DE19513378A1 - Vorrichtung zur Druckan- und -abstellung - Google Patents
Vorrichtung zur Druckan- und -abstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Druckan- und -abstellung gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum Druckschalten gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 6.
Bei Bogenoffsetdruckmaschinen ist es bekannt, den Gummituchzylinder an beiden Zapfen
über jeweils ein in den Gestellwänden verschwenkbares Exzenterlager zu lagern. Durch
Verschwenken der Exzenterlager kann dann der Gummituchzylinder zunächst von dem
bogenführenden Gegendruckzylinder abgestellt werden. Durch eine weitere
Verschwenkbewegung des Exzenterlagers erfolgt ein Abstellen des Gummituchzylinders
von dem die Druckform tragenden Plattenzylinder. Zum Druckanstellen wird der eben
beschriebene Vorgang in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt, d. h. zunächst wird durch
eine erste Schwenkbewegung der Gummituchzylinder an den Plattenzylinder angestellt und
dann an den Gegendruckzylinder. In der Regel erfolgt das An- und Abstellen des
Gummituchzylinders während der Kanalkorrespondenz, also wenn der Kanal des
Gummituchzylinders dem Kanal des Gegendruck- bzw. Plattenzylinders gegenüberliegt.
Um die beschriebenen Verschwenkbewegungen der Exzenterlager eines
Gummituchzylinders auszulösen, insbesondere bei schnellaufenden
Bogenoffsetdruckmaschinen, ist es bekannt, Druckmittel beaufschlagbare Stellmittel
einzusetzen. Aus der DE 40 13 075 C1 ist eine derartige Druckan- und -abstellvorrichtung
bekannt, bei der die Kolbenstangen zweier Pneumatikzylinder über ein ternäres Glied an
ein Kniehebelgetriebe angelenkt sind und das Kniehebelgetriebe auf eine sich zwischen den
Seitengestellwänden der Maschine erstreckende Abrückwelle wirkt. Über jeweils an einem
Ende der Abrückwelle angebrachten Hebel erfolgt unter Zwischenschaltung je einer
Koppel das Verschwenken der beiden Exzenterlager. Für die
bedruckstoffstärkenabhängige Druckbeistellung ist das Gegenlager des Kniehebels
verstellbar. Wegen der Charakteristik des Kniehebelgetriebe in Verbindung mit der
Anlenkung der Pneumatikzylinder ist es nötig, zur Abstellung des Gummituchzylinders
vom Plattenzylinder stets beide Zylinder zu aktivieren, also den gesamten Verschwenkweg
der Exzenterlager einzuleiten.
Eine weitere Druckan- und Druckabstellvorrichtung, welche Druckmittel beaufschlagbare
Stellmittel verwendet, ist aus der DE 41 42 755 A1 bekannt. Bei dieser Vorrichtung ist
eine Koppelung der bedruckstoffstärkenabhängigen Gummituchzylinder- und
Plattenzylinderlagerung vorgesehen. Eine Veränderung der Bedruckstoffstärkeneinstellung
bewirkt bei dieser Einrichtung keine Veränderung der Einstellung zwischen Platten- und
Gummituchzylinder (Drucken mit und ohne Schmitzringkontakt). Nachteilig bei dieser
Einrichtung ist jedoch der relativ komplizierte Aufbau.
Gerade bei sehr schnellaufenden Bogenoffsetdruckmaschinen (15 000 und mehr Druck/h)
müssen gerade die Abstellbewegungen durch Verschwenken der Exzenterlager in kürzester
Zeit durch Verschwenken der Exzenterlager ausgeführt werden. Die
Verschwenkbewegung der Exzenterlager bewirken aber einen Drehmomentstoß, der über
den Getriebezug zu den übrigen Druckwerken weitergeleitet wird. Wird beispielsweise im
ersten Druckwerk der Druck abgestellt, so erzeugt dieser Drehmomentstoß eine Störung in
den nachfolgenden Druckwerken, so daß durch Doublieren die dort bedruckten Bogen zur
Makulatur werden. Ein analoger Effekt ergibt sich dabei beim Druckanstellen, da hier
beispielsweise beim Anstellen des letzten Druckwerkes die dadurch verursachte Störung in
den vorherigen Druckwerken, welche bereits angestellt sind, ebenfalls Doublieren
hervorrufen.
Zur Lösung des zuvorstehend beschriebenen Problemes ist in der DE 42 06 626 A1 sowie
der DE 42 06 627 A1 vorgeschlagen worden, insbesondere das An- und Abstellen des
Gummituchzylinders weitgehend rückwirkungsfrei vom Antrieb der Maschine entkoppelt
auszuführen. Wie dies konstruktiv gelöst werden soll ist in diesen Schriften jedoch nicht
angegeben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 derartig zu erweitern, so daß sich bei geringem konstruktivem Aufwand
erweiterte Einsatzmöglichkeiten ergeben. Verfahrensmäßig soll ferner erreicht werden, daß
die beim Schalten der Druck-An/ Abstellung auftretenden Drehmomentstöße zumindest
teilweise vermieden werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 bzw. 6.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Durch die erfindungsgemaß vorgesehene Anlenkung der druckmittelbeaufschlagbaren
Stellglieder in Verbindung mit der Hintereinanderschaltung der
Bedruckstoffstärkeneinstellung mit dem Stellglied für das Ab- und Anstellen des
Gummituchzylinders vom Gegendruckzylinder ist es möglich, ab einer gewissen
Bedruckstoffstärke - beispielsweise 0,5 mm - den Gummituchzylinder nicht mehr vom
Gegendruckzylinder sondern nur noch vom Plattenzylinder abzustellen. Da in der Regel
eine Beistellung von ungefähr 0,2 mm zwischen Gummituch- und Gegendruckzylinder
vorliegt, bewirkt eine größere Bedruckstoffstärke, daß, wenn der Gegendruckzylinder
keinen Bogen führt, der Gummituchzylinder zur Oberfläche des Gegendruckzylinders
keinerlei Kontakt aufweist.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, das insbesondere über den
Maschinenleitstand die Bedruckstoffstärke zur Fernverstellung in den einzelnen
Druckwerken eingebbar ist und in Abhängigkeit des eingegebenen Wertes der
Bedruckstoffstärke die zugehörige Steuerung das An- und Abstellen des
Gummituchzylinders wahlweise vom Gegendruck- und Plattenzylinder oder lediglich nur
vom Plattenzylinder auslöst.
Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung an der
Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 die Anordnung der beiden Stellmittel in Verbindung mit der
Bedruckstoffstärkeneinstellung,
Fig. 2 bis 6 prinzipiell die verschiedenen Stellungen der Vorrichtung
gemäß Fig. 1 beim An- und Abstellen, und
Fig. 7 eine den Druckwerken einer Bogenoffsetdruckmaschine
zugeordnete Steuerung.
Fig. 1 zeigt die auf der B-Seite gelegene Anordnung der erfindungsgemäßen Druckan- und
-abstellvorrichtung. Diese besteht aus zwei nebeneinander angeordneten und als doppelt
wirkende Pneumatikzylinder ausgebildete Stellmittel 1, 2, deren Kolbenstangen 3, 4 an
einer als Koppel ausgebildetes ternäres Glied 5 angelenkt sind. Das Stellmittel 2 ist an
seinem Bodengestell fest gelagert, wohingegen das Stellmittel 1 an einem weiteren ternären
Glied 16 angelenkt ist, dessen Funktion noch weiter unten stehend erläutert wird.
Das koppelartig ausgebildete ternäre Glied 5 ist an dem schwenkbaren Ende eines an der
Abrückwelle 7 angebrachten Hebels 6 angelenkt. Die Abrückwelle 7 erstreckt sich dabei
zwischen den beiden hier nicht dargestellten Gestellwänden des Druckwerkes. An beiden
Enden der aus den Seitengestellwänden herausragenden Abrückwelle 7 ist jeweils ein
weiterer Hebel 8 angebracht, der über je eine Koppel 9 mit einem verschwenkbar in den
Seitengestellwänden des Druckwerkes gelagerten und den Gummituchzylinder über dessen
Zapfen tragenden Exzenterlager 10 verbunden. In Fig. 1 sind die drei möglichen
Schwenkstellungen der Exzenterlager 10 mit a, b und c gekennzeichnet. In der Darstellung
gemäß Fig. 1 befinden sich die Exzenterlager 10 in der mit a gekennzeichneten Stellung,
wobei diese dem Druck-An-Zustand entspricht, bei welchem der Gummituchzylinder
sowohl an den Gegendruck- als auch an den Plattenzylinder angestellt ist. Durch
Verschwenken der Exzenterlager 10 in die Stellung b - was noch weiter unten stehend
erläutert wird - wird der Gummituchzylinder vom Gegendruckzylinder abgestellt, wobei
der Gummituchzylinder nach wie vor in Kontakt mit dem Plattenzylinder verbleibt. Eine
weitere Verschwenkbewegung von der Stellung b in die Stellung c bewirkt dann das
Abstellen des Gummituchzylinders vom Plattenzylinder.
