DE4013106C1 - - Google Patents
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- B41F—PRINTING MACHINES OR PRESSES
- B41F33/00—Indicating, counting, warning, control or safety devices
- B41F33/04—Tripping devices or stop-motions
- B41F33/08—Tripping devices or stop-motions for starting or stopping operation of cylinders
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41F—PRINTING MACHINES OR PRESSES
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbe
griff des ersten Patentanspruchs.
Aus der DE-AS 10 98 963, der DD 86 631 sowie der DE 32 32 171 A1
ist es bekannt, den Gummituchzylinder des Druckwerkes einer Bogenoffset
druckmaschine zur Druckan- und -abstellung durch bei Druckmittelbe
aufschlagung wirksam werdende Stellmittel zu betätigen. Wie aus den
letzten beiden Schriften entnehmbar, hat das An- bzw. Abstellen von
Gummituch- und Plattenzylinder bzw. Gummituch- und Druckzylinder nacheinander
und im Bereich der jeweils gegenüberliegenden Zylinderkanäle zu er
folgen. Dies ist nötig, damit beim Abstellen des Gummituchzylinders vom
Druckzylinder der letzte noch zu bedruckende Bogen voll ausgedruckt
wird, bzw. beim Abstellen des Gummituchzylinders vom Plattenzylinder über
die Drucklänge kein Farbabfall auf dem Gummituchzylinder entsteht.
Entsprechendes gilt für die Anstellvorgänge.
Nach der DE-AS 10 98 963 ist es bekannt, zum
An- und Abstellen der Druckwerkszylinder zu bestimmten Zeitpunkten und
in bestimmter Reihenfolge Zeitgebereinrichtungen vorzusehen, welche
maschinensynchron angetrieben werden und sogenannte Zeitnocken auf
weisen, welche ihrerseits die verschiedenen Wechselventile zur
Druckmittelbeaufschlagung steuern. Soll Druck an- bzw. abgestellt
werden, so liegt der Betätigungszeitpunkt, d. h. der Zeitpunkt der
Druckmittelbeaufschlagung der Arbeitszylinder (Stellmittel) stets bei
einer bestimmten Stellung der Druckwerkszylinder zueinander.
Bei zunehmender Druckgeschwindigkeit (Drehzahl der Druckwerkszylinder)
verkürzt sich das Zeitintervall der Kanalkorrespondenz, d. h. der Zeit
raum in welchem die Kanäle von Platten- und Gummizylinder sowie von
Gummi- und Druckzylinder einander gegenüberliegen. Damit bei mit jeder
Drehzahl laufender Druckmaschine der Zeitpunkt zu dem der Gummizy
linder bezüglich Druck- und Plattenzylinder an- bzw. abgestellt wird,
innerhalb der jeweils gegenüberliegenden Kanäle liegt, können die
Auslösezeitpunkte entsprechend der Maschinenstellung innerhalb und zu
Beginn der Kanalkorrespondenz eingestellt sein, d. h. innerhalb des
Kanalbereiches und zum Druckende hin gelegen. Nachteilig ist bei einem
fest von der Maschinenstellung abhängenden und innerhalb des Kanalbe
reichs gelegenen Schaltzeitpunkt, daß gerade bei schnellaufender
Druckmaschine nur ein sehr kurzes Zeitintervall zwischen dem Zeitpunkt
der Druckmittelbeaufschlagung der Stellmittel und dem Zeitpunkt zu dem
der Gummizylinder vollständig zum bzw. vom Druck- oder Plattenzylinder
an- bzw. abgestellt ist, zur Verfügung steht. Damit diese An- und
Abstellvorgänge auch bei höchsten Maschinengeschwindigkeiten innerhalb
des Bereichs gegenüberliegender Zylinderkanäle vollständig abgeschlos
sen sind, ist es nötig, die bei Druckmittelbeaufschlagung wirksam
werdenden Stellmittel (doppelt wirkende Arbeitszylinder) für höchste
Kräfte auszulegen, entsprechend Druckmittel (Druckluft, Öl) bei hohen
Arbeitsdrucken zu schalten und ebenso dieses mit hohem Druck bereit
zustellen.
Aus der DE 36 22 310 A1 ist eine Ablaufsteuerung für Druckmaschinen bekannt,
durch welche bestimmte Operationen, z. B. das Druckan- oder -abstellen zeit
bezogen ausgeführt werden können. Diese Ablaufsteuerung weist eine Dreh
winkelinkremente liefernde Signalerzeugungseinrichtung auf und bewirkt somit
das Bereitstellen von Auslösesignalen bei bestimmten Drehwinkelpositionen.
Die Schaltzeitpunkte, welche einer festen
Maschinenstellung entsprechen, verkürzen gerade bei schnellaufenden Druckmaschinen das
zur Verfügung stehende Zeitintervall für die Druckan- bzw. -abstellung
entsprechend der Maschinengeschwindigkeit.
Aus der DE 30 09 782 A1 ist ein Steuersystem für Druckmaschinen bekannt, bei
dem die Totzeiten von Stellgliedern, welche beispielsweise das Druckan- oder
Druckabstellen bewirken, durch eine entsprechend maschinengeschwindig
keitsabhängige Legung des Schaltzeitpunktes kompensiert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu verbessern, so daß der
konstruktive Aufwand für die zu beaufschlagenden
Stellmittel weitestgehend reduziert werden kann und das Vorverlegen der
Schaltzeitpunkte für die Druckmittelbeaufschlagung angepaßt an die von den
Stellmitteln erreichten Leistungen erfolgt.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
ersten Patentanspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung und den
Zeichnungen.
Nachstehend wird eine Ausführungsform der Erfindung an einem Beispiel
näher erläutert. Die zugehörige Zeichnung zeigt:
Fig. 1 a, b, c das Druckwerk einer Offsetdruckmaschine,
Fig. 2 ein Diagramm zur Kanalkorrespondenz,
Fig. 3 die Vorverlegung der drehzahlabhängig ermittelten
Schaltzeitpunkte,
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer Steuereinrichtung,
Fig. 5 eine vorteilhafte Ausgestaltung einer Druckan- und
-abstellvorrichtung mit doppelt wirkenden Pneumatik
zylindern.
