DE3790858C2 - Katalysator und dessen Verwendung zur selektiven Alkylierung von Toluol mit Propylen - Google Patents
Katalysator und dessen Verwendung zur selektiven Alkylierung von Toluol mit PropylenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Katalysator
und dessen Verwendung zur selektiven Alkylierung von Toluol mit Tropylen.
Es gibt zwei Hauptverfahren, um industriell Alkylbenzol
herzustellen. Eines dieser Verfahren ist die Friedel-Crafts-Alkylierung,
die den Nachteil besitzt, daß sie
zu einer Polysubstitution (Ringsubstitution) neigt und
somit schwierige Trennungsprobleme mit sich bringt.
Bei dem anderen Verfahren werden basische Katalysatoren, wie
beispielsweise Li, Na oder K, in der Reaktion zwischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen und Olefinen eingesetzt. Es
ist dabei übliche Praxis, einen K₂CO₃-Träger zu verwenden.
Ein wirksamer Seitenkettenalkylierungskatalysator wird erhalten,
wenn metallisches Natrium auf der Oberfläche von
trockenem Kaliumkarbonat dispergiert wird. Ein Alkalimetallkatalysator
erzeugt eine geringere Zahl von unterschiedlichen
Isomeren als ein Friedel-Crafts-Katalysator. Ein
Nachteil besteht in der vergleichsweise niedrigen Selektivität
der Alkalimetallkatalysatoren gegenüber Aromaten und
deren Neigung zur Erzeugung von verschiedenen Isomeren von
Alkylbenzol, die schwierig zu trennen sind. Aliphatische
Dimere werden ebenso gebildet, obwohl diese durch
Destillation einfach vom Alkylbenzol getrennt werden können.
Die Selektivität eines Alkalimetallkatalysators wird im Herstellungsstadium
durch Sauerstoff und Wasserreste im K₂CO₃-Träger
abgesenkt, wobei Oxide und Hydroxide von einem Teil
des aktiven Metalls gebildet werden. Aus diesem Grunde ist
es erforderlich, den Träger bei 120-150°C im Vakuum für 10-20 h
gut zu trocknen und ihn in einer inerten Atmosphäre
oder im Vakuum herzustellen.
Das Röntgenbeugungsspektrum bei einem
Katalysator vor der Verwendung ergibt das Vorhandensein der folgenden Phasen
auf der Oberfläche des Katalysators: Na₂O, K₂O, K₂CO₃, K und
nur eine geringere Menge an metallischem Na und flüssiger,
amorpher Na/K-Legierung.
Der Katalysator
muß somit unter inerten Bedingungen hergestellt werden,
um eine Oxidation zu verhindern. Das Alkalimetall sollte mit
Hilfe einer Natriumpresse in einzelnen Dosen, die so klein
wie möglich sein sollten, zugegeben oder in einem geeigneten
Lösungsmittel dispergiert werden, wobei auf eine
angemessene
Dispergierung zu achten ist.
In der US-PS 32 60 679 ist ein
Katalysatorsystem offenbart, das metallisches Natrium
auf einem Träger,
wie Aluminiumoxid, Siliziumoxid, Magnesiumoxid bzw.
Bauxit, Kieselgur und Boehmit, enthält. Als Aktivator für das
metallische Natrium dient eine Übergangsmetallverbindung,
vorteilhafterweise ein Oxid. Bei der Herstellung dieses
Katalysators wird das Natrium auf den Träger
gegeben, wobei der Träger zuerst in einer trockenen Atmosphäre
auf etwa 200-600°C erhitzt wird. Das Natrium wird
in feiner Pulverform zugesetzt. Das Gemisch wird dann gerührt,
wobei das Natrium auf der Oberfläche
des Trägers dispergiert wird. Als Übergangsmetalloxid
wird beim Stand der Technik Eisenoxid (Fe₂O₃) verwendet.
Die im Katalysator vorhandenen Verunreinigungen müssen entfernt
werden, um eine ausreichende Lebensdauer des
Katalysators zu erreichen. Der Einsatz von diesen Katalysatoren
erfolgt beispielsweise in Verbindung mit der Umwandlung
von 1-Alkenen in 2-Alkene.
In der DE-OS 2 347 232 wird ein Katalysator zur
Herstellung von 4-Methyl-1-Penten aus Propylen beschrieben, der
getrocknete Trägerstoffteilchen sowie eine thermisch bei
unterhalb etwa 400°C zersetzbare Verbindung eines Übergangsmetalls
und ein Alkalimetall enthält.
Als Alkalimetall kann metallisches Natrium gewählt werden, das
in geschmolzenem Zustand mit dem Träger vermischt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Verfügung zu stellen, mit dem der basische Katalysator, der
zur Alkylierung von Toluol mit Propylen eingesetzt wird,
modifiziert wird, um dessen Aktivität oder Ausbeute und
Selektivität zu steigern. Insbesondere soll der
Anteil des gewünschten Produkts IBB (Isobutylbenzol) in
der Reaktion
auf Kosten der hauptsächlichen Nebenprodukte 4-Me-1-Pe (4-Methyl-1-Penten)
und NBB (Butylbenzol) erhöht werden.
Ebenfalls kann die Dimerisationsreaktion
durch die Modifikation des erfindungsgemäßen Katalysators und durch dessen mengenmäßigen
Einsatz beeinflußt werden.
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Katalysator
zur selektiven Alkylierung von Toluol mit Propylen vorgeschlagen,
wobei dieser metallisches Natrium auf einem K₂CO₃-Träger
und 1 bis 5% eines Übergangsmetalloxids als Aktivator
enthält, der
dadurch gekennzeichnet ist,
daß das Übergangsmetalloxid ein Lanthanid, vorzugsweise CeO₂
oder Dy₂O₃, oder Fe₂O₃ ist.
