-
Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthracenreihe Es wurde
gefunden, daß man neue Farbstoffe der Anthracenreihe erhält, wenn man Aceanthrenone,
wie sie beispielsweise nach der Patentschrift 547 644 hergestellt werden können,
mit Isatinen einschließlich deren Homologen, Analogen und Substitutionsprodukte
im alkalischen Medium kondensiert und diese Kondensationsprodukte, denen die allgemeine
Formel zukommt:
worin R den Rest eines aromatischen Kohlenwasserstoffes bedeutet, mit Ätzalkafien
in der Wärme behandelt. Über die Konstitution dieser neuen Produkte können noch
keine Angaben gemacht werden. Es sind grüne Farbstoffe, welche die pflanzliche Faser,
wie Baumwolle, Kunstseide usw., unter den üblichen Bedingungen substantiv färben
und sich durch große Klarheit des erzielten grünen Farbtones .auszeichnen.
-
Beispiele z. 16 Gewichtsteile Isatin, 22 Gewichtsteile Aceanthrenon
werden in 6oo Raumteilen Alkohol verrührt. Darauf werden 6o Raumteile Natronlauge
von 40° Be zugefügt, und . das Ganze wird etwa 24 Stunden am Rückflußkühler zum
Sieden erhitzt. Nach dieser Zeit ist eine dunkelbrauneLösung entstanden. Zur Isolierung
des Umsetzungsproduktes wird mit- Wasser reichlich verdünnt, von einer geringen
Menge unlöslichen Nebenproduktes abfiltriert und in der Siedehitze mit Mineralsäure
versetzt. Das Kondensationsprodukt fällt als rotbrauner flockiger Niederschlag aus,
es wird abgesaugt und mit heißem Wasser ausgewaschen. Nach dem Trocknen erhält man
ein rotbraunes Pulver, das sich beim Erhitzen bei etwa 2oo° dunkel färbt, sintert
und schließlich unter Zersetzung
schmilzt. Die Lösungsfarbe in konzentrierter
Schwefelsäure ist rötlichgelb. In verdünnten Alkalien und Alkalicarbonatlösungen
löst sich das Produkt mit gelber Farbe. Die alkalischen Lösungen zeigen' eine schlväeh
grünliche Fluoreszenz. Durch Umkristallisieren aus Eisessig kann die Verbindung
gereinigt werden.
-
2. 12 Gewichtsteile 5, 7-Dichlorisatin werden in 300 Raumteilen
Äthylalkohol mit 35 Raumteilen Natronlauge von 4o° Be unter Erwärmen in Lösung gebracht.
Alsdann werden i i Gewichtsteile Aceanthrenon hinzugegeben, und nun wird etwa 24
Stunden unter Rühren am Rückfluß zum Sieden erhitzt. Die entstandene dunkelbraune
Lösung wird mit reichlichen Mengen Wasser verdünnt, filtriert und in der Siedehitze
angesäuert. Das als flockiger bräunlicher Niedtrschlag abgeschiedene Rohprodukt
wird abgesaugt und mit heißem Wasser neutral gewaschen. Zur Reinigung wird am besten
das Natriumsalz durch Lösen des Rohproduktes in heißer verdünnter Natriumcarbonätlösung
dargestellt. Beim Abkühlen der Maßgelben Lösung kristallisiert das Natriumsalz in
spitzen, dünnen, hellgelben Kristallblättchen aus.