Fig. 6a, b Sensoranordnungen an einem Pneumatikzylinder.
Fig. 1a, b, c zeigt das Druckwerk einer Bogenoffsetdruckmaschine, in
welchem ein Plattenzylinder 1, ein Gummizylinder 2 und ein Druckzy
linder 3 zusammenwirken. Zur Druckan- und -abstellung ist dazu der
Gummizylinder 2
beispielsweise beidseitig exzentrisch gelagert und mittels jeweils
daran angelenkter doppelt wirkender mit Druckmittel beaufschlagbare
Arbeitszylinder sowohl bezüglich Druckzylinder 2 als auch bezüglich
Plattenzylinder 1 an- bzw. abstellbar.
Durch Druckmittelbe
aufschlagung der entsprechenden Stellmittel (doppelt wirkende Arbeits
zylinder) kann - ausgehend von der Druckanstellung (Fig. 1a) - der
Gummizylinder 2 zunächst lediglich vom Druckzylinder 3 abgestellt
werden. In der Stellung nach Fig. 1b haben Gummi- und Plattenzylinder
2, 1 weiterhin Kontakt. Soll der Druck ganz abgestellt werden, so wird
durch Druckmittelbeaufschlagung eines weiteren Stellmittels der Gummi
zylinder 2 auch vom Plattenzylinder 1 abgestellt (Fig. 1c).
Das An-
und Abstellen des Gummizylinders 2 bezüglich Druck- und Platten
zylinder 3, 1 erfolgt jeweils innerhalb des Zeitintervalls, in dem die Kanäle
1.1, 2.1, 3.1 von Platten- und Gummizylinder 1, 2 bzw. Gummi- und
Druckzylinder 2, 3 miteinander korrespondieren.
Das Kommando für die Druckabstellung kann dabei entweder manuell vom
Drucker oder durch eine Überwachungseinrichtung an der Anlage (Foto
zelle, Doppelbogenkontrolle) ausgelöst werden. In beiden Fällen er
folgt ein Sperren der Anlage (kein Bogen an Vorgreifer) und bei ent
sprechender Stellung der Maschine ein Abstellen des Gummizylinders 2
vom Druckzylinder 3 und anschließend beispielsweise nach beliebig
vielen weiteren Umdrehungen ein Abstellen des Gummizylinders 2 vom
Plattenzylinder 1.
Der Vorgang zur Druckanstellung erfolgt entsprechend. Wird das Druck
an-Kommando gegeben, so erfolgt, nachdem der erste Bogen korrekt an
der Anlage liegt, das Anstellen des Gummizylinders 2 an Platten
zylinder 1 (Kanalkorrespondenz). Nach beliebig vielen frei wählbaren
Umdrehungen (Voreinfärben des Gummizylinders 2) wird der Bogen vom
Vorgreifer an das Druckwerk übergeben. Wenn die Kanäle 2.1 und 3.1
miteinander korrespondieren, wird der Gummizylinder 2 an den Druck
zylinder 3 angestellt, dieser erste Bogen somit voll ausgedruckt. Bei
mehr als einem Druckwerk schalten sich die weiteren Druckwerke in
Folge ab bzw. zu.
Eine Zeitgeberein
richtung, welche die An- bzw. Abstellsignale zu bestimmten Maschinen
stellungen bereitstellt, entspricht in ihrer Wirkung einer logischen
Und-Verknüpfung aus einem externen Kommando-Signal (Druck an/Druck
ab) und der Maschinenstellung, d. h. einem Signal, welches angibt, daß
zu diesem Zeitpunkt das An- bzw. Abstellen erfolgen kann.
Fig. 2 zeigt über drei Umdrehungen die gegenseitige Korrespondenz der
Druckbereiche bzw. der Kanäle von Gummizylinder 2 und Druckzylinder 3
als horizontales Programm GD. Entsprechend diesen drei Umdrehungen
werden drei Bögen, d. h. Bogen n - 1, Bogen n und Bogen n + 1 gedruckt.
Oberhalb Diagramm GD ist im Diagramm GP die Korrespondenz der Druck
bereiche bzw. Kanäle von Gummizylinder 2 und Plattenzylinder 1 darge
stellt. Die Verschiebung von GP bezüglich GD entspricht dabei der
Anordnung der Druckwerkszylinder gemäß Fig. 1a, b, c. Das Bild,
welches auf Bogen n gedruckt wird, wurde entsprechend früher, d. h.
eine bestimmte Maschinenstellung zuvor, vom Plattenzylinder 1 auf
Gummizylinder 2 übertragen. In den Diagrammen GD bzw. GP sind ferner
mit DA die Druckanfänge und mit DE die Druckenden der jeweiligen
Druckzonenkorrespondenz eingezeichnet. In Diagramm GD und GP ent
spricht somit die Phase DE/DA einer Kanalkorrespondenz von Gummi- und
Druckzylinder 2, 3 bzw. Gummi- und Plattenzylinder 2, 1.
Im Diagramm GD nach Fig. 2 ist ferner für Bogen n - 1 eine Winkel
skalierung für die Maschinenstellung eingezeichnet, mit einem
Nullpunkt der per definitionem bei der Korrespondenz der Druckanfänge
von Gummizylinder 2 und Druckzylinder 3 liegt. Diese Nullpunktgebung
ist dabei beliebig. Das Druckwerk nimmt gemäß obiger Definition die
0°-Stellung ein, wenn die Druckanfänge DA von Gummi- und Druck
zylinder 2, 3 einander gegenüberstehen. Des weiteren sei angenommen,
daß die Breite der Kanäle (bei einfach großem Druckzylinder 2) 90°
beträgt. Auch dieser Wert ist rein beispielhaft gewählt. Gemäß
obiger Definition entspricht somit die Stellung 270° des Druckwerkes
der Stellung von Gummi- und Druckzylinder 2, 3, wenn deren Druckenden
DE miteinander korrespondieren. Stellungen zwischen 270° und 360°
entsprechen Stellungen von Gummi- und Druckzylinder 2, 3, in welchen
deren Kanäle 2.1, 3.1 einander gegenüberliegen. Aus dem Diagramm GP
nach Fig. 2 läßt sich ebenso die Maschinenstellung bzw. der Korres
pondenz der Druckbereiche von Platten- und Gummizylinder 1, 2 ablesen.
