DE3921868A1 - Kaemmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung richtet sich auf eine Kämmaschine umfas
send eine rotierende Kämmwalze mit einem Kämmsegment,
eine Zuführeinrichtung für ein Band zu kämmender Fa
sern, eine im Bereich des Kämmsegments angeordnete,
sich koordiniert mit der Vorbeibewegung des Kämmseg
ments öffnende und schließende, das Faserband während
des Kämmens durch das Kämmsegment festhaltende Zangen
anordnung sowie eine das gekämmte Faserband abtrans
portierende Abzugseinrichtung.
Derartige Kämmaschinen dienen dazu, Baumwollfasern
oder Wollfasern von darin enthaltenen natürlichen Ver
unreinigungen zu befreien und die Fasern des Faserban
des zu parallelisieren. Zu diesem Zweck wird ein vor
bereitetes Faserband zwischen den Backen der Zangenan
ordnung derart verklemmt, daß eine bestimmte Teillänge
der Fasern an der Vorderseite der Backen als sogenann
ter Faserbart übersteht. Mittels des mit einer Nadel
oder Zahngarnitur besetzten Kämmsegmentes der Kämmwal
ze wird dieser Faserbart gekämmt und damit gereinigt.
Die Abzugseinrichtung besteht in der Regel aus zwei
gegensinnig rotierenden Walzen, welche den gekämmten
Faserbart erfassen und weitertransportieren.
Um die teilweise gereinigten Fasern mit den Walzen der
Abzugseinrichtung aus den Backen der Zangeneinheit ab
ziehen zu können, muß sich entweder die relativ schwe
re Abzugseinrichtung linear oder in einem Kreisbogen
abschnitt zu dem zwischen den Backen der Zangenanord
nung gehaltenen Faserbart bewegen, oder umgekehrt muß
die Zangenanordnung auf die stationären Abzugswalzen
zubewegt werden. Dies führt bei den üblicherweise er
forderlichen 200 bis 350 Kammspielen pro Minute ange
sichts der großen bewegten Massen zu einer hohen dyna
mischen Unruhe der gesamten Kämmaschine und begrenzt
deren Arbeitsgeschwindigkeit.
Darüber hinaus besteht bei herkömmlichen Kämmaschinen
das Problem, daß wenn die gekämmten Fasern durch die
sich gegenläufig drehenden Abzugswalzen abgezogen wer
den, bis zu 50% der Faserlänge nicht durch den Kreis
kamm gereinigt wurde, weil sie während des Kämmprozes
ses, also beim Passieren des Kämmsegments, zwischen
den Backen der Zangenanordnung verklemmt war oder
sich in Transportrichtung gesehen hinter den Backen
befand. Um auch diesen Teil der Fasern so gut wie
möglich zu reinigen, werden herkömmlicherweise diese
Fasern durch einen vor den Abzugswalzen angeordneten
Fixkamm gezogen. Ein solcher aus einer oder allenfalls
zwei Nadelreihen bestehender Fixkamm kann aber natur
gemäß nicht die Reinigungswirkung eines mit tausenden
von Spitzen besetzten Kammsegments aufweisen.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, einerseits durch eine Verminderung der während
des Kämmvorgangs bewegten Massen die dynamischen Bela
stungen zu reduzieren und andererseits dafür zu sor
gen, daß der Teil des Faserbandes, der bisher durch
den Fixkamm nur unzureichend gekämmt wurde, ebenfalls
einer intensiven Reinigung durch den Kreiskamm unter
zogen wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
zwischen der Zangenanordnung und der Abzugseinrichtung
koordiniert mit der Drehbewegung des Kämmsegments hin
und herbewegbare Transferzangenanordnung, welche nach
dem Passieren des Kämmsegments und dem Kämmen des vor
stehenden Faserbandes und dem Öffnen der Zangenanord
nung das gekämmte Faserband erfaßt und derart hält,
daß beim nächsten Passieren des Kämmsegments nun der
in Transportrichtung gesehen rückwärtige Teil des Fa
serbandes durch das Kämmsegment gekämmt wird, und das
Faserband dann an die Abzugseinrichtung weitergibt.
Eine derartige Transferzangenanordnung kann wesentlich
leichter ausgebildet werden, als die herkömmlicherwei
se bewegte Zangenanordnung. So kann deren Gewicht etwa
nur ein Zehntel einer solchen herkömmlichen Zangenan
ordnung betragen. Die Transferzange übernimmt also
eine Übertragungsfunktion für den gekämmten Teil des
Faserbandes von der herkömmlichen Zangenanordnung zu
den herkömmlichen Abzugswalzen, was dazu führt, daß
diese beiden Anordnungen selbst ortsfest ausgebildet
werden können und die dynamischen Probleme bei der Be
schleunigung und dem Abbremsen dieser relativ hohen
Massen vermieden werden. Vor allem aber wird durch die
erfindungsgemäße Ausgestaltung erreicht, daß die Kämm
qualität ganz erheblich verbessert wird, weil der bis
her nicht gekämmte Teil des Faserbandes nun auch durch
den rotierenden Kreiskamm gekämmt wird, dessen Kämm
wirkung natürlich erheblich besser ist als diejenige
der herkömmlicherweise verwendeten, ortsfesten Fixkäm
me. Dabei ist für die Realisierung dieser zusätzlichen
Kämmwirkung kein zusätzliches Kammsegment oder eine
sonstige Kämmeinrichtung erforderlich, sondern ein und
dasselbe Kämmsegment wird lediglich über einen größe
ren Teil seiner Umlaufbahn genutzt, indem es bei jedem
Umlauf zunächst den in Transportrichtung gesehenen
vorderen Teil des Faserbandes und unmittelbar an
schließend den rückwärtigen Teil des Faserbandes
kämmt, dessen Vorderseite beim vorhergehenden Passie
ren des Kämmsegmentes gekämmt wurde.
Die Transferzangenanordnung kann linear beweglich ge
lagert sein. Vorzugsweise ist sie zwischen der Zangen
anordnung und der Abzugseinrichtung schwenkbar gela
gert. Dabei kann die Öffnungs- und Schließbewegung der
Backen der Transferzangenanordnung von deren Schwenk
bewegung abgeleitet sein. Die Schwenkbewegung kann
ihrerseits wieder von der Drehbewegung des Kämmseg
ments abgeleitet werden.
Hierdurch sind für die Bewegung der Transferzangenan
ordnung und deren Öffnungsbewegung keine gesonderten
Antriebsmechanismen erforderlich und es ist auf mecha
nische Weise eine Bewegungskoordination mit der Dreh
bewegung des Kämmsegments gewährleistet.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform ist vorgese
hen, daß in einer ersten Backe der Transferzangenan
ordnung wenigstens eine vorstehende Nadelreihe ange
ordnet ist, welche in eine Ausnehmung der jeweils an
deren Backe beim Schließen der Zangenanordnung ein
greift. Hierdurch wird eine Parallelisierungswirkung
und eine nochmalige Kämmwirkung nach Art eines Fixkam
mes beim Herausziehen des Faserbandes durch die Ab
zugswalzen erreicht.
Dabei ist günstigerweise vorgesehen, daß die Backen
der Transferzangenanordnung im Querschnitt nasenförmi
ge Vorsprünge aufweisen, an welchen die eigentliche
Haltekante ausgebildet ist.
Bei einer alternative Ausführungsform ist vorgesehen,
daß die Transferzangenanordnung zwei aneinander anlie
gende, gegensinnig angetriebene Transportwalzen um
faßt, wobei die Öffnungsbewegung der Transferzangenan
ordnung durch den Transportzustand der Walzen und die
Schließbewegung durch den Schließzustand der Walzen
realisiert wird.
Günstigerweise sind die Walzen durch Federanordnungen
gegeneinander federnd angedrückt, um im Augenblick des
Kämmens des rückwärtigen Teils des Faserbandes eine
hinreichende Haltewirkung zu erzielen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Aus
führungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung nä
her beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 bis 4 eine schematische, teilweise geschnittene
Seitenansicht von Zangenanordnung, Trans
ferzangenanordnung, Abführeinrichtung und
Kreiskamm ohne die jeweiligen Antriebs
elemente in verschiedenen Arbeitsphasen,
Fig. 5 einen Schnitt durch die Backen der Transferzan
genanordnung,
Fig. 6 einen gegenüber Fig. 5 um 90° gedrehten Schnitt,
Fig. 7 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungs
form der Transferzangenanordnung und
Fig. 8 einen gegenüber der Darstellung in Fig. 7 um
90° gedrehten Schnitt.
Kämmaschinen der in Betracht stehenden Art sind z. B.
aus der DE-OS 28 45 245 und den dortgenannten Veröf
fentlichungen bekannt. Die erfindungsgemäße, nachfol
gend beschriebene Kämmaschine unterscheidet sich hier
von jedoch wesentlich dadurch, daß sowohl die Zangen
anordnung 1 als auch die Abzugseinrichtung 2 stationär
angeordnet sind.
Eine erfindungsgemäße Kämmaschine umfaßt also eine
Zangenanordnung 1 mit einer feststehenden Unterzange 3
und einer um einen Schwenklagerpunkt 4 schwenkbar an
geordneten Oberzange 5.
Unterhalb der Zangenanordnung 1 ist ein Kreiskamm 6
umfassend eine Kämmwalze 7 und ein an dieser angeord
netes Kämmsegment 8 vorgesehen, wobei der Kreiskamm 6
um eine Drehachse 9 drehangetrieben ist. Das Kämmseg
ment 8 ist mit einer Garnitur, im Ausführungsbeispiel
einer Sägezahngarnitur 10 versehen.
Der Zangenanordnung 1 wird ein Faserband 11 aus zu
kämmenden Fasern in an sich bekannter Weise durch eine
im einzelnen nicht dargestellte Zuführeinrichtung zu
geführt. Die Abführeinrichtung 2 umfaßt zwei Abzugs
walzen 12, welche in Richtung der Pfeile 13 in entge
gengesetzte Richtung drehangetrieben sind.
Zwischen der Zangenanordnung 1 und der Abzugseinrich
tung 2 ist eine Transferzangenanordnung 14 vorgesehen,
welche um eine Schwenklagerachse 15 an einer Welle 16
schwenkbar gelagert ist.
Die Transferzangenanordnung umfaßt einen oberen Backen
17 und einen unteren Backen 18, wobei in dem oberen
Backen 17 eine Nadelreihe 19 befestigt ist, deren Na
delspitzen 20 in eine Ausnehmung 21 an dem Backen 18
eingreifen. Die in der Zeichnung dargestellte Kämm
maschine arbeitet in an sich bekannter Weise so, daß
die Zangenanordnung 1 schließt und das Faserband 11
festhält und dabei einen zu kämmenden Faserbart 22
vorstehen läßt, wenn das Kämmsegment 8 mit der Gar
nitur 10 passiert, so daß der Faserbart 22 gekämmt
wird. Anschließend öffnet die Zangenanordnung 1 und
das gekämmte Faserband bzw. der vorstehende Faserbart
22 können weitertransportiert werden.
Die Besonderheit bei der erfindungsgemäßen Ausgestal
tung liegt in der danach vorgesehenen Transferzangen
anordnung 14.
Die Arbeitsweise dieser Transferzangenanordnung 14
wird aus dem Vergleich der Fig. 1 bis 4 deutlich.
In Fig. 1 ist eine Bewegungsphase dargestellt, in wel
cher das in Richtung des Pfeils 23 sich drehende Kämm
segment 8 den Faserbart 22 passiert und gekämmt hat.
Die Zangenanordnung 14 hat hierauf mit den Backen 17
und 18 den Faserbart 22 erfaßt und führt um die
Schwenkachse 15 eine Schwenkbewegung in Richtung des
Pfeils 24 aus. In dieser Position steht der bereits
gekämmte Faserbart 22, wie in Fig. 2 dargestellt,
nach oben, während der nicht gekämmte Teil des Faser
bartes 22a, der zuvor von der Zangenanordnung 1 gehal
ten wurde, nun nach unten in den Bewegungsweg der Gar
nitur 10 des Kämmsegments 8 ragt. Wenn dementsprechend
das Kämmsegment 8 nun passiert, wird zunächst der
nachgeschobene, von der Zangenanordnung 1 zwischen
Oberzange 5 und Oberzange 3 festgehaltene neue Faser
bart 22b gekämmt und unmittelbar anschließend der un
gekämmte Teil 22a des vorher gekämmten Faserbandab
schnitts.
Wie aus Fig. 3 deutlich wird, bewegt sich dann die
Transferzangenanordnung 14 in Richtung des Pfeils 25
noch ein Stück weiter um die Schwenkachse 15, so daß
der Faserbart 22 von den Abzugswalzen 12 erfaßt werden
und abgezogen werden kann. Um ein Abziehen des Faser
bartes 22 zu ermöglichen, öffnet die Transferzangenan
ordnung 14, d. h. die in Fig. 3 untere Backe 18 ent
fernt sich von der oberen Backe 17.
Anschließend schwingt die Zangenanordnung 14, wie in
Fig. 4 dargestellt, in Richtung des Pfeils 26 um die
Schwenkachse 15 im geöffneten Zustand zurück und er
faßt den Faserbart 22b, welcher noch zwischen Unter
zange 3 und Oberzange 5 der Zangenanordnung 1 gehalten
wird, welche anschließend öffnet, so daß sich das
Kämmspiel mit der in Fig. 1 dargestellten Position
wiederholt.
In Fig. 5 und 6 sind die Backen 17, 18 der Transfer
zangenanordnung 14 näher dargestellt. Bei dieser Aus
führungsform sind in der oberen Backe 17a zwei Nadel
reihen 19 vorgesehen, welche im Schließzustand in kor
respondierende Ausnehmungen 20 eingreifen. Die Backen
17, 18 weisen nasenartige Vorsprünge 27, 28 auf, zwi
schen welchen eine Haltekante für das Faserband ausge
bildet ist. Eine in einer Ausnehmung 29 angeordnete
Schraubenfeder 30 drückt die Backen 17, 18 auseinander
und sorgt so für die Öffnungsbewegung. Die Schließbe
wegung wird über einen nicht dargestellten Nockenan
trieb von der Schwenkbewegung abgeleitet.
In Fig. 7 und 8 ist eine abgewandelte Ausführungsform
der Backen der Transferanordnung 14 dargestellt. Die
Backen sind bei dieser Ausführungsform durch Rollen 31
gebildet, welche in Richtung der Pfeile 32 in entge
gengesetzte Richtung drehantreibbar sind. In Fig. 8
ist dargestellt, wie die Rollen 31 in Lagerteilen 33
über Lagerabschnitt 34 gelagert sind. Die Antriebsbe
wegung der Walzen 31 ist so gesteuert, daß sie still
stehen, wenn zwischen ihnen ein Faserband festgehalten
werden soll entsprechend dem Schließzustand der Backen
17, 18, wohingegen sie in Richtung der Pfeile 32 dreh
angetrieben sind, wenn die Zangenanordnung 14 einen
"geöffneten" Zustand einnehmen soll, wobei dann der
zwischen den Rollen 31 befindliche Teil des Faserban
des weitertransportiert wird.
Claims (7)
1. Kämmaschine umfassend eine rotierende Kämmwalze mit
einem Kämmsegment, eine Zuführeinrichtung für ein Band
zu kämmender Fasern, eine im Bereich des Kämmsegments
angeordnete, sich koordiniert mit der Vorbeibewegung
des Kämmsegments öffnende und schließende, das Faser
band während des Kämmens durch das Kämmsegment fest
haltende Zangenanordnung sowie eine das gekämmte Fa
serband abtransportierende Abzugseinrichtung, gekenn
zeichnet durch eine zwischen der Zangenanordnung (1)
und der Abzugseinrichtung (2) koordiniert mit der
Drehbewegung des Kämmsegments (8) hin- und herbewegba
re Transferzangenanordnung (14), welche nach dem Pas
sieren des Kämmsegments (8) und dem Kämmen des vorste
henden Faserbandes (22) und dem Öffnen der Zangenan
ordnung (1) das gekämmte Faserband (22) erfaßt und
derart hält, daß beim nächsten Passieren des Kämmseg
ments (8) nun der in Transportrichtung gesehen rück
wärtige Teil des Faserbandes (22a) durch das Kämmseg
ment (8) gekämmt wird, und das Faserband (22) dann an
die Abzugseinrichtung (2) weitergibt.
2. Kämmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Transferzangenanordnung (14) zwischen der
Zangenanordnung (1) und der Abzugseinrichtung (2)
schwenkbar gelagert ist.
3. Kämmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Öffnungs- und Schließbewegung der Backen
(17, 18) der Transferzangenanordnung (14) von deren
Schwenkbewegung abgeleitet ist.
4. Kämmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Schwenkbewegung der Transferzangenanord
nung (14) von der Drehbewegung des Kämmsegments (8)
abgeleitet ist.
5. Kämmwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Backen der Transferzangenanordnung
(14) wenigstens eine vorstehende Nadelreihe (15) ange
ordnet ist, welche in eine Ausnehmung (20) der jeweils
anderen Backe (18) beim Schließen der Zangenanordnung
(14) eingreift.
6. Kämmwalze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Backen (17, 18) der Transferzangenanordnung
(14) im Querschnitt nasenförmige Vorsprünge (27, 28)
aufweisen, an welchen die eigentliche Haltekante
ausgebildet ist.
7. Kämmwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Transferzangenanordnung (14) zwei aneinander
anliegende, gegensinnig angetriebene Transportwalzen
(31) umfaßt, wobei die Öffnungsbewegung der Transfer
zangenanordnung (14) durch den Transportzustand der
Walzen (31) und die Schließbewegung durch den Schließ
zustand der Walzen (31) realisiert wird.
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