | Verfahren zur Ermittlung wäschespezifischer Parameter in Haushalt-Waschmaschinen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4331603A1 true DE4331603A1 (de) | 1995-03-23 |
Family
ID=6497927
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4331603A Withdrawn DE4331603A1 (de) | 1993-09-17 | 1993-09-17 | Verfahren zur Ermittlung wäschespezifischer Parameter in Haushalt-Waschmaschinen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0644291A1 (de) |
DE (1) | DE4331603A1 (de) |
Families Citing this family (5)
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US6958693B2 (en) | 2002-05-24 | 2005-10-25 | Procter & Gamble Company | Sensor device and methods for using same |
DE102006030891A1 (de) | 2006-07-04 | 2008-01-10 | BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH | Verfahren zur Behandlung von Wäsche sowie hierzu geeignete programmgesteuerte Waschmaschine |
US7930787B2 (en) | 2008-03-31 | 2011-04-26 | Whirlpool Corporation | Method for determining load size and/or setting water level in a washing machine |
US7930786B2 (en) | 2008-03-31 | 2011-04-26 | Whirlpool Corporation | Method for determining load size and/or setting water level in a washing machine |
US8245342B2 (en) | 2008-07-30 | 2012-08-21 | Whirlpool Corporation | Method for determining load size in a washing machine |
Family Cites Families (6)
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DE3030491C2 (de) * | 1980-08-12 | 1985-08-08 | Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH, 7000 Stuttgart | Verfahren zum Bemessen der automatisch zulaufenden Wassermenge und Waschmaschine zur Durchführung des Verfahrens |
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DE4122307A1 (de) * | 1991-07-05 | 1993-01-14 | Licentia Gmbh | Verfahren zur ermittlung von programmsteuerungs-parametern fuer haushalt-waschmaschinen |
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DE4141213C2 (de) * | 1991-12-13 | 1996-12-12 | Bosch Siemens Hausgeraete | Verfahren zum Bestimmen der Wäsche-Trockenmasse, des Wasserstands und der gebundenen Flotte in einer Trommelwaschmaschine sowie Waschmaschine zur Durchführung des Verfahrens |
-
1993
- 1993-09-17 DE DE4331603A patent/DE4331603A1/de not_active Withdrawn
-
1994
- 1994-09-02 EP EP94113750A patent/EP0644291A1/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
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EP0644291A1 (de) | 1995-03-22 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: AEG HAUSGERAETE GMBH, 90429 NUERNBERG, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |