DE398877C - Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen

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DE398877C
DE398877C DEC26189D DEC0026189D DE398877C DE 398877 C DE398877 C DE 398877C DE C26189 D DEC26189 D DE C26189D DE C0026189 D DEC0026189 D DE C0026189D DE 398877 C DE398877 C DE 398877C
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DE
Germany
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zinc
dye
acetic acid
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product
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Expired
Application number
DEC26189D
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English (en)
Inventor
Dr Richard Herz
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Sanofi Aventis Deutschland GmbH
Original Assignee
Leopold Cassella et Cie GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B57/00Other synthetic dyes of known constitution

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen. Zusatz zum Patent 395692. In dem Patent 367346 ,ist beschrieben, daß sowohl die direkten Chlorschwefelderivate aromatischer Aminoverbindungen als auch die Umwandlungsprodukte, welche aus diesen Körpern durch die Einwirkung des Wassers entstehen, beim Behandeln mit verdünnten Alkalien (gegebenenfalls in Gegenwart eines geeigneten Reduktionsmittels) eine Aufspaltung ,des Ringes erleiden und hierbei ,glatt in o-Aminoarylmerkaptane übergehen. Hiermitist ein allgemein anwendbares, neues technisches Verfahren für die Herstellung dieser Körper gegeben. Es wurdegefunden, daß sich o-Aminoarylmerkaptane mit Chinonen und Halogenchinonen kondensieren und daß die hierbei entstehenden Küpenfarbstoffe identisch sind mit den Produkten des Patents 395692 bzw. des Zusatzpatents 396953 welche aus den. entsprechenden Stammsubstanzen hergestellt sind. Auch hier lassen sich die Chinone bzw. Halogenchinone sowohl mit einem Molekül als auch mit zwei -Molekülen desselben oder zwei Molekülen verschiedener .o-Ami.noarylmerkaptane vereinigen. Diese -Farbstoffe sind nach ihrer Bildungsweise aus den o-Aminoarylmerkaptanen als Thiazine von wahrscheinlich folgenden allgemeinen Formeln aufzufassen: wobei x = H öder Halogen und R bzw. R, - Aryl bedeutet und R - R, sein 'kann.
  • An anderen Orten (s. Patent 36o69o) ist darauf hingewiesen, daß bei .der Einwirkung des Chlorschwefels auf das aromatische Amin neben der eigentümlichen Ringbildung häufig eine Kernchlorierung eintritt. Die aus dem Einwirkungsprodukt von Chlorschwefel auf Anilin oder seinen Umsetzungsprodukten, bei denen z. B. solche Kernchlorierung erfolgt und Chloranil gewonnenen Farbstoffe (s. Beispiel 1 und 2) besitzen danach wahrscheinlich folgende Konstitution: Beispiel 1. a. Herstellung des o Aininothiophenols aus dem Einwirkungsprodukt von Chlorschwefel auf Anilin. (Näheres s. Patent 3673q.6.) 2.:1. kg des nach Patent 36o69o gewonnenen Ein-,v.irkungsprodukts von Chlorschwefel auf Anilin «-erden zunächst ein kaltes Wasser eingetragen und bis zur Vollendung der Umsetzung gerührt. Man fügt dann ungefähr 5o kg Natronlauge q.0° Be und vorteilhaft einige Kilo Natriumhydrosulfit zu und rührt zweckmäßig unter Luftabschluß bei gewöhnlicher oder schwach erhöhter Temperatur, bis die Aufspaltung zum o-Ainiinothiophenolderivat beendet ist. Dasselbe befindet sich (tann in Form seines Natronsalzes in Lösung. Zur Abscheidung desselben fügt man so lange Clilorzinklösuaig zu, als noch ein Niederschlag entsteht, säuert mit Essigsäure schwach an, filtriert und wäscht gut aus.
  • Man erhält so das Zinknierkaptid des p- Chlor-o-aminothiophendls in Form eines weißen, in Wasser nahezu unlöslichen Niederschlags. Dasselbe kann zur Darstellung des Küpenfarbstoffes unmittelbar weiterverarbeitet werden. Aus diesem Zinkmerkaptid läßt sich die zinkfreie Verbindung herstellen, durch Einrühren desselben in hochkonzentrierte Salzsäure. Das salzsaure Salz des p-Chlor-oaminothiophenols scheidet sich hierbei in Form eines weißen, kristallinischen Nieder-Schlags ab. Derselbe wird abgesaugt, mit Alkohol und Äther gewaschen und ,getrocknet. Eine Lösung der zinkfreien Verbindung gewinnt man durch Digerieren des Zinkinerkaptids mit Schwefelnatriumlösung. Das Zink scheidet sich hierbei als unlc',sliches Zinkstilfi(1 ab, es wird abfiltriert, das Filtrat enthält .das Natriumsalz des o Aminoth.iophenols @in reiner Form.