Der Fußpunkt des als Pneumatikzylinder ausgebildeten Stellmittels 1 ist etwa mittig an
einen ternären Glied 16 angelenkt, wobei dieses mit einem zweiten Gelenkpunkt gestellfest
und mit dem dritten Gelenkpunkt an einer auf einer Gewindespindel 14 aufgedrehten
Mutter 15 angelenkt ist. Die Gewindespindel 14 ist ferner durch ein Drehgelenk 12
hindurchgeführt, wobei dieses gestellfest angeordnet ist. Auf der der Gewindespindel 14
abgewandten Seite des Drehgelenkes 12 ist ein Motor 13 angebracht, durch dessen die
Gewindespindel 14 in beide Drehrichtungen antreibbar ist. Die zuvor beschriebenen
Bauteile, bestehend aus dem Drehgelenk 12, dem Motor 13, der Gewindespindel 14 sowie
das über die Mutter 15 daran angelenkte ternäre Glied 16 bilden die Druckbeistellung 11,
durch welche fernverstellbar der Gummituchzylinder entsprechend der Bedruckstoffstärke
an den Gegendruckzylinder anstellbar ist.
Fig. 2 zeigt die Anordnung der Stellmittel 1, 2 sowie die an deren Kolbenstangen 3, 4
angelenkten weiteren Getriebeteile gemäß Fig. 1 noch einmal in prinzipieller Darstellung.
Die eingefahrenen Kolbenstangen 3, 4 der Stellmittel 1, 2 bewirken dabei über das ternäre
Glied 5, den Hebel 6, die Abrückwelle 7, die beidseitig an der Abrückwelle 7 angebrachten
Hebel 8, die Koppel 9 und die Exzenterlager 10, daß der Gummituchzylinder GT sowohl
an den Gegendruckzylinder GD als auch den Plattenzylinder PZ angestellt ist. In den
Fig. 2 bis 6 sind die Stellungen des Gummituchzylinders GT gegenüber den
Gegendruckzylinder GD sowie den Plattenzylinder PZ jeweils prinzipiell wiedergegeben.
In den Beschreibungen zu den Fig. 2 bis 4 sei dabei ferner angenommen, daß ein
dünner Bedruckstoff bedruckt wird, so daß die Druckbeistellung 11 auf einen niedrigen
Wert eingestellt ist, die auf der Gewindespindel 14 sitzende Mutter 15 somit das Stellmittel
1 über das ternäre Glied 16 in einer unteren Stellung hält.
Soll nach dem Bedrucken eines letzten Bogens der Gummituchzylinder GT vom
Gegendruckzylinder GD abgestellt werden, so wird beim Verdrucken von dünnen
Bedruckstoffen zunächst während der Kanalkorrespondenz zwischen Gummituchzylinder
GT und Gegendruckzylinder GO das Stellmittel 1 durch Druckluftbeaufschlagung des
Arbeitszylinders aktiviert, so daß die Kolbenstange 3 von Stellmittel 1 ausfährt. In Fig. 3
ist der ausgefahrene Zustand der Kolbenstange 3 von Stellmittel 1 ebenfalls prinzipiell
wiedergegeben. Über das koppelartig ausgebildete ternäre Glied 5 ist dabei der Hebel 6
von der Stellung gemäß Fig. 2 in die Stellung gemäß Fig. 3 verschwenkt worden, so daß
ebenfalls auch die Abrückwelle 7 und die beidseitig angebrachten Hebel 8 um einen
bestimmten Winkelbetrag verschwenkt worden sind. Über die in Fig. 3 nur teilweise
dargestellte Koppel 9 wurde das Exzenterlager gemäß Fig. 1 von der Stellung a in die
Stellung b verschwenkt, so daß der Gummituchzylinder GT, wie in der Fig. 3 oben
wiedergegeben, keinen Kontakt mehr zum Gegendruckzylinder GD aufweist.
Soll nun ausgehend von der Stellung gemäß Fig. 3 der Gummituchzylinder GT ebenfalls
vom Plattenzylinder PZ abgestellt werden, so erfolgt ein Aktivieren des Stellmittels 2
durch Druckluftbeaufschlagung des entsprechenden Arbeitszylinders, so daß die
Kolbenstange 4 von Stellmittel 2 von der ein- in die ausgefahrene Position gelangt (Fig. 4).