Bei einer Maschinenstellung zwischen 150° und 240° korrespondieren
somit die Kanäle 1.1 und 2.1 von Platten- und Gummizylinder 1, 2
miteinander.
Soll nach dem Bogen n - 1 der Gummizylinder 2 vom Druckzylinder 3
abgestellt werden (Bogen n = Fehlbogen), so bildet in bekannter Weise
eine Zeitgebereinrichtung ein Signal zum Schaltzeitpunkt SGD, welches
die Druckmittelbeaufschlagung des für diese Abstellbewegung vorge
sehenen Stellmittels auslöst (Diagramm GD). Soll zusätzlich im An
schluß daran der Gummizylinder 2 vom Plattenzylinder 1 abgestellt
werden, so löst die Zeitgebereinrichtung bei der mit SGP gekenn
zeichneten Maschinenstellung die Druckmittelbeaufschlagung des zur
Abstellung des Gummizylinders 2 vom Plattenzylinder 1 führenden
Stellmittels aus. Entsprechendes gilt für das Druckanstellen, nur daß
dann der Schaltzeitpunkt SGP für das Anstellen des Gummizylinders 2 an
Plattenzylinder 1 wenigstens eine ganze Maschinenumdrehung vor dem
Schaltzeitpunkt SGD liegt.
Gemäß Fig. 2 sind die Schaltzeitpunkte SGD, SGP zu Beginn der Kanal
korrespondenz gelegt, d. h. kurz nachdem die Druckendebereiche DE der
entsprechenden Zylinder einander gegenüberstanden. Ein derartiges
Legen der Schaltzeitpunkte SGD, SGP gewährleistet, daß für das An-
bzw. Abstellen des Gummizylinders 2 fast die gesamte Kanalbreite zur
Verfügung steht. In diesem Winkelbereich, also in einer von der
Druckgeschwindigkeit abhängigen Zeit muß das oder die Stellmittel
durch Druckmittelbeaufschlagung den Gummizylinder 2 ganz in Kontakt
zum Platten- oder Druckzylinder 1, 3 bringen, bzw. ganz von diesen
lösen. Dabei sind von den Stellmitteln grundsätzlich zwei Arten von
Kräften zu überwinden:
- - An- bzw. Abstellen des Gummizylinders 2 mit einer Kraft gegen Platten- und Druckzylinder 1, 3 (Beistellung),
- - die Trägheit des Gummizylinders 2 nebst dessen Lager bei der zur An- bzw. Abstellung führenden Bewegung von der Ausgangslage in die End lage.
Der erstgenannte Kraftanteil ist näherungsweise druckgeschwindigkeits
unabhängig, der zweite Anteil nimmt aber mit zunehmender Druckge
schwindigkeit stark zu, da sich der Zeitraum der Kanalkorrespondenz
verkürzt, der zu verstellende Weg des Gummizylinders 2 aber gleich
bleibt. Der maximale Abstand des Gummizylinders 2 vom Plattenzylinder
1 und Druckzylinder 3 soll gerade beim Abstellen noch innerhalb des
Kanalbereiches erreicht werden. Durch eine einfache Rechnung läßt sich
zeigen, daß dabei die von den Stellmitteln aufzubringenden Kräfte mit
dem Quadrat der Druckgeschwindigkeit zunehmen.
Der zur Druckab- bzw. -anstellung zur Verfügung stehende Zeitraum
verkürzt sich aber noch zusätzlich durch eine sogenannte Reaktionszeit
welche vom Auslösen der Druckmittelbeaufschlagung (Schaltzeitpunkte
SGD, SGP) bis zur Reaktion der Stellmittel (Druckaufbau, Ein- bzw.
Ausfahren einer Kolbenstange eines doppelt wirkenden Arbeitszylinders)
vergeht. Auch erreicht das Stellmittel erst nach einer gewissen Zeit
seine maximale Arbeitsgeschwindigkeit (Kolbengeschwindigkeit des Ar
beitszylinders) und ebenfalls wird gerade bei doppelt wirkenden Ar
beitszylindern mit hoher Kolbengeschwindigkeit dieser vor Erreichen
seiner Endlage gebremst (Endlagenbremsung beispielsweise durch Quer
schnittsverengung einer Austrittsöffnung).
Aus den voranstehend geschilderten Gründen ist eine Druckan- und
-abstellung durch bei Druckmittelbeaufschlagung wirksam werdenden
Stellmitteln bei den heute erreichbaren hohen Druckgeschwindigkeiten
(bis 20 000 Bogen/h) nur durch sehr hohen konstruktiven Aufwand bezüg
lich der Stellmittel (Arbeitszylinder) sowie der das Druckmittel bei
hohen Drucken bereitstellenden Anlage (Druckpumpen, Druckspeicher)
möglich. Eine Druckan- und -abstellung durch mit Druckluft betätigbare
Stellmittel (doppelt wirkende Pneumatikzylinder) ist daher gerade
wegen der nötigen sehr hohen Drucke bei konstruktiv vertretbarem
Aufwand kaum möglich.
Nach der Erfindung ist zur Begrenzung des konstruktiven Aufwandes,
insbesondere um die Verwendung pneumatischer Stellmittel zu ermög
lichen, vorgesehen, daß die Steuereinrichtung 4 die Schaltsignale SGD,
SGP zur Druckan- und -abstellung nicht unabhängig von der Druckge
schwindigkeit (Drehzahl des Druckwerkes) bildet, sondern zusätzlich
noch die Drehzahl des Druckwerkes (Druckgeschwindigkeit) erfaßt und
dementsprechend aus der Maschinenstellung und der Druckgeschwindigkeit
die Schaltzeitpunkte SGD, SGP bereitstellt.
