DE2065636C3 - Tricyclische Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel - Google Patents

Tricyclische Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel

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DE2065636C3 DE19702065636 DE2065636A DE2065636C3 DE 2065636 C3 DE2065636 C3 DE 2065636C3 DE 19702065636 DE19702065636 DE 19702065636 DE 2065636 A DE2065636 A DE 2065636A DE 2065636 C3 DE2065636 C3 DE 2065636C3
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Description

(ID
IO
15
20
25
40
in der A, X und Y die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, und Hai für ein Bromatom oder ein Chloratom steht, mit einem aliphatischen ω-Aminoester der allgemeinen Formel III
R NH-(CH2In-COOR' (Ul)
in der R und η die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, und R' für eine Ci-5-Alkylgruppe steht, unter Bildung der entsprechenden Verbindung der allgemeinen Formel I, in der R' eine Ci-5-Alkylgruppe darstellt, kondensiert und den so erhaltenen Ester gegebenenfalls unter Bildung einer Verbindung der allgemeinen Formel I, in der R' ein Wasserstoffatom darstellt, verseift.
4. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an wenigstens einer Verbindung gemäß den Ansprüchen 1 und 2 als Wirkstoff zusammen mit üblichen pharmazeutischen Trägern und Verdün- w> nungsmitteln.
Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand: Die Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen R' ein Wasserstoffatom darstellt, sind amphoter und bilden einerseits Metallsalze mit den Alkali- und Erdalkalimetallbasen, wie beispielsweise den Hydroxiden, Carbonaten und Bicarbonaten von Natrium, Kalium oder Calcium, sowie Salze mit Mineral- oder organischen Säuren, wie beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Propionsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Methansulfonsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Oxalsäure oder Benzoesäure. Die Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen R' einen Alkylrest darstellt, sind basisch und bilden Salze mit den obenerwähnten Mineral- oder organischen Säuren.
Weiter besitzen verschiedene Verbindungen der allgemeinen Formel I ein assymetrisches Kohlenstoffatom und liegen daher in optisch isomeren Formen vor, welche insoweit ebenfalls Gegenstand der Erfindung sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der obigen Verbindungen besteht darin, daß man in an sich bekannter Weise eine Verbindung der allgemeinen Formel II
(II)
in der A, X und Y die angegebenen Bedeutungen besitzen und Hai ein Chior- oder Bromatom darstellt, mit einem aliphatischen ω-Aminoester der allgemeinen Formel III kondensiert,
R-NH-(CHj)11-COOR'
(III)
in der R und π die angegebene Bedeutung zukommt und R' einen Ci-5-Alkylrest darstellt, unter Bildung der Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen R' einen Ci -5-Alkylrest bedeutet, worauf die so erhaltenen Ester unter Bildung der Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen R' ein Wasserstoffatom bedeutet, verseift werden.
Die Kondensation wird in einem organischen Lösungsmittel, wie Nitromethan, Acetonitril oder Dimethylformamid, in Gegenwart eines Akzeptors für die im Verlauf der Reaktion gebildete Halogenwasserstoffsäure durchgeführt Dieser Akzeptor kann aus überschüssigem ω-Aminoester (HI), einem tertiären Amin, einer Pyridinbase, einem Alkali- oder Erdalkalicarbonat oder -bicarbonat bestehen. Die Reaktion verläuft im allgemeinen schwach exotherm und wird bei einer Temperatur zwischen 20 und 100° C durchgeführt.
Die Verseifung des gebildeten Esters kann entweder in wäßrig-alkoholischem alkalischem Medium oder in stark saurem wäßrig-alkoholischem Medium durchgeführt werden.
Die als Ausgangsprodukte eingesetzten halogenierten Verbindungen der allgemeinen Formel II werden nach an sich bekannten Methoden ausgehend von den entsprechenden Hydroxylderivaten hergestellt, die man entweder mit trockenem Chlorwasserstoff oder mit Thionylchlorid behandelt. Diese Hydroxylverbindungen selbst werden ausgehend von den entsprechenden Ketonen hergestellt, von denen die meisten bekannt sind.
Die physikalischen Konstanten der neuen Ausgangsmaterialien, die Ketone, Alkohole oder Halogenide sind,
werden in den nachstehenden Beispielen angegeben.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Die Schmelzpunkte wurden, soweit nicht anders angegeben, auf dem Koflerblock bestimmt Hierbei handelt es sich tatsächlich um Zersetzungspunkte, deren Bestimmung wenig präzise ist
Beispiel 1
dl-[8-Chlor-dibenzo-(b,e)-thiepinyl-(l 1 )>7-aminoheptansäurechlorhydrat
10
20
H-NH-(CHa)6-COOH
Einer Lösung von 7,2 g Phosphorsäureanhydrid in 5 ml Phosphorsäure werden 2 g 4-Chlor-(«-phenylthio)-toluylsäure zugesetzt Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren 2 Stunden bei 100° C gehalten. Dann wird mit Eis zersetzt und mit Benzol extrahiert Die Benzolphase wird mit verdünnter Natronlauge und danach mit Wasser gewaschen, getrocknet und einge- Jo dampft Der Rückstand wird aus Cyclohexan umkristallisiert Man erhält so 1 g 8-Chlordibenzo[b,e]thiepinon-(l 1) vom F. (Mikro-Kofler) 152 bis 153°G
4 g 8-Chlor-dibenzo[b,e]thiepinori-(ll) in 50 ml Methanol werden mit 1,31 g Natriumhydrid behandelt, y, Nach der üblichen Behandlung erhält man 4 g des entsprechenden rohen Alkohols vom F. HO bis 115°C. Es wird aus wäßrigem Äthanol umkristallisiert und man erhält danach 3,2 g 8-Chlor-dibenzo[b,e]thiepinol-(ll) vomF.115bisll7°C
2,8 g 8-Chlordibenzol[b,e]thiepinol-(ll) werden zu 50 ml Thionylchlorid gegeben. Das Gemisch wird eine Stunde unter Rückfluß gehalten, worauf überschüssiges Reagens im Vakuum abgezogen wird. Der kristalline Rückstand wird aus Cyclohexanon umkristallisiert Man erhält so 2 g 8,11-Dichlordibenzo[b,e]thiepin vom F. 121 bis 123°C
7,2 g 8,1 l-Dichlor-dfl>enzo[b,e]thiepin werden mit 9 g 7-Aminoheptansäureäthylester in Nitromethan umgesetzt Man erhält 103 g 99%igen {8-Chlordibenzo[b,e]thiepinyl-(l l)}-7-amimsheptansäureäthylester in Form eines nichtkristallinen Gummis. 93 g dieses Esters werden mit 60 ml π Salzsäure behandelt und 2 Stunden unter Rückfluß gehalten. Dann wird vollständig zur Trockene eingeengt Der Rückstand wird in 50 ml Acetonitril aufgenommen. Anschließend wird unter Rückfluß erhitzt und noch warm filtriert Das abgenutschte und getrocknete Produkt wird anschließend aus destilliertem Wasser umkristallisiert Man erhält so 6 g der in der Überschrift genannten Verbindung vom sofortigen Schmelzpunkt 200 bis 2100C
Beispiele 2bis 16
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden die in der Tabelle mit ihren Substituenten und Schmelzpunkten aufgeführten Verbindungen hergestellt In der Tabelle sind auch die Schmelzpunkte der verwendeten Ausgangssubstanzen angeführt soweit dieselben neu sind.
Tabelle
Bei- A X Y R R' η Isolierte F F der ent F der ent
spiel Form sprechenden sprechenden
Chlor Hydroxyl
verbindung verbindung
2 -CH7-O-
-CH2-O
-CH2-O-
-CH2-O
-CH2-O
-CH2-S-
-CH2-S-
9 -CH2-S-
10 -CH2-S-
11 - CH2 -S-
12 -CH2-S-
13 -CH2-S-
14 -CH2-SO2-
15 -CH2-CH2-S-
16 -CHj-CH2-S-
Cl-2
Cl-3
F-2
Cl-8
Cl-3
Cl-3
Cl-3 Cl-2
Cl-3
Cl-2
Cl-3
Cl-3
H H H H H
H H H H H
H C2H5 5 Chlorhydrat 180'C HH 6 Chlorhydrat 204'C HH 6 Chlorhydrat 190°C HH 6 Chlorhydrat 2060C HH 6 Chlorhydrat 1800C CH3 H 5 freie Säure 140-142°C HH 6 Chlorhydrat 210'C Cl-9 HH 6 Chlorhydrat 210"C HHH 5 Chlorhydrat 2OO-2O3°C HHH 5 Chlorhydrat 181-182 C H II 6 Chlorhydrat - H H 6 Chlorhydrat 200 C H II 5 Chlorhydrat 206 C HH 5 Chlorhydrat 210-212 C HH ό Chiorhydrai 247-248 C
isoliert, aber unrein
122-126°C 80-84°C 154-158-C 110-115"C
isoliert, aber unrein
isoliert, aber unrein
100-102°C 104-106"C
isoliert, aber unrein
138-140-C 113-115 C
76-78-C 104-108-C
160-162"C 158-160'C
140-142 (
Die neuen tricyclischen Verbindungen der Erfindung in freier Form und ihre physiologisch verträglichen Salze besitzen interessante pharmakologische und therapeutische Eigenschaften, insbesondere antidepressive, analgetische, Antihusten- und Antihistamin-Eigenschaften.