Über das koppelartig ausgebildete ternäre Glied 5 erfolgt nun ein Schwenken des ternären
Gliedes 5 um den Anlenkpunkt der Kolbenstange 3, so daß der mit der Abrückwelle 7
verbundene Hebel 6, ausgehend von der Stellung nach Fig. 3, um einen weiteren
Winkelbetrag in die Stellung nach Fig. 4 verschwenkt wird. Über die beidseitig an der
Abrückwelle 7 angebrachten Hebel 8 und die Koppeln 9 erfolgt dadurch ein Verschwenken
des in Fig. 1 dargestellten Exzenterlagers 10 von der Stellung b in die Stellung c. Der
Gummituchzylinder GT ist nun sowohl vom Gegendruckzylinder GD als auch vom
Plattenzylinder PZ abgestellt.
Zum Druck-An-Stellen, ausgehend von einer Stellung des Gummituchzylinders GT nach
Fig. 4, wird dazu in der zuvor beschriebenen Vorgehensweise umgekehrt vorgegangen.
Zunächst wird also durch Aktivieren des Stellmittels 2 dessen Kolbenstange 4 aus der
Stellung nach Fig. 4 eingefahren, woraufhin das Anstellen des Gummituchzylinders GT an
dem Plattenzylinder PZ erfolgt. Nach einer wählbaren Anzahl an Umdrehungen des
Gummituchzylinders GT erfolgt sodann das Schalten des Stellmittels 1, so daß die
Kolbenstange 3 aus der in der Fig. 3 wiedergegebenen Position in die eingefahrene
Position nach Fig. 2 bzw. Fig. 1 gelangt.
Anhand der Fig. 5 und 6 erfolgt nun die Erläuterung des Druck-An- sowie
Druck-Ab-Stellens bei einem Auftrag, bei dem dicke Bedruckstoffe verdruckt werden.
Durch Ansteuern des in Fig. 2 bis 6 nicht dargestellten Motors 13 wurde über die
Gewindespindel 14 die Druckbeistellung 11 in eine der Druckbedruckstoffstärke
entsprechende Position verfahren. Über das einerseits gestellfest angelenkte und ferner mit
dem Fußpunkt des Stellmittels 1 verbundene ternäre Glied 16 wurde das Stellmittel 1
sowie die in der unteren Totposition befindliche Kolbenstange 3 soweit hervorgefahren,
daß das ternäre Glied 5 in Fig. 5 etwa die gleiche Stellung einnimmt wie in Fig. 3, wobei in
dem dort beschriebenen Fall die Kolbenstange 3 sich in ihrer ausgefahrenen, d. h. in der
oberen Totpunktposition befindet. Beim Bedrucken vom Bedruckstoff, welcher stärker als
beispielsweise 0,5 mm ist, erfolgt wegen der entsprechend angestellten Druckbeistellung
11 kein Abstellen des Gummituchzylinders GT vom Gegendruckzylinder GD. Da das
Stellmittel 1 der Druckbeistellung 11 in Reihe nachgeschaltet ist, ergibt sich über die zuvor
beschriebene Anordnung, daß der Gummituchzylinder GT ab einer bestimmten
Bedruckstoffstärke keinerlei Kontakt mehr zur Oberfläche des Gegendruckzylinders GD
aufweist. Auf das Abstellen des Gummituchzylinders GT vom Gegendruckzylinder GD
kann somit bei Ausbleiben eines Bogens verzichtet werden. An dieser Stelle sei angemerkt,
daß bei größeren Bedruckstoffstärken wegen der Hintereinanderschaltung von Stellmittel 1
sowie Druckbeistellung 11 das Exzenterlager 10 gemäß Fig. 1 etwa in eine Stellung gemäß
b verschwenkt worden ist. Die Stellung a des Exzenterlagers 10 entspricht hierbei der
Druckbeistellung bei einer Bedruckstoffstärke von 0,0 mm.
Zum Abstellen des Gummituchzylinders GT vom Plattenzylinder PZ erfolgt nun,
ausgehend von der Stellung nach Fig. 5, das Ausfahren der Kolbenstange 4 von Stellmittel
2, so daß wie in Fig. 6 gezeigt ein Verschwenken des Hebels 6 und der Abrückwelle 7 über
das sich am Ende der Kolbenstange 3 abstützende ternäre Glied 5 erfolgt. Es erfolgt nun
ebenfalls ein Verschwenken des in Fig. 1 dargestellten Exzenterlagers 10 aus einer
Stellung, welche ungefahr der mit b gekennzeichneten Stellung entspricht, in die
Endstellung c (Fig. 1).
Zum Druck-An-Stellen wird bei großen Bedruckstoffstärken, ausgehend von der Stellung
gemäß Fig. 6, der Gummituchzylinder GT nach einer vorgegebenen Anzahl an
Umdrehungen des Gummituchzylinders GT durch Schalten des Stellmittels 2 wieder an
den Plattenzylinder PZ angestellt. Durch Einfahren der Kolbenstange 4 des Stellmittels 2
von der oberen in die untere Totpunkt-Position wird das Exzenterlager 10 gemäß Fig. 1
von der Endstellung c in eine der eingestellten Bedruckstoffstärke abhängigen Position
verschwenkt, welche etwa der mit b gekennzeichneten Stellung entspricht.
Durch das bei dickeren Bedruckstoffen einstufige Druck-An- und Ab-Stellen des
Gummituchzylinders GT gegenüber dem Plattenzylinder PZ wird erreicht, das ein
gegenüber der zweistufigen Druckschaltung ein kleinerer Schwenkweg des Exzenterlagers
10 (Fig. 1) ausgeführt werden muß. Die durch diesen kleinen Verschwenkweg, der gemäß
Fig. 1 sowie den zuvor gemachten Ausführungen etwa den Winkel b-c entspricht, wird
ein wesentlich kleinerer Drehmomentstoß in den Antriebszug der Druckwerke eingeleitet.
Da gerade das Druck-Ab-Stellen, ausgelöst durch fehlerhaft anliegende Bogen, bei hohen
Druckgeschwindigkeiten erfolgt, wird vermieden, daß die noch in der Maschine
befindlichen und noch zu bedruckenden Bogen aufgrund von Drehmomentstößen zu
Makulatur werden. Da gerade bei dicken Bedruckstoffen eine bestimmte Anzahl von
Makulaturbogen sich sehr kostenintensiv darstellt, ist hierin ein besonderer Vorteil der
erfindungsgemäßen Druck-Schaltung zu sehen.
Des weiteren erfolgt anhand der Fig. 7 die Beschreibung der Anwendung der
erfindungsgemäßen Druck-An- und -Ab-Stellung. Dargestellt sind die ersten vier
Druckwerke einer Bogenoffsetdruckmaschine mit den Plattenzylindern PZ den
Gummituchzylindern GT sowie den darunter angeordneten Gegendruckzylindern GD. Rein
symbolisch sind den einzelnen Gummituchzylindern GT Druckschaltungen DS zugeordnet,
welche die in der Fig. 1 wiedergegebenen Komponenten beinhalten. Dies sind hier
insbesondere die Druckbeistellungen 11 sowie die beiden Druckluft beaufschlagbaren
Stellmittel 1 und 2. Die Druckschaltungen sind von einer Steuerung S aus fernansteuerbar,
wobei die Motore 13 der Druckbeistellung 11 entsprechend über eine an dem Leitstand LS
der Druckmaschine eingegebene Bedruckstoffstärke verfahrbar sind. Die als doppelt
wirkende Pneumatikzylinder ausgebildeten Stellmittel 1 und 2 sind über in den Fig. 1-6
nicht dargestellte elektromagnetisch betätigbare Ventile von der Steuerung S aus
schaltbar.
Die Steuerung S steht ferner mit nicht dargestellten Bogenkontrollmitteln an der Anlage
der Druckmaschine in Wirkverbindung, um nach der Feststellung eines nicht korrekten
Bogens bzw. eines Fehlbogens folgerichtig in den einzelnen Druckwerken den Druck
abzustellen. Ebenfalls wird durch die Steuerung S daß folgerrichtige Druck-An-Stellen
nach Einlaufen eines ersten Bogens eingeleitet.
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß bei Bedruckstoffstärken, welche oberhalb eines
vorgegebenen Wertes liegen, zum Druckabstellen die Gummituchzylinder GT lediglich
vom Plattenzylinder PZ abgestellt werden. Das Gleiche gilt für das Anstellen des Druckes
beim Wiederanfahren nach einem Stopper. Bei Bedruckstoffstärken, welche über den
Leitstand LS eingegeben worden sind und welche unterhalb eines vorgegebenen Wertes
liegen, erfolgt das übliche zweistufige Druck-Ab- und Wiederanstellen, d. h. der
Gummituchzylinder GT wird zunächst vom Gegendruckzylinder GD und sodann vom
Plattenzylinder PZ abgestellt und in entsprechend umgekehrter Reihenfolge an diese
Zylinder wieder angestellt. Bei dem vorgegebenen Schwellenwert, über welchen zwischen
den ein- und zweistufigen Druck-An- und Druck-Ab-Stellung umgeschaltet wird, kann es
sich beispielsweise um 0,5 mm handeln.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird ab einer Bedruckstoffstärke von
beispielsweise 0,5 mm erst Druck-Ab gestellt, wenn der letzte Bogen das letzte Druckwerk
passiert hat. Dann erfolgt die Trennung des Farbwerkes und Abstellen der
Farbauftragwalzen um die Überfärbung des Plattenzylinders zu verhindern. Beim Anstellen
erfolgt Druck-An allen Werken gleichzeitig bevor der erste Bogen ins erste Druckwerk
läuft.
Bezugszeichenliste
1 Stellmittel
2 Stellmittel
3 Kolbenstange (Stellmittel 1)
4 Kolbenstange (Stellmittel 2)
5 ternäres Glied
6 Hebel
7 Abrückwelle
8 Hebel
9 Koppel
10 Exzenterlager
11 Druckbeistellung
12 Drehgelenk
13 Motor
14 Gewindespindel
15 Mutter
16 ternäres Glied
PZ Plattenzylinder
GT Gummituchzylinder
GD Gegendruckzylinder
DS Druckschaltung
S Steuerung
LS Leitstand
2 Stellmittel
3 Kolbenstange (Stellmittel 1)
4 Kolbenstange (Stellmittel 2)
5 ternäres Glied
6 Hebel
7 Abrückwelle
8 Hebel
9 Koppel
10 Exzenterlager
11 Druckbeistellung
12 Drehgelenk
13 Motor
14 Gewindespindel
15 Mutter
16 ternäres Glied
PZ Plattenzylinder
GT Gummituchzylinder
GD Gegendruckzylinder
DS Druckschaltung
S Steuerung
LS Leitstand
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Druck-An- und -Abstellung eines Gummituchzylinders im
Druckwerk einer Bogenoffsetdruckmaschine, bei welchen der Gummituchzylinder
beidseitig in verschwenkbaren Exzenterbuchsen gelagert ist und zum Verschwenken
der Exzenterlager zwei bei Druckmittelbeaufschlagung wirksam werdende Stellmittel
sowie eine separate Druckbeistellung vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckbeistellung (11) dem zur An- und Abstellung des Gummituchzylinders
(GT) bezüglich dem Gegendruckzylinder (GD) zugeordneten Stellmittel (1) in Reihe
geschaltet ist, und daß die beiden Stellmittel (1, 2) über ein ternäres Glied (5) auf die
Exzenterlager (10) wirken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckbeistellung (11) aus einem durch eine Gewindespindel (14) sowie
darauf aufgedrehter Mutter (15) gebildeten Schraubentrieb besteht, wobei an der
Mutter (15) ein um einen gestellfesten Punkt drehbar gelagertes ternäres Glied (16)
angelenkt ist und das Stellmittel (1) an einem weiteren Gelenkpunkt des ternären
Gliedes (16) abstützt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewindespindel (14) durch einen Motor (13) antreibbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellmittel (1, 2) als doppelt wirkende Pneumatikzylinder ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steuerung (S) vorgesehen ist, welche zum Schalten der Stellmittel (1, 2) mit
diesen in Wirkverbindung steht und über welche ein Betätigen des Stellmittels (1) zur
An- und Abstellung des Gummituchzylinders (GT) bezüglich dem
Gegendruckzylinder (GD) lediglich bei Bedruckstoffstärken unterhalb eines
vorgegebenen Wertes erfolgt.
6. Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung zur Druck-An- und -Abstellung eines
Gummituchzylinders im Druckwerk einer Bogenoffsetdruckmaschine, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1-5, wobei der Gummituchzylinder durch Ansteuern von
zwei unabhängig schaltbaren Stellmitteln bezüglich Gegendruck- sowie
Plattenzylinder an- und abgestellt wird und der Gummituchzylinder entsprechend der
Bedruckstoffstärke gegenüber dem Gegendruckzylinder eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb einer vorgegebenen und eingestellten Bedruckstoffstarke lediglich das
dem An- und Abstellen des Gummituchzylinders vom Plattenzylinder zugeordnete
Stellmittel angesteuert wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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