Gemäß Fig. 3 werden die Schaltzeitpunkte SGD, SGP zur An- und Ab
stellung des Gummizylinders 2 bezüglich Druckzylinder 3 (Diagramm GD)
und bezüglich Plattenzylinder 1 (Diagramm GP) drehzahlabhängig vorver
legt. Die Abzissen der Diagramm GD und GP zeigen wie in Fig. 2 die
Maschinenstellung, auf der Ordinate ist zusätzlich die Druckgeschwin
digkeit in Bogen/h aufgetragen. In Fig. 3 ist nun aus den darge
stellten Kennlinien die drehzahlabhängige Lage der Schaltzeitpunkte
SGD, SGP entnehmbar. Im einfachsten Fall werden die Schaltzeitpunkte
SGD, SGP drehzahlproportional vorverlegt. Selbstverständlich kann auch
eine andere von der Maschinendrehzahl abhängige Vorverlegung (Kenn
linienform) gewählt sein, beispielsweise eine empirisch oder durch
Modellrechnung bestimmte. Auch kann vorgesehen sein, die Schaltzeit
punkte stufenweise bzgl. der Drehzahl vorzuverlegen. Dies bedeutet,
daß in einem ersten Drehzahlbereich eine Vorverlegung um einen be
stimmten Winkelbetrag erfolgt, im nächsten Drehzahlbereich um einen
entsprechend größeren usw. Dies entspricht einer Kennlinie mit
Stufenform.
Die Größe dieses Vorverlegens richtet sich dabei in erster Linie nach
der Größe des bereits beschriebenen Reaktionszeitintervalles, d. h. der
Zeitspanne, die zwischen Schaltzeitpunkt (Auslösen der Druckmittel
beaufschlagung) und einer ersten kräftemäßigen Reaktion des oder der
Stellmittel durch die wirkende Druckmittelbeaufschlagung vergeht
(Druckaufbau in den Arbeitskammern). Innerhalb dieser Reaktionszeit
liegt ferner die Schaltzeit, beispielsweise der von der Steuerein
richtung angesteuerten Ventile, d. h. diejenige Zeit, die die Ventile
zum Öffnen oder Schließen benötigen. Ferner sind die Schaltzeitpunkte
SGD, SGP drehzahlabhängig so weit vorzuverlegen, daß bei jeder Druck
werksdrehzahl der Gummizylinder 2 bei der Druckabstellung zu Beginn
des Druckanfanges DA bereits seine Endstellung bezüglich Druckzylinder
3 bzw. Plattenzylinder 1, d. h. den größten vorgesehenen Abstand einge
nommen hat. Ebenso gilt für die Druckanstellung, daß die Schaltzeit
punkte SGP, SGD, d. h. die Schaltzeitpunkte, welche das Anstellen des
Gummizylinders 2 an den Plattenzylinder 1 bzw. das Anstellen des
Gummizylinders 2 an den Druckzylinder 3 auslösen, so weit vorzuverlegen
sind, daß der Gummizylinder 2 zum Beginn des Druckanfangs DA bereits
vollständig mit der vorgesehenen Beistellung an die entsprechenden
Zylinder angestellt ist.
Da innerhalb der Reaktionszeit der Gummizylinder 2 noch keine Bewegung
zur An- bzw. Abstellung ausführt, steht bei einer drehzahlabhängigen
Vorverlegung des Abschaltezeitpunktes SGD, SGP die gesamte Kanalbreite
für die An- bzw. Abstellbewegung des Gummizylinders 2 zur Verfügung.
Die durch die Vorverlegung der Schaltzeitpunkte SGD, SGP aus dem
Kanalbereich rausgelegte Reaktionszeit verkürzt somit die für die
Bewegung des Gummizylinders 2 zur Verfügung stehende Zeit nicht.
Nach einer weiteren Erfindungsvariante ist vorgesehen, die Reaktions
zeit und/oder die Hubzeit, d. h. diejenige Zeitspanne zu messen, welche
das oder die Stellmittel benötigen, um die das An- bzw. Abstellen
bewirkende Bewegungen auszuführen. Mit einer an den Stellmitteln ange
brachten Sensorik in Verbindung mit einer Zeiterfassungseinrichtung 4′
wird dann die Länge der Zeitspanne erfaßt, welche vom Abgeben der
Schaltsignale (Schaltzeitpunkte SGD, SGP; Ansteuern der Magnetventile)
bis zu einer ersten kräftemäßigen Reaktion des oder der Stellmittel
durch die Druckmittelbeaufschlagung vergeht. Ist das Stellmittel als
doppeltwirkender Arbeitszylinder ausgebildet, so entspricht die
Reaktionszeit der Zeitspanne zwischen Abgabeschaltsignal und dem Be
ginn der Hubbewegung eines Arbeitskolbens (Beginn des Ausfahrens bzw.
Eintauchens einer Kolbenstange).
Die oben angeführte Hubzeit entspricht bei einem doppeltwirkenden
Arbeitszylinder derjenigen Zeitspanne, welche eine Kolbenstange zum
vollständigen Ein- bzw. Ausfahren benötigt. In beiden Fällen ist vor
gesehen, diese gemessenen Zeiten zusätzlich zur drehzahlabhängigen
Vorverlegung der Schaltzeitpunkte SGD, SGP zu verwenden. Die dreh
zahlabhängige Vorverlegung erfolgt dann nicht nur um einen von der
Drehzahl der Maschine abhängenden Winkelbetrag, sondern um einen
Winkelbetrag, der der Reaktionszeit entspricht, welche beispielsweise
beim letzten An- bzw. Abstellvorgang auftrat. Dieser Winkelbetrag
ergibt sich dann einfach aus dem Produkt von Winkelgeschwindigkeit
(Ist-Drehzahl) mit einer bei einem vorigen An- bzw. Abstellvorgang
festgestellten Reaktionszeit.
Wird die Hubzeit des oder der Stellmittel erfaßt, so kann die dreh
zahlabhängige Vorverlegung der Schaltzeitpunkt SGD, SGP zusätzlich in
Abhängigkeit der bei einem früheren (dem letzten) An- bzw. Abstellvor
gang festgestellten Hubgeschwindigkeit erfolgen. Werden hohe Hubge
schwindigkeiten festgestellt, so kann ein geringeres Vorverlegen der
Schaltzeitpunkte SGD, SGP (geringerer Winkelbetrag) ausreichen als bei
niedrigerer Hubgeschwindigkeit. Das Vorverlegen der Schaltzeitpunkte
SGD, SGP wird somit der Hubgeschwindigkeit angepaßt. Auch ist so
feststellbar, ob sich durch Alterung bzw. durch Verschleiß oder
sonstige Einflüsse die Hubzeit (Hubgeschwindigkeit) der Stellmittel
vergrößert. Somit sind nötige Wartungs- bzw. Reperaturarbeiten früh
zeitig erkennbar.
Fig. 4 zeigt eine Steuereinrichtung 4 für ein Druckwerk nach der
Erfindung. Über eine Kommandoleitung 5 wird dieser das Druckan- bzw.
-abstellkommando zugeführt, ferner erhält die Steuereinrichtung 4 von
einem synchron mit der Maschinendrehzahl laufenden Drehwinkelgeber 6
ein Stellungssignal, welches der Stellung der Druckwerkszylinder
(Winkelstellung) zueinander entspricht. Ist die Steuereinrichtung 4
nach dem Stand der Technik ausgebildet, so gibt diese bei Druckan- bzw.
Druckabkommando genau dann über Steuerleitungen 7, 8 die Schaltsignale
für die Druckmittelbeaufschlagung der Stellmittel ab, wenn die Ist-
Stellung des Druckwerkes (Drehwinkelgeber 5) der bzw. den Sollstel
lungen für den Druckan- bzw. Druckabstellvorgang des Gummizylinders 2
entsprechen (Schaltzeitpunkte SGD, SGP, SGP nach Fig. 2).
Nach der Erfindung ist nun vorgesehen, daß die Steuereinrichtung 4 die
zum Druckan- und Druckabstellen führenden Sollstellungen in Abhängig
keit von der Maschinendrehzahl bildet, also vorverlegte Schaltsignale
bildet. Dazu wird Steuereinrichtung 4 über eine weitere Signalleitung
9 die Ist-Drehzahl des Druckwerkes (Maschinengeschwindigkeit), insbe
sondere bereits in digitaler Form zugeführt. In vorteilhafter Weise
kann dieses Drehzahlsignal der Steuerung des Hauptantriebes 10 ent
nommen sein, da dort zur Regelung der Maschinendrehzahl ohnehin ein
Ist-Drehzahl-Signal vorliegt. Dieses muß dann lediglich entsprechend
der Hauptantriebsübersetzung modifiziert werden. Ganz allgemein kann
das Ist-Drehzahl-Signal ein beliebiges, in seinem Wert die Maschinen
geschwindigkeit wiedergebendes Signal sein.
Der synchron mit der Bogenoffsetdruckmaschine verbundene Drehwinkel
geber 6 ist beispielsweise als hochauflösender 12-Bit-Drehwinkelgeber
ausgeführt und ist beispielsweise an einer sogenannten Eintourenwelle
der Anlage montiert. Selbstverständlich kann dieser sich auch an einer
beliebigen synchron mit der Maschine bewegten Welle befinden.
Die Steuereinrichtung 4 nach der Erfindung ist als Rechner ausgebildet
und zur Errechnung sowie zur Bereitstellung der Schaltsignale ent
sprechend der Sollstellungen in Echtzeitverarbeitung ausgeführt.
Steuereinrichtung 4 beinhaltet ferner die nötigen Input-/Output-Bau
gruppen für die Kommandoleitung 5, das Signal vom Drehwinkelgeber 6,
das Ist-Drehzahlsignal der Signalleitung 9 sowie für die Bereit
stellung der Schaltsignale auf den Steuerleitungen 7 und 8. Über
Steuerleitung 7 und 8 wird dann die Druckmittelbeaufschlagung der
Stellmittel beispielsweise über elektrisch schaltbare Ventile
(Magnetventile) zur Druckan- bzw. -abstellung ausgelöst. Wie noch
weiter unten beschrieben ist vorgesehen, zur Druckan- bzw. -abstellung
zwei doppelt wirkende Pneumatikzylinder vorzusehen. Pro Druckwerk sind
also zur Druckan- bzw. -abstellung vier Arbeitskammern vorhanden.
Diese vier Arbeitskammern sind über elektrisch schaltbare Magnetven
tile mit Druckluft beaufschlagbar, wobei diese dann, wie in Fig. 4
angedeutet, durch vier Steuerleitungen 7, 8 ansteuerbar sind.
Nach der obenstehend geschilderten Ausführungsvariante kann Steuerein
richtung 4 über Signalleitungen RZ/HZ mit der Sensorik an den Stell
mitteln verbunden sein. Auf der Signalleitung RZ/HZ liegt dabei bei
spielsweise genau dann ein Signal (Impuls) an, wenn das Stellmittel
beginnt eine Hubbewegung auszuführen. Durch eine beispielsweise in der
Steuereinrichtung 4 implementierte Zeiterfassungseinrichtung 4′ ist
somit die Zeitspanne ermittelbar, welche vom Abgeben der Schaltsignale
(Schaltzeitpunkte SGD, SGP; Ansteuern der Ventile über Steuerleitung 7
bzw. 8) bis zum Reagieren der Stellmittel (Ein- bzw. Ausfahren einer
Kolbenstange) vergeht. Wie bereits weiter oben beschrieben wird dann
die so ermittelte Reaktionszeit dazu verwendet bei einem späteren
Druckan- bzw. Abstellvorgang die drehzahlabhängige Vorverlegung der
Schaltzeitpunkte SGD, SGP (Winkelbeträge) in Abhängigkeit dieser
Reaktionszeiten zu ermitteln.