Zudem wird erfindungsgemäß die Verwendung des vorgenannten
Katalysators oder eines Katalysators, der metallisches Natrium
auf einem K₂CO₃-Träger und ein Übergangsmetalloxid als Aktivator
enthält, zur selektiven Alkylierung von Toluol mit Propylen
vorgeschlagen.
Bei dem erfindungsgemäßen Katalysator sowie den erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren
erhöhen die Aktivatoren
die Selektivität gegenüber Isobutylbenzol oder gegenüber 4-Methyl-1-Penten
und die Aktivität der Katalysatoren.
Die Katalysatoren werden beispielsweise in einem Schlenkglasgefäß
hergestellt, in welchem Vakuum und Stickstoffspülung
möglich sind. Dabei
können nur relativ geringe Katalysatormengen in der Zeiteinheit
sicher hergestellt werden.
Bei der Herstellung mußten eine wirksame Rührung im
Glassystem sowie eine ausreichend
hohe Temperatur erreicht werden. Der wirksamste Katalysator
wurde bei einer Temperatur von 200-250°C erhalten.
Der Katalysator wurde auch in einem Stahlmixer
mit einer wirksamen mechanischen Rührung hergestellt, in dem 500 g des Katalysators pro Zeiteinheit
gewonnen werden konnten.
Die Alkylreaktion kann als Charge, Halbcharge oder
kontinuierliches Verfahren bei einer Temperatur von 100-200°C,
vorzugsweise 140-160°C, und einem Druck von 10-100 bar,
vorzugsweise 40-70 bar, durchgeführt werden. Ein
hoher Druck begünstigt die Dimerisation des Propylens. Das Verhältnis
des eingegebenen Olefins zu Aromaten kann in einem
Bereich von 10-0,5, vorzugsweise 6 bis 2, variieren. Höhere
Verhältnisse begünstigen die Dimerisation des Olefins,
während niedrigere Verhältnisse die Menge an Alkylbenzolen
erhöhen. Das Halbchargenverfahren wird unter einem
konstanten Propylendruck und einer kontinuierlichen
Propyleneingabe in den Reaktor durchgeführt. Die Reaktion
findet in wäßriger Phase statt.
Das Beugungsspektrum des Katalysators zeigt, daß das auf der
Oberfläche des K₂CO₃ dispergierte Natrium nahezu vollständig
als Na₂O und als Na/K-Legierung gebunden ist und daß
kein Ionenaustausch von K₂CO₃ zu Na₂CO₃ mindestens auf der
Katalysatoroberfläche stattfindet. Das beobachtete freie K
scheint auf die Zersetzung des Trägers zurückzugehen.
50 g K₂CO₃ wurden in einen 250-ml-Schlenk-Kolben
eingewogen, über Nacht etwa 16 h lang in Vakuum bei etwa
230°C gehalten und in einer Stickstoffkammer aufbewahrt.
Mit trockenem Toluol gewaschene Natriumstücke wurden gewogen
und in Stickstoffatmosphäre auf das Kaliumkarbonat
zugegeben. Es fand eine Erhitzung auf etwa 200°C statt, und
das geschmolzene Natrium wurde mit Hilfe eines magnetischen
Rührers dispergiert. Bei allen Versuchen wurde Natrium in
etwa 5% der K₂CO₃-Menge zugesetzt.
Es wurden 500 g eines basischen Katalysators in einem Stahlmixer
hergestellt, wobei im Gefäß eine wirksame mechanische Rührung
erfolgte. In diesem Fall konnte kein Vakuum eingesetzt
werden, sondern statt dessen eine Stickstoffspülung
des Gefäßes. Sämtliche Katalysatoren wurden unmittelbar nach
der Herstellung in eine Stickstoffkammer gebracht und dort bis
zur Beschickung in den Reaktor gelagert.
Das Natrium wurde dem
Träger mit Hilfe einer Natriumpresse zugesetzt. Dies erfolgte in einem
kontinuierlichen Mischvorgang bei etwa 250°C.
Dabei wurde
ein Katalysator erhalten, der äußerst wirksam war.
20 g des Katalysators wurden in einen 1 l Parr-Reaktor in der
Stickstoffkammer eingegeben. Danach wurden 213,11 g
wasserfreies Toluol und 115,18 g Propylen in den Reaktor
eingewogen. Der Molaranteil des Propylens und Toluols betrug
1,19. Die Reaktionstemperatur betrug 164°C und die Dauer
des Versuchs 19 h. Der Druck im Reaktor war zu Beginn 43 bar
und am Ende 26 bar.
In den Ausführungsbeispielen wurden sämtliche Aktivatoren
vor der Beschickung des Reaktors mit dem Katalysator zugesetzt.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt.
Claims (2)
1. Katalysator zur selektiven Alkylierung von Toluol mit
Propylen, wobei dieser metallisches Natrium auf einem
K₂CO₃-Träger und 1 bis 5% eines Übergangsmetalloxids als
Aktivator enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Übergangsmetalloxid ein Lanthanid, vorzugsweise CeO₂
oder Dy₂O₃, oder Fe₂O₃ ist.
2. Verwendung des Katalysators nach Anspruch 1 oder eines Katalysators,
der metallisches Natrium auf einem K₂CO₃-Träger
und ein Übergangsmetalloxid als Aktivator enthält, zur
selektiven Alkylierung von Toluol mit Propylen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: TIEDTKE, H., DIPL.-ING. BUEHLING, G., DIPL.-CHEM. |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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