Ihre Toxizität ist gering und die DL50, bestimmt bei der Maus, liegt zwischen 450 und > 1000 mg/kg bei intraperitonealer Verabreichung und 200 bis > 1200 mg/kg bei oraler Verabreichung.
Zur Untersuchung der analgetischen Wirksamkeit wurde die Methode von W ο ο I f und Mac Donald (J. Pharm. 80,300(1944]) verwendet Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen bei intraperitonealer Verabreichung an die Maus in einer Dosis von 5 bis 20 mg/kg die Schmerzschwelle um 30 bis 170% erhöhen.
Die Antihustenwirksamkeit wurde nach der Methode von R. Gooswald (Arz. fschg.8, 550 [1958]) bestimmt Die neuen Verbindungen verringern bei subkutaner Verabreichung in einer Dosis von 2 bis 20 mg/kg beim Meerschweinchen 40 bis 90% der Hustenanfälle bei Tieren, die 4 Minuten lang der Einwirkung eines 40% Zitronensäure enthaltenden
Aerosols ausgesetzt waren.
Die neuen Verbindungen hemmen die Bronchospasmen des Meerschweinchens, die durch intravenöse Injektion von Histamin hervorgerufen werden (Konzett undRossler; Arch.Exp.Path.U.Phar. 195,71 [1940]). In Dosierungen von 2^ bis 5 mg/kg L v. üben die erfindungsgemäßen Verbindungen eine 26- bis 75%ige Hemmwirkung aus.
Die oben beschriebenen Eigenschaften sowie die geringe Toxizität ermöglichen die Verwendung der erfindungsgemäßen neuen Verbindungen in der Therapie insbesondere zur Behandlung von psychoneurotischen Schwierigkeiten, Schmerzen und Husten.
Die Erfindung umfaßt auch die zur oralen, rektalen oder parenteralen Verabreichung bestimmten pharmazeutischen Zusammensetzungen, welche eine Verbindung der allgemeinen Formell oder eines ihrer physiologisch verträglichen Salze, in Mischung oder Verbindung mit einem pharmazeutischen Träger, wie z.B. destilliertes Wasser, Glucose, Lactose, TaJkum, Magnesiumstearat und Kakaobutter, enthalten.
Die angewandten Dosen können zwischen 10 und 50 mg, 1- bis 5mal pro Tag, liegen.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Tricyclische Verbildungen der allgemeinen Formel I
(D
R—N—(CH2L-COOR'
in der
A eine Gruppe der Formel —(CH2)P—Ο—,
-(CH2)p-S- oder -(CH2)pSO2-, in der ρ den Wert 1 oder 2 hat,
X und Y unabhängig voneinander jeweils ein Wasserstoff- oder Halogenatom,
R ein Wasserstoffatom oder eine Methyl
gruppe,
η eine Zahl mit einem Wert von 5 oder 6 und
R' ein Wasserstoffatom oder eine
Ct-5-Alkylgruppe in gerader oder verzweigter Kette
bedeuten, sowie ihre Additionssalze mit verträglichen Basen oder Säuren, wenn R' ein Wasserstoffatom darstellt, oder mit verträglichen Säuren, wenn R' eine Q _5-Alkylgruppe bedeutet
2. dl-[8-Chlor-dibenzo-(b,e)-thiepinyl-(l l)]-7-aminoheptansäure.
3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise eine Verbindung der allgemeinen Formel II
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