DE2065636B2 - Tricyclische Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel - Google Patents
Tricyclische Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
-(CH2Jp-S- oder -(CH2)pSO2-, in der
ρ den Wert 1 oder 2 hat,
X und Y unabhängig voneinander jeweils ein Wasserstoff- oder Halogenatom,
gruppe,
π
eine Zahl mit einem Wert von 5 oder 6 und
Kette
bedeuten, sowie ihre Additionssalze mit verträglichen Basen oder Säuren, wenn R' ein Wasserstoffatom darstellt, oder mit verträglichen Säuren, wenn
R' eine Ci _5-Alkylgruppe bedeutet
2. dl-[8-Chlor-dibenzo-(b,e)-thiepinyl-(l l)]-7-aminoheptansäure.
3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise eine
Verbindung der allgemeinen Formel II
(H)
in der A, X und Y die in Anspruch l angegebenen Bedeutungen besitzen, und Hai für ein Bromatom
oder ein Chloratom steht, mit einem aliphatischen ω-Aminoester der allgemeinen Formel III
in der R und η die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, und R' für eine Ci_5-Alkyl- r>o
gruppe steht, unter Bildung der entsprechenden Verbindung der allgemeinen Formel I, in der R' eine
Ci_5-Alkylgruppe darstellt kondensiert und den so erhaltenen Ester gegebenenfalls unter Bildung einer
Verbindung der allgemeinen Formel I1 in der R' ein v-,
Wasserstoffatom darstellt verseift
4. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an wenigstens einer Verbindung gemäß den
Ansprüchen 1 und 2 als Wirkstoff zusammen mit üblichen pharmazeutischen Trägern und Verdün- w)
nungsmitteln.
darstellt, sind amphoter und bilden einerseits Metallsalze mit den Alkali- und Erdalkalimetallbasen, wie
beispielsweise den Hydroxiden, Carbonaten und Bicarbonaten von Natrium, Kalium oder Calcium, sowie
Salze mit Mineral- oder organischen Säuren, wie beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Propionsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Methansulfonsäure,
Weinsäure, Zitronensäure, Oxalsäure oder Benzoe
säure. Die Verbindungen der allgemeinen Formel I, in
denen R' einen Alkylrest darstellt, sind basisch und
bilden Salze mit den obenerwähnten Mineral- oder
organischen Säuren.
allgemeinen Formell ein assymetrisches Kohlenstoffatom und liegen daher in optisch isomeren Formen vor,
welche insoweit ebenfalls Gegenstand der Erfindung sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
der obigen Verbindungen besteht darin, daß man in an
sich bekannter Weise eine Verbindung der allgemeinen Formel II
25
in
in der A, X und Y die angegebenen Bedeutungen besitzen und Hai ein Chlor- oder Bromatom darstellt
mit einem aliphatischen ω-Aminoester der allgemeinen Formel III kondensiert,
(III)
Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand. Die Verbindungen der
alleemeinen Formel I, in denen R' ein Wasserstoffatom
in der R und π die angegebene Bedeutung zukommt und
R' einen Ci _5-Alkylrest darstellt, unter Bildung der
Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen R' einen Ci _5-Alkylrest bedeutet, worauf die so erhaltenen
Ester unter Bildung der Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen R' ein Wasserstoffatom bedeutet
verseift werden.
Die Kondensation wird in einem organischen Lösungsmittel, wie Nitromethan, Acetonitril oder
Dimethylformamid, in Gegenwart eines Akzeptors für die im Verlauf der Reaktion gebildete Halogenwasserstoffsäure durchgeführt. Dieser Akzeptor kann aus
überschüssigem ω-Aminoester (HI), einem tertiären
Amin, einer Pyridinbase, einem Alkali- oder Erdalkalicarbonat oder -bicarbonat bestehen. Die Reaktion
verläuft im allgemeinen schwach exotherm und wird bei einer Temperatur zwischen 20 und 1000C durchgeführt.
Die Verseifung des gebildeten Esters kann entweder in wäßrig-alkoholischem alkalischem Medium oder in
stark saurem wäßrig-alkoholischem Medium durchgeführt werden.
Die als Ausgangsprodukte eingesetzten halogenierten Verbindungen der allgemeinen Formel II werden
nach an sich bekannten Methoden ausgehend von den entsprechenden Hydroxylderivaten hergestellt die man
entweder mit trockenem Chlorwasserstoff oder mit Thionylchlorid behandelt. Diese Hydroxylverbindungen
selbst werden ausgehend von den entsprechenden Ketonen hergestellt, von denen die meisten bekannt
sind.