Soll die Hubzeit des oder der Stellmittel erfaßt werden, so werden der
Steuereinrichtung 4 über Signalleitung RZ/HZ beispielsweise zwei
Signale zugeführt, wobei dann das erste mit dem Beginn und das zweite
mit dem Ende der Hubbewegung zusammenfällt. Durch die Zeiterfassungs
einrichtung 4′ ist somit die Hubzeit der Stellmittel feststellbar.
Der drehzahlabhängig gelegte Schaltzeitpunkt SGD, welcher das An- bzw.
Abstellen des Gummizylinders 2 vom Druckzylinder 3 auslöst, kann dabei
um einen Drehwinkelbetrag vorverlegt sein, welcher der Summe von
Reaktionszeit und Hubzeit entspricht. So wird erreicht, daß der Gummi
zylinder 2 stets vor Ende der Kanalkorrespondenz mit Druckzylinder 3
an diesen vollständig an- bzw. abgestellt ist.
Eine Steuereinrichtung 4, welche ein drehzahlabhängiges Vorverlegen
der Schaltzeitpunkte SGD, SGP in Verbindung mit der an den Stell
mitteln angebrachten Sensorik und der durch die Zeiterfassungsein
richtung 4′ ermittelten Reaktions- und/oder Hubzeiten bewirkt, kann
als selbstlernendes Steuersystem bezeichnet werden, da das Auslösen
der Druckmittelbeaufschlagung in Abhängigkeit von zuvor ermittelten
Reaktions- und/oder Hubzeiten erfolgt.
In einer einfachen Ausführungsform errechnet Steuereinrichtung 4 für
den Zeitpunkt die nötigen Schaltzeitpunkte SGD, SGP, d. h. die Soll-
Stellungen der Maschine zu denen die Schaltsignale auf den Steuer
leitungen 7, 8 anliegen sollen, nachdem über Kommandoleitung 5 das
Druckan-, Druckabkommando gegeben wurde. Besonders vorteilhaft ist es
aber, wenn Steuereinrichtung 4 die nötigen Sollstellungen, d. h.
Schaltzeitpunkte SGD, SGP zur Druckan-, -abstellung für die ver
schiedenen Drehzahlen einmal beispielsweise bei Inbetriebnahme der
Druckmaschine errechnet und jede Sollstellung für einen bestimmten
Drehzahlbereich in einer eigenen Speicherzelle ablegt. Jede dieser
Speicherzellen ist dann bei entsprechender Aufbereitung über das Dreh
zahlsignal der Signalleitung 9 adressierbar, d. h. der dort einge
schriebene Wert und somit auch der Drehzahl entsprechende Wert steht
nach einer einfachen Adressierung zur Verfügung. Die Sollstellung für
die nötigen Schaltvorgänge liegt somit direkt vor. Sobald die Ist-
Stellungen der Maschine den Soll-Stellungen entsprechen, werden, wie
bereits beschrieben, die entsprechenden Schaltsignale auf den Steuer
leitungen 7, 8 bereitgestellt.
Eine obige Ermittlung der Schaltzeitpunkte SGD, SGP, d. h. der Soll-
Stellungen der entsprechenden Schaltsignale, wobei die Drehzahl der
Maschine als Adresse verwendet wird, spart Rechenzeit und gewähr
leistet, daß die nötigen Schaltsignale auch innerhalb kürzester Zeiten
bereitgestellt werden können.
Die Zahl der Drehzahlklassen bzw. Drehzahlbereiche, in denen der
gesamte Drehzahlbereich der Maschine (Stillstand bis Maximaldrehzahl)
unterteilt bzw. quantisiert wird, richtet sich nach der digitalen
Auflösung des Drehzahlsignals, d. h. der maximalen Anzahl der durch das
Drehzahlsignal adressierbaren Speichereinheit. Dementsprechend viele
vorberechnete Schaltzeitpunkte SGD und SGP sind somit abspeicherbar.
Diese Art der Bereitstellungen von Soll-Stellungen (Winkelstellung der
Druckwerkszylinder zueinander) kann in einfacher Weise dazu benutzt
werden, eine nicht lineare Kennlinie für die drehzahlabhängige Schalt
zeitpunktvorverlegung zu verwenden. Die Quantisierung des Drehzahlbe
reiches kann ferner gezielt dazu verwendet werden, um die Zahl der
Schaltzeitpunkte SGD, SGP zu reduzieren und entsprechend nur wenige
Speicherplätze bereitzustellen. Bei geringem Speicherumfang verkürzt
sich die Speicherzugriffszeit, die Schaltzeitpunkte SGD, SGP ent
sprechend der Drehzahlklasse in welchen die jeweilige Ist-Drehzahl
liegt kann so in kürzester Zeit bereitgestellt werden.
Wie bereits angedeutet ist vorgesehen, daß die Druckan- bzw. Druckab
stellung bewirkende Stellmittel in Form zweier doppelt wirkender Pneu
matikzylinder auszubilden. Die insgesamt vier Arbeitskammern dieses
Stellmittels sind dann von der Steuereinrichtung 4 über Signallei
tungen 7, 8 und entsprechende elektrisch schaltbare Ventile (Magnet
ventile) mit Druckluft beaufschlagbar. Fig. 5 zeigt eine vorteilhafte,
sich nicht in einfacher Weise aus dem Stand der Technik herleitende
Ausgestaltung eines Stellmittels zur Druckan- und -abstellung, welches
zwei doppelt wirkende Pneumatikzylinder 2.1 B, 2.1 C aufweist. Der
Gummizylinder 2 ist dabei in bekannter Weise beidseitig in Exzenter
buchsen 11 gelagert und ist durch zweistufiges Verschwenken der
Exzenterbuchsen 11 an Platten- und Druckzylinder 1, 3 anstellbar, vom
Druckzylinder 3 abstellbar, wobei er am Plattenzylinder 1 angestellt
bleibt und von beiden Druckwerkszylindern ganz abstellbar. Die ent
sprechenden An- bzw. Abstellzustände nach Fig. 1a, b, c ergeben sich
durch das Verschwenken der Exzenterbuchsen 11 in die Stellungen a, b,
c in Fig. 5. Das Verschwenken der Exzenterbuchsen 11 erfolgt über
Laschen 12 und Abrückhebel 13, die auf einer sich quer über die
Maschinenbreite erstreckenden Abrückwelle 14 sitzen. Ein Verdrehen der
Abrückwelle 14 verschwenkt somit die beiden Exzenterbuchsen 11 in die
Druckan- bzw. Druckabstellungen gemäß a, b, c nach Fig. 1 und Fig. 5.
Das Verdrehen der Abrückwelle 14 bewirkt ein auf einer Maschinenseite
befindliches und aus den Laschen 15 und 16 gebildetes Kniehebelge
triebe mit einem gestellfesten Widerlager 17. Lasche 15 ist dabei an
einem weiteren Hebelarm 18 der Abrückwelle 14 angelenkt. An Lasche 15
ist ferner eine Koppel 19 angelenkt, welche die Kolbenstangen 20.B,
20.C zweier parallel angeordneter, sich gestellfest abstützender und
doppelt wirkender Pneumatikzylinder 21.b, 21.c miteinander gelenkig
verbindet. Im ausgefahrenen Zustand bringen die Kolbenstangen 20.b
21.C das Kniehebelgetriebe der Laschen 15, 16 in eine gestreckte Lage,
wobei dann Gummizylinder 2 an Platten- und Druckzylinder 1, 3 ansteht.
Die insgesamt vier Arbeitskammern der Pneumatikzylinder 21.B, 21.C
sind beispielsweise über Magnetventile von der Steuereinrichtung 4
über die Steuerleitungen 7, 8 mit Druckluft beaufschlagbar. Zum Ab
stellen des Gummizylinders 2 vom Druckzylinder 3 wird Pneumatikzy
linder 21.B derartig geschaltet, daß Kolbenstange 20.B eintaucht und
so über Koppel 19 in kraftverstärkender Weise das Kniehebelgetriebe
der Laschen 15, 16 in eine eingeknickte Lage bringt. Soll der Druck
ganz abgestellt werden, so wird Pneumatikzylinder 21.C geschaltet, so
daß Kolbenstange 21.C einfährt und ebenfalls in kraftverstärkender
Weise über Koppel 19 das Kniehebelgetriebe der Laschen 15, 16 in eine
vollständig abgeknickte Lage versetzt. Die Exzenterbuchsen 11 sind nun
nach Stellung c (Fig. 5) verschwenkt und der Gummizylinder 2 vom
Plattenzylinder 1 abgestellt. Das Druckanstellen erfolgt nun ebenfalls
in zwei Phasen durch entsprechendes Ansteuern der Arbeitskammern der
Pneumatikzylinder 21.B, 21.C, wobei dann zuerst Kolbenstange 20.C
ausfährt (Anstellen des Gummizylinders 2 an Plattenzylinder 1) und
dann Kolbenstange 20.B herausfährt und damit der Gummizylinder 2 an
dem Druckzylinder 1 angestellt wird. Eine derartige Ausführung eines
Stellmittels bestehend aus zwei Pneumatikzylindern 21.B, 21.C, ver
bindet die Vorteile einer Parallelschaltung (Addition der Hubkräfte)
mit den Vorteilen einer Hintereinanderschaltung (Addition der Hubwege)
doppelt wirkender Arbeitszylinder. Da die Pneumatikzylinder 21.B, 21.C
einzeln durch die Steuereinrichtung 4 zu den Schaltzeitpunkten SGD,
SGP schaltbar sind, sind die beschriebenen drei Stellungen des Gummi
zylinders 2 bezüglich Plattenzylinder 1 und Druckzylinder 3 anfahrbar.
Auch ist es möglich, zur spontanen Druckabstellung, beide Pneumatikzy
linder 21.B, 21.C gleichzeitig zu schalten, also den Gummizylinder 2
gleich ganz von Druckzylinder 3 und auch Plattenzylinder 1 abzustel
len.
Fig. 6a zeigt eine Ausführungsmöglichkeit der Sensorik an dem Pneuma
tikzylinder 21.B. Die Ausführung der Sensorik an Pneumatikzylinder
21.C ist dabei die gleiche. Demnach ist ein Sensor 22 derartig im
Bereich der Kolbenstange 20.B angeordnet, so daß durch diesen zwei an
der Kolbenstange 20.B angebrachte Markierungen 23 abtastbar sind. Ist
die Kolbenstange 20.B fast vollständig ausgefahren (nahezu obere End
lage) , so korrespondiert, wie dargestellt, die untere Markierung 23
mit Sensor 22. Bei fast vollständig eingefahrener Kolbenstange 20.B
korrespondiert dementsprechend (nicht dargestellt) die obere
Markierung 23 mit Sensor 22. Sensor 22 ist entsprechend seinem
Wirkungsprinzip dazu ausgebildet, genau dann ein Signal abzugeben,
wenn eine der beiden Markierungen 23 ihm gegenübersteht.
Wird Pneumatikzylinder 21.B derartig geschaltet, daß Kolbenstange 20.B
von der ausgefahrenen Endlage (Fig. 6) in die eingefahrene Endlage
eintaucht, so gibt Sensor 22 einen Impuls zu Beginn der Bewegung von
Kolbenstange 20.B und einen bei Ende der Bewegung von Kolbenstange
20.B ab. Durch die geschilderte Anordnung der Sensoren 22 in Ver
bindung mit den Markierungen 23 ist sowohl die Hubzeit als auch die
Reaktionszeit des Pneumatikzylinders 21.b erfaßbar (Zeiterfassungs
einrichtung 4′). Da sich an beiden Pneumatikzylindern 21.B, 21.C
Sensoren 22 nebst Markierungen 23 befinden, werden die von den beiden
Sensoren 22 gelieferten Signale (z. B. Impulse) über zwei Signal
leitungen RZ/HZ der Steuereinrichtung 4 bzw. der Zeiterfassungsein
richtung 4′ zugeführt (Fig. 4).
Die Sensoren 22 können als optische Reflexabtaster bzw. als Hall-
Sensoren oder sogenannte Reed-Kontakte ausgeführt sein. Dement
sprechend handelt es sich bei den Markierungen 23 um optisch ab
tastbare Marken (Schwärzungen) bzw. um einen kleinen, permanent
magnetischen Bereich in der Kolbenstange 20.B bzw. 20.C. Die zuletzt
genannte Ausführung der Sensoren 22 nebst Markierung 23 gilt als
besonders vorteilhaft, da diese Abtastungsart weitgehend unabhängig
vom Verschmutzungsgrad der Kolbenstange 20.B, 20.C ist. Selbstver
ständlich sind auch andere Sensoranordnungen bzw. eine nach einem
anderen Wirkprinzip arbeitende Sensorik anwendbar, wobei lediglich ein
Signal (Impuls) bei Beginn und bei Ende der Kolbenbewegung von der
Sensorik bereitgestellt werden muß.
Eine weitere Variante der Sensorik zeigt Fig. 6b. Hier sind zwei
Sensoren 22 (Hall-Sensoren) vorgesehen, welche am Pneumatikzylinder
21.B im Bereich der Endlagen seines Arbeitskolbens (gestrichelt)
angeordnet sind. Der Kolben besitzt für die Sensoren 22 beispielsweise
einen permanent magnetischen Bereich.
Bezugszeichenliste
1 Plattenzylinder
1.1 Kanal-Plattenzylinder
2 Gummizylinder
2.1 Kanal-Gummizylinder
3 Druckzylinder
3.1 Kanal-Druckzylinder
4 Steuereinrichtung
4′ Zeiterfassungseinrichtung
5 Kommandoleitung
6 Drehwinkelgeber
7 Steuerleitung
8 Steuerleitung
9 Signalleitung-Drehzahl
10 Hauptantrieb-Steuerung
11 Exzenterbuchse
12 Lasche
13 Abrückhebel
14 Abrückwelle
15 Lasche
16 Lasche
17 Widerlager
18 Hebelarm
19 Koppel
20.B Kolbenstange
20.C Kolbenstange
21.B Pneumatikzylinder
21.C Pneumatikzylinder
22 Sensor
23 Markierung
DA Druckanfang
DE Druckende
SGD Schaltzeitpunkt (Maschinenstellung) für das An- bzw. Abstellen von Gummizylinder 2 bezüglich Druckzylinder 3,
SGP Schaltzeitpunkt (Maschinenstellung) zum An- bzw. Ab stellen des Gummizylinders bezüglich Plattenzylinder 1
RZ/HZ Signalleitung
1.1 Kanal-Plattenzylinder
2 Gummizylinder
2.1 Kanal-Gummizylinder
3 Druckzylinder
3.1 Kanal-Druckzylinder
4 Steuereinrichtung
4′ Zeiterfassungseinrichtung
5 Kommandoleitung
6 Drehwinkelgeber
7 Steuerleitung
8 Steuerleitung
9 Signalleitung-Drehzahl
10 Hauptantrieb-Steuerung
11 Exzenterbuchse
12 Lasche
13 Abrückhebel
14 Abrückwelle
15 Lasche
16 Lasche
17 Widerlager
18 Hebelarm
19 Koppel
20.B Kolbenstange
20.C Kolbenstange
21.B Pneumatikzylinder
21.C Pneumatikzylinder
22 Sensor
23 Markierung
DA Druckanfang
DE Druckende
SGD Schaltzeitpunkt (Maschinenstellung) für das An- bzw. Abstellen von Gummizylinder 2 bezüglich Druckzylinder 3,
SGP Schaltzeitpunkt (Maschinenstellung) zum An- bzw. Ab stellen des Gummizylinders bezüglich Plattenzylinder 1
RZ/HZ Signalleitung
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Druckan- und -Abstellung eines Gummituchzylinders
einer Bogenoffsetdruckmaschine mit wenigstens einem Druckwerk
durch zu beaufschlagende Stellmittel in der Phase des Gegen
überliegens der Zylinderkanäle, mit einer Steuereinrichtung,
der die Winkelstellung der Druckwerkszylinder sowie die
Ist-Drehzahl des Druckwerkes für definierte Schaltzeitpunkte
der Beaufschlagung zuführbar sind, wobei die Schaltzeitpunkte
zur Berücksichtigung der Reaktionszeit der Stellmittel in
Abhängigkeit der Ist-Drehzahl des Druckwerkes vorverlegbar
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit an den Stellmitteln (20.B; 20.C; 21.B; 21.C) ange
brachten Sensoren (22) und einer mit der Steuervorrichtung (4)
verbundenen Zeiterfassungseinrichtung (4′) die Totzeit zwi
schen den Schaltzeitpunkten (SGD, SGP) und dem Beginn einer
daraufhin von den Stellmitteln ausgeführten Bewegung sowie die
jeweilige Hubzeit der Stellmittel (20.B; 20.C; 21.B; 21.C) für
die An- bzw. Abstellbewegungen erfaßbar sind und daß durch
die Steuereinrichtung (4) die ermittelten zeitlichen Werte der
Totzeit sowie Hubzeit in die Vorverlegung der Schaltzeitpunkte
(SGD, SGP) einrechenbar sind.
2. Bogenoffsetdruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellmittel als doppeltwirkende Pneumatikzylinder (21.B bzw.
21.C) ausgebildet sind, welche im Bereich der Kolbenstange (20.B bzw.
20.C) einen Sensor (22) aufweisen, durch den zwei auf der Kolbenstange
(20.B bzw. 20.C) angebrachte Markierungen (23) abtastbar sind.
3. Bogenoffsetdruckmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (22) als optische Reflextaster und die Markierungen
(23) als optisch abtastbare Marken ausgebildet sind.
4. Bogenoffsetdruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß die Stellmittel als doppeltwirkende Pneumatikzylinder (21.B bzw.
21.C) ausgebildet sind und daß der Sensor (22) als Hall-Sensor oder als
Reed-Kontakt ausgebildet ist und die Markierungen (23) durch permanent
magnetische Bereiche im Kolben des/der Pneumatikzylinder (21.B bzw.
21.C) gebildet sind.
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