DE38430C

DE38430C - Schraubenbremse mit Schwungmassenwirkung für Hebezeuge

Info

Publication number: DE38430C
Application number: DENDAT38430D
Authority: DE
Original assignee: E. V. V. de P. DESDROUITS in Paris, 48 Rue de Bondy
Anticipated expiration: 1906-05-06

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3B: Hebezeuge.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. Mai 1886 ab.

Vorliegende Erfindung hat eine neue Bremsvorrichtung zum Gegenstande, welche bei Hebewinden, Haspeln u. dergl. Hebeapparaten Verwendung finden kann.

Auf die Verlängerung der Antriebswelle oder eine beliebige Zwischenwelle des Hebezeuges ist eine schwere Masse B, Fig. 1, aufgesetzt, welche eine auf einem steilen Schraubengewinde sitzende Schraubenmutter bildet und, gleichsam als Schwungrad dienend, sich gegen den festliegenden Ständer H anlegen kann. Die in der Mutter liegenden Federn cc dienen dazu, im Ruhezustande die als Schwungrad dienende Masse in der mittleren Stellung zu halten.

Dreht sich der Hebeapparat mit gleichmäfsiger Geschwindigkeit, so dreht sich mit ersterem das Schwungrad, ohne sich nach rechts oder links hin auf der Schraube zu verschieben. Tritt in der motorischen oder widerstehenden Kraft eine Veränderung dadurch ein, dafs die Kurbeln freigelassen werden oder dafs die den Hebeapparat Bedienenden von der Kurbel mitgenommen werden, so verringert sich die Bewegung des Schwungrades B infolge des Beharrungsvermögens gegen die Winkelgeschwindigkeit der Welle., infolge dessen sich das Schwungrad gegen den Stan-, der anlegt und den Hebeapparat selbstthätig bremst.

Erfafst man dann die Kurbeln wieder oder verzögert man in einer beliebigen Weise die Bewegung der an ihrem Ende mit Schraubengewinde besetzten Welle, so tritt die entgegengesetzte Wirkung insofern ein, als das Schwungrad in seine Anfangsstellung zurückkehrt.

Fig. 2 zeigt eine' Abänderung dieser Sicherheitsvorrichtung , nach welcher die Bremsscheibe α mit kegelstumpfartiger Umfläche versehen ist, auf welcher sich der entsprechend geformte Theil der Scheibe b befindet.

Ein an dieser Scheibe b sitzender Handhebel / ermöglicht eine Verstellung der ersteren auf der Schraube W₁ welche an dem Bügel xy befestigt ist. Durch entsprechende Einstellung des Handhebels / greifen die beiden Scheiben zusammen und wird, wenn die Bewegung in einer dem Losschrauben entsprechenden Richtung erfolgt, Scheibe α von der Auflagerfläche am Ständer entfernt werden.

Scheibe α sowohl wie die Welle mit ihrer Schraube drehen sich weiter; da aber die reibende Oberfläche "zwischen den beiden Scheiben α und b von geringerem Durchmesser als der Durchmesser d ist, so findet kein Stillstand, sondern nur ein verzögerter Niedergang der Last statt.

Fig. 3 und 4 zeigen die Bremsvorrichtung bei einem Haspel. A ist das treibende, B das getriebene Rad; ein zweites durch letzteres getriebenes Rad A¹ sitzt auf einer Achse, die aufserhalb des Ständers in eine mit steilem Gewinde versehene Schraube ausläuft. Auf diesem Gewinde sitzt eine Mutter E, welche sich gegen eine an ihrem Ende gut abgedrehte Nabe F anlegt.

Ist die Reibungsfläche der Mutter gegen die Nabe eine ebene Fläche, so kann der Durchmesser der Mutter ungefähr 4 bis 5 Mal gröfser sein als der beliebig gewählte Schraubendurchmesser. In der in Fig. 3 und 4 dar-

gestellten Anordnung ist die Berührungsfläche kegelförmig.

Durch eine Feder s wird die Mutter E aufser Berührung mit der Nabe F gehalten und dreht sich mit der Schraube, gleichviel ob die Last ohne Aenderung der Drehbewegung gehoben oder gesenkt wird. Sowie die Normal-Umdrehungsgeschwindigkeit überschritten wird, legt sich die Mutter infolge des Beharrungsvermögens gegen die Nabe an und hemmt den Niedergang der Last. Durch einen Schild oder Steg i wird die Vorrichtung verdeckt.

Statt auf die Hülfswelle kann die Mutter auch auf die Hauptwelle aufgesetzt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Bei Hebezeugen die Anbringung eines mit Muttergewinde versehenen schweren Drehkörpers, welcher entweder auf einem an der Antriebswelle befestigten Schraubengewinde oder auf dem Gewinde einer mit dieser Welle durch Rädergetriebe in Verbindung stehenden besonderen Welle sich fortschrauben kann und bei plötzlicher Geschwindigkeitsänderung infolge des Beharrungsvermögens seiner Masse dadurch als Bremse wirkt, dafs sich eine Reibfläche des Drehkörpers gegen eine entsprechende am Ständer des Hebewerkes anlegt.
2. Bei der durch Anspruch i. gekennzeichneten Bremsvorrichtung die Anordnung einer zweiten Bremsfläche am Drehkörper in Kegel- oder anderer Reibflächenform, um welche Reibfläche eine mit Handhebel versehene Scheibe b greift, welche mittelst Muttergewinde auf einer feststehenden Schraube n> durch Drehung des Handhebels so verschoben werden kann, dafs nach erfolgter Bremsung die Bremsfläche des Drehkörpers von der entsprechenden am Ständer des Hebewerkes abgehoben wird, wobei infolge der Reibung der Reibflächen ein verlangsamtes Herabgehen der Last bewirkt wird.
3. Bei der durch Anspruch 1. gekennzeichneten Bremsvorrichtung die Anordnung einer Feder, welche bei normalem Gange des Getriebes die Bremsfläche des Drehkörpers von der die Drehachse umgebenden Bremsfläche des Hebewerkständers abhebt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.