-
3. In eine Schmelze von i 5o Gewichtsteilen Ätzkali und i2o Gewichtsteilen
Äthylalkohol werden bei etwa iio bis 12o° 15 Gewichtsteile des Kondensationsproduktes
von Aceanthrenon und Isatin (gemäß Beispiel i)
eingetragen. Die Schmelze nimmt bald eine grüne Färbung an. Die Temperatur wird
allmählich gesteigert und bei i5o bis i60° einige Zeit gehalten und schließlich
bis auf i8o bis 2oo° gebracht. Das Reaktionsprodukt scheidet sich nach und nach
als dunkelgrüne, auf dem geschmolzenen Ätzalkali . schwimmende Masse ab. Sobald
eine #tufgearbeitete Probe der Schmelze in konzentrier-. ter Schwefelsäure sich
mit grünlicher Farbe löst, wird das Reaktionsprodukt von dem Alkali abgetrennt,
in Wasser gelöst, die dunkelgrüne Lösung filtriert, aufgekocht und in der Siedebitze
mit gesättigter Kochsalzlösung der Farbstoff als Na-Salz gefällt. Er stellt einen
dunkelgrünen Niederschlag dar,. der sich in Wasser mit klarer grüner Farbe löst;
die Lösungsfarbe in konzentrierter Schwefelsäure ist grünlich. Baumwolle und Kunstseide
wird aus der wäßrigen Lösung nach den gebräuchlichen Färbevorschriften in sehr klaren
grünen Farbtönen substantiv gefärbt.
-
4. io Gewichtsteile des Kondensationsproduktes von Aceanthrenon und
5, 7-Dichlorisatin (gemäß Beispiel 2)
werden bei etwa i2o° in eine Schmelze .von ioo Gewichtsteilen Ätzkali und 8o Gewichtsteilen
Äthylalkohol eingetragen, die Temperatur wird dann auf etwa i8o bis. igo° gesteigert
und dort gehalten, bis keine weitere Farbvertiefung mehr zu bemerken ist. Zur Gewinnung
des Farbstoffes wird die Schmelze in Wasser gelöst, die dunkelgrüne Lösung
aufgekocht,
filtriert und der Farbstoff a_usgesalzen. Er scheidet sich in dunkelgrünen Flocken
ab, wird abfiltriert und mit heißer verdünnter Kochsalzlösung gewaschen. Getrocknet
stellt-der Farbstoff ein dunkelgrünes Pulver dar, das sich in Wasser mit grüner
Farbe löst und Baumwolle und Kunstseide in klaren grünen Tönen substantiv färbt.
-
In gleicher Weise verhalten sich die Kondensationsprodukte von Aceanthrenon
mit Chlor-, Bromisatinen, Halogenalkylisatinen und solchen mehrkernigen Kohlenwasserstoffe.
-
5. Wird das Isatin im Beispiel i durch das 6-Methylisatin ersetzt,
so entsteht ein entsprechendes Kondensationsprodukt. Es fällt beim Ansäuern aus
der gelben, alkalischen Lösung in rotbraunen Flocken aus und stellt, aus Eisessig
umkristallisiert, ein dunkelrotes Pulver dar, das oberhalb aoo` C unter Dunkelfärbung
sintert und sich bei etwa 2a5° zersetzt. ioo Gewichtsteile Ätzkali werden mit einem
Überschuß an Äthylalkohol unter Rückfluß erhitzt,- bis eine klare Lösung entstanden
ist. Dann werden io Gewichtsteile des Kondensationsproduktes aus Aceanthrenon und
6-Methylisatin eingetragen, wobei zunächst eine gelbe, grünlich fluoreszierende
Lösung entsteht. Am absteigenden Kühler wird weiter erhitzt und die Temperatur langsam
auf etwa aoo° gesteigert. Die Schmelze nimmt langsam eine dunkelgrüne Farbe an,
und schließlich scheidet sich der gebildete Farbstoff als dunkelgrüne Masse auf
dem Ätzkali ab. Er wird vom Alkali abgetrennt, in Wasser gelöst und aus der grünen
Lösung durch Natriumchlorid abgeschieden. In seinen Eigenschaften ähnelt der Farbstoff
sehr dem nach Beispiel i erhaltenen. Er färbt Baumwolle nach den gebräuchlichen
Färbemethoden aus der wäßrigen Lösung in sehr klaren grünen Tönen substantiv an.