Die physikalischen Konstanten der neuen Ausgangsmaterialien, die Ketone, Alkohole oder Halogenide sind,
werden in den nachstehenden Beispielen angegeben.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Die Schmelzpunkte wurden, soweit nicht anders angegeben,
auf dem Koflerblock bestimmt Hierbei handelt es sich tatsächlich um Zersetzungspunkte, deren Bestimmung
wenig präzise ist
dI-[8-Chlor-dibenzo-(b,e)-thiepinyl-(ll)]-7-aminoheptansäurechlorhydrat
10
15
20
Einer Lösung von 7,2 g Phosphorsäureanhydrid in 5 ml Phosphorsäure werden 2 g 4-Chlor-(«-phenyl- >5
thio)-toluylsäure zugesetzt Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren 2 Stunden bei 1000C gehalten. Dann wird
mit Eis zersetzt und mit Benzol extrahiert Die Benzolphase wird mit verdünnter Natronlauge und
danach mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft Der Rückstand wird aus Cyclohexan umkristallisiert Man erhält so 1 g 8-Chlordibenzo[b,e]thiepinon-(l 1) vom F. (Mikro-Kofler) 152 bis 153° C.
4 g 8-Chlor-dibenzo[b,e]thiepinc:i-(l 1) in 50 ml Methanol werden mit 131 g Natriumhydrid behandelt.
Nach der üblichen Behandlung erhält man 4 g des entsprechenden rohen Alkohols vom F. 110 bis 115°C.
Es wird aus wäßrigem Äthanol umkristallisiert und man erhält danach 3,2 g 8-Chlor-dibenzo[b,e]thiepinol-(ll)
vom F. 115 bis 117°C.
2$g 8-Chlordibenzol[b,e]thiepinol-(ll) werden zu
50 ml Thionylchlorid gegeben. Das Gemisch wird eine Stunde unter Rückfluß gehalten, worauf überschüssiges
Reagens im Vakuum abgezogen wird. Der kristalline Rückstand wird aus Cyclohexanon umkristallisiert Man
erhält so 2 g 8,11-Dichlordibenzo[b,e]thiepin vom F. 121bisl23°C
7,2 g 8,1 l-Dichlor-dibenzo[b,e]thiepin werden mit 9 g 7-Aminoheptansäureäthylester in Nitromethan umgesetzt Man erhält 10,9 g 99%igen {8-Chlordibenzo[b,e]thiepinyl-(l l)}-7-aminoheptansäureäthyIester in
Form eines nichtkristallinen Gummis. 93 g dieses Esters
werden mit 60 ml η Salzsäure behandelt und 2 Stunden unter Rückfluß gehalten. Dann wird vollständig zur
Trockene eingeengt Der Rückstand wird in 50 ml Acetonitril aufgenommen. Anschließend wird unter
Rückfluß erhitzt und noch warm filtriert Das abgenutschte und getrocknete Produkt wird anschließend
aus destilliertem Wasser umkristallisiert Man erhält so 6 g der in der Überschrift genannten Verbindung vom
sofortigen Schmelzpunkt 200 bis 2100C.
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden die in der Tabelle mit ihren Substituenten und
Schmelzpunkten aufgeführten Verbindungen hergestellt In der Tabelle sind auch die Schmelzpunkte der
verwendeten Ausgangssubstanzen angeführt, soweit dieselben neu sind.