  • b. Herstellung des Farbstoffes.
  • Zur Darstellung des Küpenfarbstoffes werden 12 kg Chloranil mit der ungefähr fünfbis achtfachen Menge Eisessig zu einem feinen Brei verrieben, hierzu gibt man eine Aufschlämmung von io kg des wie oben beschrieben erhaltenen Zinkmerkaptids in der ungefähr zehnfachen Menge Eisessig und erwärmt das. Gemisch unter gutem Rühren und allmählich ansteigender Temperatur mehrere Stunden auf 8o bis i io° C.
  • Nach beendeter Reaktion läßt man erkalten, (las Reaktionsprodukt scheidet sich hierbei fast völlig in Form eines rotbraunen, kristallinischen Niederschlags aus, es wird abgesaugt, zunächst mit Eisessig, ,dann mit Waser Bewachen und .evtl. getrocknet. Der Farbstoff färbt Wolle in der Küpe rotbraun und ist in allen seinen Eigenschaften identisch mit dein im Beispiel i des Patents 395692 und Zusatzpatents 396953 beschriebenen Produkt.
  • Einen ganz ähnlichen Farbstoff erhält man, wenn .man in obigem Beispiel das Chloranil durch 9 kg Dichlorchinon oder 5,5 kg Benzochinon ersetzt und @im übrigen, wie oben angegeben ist, verfährt. Beispiel e. a. 12 kg Chloranil werden mit 6o kg Eisessig angerieben, hierzu gibt man eine Aufschlämmung von 2o kg des wie oben beschrie-1: en gewonnenen Zinkmerkaptids und 8 kg entwässertes Natriumacetat in ungefähr i5o kg Eisessig und erhitzt das Ganze mehrere Stunden lang unter stetem Rühren auf 8o bis i io° C. Der Farbstoff scheidet sich in der Wärme als dunkelblau ,gefärbtes, kristallinisches Pulver ab, es wird heiß abgesaugt und zur Reinigung nochmals mit Eisessig oder Alkohol ausgekocht.
  • b. 12 kg Choranil werden mit i5o kg Eisessig angerieben, hierzu gibt man 2o kg des wie oben beschrieben aus dem Zinkmerkaptid hergestellten salzsauren Salzes der neuen Verbindung und 2q. kg wasserfreies N atriumacetat und erhitzt das Gemisch unter gutem Rühren mehrere Stunden lang bis nahe zum Sieden. Der in der Wärme ausgeschiedene Farbstoff wird heiß abgesaugt und, wie unter a angegeben ist, gereinigt.
  • Am reinsten und in bester Ausbeute erhält man den Farbstoff, wenn man wie folgt verfährt: c. 15 kg des nach Beispiel i dieser Erfindung erhaltenen Farbstoffes werden mit ungefähr ioo 1 Alkohol angerührt; hierzu gibt man eine alkoholische Lösung .des aus io kg Zinkmerkaptid durch Digerieren mit Schwefelnatrium wie oben beschrieben zinkfrei gemachten Natriumsalzes des p-Chlor-,o-aminothiophenols und kocht das Ganze unter Rühren 4 bis 6 Stunden am Rüchflußkühler. Es ist vorteilhaft, dem Reaktionsgemisch hierbei 4 kg wasserfreies, essigsaures Natron -zuzusetzen.
  • Das rotbraune Kondensationsprodukt wandelt sich hierbei allmählich in den violettblauen bis tiefblau gefärbten Farbstoff aus einem Molekül Choranil und zwei Molekülen p-Clilor-o-am.inothiophenol tun. Man filtriert heiß, wäscht mit heißem Alkohol-bis zum farblosen Ablauf und trocknet.
  • Der nach a, b und c erhaltene. Farbstoff ist in allen seinen Eigenschaften identisch mit dem in Beispiel 3 des Patents 395692 beschriebenen Produkt aus einem Molekül Chlorandl und zwei Molekülen Einwirkungsprodukt von Chlorschwefel ,auf Anilin. Seine Lösung in Schwefelsäure ist wie diese reinb.lau ,gefärbt und die aus .der Hydrosulfitküpe auf Wolle erzeugten violettbraunen Färbungen sind wasch-, walk- und lichtecht.
  • . Beispiel 3.
  • a. Herstellung des 2-Amino-i-thionaphtbols. 2.4 kg des nach dem Patent 36o69o erhaltenen Einwirkungsproduktes von Chlorschwefel auf salzsaures l-Naphthylamin werden in die ungefähr zwanzigfache Menge Eiswasser eingetragen und so lange ;gerührt, bis .das Umsetzungspro.dukt in Form von weißen Kristallblättchen. völlig .abgeschieden ist. Dasselbe wird abgesaugt, neutral gewaschen und hierauf mit Spiritus zu ,einem feinen Brei angerührt. Diese Aufschlämmung wird in verdünnte Natronlauge (enthaltend 401,2g Natronlauge 40° Be), welcher 6 bis 8 kg Natriumhydrosulfit zugefügt sind, eingerührt und einige Zeit bei 3o bis 5o° C gerührt.
  • Sobald völlige Lösung erfolgt ist, fällt man durch Chlorzinklösung das in Wasser nahezu unlösliche Zinkmerkapid des 2-Aminoi-thionaphthols aus. Es wird mit Essigsäure angesäuert und filtriert: Beim Einträgen des so gewonnenen Zinksalzes in konzentrierte Salzsäure scheidet sich das salzsaure Salz des 2-Amino-i-thionaphthols als kristallinisches, weißes Pulver zinkfrei ab; dasselbe wird abgesaugt, mit Alkohol gewaschen und getrocknet.
  • 5>5 kg Benzochinon oder 12 kg Chloranil werden mit der zehnfachen Menge Eisessig angeschlämmt, hierzu gibt man eine Aufschlämmung von io,5 kg des wie oben beschrieben ,gewonnenen salzsauren Salzes der neuen Verbindung in der ungefähr fünffachen Menge Eisessig, fügt 12,5 kg entwässertes Natriumacetat zu und erhitzt das Gemisch längere Zeit unter gutem Rühren auf ioo bis iio° C. Das Kondensationsprodukt beginnt bereits ün der Wärme .sich als dunkelgefärbtes Pulver auszuscheiden. Nach dein Erkalten wird abgesaugt :und mit Wasser gewaschen und getrocknet.
  • Um -den Farbstoff in leicht verküpbarer Form zu erhalten, wird er in kalter konzentrierter Schwefelsäure gelöst und durch Ausgießen auf Eis in Form blauer Flocken wieder ausgefällt.
  • Alkalisches Hydrosulfit löst den so gewonnenen Farbstoff zu einer ;gelborangen Küpe, Wolle wird hieraus in grüngrauen bis schwarzen Tönen angefärbt. Nachchromieren erhöht noch die Farbtiefe und die .Echtheit. Der Farbstoff ist identisch mit ,dem in Beispiel 2 des Patents 395692 beschriebenen Produkt. Beispiel 4. I2 kg Chloranil, :2i kg salzsaures Salz des nach vorigem Beispiel gewonnenen 2-Aminoi-thionaphthols, 28 kg entwässertes Acetat werden mit ungefähr Zoo kg Eisessig angerührt und das Gemisch mehrere Stunden auf ioo bis iio° ,erhitzt. Der in, der Wärme ausgeschiedene Farbstoff wind .abgesaugt und getrocknet. Er ist in dieser Form ri=n alkalischem Hydrosulfit nur spärlich löslich; er wird daher in die ungefähr fünf- bis zehnfache Menge Chlorsulfonsäure eingerührt und so lange erwärmt, bis eine Probe in Wasser nicht mehr einen reinbl.auen, sondern .einen grünblauen Niederschlag ergibt. Wahrscheinlich tritt Sulfierung ein, man gießt das Ganze auf Eis, filtriert und wäscht neutral. Die so gewonnene Paste löst sich @in alkalischem Hydrosulfit zu einer gelben Küpe, aus der Wolle graublau bis tiefblau angefärbt wird. Chromieren auf der Faser vertieft ,die Nuance und erhöht die Echtheit der Färbungen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen nach. Patent 395692, darin bestehend, @daß o-Aminoarylmerkaptane, insbesondere die aus den Chlorschwefelderivaten aromatischer Aminoverbindungen des Patents 36o69o oder den Umsetzungspröduktenderselben mit Wasser durch die Einwirkung von Alkalien gebildeten Vertreter dieser Körperklasse, mit Chinonen oder Halogenchinonen kondensiert werden.
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