DE3807595A1 - Optisch aktive oxo-isoindolinyl-derivate und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Optisch aktive oxo-isoindolinyl-derivate und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von optisch aktiven Oxo-isoindolinylderivaten
und einige spezifische, optisch aktive Oxo-isoindolinyl-Verbindungen.
Die GB-PS 13 44 663 betrifft 1-Oxo-2-isoindolin-Verbindungen
der folgenden Formel (A)
wobei R Wasserstoff oder C1-4-Alkyl ist und R₁ Wasserstoff,
C1-4-Alkyl oder eine Gruppe
ist, wobei
n 1 oder 2 ist, und R₂ und R₃, die gleich oder verschieden
sein können, jeweils Wasserstoff oder C1-4-Alkyl sind. In
diesem Patent werden nur racemische Verbindungen beschrieben,
und es wird kein optisch aktives Derivat erwähnt oder
identifiziert.
Die deutsche Patentanmeldung Nr. 22 58 088 offenbart in
allgemeiner Weise optisch aktive Isomere der obigen Formel. Es
werden jedoch nur optisch aktive Isomere der Formel (A), bei
denen R Methyl und R₁ Wasserstoff ist, ausdrücklich erwähnt
und identifiziert. Die optisch aktiven Verbindungen der
deutschen Patentanmeldung Nr. 22 58 088 sollen, so wie es für die
racemischen Verbindungen in der BE-PS 7 74 895, welche das
belgische Gegenstück der GB-PS 13 44 663 ist, beschrieben wird,
dargestellt werden.
Gemäß einem synthetischen Lösungsweg, der in der GB-PS
13 44 663 dargestellt wird, können die racemischen Verbindungen
der obigen Formel (A) durch Reaktion von o-Phthalsäureanhydrid
mit dem gewünschten racemischen p-Aminophenylessigsäurederivat
der Formel (B),
wobei R und R₁ wie oben definiert sind, und einer
anschließenden Reduktion der erhaltenen, racemischen
Phthalimid-Verbindung der Formel (C),
wobei R und R₁ wie oben definiert sind, erhalten werden.
Somit lehrt der Stand der Technik, daß eine optisch aktive
Verbindung der Formel (A) hergestellt werden kann durch:
- (i) Reaktion einer racemischen Verbindung der Formel (B) mit o-Phthalsäureanhydrid, wobei eine entsprechende racemische Phthalimid-Verbindung der Formel (C) erhalten wird;
- (ii) Reduktion der erhaltenen racemischen Phthalimid-Verbindung der Formel (C), wobei man die entsprechende racemische 1-Oxo-2-isoindolin-Verbindung der Formel (A) erhält; und
- (iii) Auftrennen der erhaltenen racemischen 1-Oxo-2-isoindolin-Verbindung in die einzelnen optischen Isomeren der Formel (A).
Es wurde nun gefunden, daß die gleichen optisch aktiven
1-Oxo-2-isoindolin-Verbindungen der Formel (A) in
vorteilhafterer Weise durch ein neues Verfahren hergestellt
werden können, das dadurch charakterisiert ist, daß die
optische Auftrennung in einem früheren Stadium der Synthese,
eher als am Ende des Verfahrens bzw. an den Endverbindungen,
durchgeführt wird.
Dementsprechend ist die erste Aufgabe der Erfindung ein
neues Verfahren zur Herstellung einer optisch aktiven
Verbindung der Formel (I),
wobei R ein C1-4-Alkyl ist; und R₁ ist Wasserstoff, C1-4-Alkyl
oder
wobei n 1 oder 2 ist, und R₂ und R₃,
die gleich oder verschieden sein können, jeweils Wasserstoff
oder C1-4-Alkyl darstellen, einschließlich der mit
physiologisch verträglichen Basen gebildeten Salze der
Verbindungen der Formel (I), wobei R₁ Wasserstoff ist. Ein
zweites Ziel der Erfindung bilden die optisch aktiven,
rechtsdrehenden Isomere der obigen Formel (I), wobei R Ethyl
ist, und die, wie schon gesagt, in der deutschen Patentanmeldung
22 58 088 nicht spezifisch identifiziert sind.
Entsprechend dem neuen Verfahren, welches die erste Aufgabe
der Erfindung bildet, werden die optisch aktiven Verbindungen
der Formel (I) hergestellt durch
- (a) Auftrennen einer racemischen Verbindung der Formel (II), wobei R und R₁ wie oben definiert sind, in ihre optischen Isomere, wobei man eine optisch aktive Verbindung der Formel (II) als solche oder als ein Salz erhält;
- (b) Reaktion einer so erhaltenen, optisch aktiven Verbindung der Formel (II) als solche oder als ein Salz mit o-Phthalsäureanhydrid, wobei man eine optisch aktive Phthalimid-Verbindung der Formel (III) erhält, und wobei R und R₁ wie oben definiert sind; und
- (c) Reduktion der optisch aktiven Verbindung der Formel (III); und, falls gewünscht, Verestern einer so erhaltenen, optisch aktiven Verbindung der Formel (I), wobei R₁ Wasserstoff ist, unter Erhalt einer entsprechenden, optisch aktiven Verbindung der Formel (I), wobei R₁, wie oben definiert, C1-4-Alkyl oder eine Gruppe darstellt, oder Salzbildung mit einer physiologisch verträglichen Base, wobei man ein physiologisch verträgliches Salz davon erhält.
In der obigen Formel (I) ist die C1-4-Alkylgruppe vorzugsweise
Methyl oder Ethyl.
Wenn R₁ eine wie oben definierte Gruppe
bildet, dann stellen R₂ und R₃ vorzugsweise beide Wasserstoff
oder beide Methylgruppen dar. Vorzugsweise sind in Formel
(I) R Methyl oder Ethyl und R₁ Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
und besonders bevorzugt Wasserstoff. Die mit physiologisch
verträglichen Basen gebildeten Salze der Verbindungen der
Formel (I), wobei R₁ Wasserstoff ist, schließen z. B. die
Salze mit entweder physiologisch verträglichen anorganischen
Basen, wie Alkalimetallhydroxide, z. B. Natrium- oder
Kaliumhydroxid, Erdalkalimetallhydroxide, z. B. Calcium- oder
Magnesiumhydroxid, oder physiologisch verträgliche organische
Basen, wie z. B. aliphatische, aromatische oder heterozyklische
Amine, z. B. Triethylamin, Benzylamin oder Pyridin, oder
auch Dimethylethanol oder Aminosäuren, wie z. B. Lysin,
Arginin oder Betain, ein.
Unter dem Ausdruck "rechtsdrehend" oder "(+)" versteht man
eine Verbindung, deren verdünnte Lösung (die 0,1 bis 1%
einer solchen Verbindung enthält) in Dimethylformamid (DMF)
oder Methanol (MeOH) oder Ethanol (EtOH) eine positive
Drehung bei Raumtemperatur aufweist, wenn man Licht mit einer
Wellenlänge von ungefähr 589 µm verwendet.
Ähnlich versteht man unter dem Ausdruck "linksdrehend" oder
"(-)" eine Verbindung, deren verdünnte Lösung eine negative
Drehung unter den gleichen Bedingungen zeigt.
Bevorzugte, optisch aktive Verbindungen der Formel (I) sind
die "rechtsdrehenden" oder "(+)" Isomere, da sie eine höhere
biologische Aktivität als die "linksdrehenden" oder "(-)"
Isomere zeigen, insbesondere was die schmerzstillende und
entzündungshemmende Wirkung als auch die inhibierende
Wirkung hinsichtlich der Blutplättchen-Zusammenballung
betrifft. Wie schon gesagt, weist das neue Verfahren der
Erfindung zur Herstellung optisch aktiver
1-Oxo-2-isoindolin-Verbindungen der Formel (I), bei dem die
optische Auftrennung in einem früheren Stadium der Synthese
durchgeführt wird, bemerkenswerte Vorteile, insbesondere
unter dem wirtschaftlichen Gesichtspunkt, gegenüber dem
bekannten Verfahren aus dem Stand der Technik, bei dem
die optische Auftrennung am Ende der Synthese bzw. an den
Verbindungen der Formel (I) durchgeführt wird, auf.
Der an den End-1-Oxo-2-isoindolin-Verbindungen der Formel (I)
durchgeführte Auftrennungsschritt leidet tatsächlich
zumindest an den folgenden beträchtlichen Nachteilen.
Am bedeutendsten ist, daß das aus der optischen Auftrennung
der racemischen Verbindungen der Formel (I) entstehende
ungewünschte Isomer, z. B. das linksdrehende Antipod, nicht
geeignet in den Prozeß zurückgeführt werden kann; seine
Rückgewinnung durch Racemisierung erfolgt mit niedrigen
Ausbeuten, insbesondere bedingt durch die Instabilität des
1-Oxo-2-isoindolin-Moleküls und der Folgebildung von
Zersetzungsprodukten, die schwierig zu eliminieren sind.
Dem racemischen Produkt, das zurückgewonnen werden kann,
fehlt die Reinheit. Versuche zu seiner optischen Auftrennung
erwiesen sich unter dem Gesichtspunkt der Ausbeuten und der
erhaltenen optischen Reinheit als unbefriedigend. Die Folge
davon ist, daß das durch die Auftrennung der racemischen
Verbindungen der Formel (I) gebildete, ungewünschte optische
Isomer zum größten Teil, wenn nicht vollständig, verloren
ist. Dies ist ein großer Nachteil vom Kostenstandpunkt
aus gesehen, wenn man den hohen Prozentsatz an gewünschtem,
rechtsdrehenden Isomer, das mit dem ungewünschten Isomer
am Ende des Auftrennungsverfahrens vernichtet/verloren
wird, betrachtet: siehe z. B. die Auftrennungsausbeuten, über
die in den Ausführungsbeispielen der deutschen Patentanmeldung
22 58 088 berichtet wird.
Des weiteren ist, da die Auftrennung an einer Verbindung
der Formel (I), wobei R₁ Wasserstoff ist, ausgeführt wird,
die Verwendung einer optisch aktiven Base notwendig und,
wie bekannt ist, sind optisch aktive Basen allgemein sehr
teuer, insbesondere Basen von der Art, wie sie in der
oben genannten deutschen Patentanmeldung angegeben sind,
z. B. alpha-Methylbenzylamin, Chinin, Chinidin, Cinchonin,
Cinchonidin, Ephedrin, Brucin, Morphin, Yohimbin, Benzedrin,
Menthylamin, alpha-(1-Naphthyl)-ethylamin und 2-Aminobutan.
Des weiteren ist eine quantitative Rückgewinnung dieser
teuren Basen im allgemeinen unmöglich und dies hat
wiederum eine beträchtliche Auswirkung auf die Endkosten
des Verfahrens.
Das neue Verfahren der Erfindung bildet einen Fortschritt
gegenüber der bekannten Methode dadurch, daß es ermöglicht,
die meisten, wenn nicht alle, oben aufgeführten Nachteile
zu überwinden und eine viel billigere und industriell
befriedigende Methode zur Herstellung von optisch aktiven
1-Oxo-2-isoindolin-Verbindungen der Formel (I) liefert.
Der Hauptvorteil des neuen Verfahrens der Erfindung besteht
darin, daß die optische Auftrennung, die in einem sehr
frühen Stadium der Synthese an den Verbindungen der Formel
(II) durchgeführt wird, eine fast quantitative Rückgewinnung
des ungewünschten Isomers, das vollständig zurückgeführt werden
kann, ermöglicht: seine Racemisierung erfolgt mit sehr
hohen Ausbeuten, da die Verbindungen der Formel (II) unter
den Racemisierungsverbindungen völlig stabil sind und somit
keine Zersetzungsprodukte gebildet werden. Gemäß dem Verfahren
der Erfindung wird das ungewünschte Isomer zusammen mit den
Wasserrückständen aus der Herstellung des gewünschten
Isomers vollständig in den Produktionskreislauf ohne
Ausbeuteverluste und ohne der Notwendigkeit einer zusätzlichen
Reinigung zurückgeführt. Die fast vollständige
Zurückgewinnung des ungewünschten Isomers ermöglicht eine
Verbesserung der Ausbeuten und eine Kostenreduzierung in
einem großen Ausmaß. Ein Vergleich zwischen den
entsprechenden Ausbeuten zeigt, daß, wenn man die
Wiedergewinnung des ungewünschten Isomers betrachtet, die
Ausbeute der an den Verbindungen der Formel (II) durchgeführten
Auftrennung mindestens zweimal so hoch kommt, wie die
Ausbeute der an den Endverbindungen der Formel (I)
durchgeführten Auftrennung. Des weiteren ist es offensichtlich,
daß, bedingt durch die fast vollständige Rückgewinnung
des ungewünschten Isomers, die Menge an Verbindung mit
der Formel (II), die für den Prozeß erforderlich ist,
wesentlich reduziert wird und damit auch eine bemerkenswerte
Einsparung an dem Zwischenprodukt der Formel (II) als auch
an den Ausgangsmaterialien und Reagenzien, die im Laufe der
Synthese für seine Herstellung verwendet werden, bewirkt wird.
Des weiteren wird die optische Auftrennung der Verbindungen
der Formel (II) gemäß dem Verfahren der Erfindung
vorzugsweise mit Hilfe einer optisch aktiven Säure, wie z. B.
optisch aktiver Wein-, Mandel-, Dibenzoylwein- oder Kampfersulfonsäure
durchgeführt. Bekannterweise sind optisch aktive Säuren
allgemein viel billiger als optisch aktive Basen - als
Einzelbeispiel kann der Fall der (+) Weinsäure herausgehoben
werden, deren Kosten mindestens 10mal niedriger sind als die
von (+) alpha-Methylbenzylamin - und sie können darüber hinaus,
im Gegensatz zu den optisch aktiven Basen, quantitativ
wiedergewonnen werden, was einen weiteren Beitrag zur
Kostenminderung darstellt.
Gemäß dem Verfahren der Erfindung werden die optisch
aktiven Verbindungen der Formel (II) mit einem sehr hohen
optischen Reinheitsgrad gewonnen, und es wird kein Verlust
an optischer Aktivität in den folgenden synthetischen
Schritten beobachtet.
Die obigen Ausführungen machen ganz klar deutlich, daß das
neue Verfahren der Erfindung wesentlich vorteilhafter als
das nächstliegende Verfahren aus dem Stand der Technik zur
Herstellung optisch aktiver Verbindungen der Formel (I)
ist, da es bessere Ausbeuten und niedrigere Kosten aufweist
und gleichzeitig eine industriell befriedigende Methode
darstellt. Es liefert einen wirtschaftlicheren und
industriell vorteilhafteren Weg bei der Synthese von optisch
aktiven 1-Oxo-2-isoindolin-Verbindungen der Formel (I).
Der Auftrennungsschritt (a) des neuen Verfahrens der Erfindung
wird, wie schon gesagt, vorzugsweise mit Hilfe einer
optisch aktiven Säure, die z. B. aus optisch aktiver Wein-,
Mandel-, Dibenzoylwein- und Kampfersulfonsäure ausgewählt
wird, durchgeführt.
Die racemische Verbindung der Formel (II) läßt man mit der
optisch aktiven Säure, z. B. mit einer der oben spezifizierten,
in einem geeigneten Lösungsmittel, wie z. B. Wasser, einem
aliphatischen Alkohol, z. B. Methyl-, Ethyl- oder
Isopropylalkohol, Aceton, Acetonitril oder Methylethylketon,
bei einer Temperatur, die zwischen Raumtemperatur und
ungefähr 100°C variieren kann, mit Reaktionszeiten, die z. B.
zwischen wenigen Minuten und 24 Stunden liegen, reagieren.
L(+) Weinsäure ist eine besonders bevorzugte Säure und Wasser
bildet ein besonders bevorzugtes Lösungsmittel. Die erhaltenen,
optisch aktiven Salze werden aus ihrer Mischung in gewöhnlicher
Weise abgetrennt, z. B. durch Filtrieren oder Zentrifugieren,
oder durch fraktionierte Kristallisation, und das isolierte,
gewünschte, optisch aktive Salz wird entweder verseift und
setzt dabei die entsprechende, optisch aktive Aminverbindung
der Formel (II) frei, oder es wird als solches für die
Folgereaktion mit o-Phthalsäureanhydrid gemäß Schritt (b)
eingesetzt.
Die Verseifung kann z. B. mit einem Alkalimetallhydroxid,
z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxid, durchgeführt werden, wobei
man in einem wäßrigen Medium bei einer Temperatur zwischen
ungefähr Raumtemperatur und ungefähr 30 bis 40°C arbeitet.
Selbst wenn, wie vorher gesagt, die optische Auftrennung der
Verbindungen (II) vorzugsweise unter Einsatz einer optisch
aktiven Säure durchgeführt wird, kann dennoch, wenn gewünscht,
dieselbe Auftrennung für die Verbindungen der Formel (II),
wobei R₁ Wasserstoff ist, mit Hilfe einer optisch aktiven
Base, z. B. mit einer der zuvor in der Beschreibung erwähnten,
durchgeführt werden, wenn auch weniger vorteilhaft. In diesem
Fall wird die Freisetzung der Verbindung der Formel (II) aus
dem entsprechenden optisch aktiven Salz durch die Behandlung
mit Säure erreicht, z. B. durch Reaktion mit Salzsäure in
einem wäßrigen Medium gemäß üblichen Verfahren. Alle
rückständigen Flüssigkeiten, die aus der Herstellung des
gewünschten Isomers resultieren, werden vereinigt und einer
Racemisierung unterzogen, um das gewünschte Isomer als
auch möglicherweise vorhandenes, unaufgespaltenes Produkt
zurückzugewinnen und zurückzuführen.
Die Racemisierung wird bevorzugt mit einem basischen
Verfahren durchgeführt, wobei man bevorzugt als Base ein
Alkalimetallhydroxid, wie z. B. konzentriertes Natrium- oder
Kaliumhydroxid, einsetzt und in einem wäßrigen Medium bei
erhöhter Temperatur, z. B. am Siedepunkt des Lösungsmittels,
arbeitet.
Die wiedergewonnene racemische Verbindung der Formel (II)
wird dann in den Produktionskreislauf zurückgeführt.
Wenn für die Reaktion mit o-Phthalsäureanhydrid ein Salz
des optisch aktiven Isomers der Formel (II) verwendet wird,
dann ist das Salz, wie schon gesagt, das gleiche Salz,
das aus dem Auftrennungsschritt (a) erhalten wird, z. B.,
entsprechend einem bevorzugten Verfahren, das Salz mit der
Säure, z. B. L(+)Weinsäure, das für die Aufspaltung der
racemischen Verbindung mit der Formel (II) verwendet wird.
Die Reaktion zwischen dem gewünschten optischen Isomer der
Formel (II), das aus dem Schritt (a) resultiert, und
o-Phthalsäureanhydrid, gemäß dem Verfahrensschritt (b),
kann in einem polaren, vorzugsweise wäßrigen, Lösungsmittel,
wie z. B. Wasser oder Essigsäure, durchgeführt werden, indem
man auf eine Temperatur, die z. B. zwischen ungefähr 50 und
ungefähr 160°C variiert, erwärmt. Die Reduktion einer optisch
aktiven Verbindung der Formel (III) gemäß dem Verfahrensschritt
(c) kann mit einem geeigneten Reduktionsmittel ausgeführt
werden, das z. B. vorzugsweise Zink und Ameisensäure oder
Zink und Essigsäure sein kann, wobei man vorzugsweise unter
Stickstoffatmosphäre bei einer Temperatur zwischen ungefähr
60 und ungefähr 160°C, vorzugsweise bei der Rückflußtemperatur,
gemäß den bekannten Verfahren, die in der organischen
Chemie für diesen Typ von Reduktionen beschrieben sind,
arbeitet.
Die erhaltene optisch aktive Verbindung der Formel (I) kann
in üblicher Weise gereinigt werden, z. B. durch Kristallisation
aus einem geeigneten Lösungsmittel, das z. B. ein aliphatischer
Alkohol, z. B. Ethanol, sein kann.
Übliche Verfahren können auch für die mögliche Veresterung
einer optisch aktiven Verbindung der Formel (I), wobei R₁
Wasserstoff ist, und man eine entsprechende Verbindung, in
der R₁ C1-4-Alkyl oder eine Gruppe
wie oben
definiert, ist, erhält, als auch für die Salzbildung einer optisch
aktiven Verbindung der Formel (I) nachfolgend eingesetzt werden. Die
racemischen Ausgangsverbindungen der Formel (II) sind bekannte
Verbindungen oder können aus bekannten Verbindungen über
bekannte Methoden hergestellt werden. So können sie z. B.
durch Reduktion des entsprechenden Nitroderivates nach
bekannten Verfahren hergestellt werden, so z. B. durch
Hydrierung bei etwa Raumtemperatur auf 5% Palladium/Kohlenstoff
in einem inerten Lösungsmittel, wie z. B. einem C1-6-aliphatischen
Alkohol, z. B. Methanol, Ethanol, Wasser oder Eisessigsäure.
Die erwähnten Nitroderivate sind ebenfalls bekannte Verbindungen
oder können aus bekannten Verbindungen über bekannte Methoden
hergestellt werden.
Wie schon gesagt, sind die optisch aktiven, rechtsdrehenden
Isomere der obigen Formel (I), wobei R Ethyl ist,
einschließlich ihrer physiologisch verträglichen Salze,
eine zweite Aufgabe der Erfindung. Eine bevorzugte Verbindung
im Bereich dieser Klasse ist die Verbindung
(+) 2-[4-(1-Oxo-2-isoindolinyl)phenyl]buttersäure (rechtsdrehendes
Isomer) und ihre physiologisch verträglichen Salze.
Eine Aufgabe der Erfindung bilden auch die optisch aktiven
Phthalimid-Verbindungen, insbesondere die rechtsdrehenden
Isomere der obigen Formel (III).
Die über das neue Verfahren der Erfindung erhaltenen,
optisch aktiven Verbindungen der Formel (I) weisen neben
einer guten schmerzstillenden und entzündungshemmenden
Wirkung auch eine inhibierende Wirkung hinsichtlich der
Blutplättchen-Zusammenballung auf, insbesondere die Klasse
der Verbindungen der Formel (I), in der R Ethyl ist. Die Wirkung
gegen die Blutplättchen-Zusammenballung dieser Verbindungen
wird bei extrem niedrigen Dosen erreicht, wenn man einen
Vergleich nicht nur mit Verbindungen anderer chemischer
Struktur, sondern auch mit den racemischen Verbindungen, die
eine identische Struktur besitzen, anstellt. Die Daten für
die Inhibierung der Blutplättchen-Zusammenballung, die in
der folgenden Tabelle aufgeführt sind, zeigen z. B. ganz
deutlich die biologische Überlegenheit der optisch aktiven
Verbindung der Erfindung (+) 2-[4-(1-Oxo-2-isoindolinyl)phenyl]buttersäure
über die entsprechende racemische Verbindung,
die z. B. in US-PS 40 10 274 beschrieben ist. Die aufgelisteten
Daten wurden erhalten, indem man die inhibierende Wirkung
der getesteten Verbindungen für die Blutplättchen-Zusammenballung,
die durch 2 mcg/ml Collagen im Meerschweinchen bzw. im
menschlichen blutplättchenreichen Plasma (PRP) eingeleitet
wurde, bewertet.
Die die Blutplättchen-Zusammenballung inhibierende Wirkung
wird ausgedrückt als ED₃₀-Wert bzw. durch die Dosis, die
zu einer 30%igen Inhibierung der eingeleiteten Zusammenballung
mit Bezug auf Kontrollen führt.
Hinsichtlich ihrer Anti-Zusammenballungswirkung können die
optisch aktiven Verbindungen der Erfindung, insbesondere
die Verbindungen der Formel (I), in denen R Ethyl ist,
nutzvoll zur Vorbeugung und Behandlung von durch Verstopfung bedingten
ischämischen Arterienkrankheiten der Hirn-, Herz- oder
Kreislaufdurchblutung sein. Insbesondere können sie z. B.
bei der Behandlung von intermittierender Claudication Anwendung
finden.
Sie können auch nutzbringend bei der Aufrechterhaltung
der Durchgängigkeit nach einer By-pass-Verpflanzung, bei
Endoarterektomie, bei perkutan durchscheinender Angioplastie,
bei der Prophylaxe von venösen Thromboembolismen und bei der
antithrombotischen Wirkung im außerkörperlichen Kreislauf sein.
Die Verbindungen der Erfindung können über gewöhnliche
therapeutische Formulierungen, einschließlich langsam
auflösender Formulierungen, verabreicht werden. Sie werden
bevorzugt oral verabreicht. Bevorzugte pharmazeutische
Zusammensetzungen sind deshalb Tabletten, Kapseln, Pillen
und dergleichen, bei denen der Wirkstoff mit üblichen festen
Arzneimittelträgern, wie z. B. Talk, Stärke, Stearinsäure,
Magnesiumstearat, Zellulose und dergleichen, vermischt wird.
Die für die orale Verabreichung beim Menschen geeigneten
täglichen Dosen können sich bei Erwachsenen zwischen
ungefähr 25 und ungefähr 200 mg bewegen. Bevorzugt werden
die Verbindungen in zwei Tagesdosen verabreicht.
Die Toxizität der Verbindungen der Erfindung ist bei den
therapeutischen Dosen sehr niedrig und somit können sie in
der Therapie sicher eingesetzt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern, aber beschränken in
keiner Weise die Erfindung.
Die Abkürzung DMF steht für Dimethylformamid.
Eine Mischung von (±) 2-(4-Aminophenyl)propionsäure (4,34 g)
und L(+) Weinsäure (3,94 g) in deionisiertem Wasser (26,04 g)
wird 10 Minuten lang unter Rühren bei 80°C erhitzt. Nach dem
vollständigen Auflösen des festen Materials wird die Lösung
unter Rühren stehen gelassen, bis sie von selbst Raumtemperatur
erreicht hat, und dann für weitere 24 Stunden gerührt. Die Temperatur
wird auf 20°C eingestellt und das ausgefallene, linksdrehende
Tartratsalz (A) wird durch Zentrifugieren abgetrennt und
beiseite gesetzt für die Zurückgewinnung über Racemisierung.
Die Lösung mit dem rechtsdrehenden Tartratsalz wird unter
Vakuum bei 40 bis 45°C konzentriert. Nachdem die Temperatur
auf 30 bis 32°C eingestellt wurde, werden 35 Be Natriumhydroxid
(1,04 g) innerhalb von 10 Minuten hinzugefügt. Die Mischung
wird bei 30°C 30 Minuten lang gerührt und anschließend
zentrifugiert, um den Niederschlag zu sammeln, der mit
kaltem Wasser gewaschen und getrocknet wird, wobei man
(+) 2-(4-Aminophenyl)propionsäure (1,36 g), Schmelzpunkt:
172 bis 174°C, [alpha] + 73,4° (c = 0,1%, EtOH) erhält.
Die vom Zentrifugieren und Waschen der rechtsdrehenden Säure
zurückgebliebenen Mutterlaugen werden mit dem linksdrehenden
Tartratsalz (A) und Wasser (13 g) vereinigt. Zu der Mischung
wird Löschkalk (3,8 g) hinzugefügt, und die Suspension wird
auf 50°C erhitzt und auf dieser Temperatur für 4,5 Stunden
gehalten. Die heiße Suspension wird zentrifugiert, um das
ausgefallene Calciumtartrat zu eliminieren, das mit Wasser
bei Raumtemperatur gewaschen wird. Die beim Zentrifugieren
und Waschen erhaltenen Mutterlaugen werden vereinigt und
35 Be Natriumhydroxid (10,1 g) wird hinzugefügt. Die
Reaktionsmischung wird auf Rückfluß erhitzt und, nachdem
durch Destillieren Wasser (24 g) entfernt wurde, auf
Rückflußtemperatur 22 Stunden lang gehalten. Nach dem
Abkühlen auf eine Temperatur zwischen 0 und ±5°C wird 32%ige,
wäßrige Salzsäure hinzugegeben, um einen pH-Wert von
4,3 zu erreichen. Die Suspension wird auf 15 bis 20°C erwärmt
und zentrifugiert. Der Feststoff wird mit Wasser gewaschen
und getrocknet, wobei man 2,52 g von zurückgewonnener,
racemischer (±) 2-(4-Aminophenyl)propionsäure, Schmelzpunkt:
146 bis 148°C, erhitzt.
Phthalsäureanhydrid (3,56 g) und (+) 2-(4-Aminophenyl)propionsäure
(3,78 g) werden unter Rühren in dieser Reihenfolge zu
Eisessigsäure (17 g) gegeben. Nachdem man unter Rühren 8 Stunden
lang bei 118°C unter Rückfluß erhitzt hat, läßt man die
Reaktionsmischung langsam auf Raumtemperatur abkühlen und rührt
dann für weitere 2 Stunden bei 20°C. Die Suspension wird
zentrifugiert und der Feststoff wird gründlich mit Wasser
gewaschen und bei 70°C unter Vakuum getrocknet, wobei man
(+) 2-[4-(1,3-Dioxo-2-isoindolinyl)phenyl]propionsäure (5,84 g),
Schmelzpunkt: 234 bis 236°C, [alpha] D + 68° (c= 1%, DMF),
erhält.
Unter Rühren und Stickstoffatmosphäre werden 85%iges
Zinkpulver (3,25 g) und (+) 2-[4-(1,3-Dioxo-2-Isoindolinyl)-
phenyl]propionsäure (2,5 g) in dieser Reihenfolge zu 99%iger
Ameisensäure (37,5 g) hinzugefügt. Nachdem man 8 Stunden lang
bei Rückflußtemperatur erhitzt hat, wird die Reaktionsmischung
auf 60°C abgekühlt und die Ameisensäure durch Destillieren
entfernt. Der Rückstand wird mit einer schwefelsauren
Mischung, die man aus Wasser (25 g) und 96%iger Schwefelsäure
(5,6 g) erhält, aufgenommen, und die erhaltene Suspension
wird unter Rühren und unter Stickstoffatmosphäre 30 Minuten
lang bei 50°C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird die Mischung
zentrifugiert; der Feststoff wird wiederholt mit Wasser
gewaschen, in deionisiertem Wasser (30 g) suspendiert und
gelöst, indem man unter Rühren 35 Be Natriumhydroxid bis zu
einem pH-Wert von 12 einwirken läßt. Nach dem Erhitzen auf
50°C wird 20%iges (NH₄)₂S (1 ml) hinzugefügt und
der Niederschlag unter Vakuum filtriert. Zu der filtrierten
Lösung gibt man unter Rühren 99%ige Ameisensäure bis ein
pH-Wert von 3,5 bis 4 erreicht wird. Die erhaltene Suspension
wird zentrifugiert, der Feststoff wiederholt mit deionisiertem
Wasser gewaschen und unter Vakuum bei 70°C getrocknet, wobei
man 2,2 g Rohprodukt erhält, das, nach Kristallisation aus
95%igem Ethanol, zu reiner (+) 2-[4-(1-Oxo-2-isoindolinyl)phenyl]propionsäure
(2 g), Schmelzpunkt 207 bis 208°C,
[alpha] + 77,41° (c = 1%, DMF), führt.
Eine Suspension von (±) 2-(4-Aminophenyl)buttersäure (100 g)
und L(+) Weinsäure (83,7 g) wird bei Rückflußtemperatur
in wasserfreiem Ethanol (2000 ml) bis zum vollständigen
Lösen erhitzt, und das erhaltene Salz läßt man einen Tag lang
bei Raumtemperatur kristallisieren. Der Niederschlag wird
filtriert und wiederholt aus wasserfreiem Ethanol umkristallisiert.
Das erhaltene Salz wird unter Vakuum bei 50°C getrocknet,
wobei man 70 g von rechtsdrehendem Tartratsalz, [alpha] +57°
(c = 1%, DMF), erhält. Um die optisch aktive Säure
freizusetzen, wird das Salz in Wasser suspendiert und
anschließend Natriumhydroxid hinzugefügt, bis ein pH-Wert
von ungefähr 4 bis 5 erreicht ist. Die erhaltene Suspension
wird filtriert und der Feststoff mit Wasser gewaschen und
unter Vakuum bei 60°C getrocknet, so daß man
(+) 2-(4-Aminophenyl)buttersäure (35 g), Schmelzpunkt 157 bis
158°C, [alpha] +75° (c = 0,1%, MeOH), erhält.
Die von der anfänglichen Filtration und den Umkristallisationen
des Tartratsalzes zurückgebliebenen Mutterlaugen werden
vereinigt und zur Trockne unter Vakuum eingedampft. Der
erhaltene feste Rückstand wird in Wasser (600 ml, 5 Vol.)
gelöst und man fügt Calciumhydroxid (40 g) hinzu. Die
Suspension wird unter Rühren auf 50°C erwärmt. Nach 5 Stunden
wird das abgeschiedene Calciumtartrat filtriert und die
L(+) Weinsäure wird durch Ansäuern zurückgewonnen und
zurückgeführt. Die filtrierte wäßrige Lösung wird mit
35%igem Natriumhydroxid (200 g) behandelt, unter Normaldruck
auf die Hälfte des ursprünglichen Volumens eingedampft und
dann unter Rückfluß erhitzt.
Nach 24 Stunden wird die Lösung angesäuert und der
Niederschlag wird durch Filtration gesammelt, mit Wasser
gewaschen und unter Vakuum bei 60°C getrocknet, wobei man
50 g wiedergewonnene racemische (±) 2-(4-Aminophenyl)buttersäure,
Schmelzpunkt 143 bis 144°C, [alpha] 0° (c = 0,1%, MeOH), erhält.
Eine Mischung von Phthalsäureanhydrid (8,5 g) und
(+) 2-(4-Aminophenyl)buttersäure (9 g) in Eisessigsäure
(140 ml) wird 8 Stunden lang unter Rückfluß erhitzt, dann
auf ungefähr 20°C abgekühlt. Der erhaltene Niederschlag
wird filtriert, mit Wasser (100 ml) gewaschen und unter
Vakuum bei 50°C getrocknet, wobei man (+) 2-[4-(1,3-Dioxo-2-
isoindolinyl)phenyl]buttersäure (13,4 g), Schmelzpunkt 234
bis 237°C, [alpha] +71° (c = 1%, DMF), erhält.
Eine Mischung von o-Phthalsäureanhydrid (17,8 g), 35%igem
Natriumhydroxid (15 g) und (+)2-(4-Aminophenyl)buttersäuretartratsalz
(12,7 g) wird 6 Stunden lang bei Rückflußtemperatur
erhitzt und dann auf ungefähr 50°C abgekühlt. Der erhaltene
Niederschlag wird filtriert, mit Wasser bei 50°C (100 ml)
gewaschen und unter Vakuum bei 50°C getrocknet, wobei man
(+) 2-[4-(1,3-Dioxo-2-isoindolinyl)phenyl]buttersäure (10 g),
Schmelzpunkt 234 bis 237°C, [alpha] +71° (c = 1%, DMF),
erhält.
Zu einer Lösung von (+) 2-[4-(1,3-Dioxo-2-isoindolinyl)phenyl]buttersäure
(11 g) in 99%iger Ameisensäure (200 ml),
wird Zinkpulver (18 g) unter Rühren hinzugefügt. Die
Mischung wird 8 Stunden lang bei Rückflußtemperatur erhitzt,
dann unter Vakuum bis zur Trockne eingedampft; der Rückstand
wird in verdünnter Schwefelsäure (125 ml) suspendiert und
gerührt. Der nach Filtration erhaltene Feststoff wird in
Wasser (150 ml) suspendiert und gelöst, indem man verdünntes
Natriumhydroxid bis zu einem pH-Wert von 12 hinzufügt. Nach
dem Entfernen von Schwermetallen durch Einwirken von 20%igem
(NH₄)₂S wird die Lösung mit Ameisensäure bis zu einem pH-Wert
von 4,5 angesäuert und der dabei gebildete Feststoff filtriert,
mit Wasser gewaschen und unter Vakuum bei 70°C getrocknet. Das
Rohprodukt wird aus Ethanol (85 ml, 8 Vol.) umkristallisiert
und man erhält (+) 2-[4-(1-Oxo-2-isoindolinyl)phenyl]buttersäure
(82 g), Schmelzpunkt 197 bis 198°C, [alpha] +83° (c = 1%,
DMF).
Tabletten mit einem Gewicht von jeweils 0,150 g und mit
25 mg Wirkstoff können wie folgt hergestellt werden.
Zusammensetzung für 10 000 Tabletten:
Zusammensetzung für 10 000 Tabletten:
(+) 2-[4-(1-Oxo-2-isoindolinyl)phenyl]buttersäure250 g
Lactose800 g
Maisstärke415 g
Talkpulver 30 g
Magnesiumstearat 5 g
Die (+) 2-[4-(1-Oxo-2-isoindolinyl)phenyl]buttersäure, die
Lactose und die Hälfte der Maisstärke werden gemischt; die
Mischung wird dann durch ein Sieb mit der Maschenweite
0,5 mm gezwängt. Maisstärke (10 g) wird in warmem Wasser
(90 ml) suspendiert und die erhaltene Paste wird verwendet,
um das Pulver zu granulieren. Das Granulat wird getrocknet,
auf einem Sieb mit der Maschenweite 1,4 mm zerrieben, und
dann die verbliebene Menge an Stärke, Talk und Magnesiumstearat
hinzugefügt, sorgfältig gemischt und in Tablettenform gebracht.
Claims (20)
1. Verfahren zur Herstellung einer optisch aktiven
Verbindung der Formel (I)
wobei R ein C1-4-Alkyl ist; und R₁ ist Wasserstoff,
C1-4-Alkyl oder
wobei n 1 oder 2 ist,
und R₂ und R₃, die gleich oder verschieden sein können,
jeweils Wasserstoff oder C1-4-Alkyl sind; oder eines
physiologisch verträglichen Salzes davon; gekennzeichnet, durch
- (a) Auftrennen einer racemischen Verbindung der Formel (II) wobei R und R₁ wie oben definiert sind, in ihre optischen Isomere, wobei man eine optisch aktive Verbindung der Formel (II) als solche oder als ein Salz erhält;
- (b) Reaktion einer so erhaltenen, optisch aktiven Verbindung der Formel (II) als solche oder als Salz mit o-Phthalsäureanhydrid, wobei man eine optisch aktive Phthalimidverbindung der Formel (III) erhält, wobei R und R₁ wie oben definiert sind; und
- (c) Reduzieren der optisch aktiven Verbindung der Formel (III); und, falls gewünscht, Verestern einer so erhaltenen, optisch aktiven Verbindung der Formel (I), wobei R₁ Wasserstoff ist, unter Erhalt einer entsprechenden, optisch aktiven Verbindung der Formel (I), wobei R₁ ein C1-4-Alkyl oder eine Gruppe wie oben definiert, ist, oder Salzbildung mit einer physiologisch verträglichen Base unter Erhalt eines physiologisch verträglichen Salzes davon.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die racemische
Verbindung der Formel (II) mit Hilfe einer optisch
aktiven Säure im Schritt (a) aufgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Säure eine
optisch aktive Wein-, Mandel-, Dibenzoylwein- oder
Kampfersulfonsäure ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß R Methyl
oder Ethyl und R₁ Wasserstoff in der im Schritt (a)
verwendeten, racemischen Verbindung der Formel (II)
ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
rechtsdrehende Isomer der Formel (II) im Schritt (a)
abgetrennt wird für eine Verwendung im Schritt (b).
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Isomer
der Formel (II), das im Schritt (a) abgetrennt wurde
und für eine Verwendung im Schritt (b) nicht erforderlich
ist, racemisiert und zurückgeführt wird für eine
Verwendung im Schritt (a).
7. Verfahren zur Herstellung einer optisch aktiven
Verbindung der Formel (I) nach Anspruch 1, oder eines
physiologisch verträglichen Salzes davon,
gekennzeichnet durch Reduzieren einer
optisch aktiven Verbindung mit der im Anspruch 1
aufgestellten Formel (III), und, falls gewünscht,
Verestern einer so erhaltenen, optisch aktiven Verbindung
der Formel (I), wobei R₁ Wasserstoff ist, unter Erhalt
einer entsprechenden, optisch aktiven Verbindung der
Formel (I), wobei R₁ ein C1-4-Alkyl oder eine Gruppe
wie in Anspruch 1 definiert, ist, oder
Salzbildung mit einer physiologisch verträglichen Base,
wobei man ein physiologisch verträgliches Salz davon
erhält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß R Methyl oder Ethyl
und R₁ Wasserstoff in der Verbindung der Formel (III)
ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, desweiteren
dadurch gekennzeichnet, daß das
so erhaltene Produkt mit einem inerten Träger oder
einem Arzneimittelträger formuliert wird.
10. Optisch aktives, rechtsdrehendes Isomer mit der im
Anspruch 1 aufgestellten Formel (I) und die physiologisch
verträglichen Salze davon, dadurch gekennzeichnet,
daß R Ethyl ist.
11. Rechtsdrehendes Isomer nach Anspruch 10 und die
physiologisch verträglichen Salze davon, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung
(+) 2-[4-(1-Oxo-2-isoindolinyl)phenyl]buttersäure ist.
12. Pharmazeutische Zusammensetzung, die einen inerten
Träger oder einen Arzneimittelträger und als Wirkstoff
ein rechtsdrehendes Isomer mit der in Anspruch 1
definierten Formel (I) oder ein physiologisch verträgliches
Salz davon umfaßt, dadurch gekennzeichnet,
daß R, wie in Anspruch 10 oder 11 aufgeführt, Ethyl ist.
13. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch die Verwendung als
ein Inhibitor für die Blutplättchen-Zusammenballung.
14. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 13,
gekennzeichnet durch die Verwendung bei
der Behandlung von intermittierender Claudication.
15. Rechtsdrehendes Isomer mit der in Anspruch 1 definierten
Formel (I), wobei R, wie in Anspruch 10 oder 11 aufgeführt,
Ethyl ist, oder ein physiologisch verträgliches Salz
davon, gekennzeichnet durch die Verwendung
als ein Inhibitor für die Blutplättchen-Zusammenballung.
16. Rechtsdrehendes Isomer der Formel (I) nach Anspruch 15,
gekennzeichnet durch die Verwendung bei
der Behandlung von intermittierender Claudication.
17. Rechtsdrehendes Isomer mit der in Anspruch 1 definierten
Formel (I), wobei R, wie in Anspruch 10 oder 11 aufgeführt,
Ethyl ist, oder ein physiologisch verträgliches Salz
davon, gekennzeichnet durch die Verwendung
bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die als Inhibitor für die Blutplättchen-Zusammenballung
eingesetzt wird.
18. Rechtsdrehendes Isomer mit der Formel (I) nach Anspruch
17, gekennzeichnet durch die Verwendung
bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die bei der Behandlung von intermittierender Claudication
eingesetzt wird.
19. Verfahren zur Herstellung einer optisch aktiven
Verbindung mit der in Anspruch 1 aufgeführten Formel
(III), gekennzeichnet durch Reaktion
eines optisch aktiven Isomers mit der in Anspruch 1
aufgeführten Formel (II) mit o-Phthalsäureanhydrid.
20. Optisch aktive Verbindung mit der in Anspruch 1
aufgeführten Formel (III), dadurch gekennzeichnet, daß R Ethyl ist.
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