Bei
spiel |
A | 2-O- | X | Y | R | R' | η |
Isolierte
Form |
F | C |
F der ent
sprechenden Chlor verbindung |
F der ent
sprechenden Hydroxyl verbindung |
2 | -CH | 2-O- | H | H | H | C2H5 | 5 | Chlorhydrat | 18O0C |
isoliert,
aber unrein |
- | |
3 | -CH | 2-O- | Cl-2 | H | H | H | 6 | Chlorhydrat | 2040C | 122-126°C | 138-140'C | |
4 | -CH | 2-O- | Cl-3 | H | H | H | 6 | Chlorhydrat | 1900C | C | 80-840C | 113-115'C |
5 | -CH | 2-O- | F-2 | H | H | H | 6 | Chlorhydrat | 206"C | C | 154-158°C | 76-78°C |
6 | -CH | 2-S- | Cl-8 | H | H | H | 6 | Chlorhydrat | 1800C | 110-1150C | 104-108°C | |
7 | -CH | 2-S- | Cl-3 | H | CH3 | H | 5 | freie Säure | 140-142' |
isoliert,
aber unrein |
— | |
8 | -CH | 2-S- | Cl-3 | H | H | H | 6 | Chlorhydrat | 2100C |
isoliert,
aber unrein |
— | |
9 | -CH | 2-S- | Cl-3 | Cl-9 | H | H | 6 | Chlorhydrat | 210"C | C | 100-102"C | 160-162'C |
10 | -CH | 2~S - | Cl 2 | H | H | H | 5 | Chlorhydrat | 200-203' | C | 104-1060C | 158-160C |
11 | -CH | 2-S- | Cl-3 | H | H | H | 5 | Chlorhydrat | 181-182 |
isoliert,
aber unrein |
140-142 C | |
12 | -CH | 2~S - | Cl-2 | Il | H | H | 6 | Chlorhydrat | - | - | - | |
13 | -CH | 2-SO2- | Cl-3 | H | H | H | 6 | Chlorhydrat | 200 C | - | - | |
14 | -CH | ,-CH2-S- | Cl-3 | H | H | H | 5 | Chlorhydrat | 206 C | - | - | |
15 | -CH | ,-CH2-S- | H | Il | H | H | 5 | Chlorhydrat | 210-212 | - | - | |
16 | -CH | H | H | H | H | () | Chlorhydrat | 247-248 | - | - | ||
Die neuen tricyclischen Verbindungen der Erfindung in freier Form und ihre physiologisch verträglichen
Salze besitzen interessante pharmakologische und therapeutische Eigenschaften, insbesondere antidepressive, analgetische, Antihusten- und Antihistamin-Eigenschaften.
Ihre Toxizität ist gering und die DL50, bestimmt bei
der Maus, liegt zwischen 450 und > 1000 mg/kg bei intraperitonealer Verabreichung und 200 bis
> 1200 mg/kg bei oraler Verabreichung.
Zur Untersuchung der analgetischen Wirksamkeit wurde die Methode von W ο ο 1 f und Mac Donald
(J. Pharm. 80,300 [1944J verwendet Es wurde gefunden,
daß die erfindungsgemäßen Verbindungen bei intraperitonealer Verabreichung an die Maus in einer Dosis
von 5 bis 20 mg/kg die Schmerzschwelle um 30 bis 170%
erhöhen.
Die Antihustenwirksamkeit wurde nach der Methode von R. Gooswald (Arz. fschg.8, 550 [1958])
bestimmt Die neuen Verbindungen verringern bei subkutaner Verabreichung in einer Dosis von 2 bis
20 mg/kg beim Meerschweinchen 40 bis 90% der Hustenanfälle bei Tieren, die 4 Minuten lang der
Einwirkung eines 40% Zitronensäure enthaltenden Aerosols ausgesetzt waren.
Die neuen Verbindungen hemmen die Bronchospasmen des Meerschweinchens, die durch intravenöse
Injektion von Histamin hervorgerufen werden (K ο η zett und Rossler; Arch. Exp. Path. U. Phar. 195, /1
[1940]). In Dosierungen von 2Ji bis 5 mg/kg L v. üben die
erfindungsgemäßen Verbindungen eine 26- bis 75%ige Hemmwirkung aus.
Die oben beschriebenen Eigenscuaften sowie die ίο geringe Toxizität ermöglichen die Verwendung der
erfindungsgemäßen neuen Verbindungen in der Therapie insbesondere zur Behandlung von psychoneuro tischen
Schwierigkeiten, Schmerzen und Husten.
Die Erfindung umfaßt auch die zur oralen, rektalen oder parenteralen Verabreichung bestimmten pharmazeutischen
Zusammensetzungen, welche eine Verbindung der allgemeinen Formel I oder eines ihrer
physiologisch verträglichen Salze, in Mischung oder Verbindung mit einem pharmazeutischen Träger, wie
2ü z. B. destilliertes Wasser, Glucose, Lactose, Talkum,
Magnesiumstearat und Kakaobutter, enthalten.
Die angewandten Dosen können zwischen 10 und 50 mg, 1 - bis 5mal pro Tag, liegen.
Claims (1)
1. Tricyclische Verbindungen der allgemeinen Formel I
(I)
R—N—(CH2L-COOR'
in der
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FR2104728B1 (de) | 1974-05-24 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |