Die Erfindung betrifft einen Stoßdämpfer der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Bei einem aus dem DE-GM 82 04 143 bekannten Stoßdämpfer
wird der Deckelteil an Rändern des Bodenteils vertikal
geführt. Diese Führung gewährleistet nicht, daß sich der
Zehenbereich des Skischuhs synchron mit dem
Fersenbereich bewegt, sondern läßt es zu, daß der
Zehenbereich des Skischuhs jeweils weiter oder weniger
weit einfedert als der Fersenbereich. Diese
unkontrollierten Nickbewegungen erschweren die
Skisteuerung. Selbst hintere und vordere, skifeste
Führungselemente für die Skibindungsteile gewährleisten
bei einer Ausführungsvariante keine parallele Bewegung
der Skischuhsohle relativ zur Skioberseite. Bei
fahrbedingten Skidurchbiegungen ändern die
Führungselemente ihre Positionen. Zwecks Kompensation
dieser Positionsänderungen sitzen die Skibindungsteile
mit großem Spiel an den Führungselementen, was jedoch
Nickbewegungen des Skischuhs relativ zum Ski zuläßt.
Für die korrekte Skisteuerung ist es wichtig, daß der
Skischuh trotz des Stoßdämpfers jederzeit seine
Relativlage gegenüber dem Ski beibehält und zumindest in
Seitenansicht auch dann nicht nach vorne oder nach
hinten kippt, wenn der Skifahrer seinen Schwerpunkt nach
vorne oder nach hinten verlagert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Stoßdämpfer der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
dem Nickbewegungen des Skischuhs relativ zum Ski
vermieden werden.
Die gestellte Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Diese Ausbildung enthält dank der Lenkerpaare und deren
Kopplung über die Parallelführungsgestänge beim Ein- und
Ausfedern des Stoßdämpfers eine Zwangsverbindung, die
den Skischuh in gleichbleibender Lage relativ zur
Skioberseite führt. Relative Nickbewegungen zwischen
Skischuh und Ski sind trotz der beim Stoßdämpfen
auftretenden Relativbewegungen ausgeschlossen. Wenn der
Stoßdämpfer, z. B. vorne, einzufedern beginnt, wird er
über die Parallelführungsgestänge und die hinteren
Lenkerpaare auch hinten synchron zum Einfedern gebracht,
und umgekehrt. Durch die paarweise Anordnung der
Lenkerpaare werden ein günstige Verteilung der zu
übertragenden Kräfte und eine stabile Parallelführung
zwischen dem Deckelteil und dem Bodenteil erreicht.
Eine zweckmäßige Ausführungsform geht aus Anspruch 2
hervor. Jede Bewegung des Deckelteils senkrecht und
relativ zum Bodenteil bewirkt das Verstellen der Lenker
und der Querbolzen in den Führungen. Durch die umgekehrt
V-förmige Anordnung werden beim Ein- bzw. Ausfedern eine
Spreizbewegung der Lenker und stabile
Dreipunktabstützungen erreicht.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 3 ergibt sich
eine stabile Halterung der Achse am Deckelteil.
Baulich einfach ist die Ausführungsform gemäß Anspruch
4. Die Querbolzen werden sauber und dank der
Gleitelemente mit über lange Gebrauchsdauer
gleichbleibenden Gleiteigenschaften geführt.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt geht aus Anspruch 5
hervor. Das zwischen den Lenkern eingeordnete
Federelement wird bei der Verstellung der Lenker direkt
beaufschlagt und trägt so zur Stoßdämpfung bzw.
Abfederung bei. Die Federelemente in in Skilängsrichtung
liegender Anordnung erhöhen zudem das insgesamt im
Stoßdämpfer unterbringbare Federpotential.
Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform geht aus
Anspruch 6 hervor. Die Langlöcher in den
Parallelführungsgestängen vermeiden Kollisionen mit den
Querbolzen.
Eine besonders wichtige Ausführungsform geht ferner aus
Anspruch 7 hervor. Der Zehen- wie der Fersenbereich
besitzt sozusagen einen eigenen Stoßdämpfer. Über die
Parallelführungsgestänge wird sichergestellt, daß jede
Dose an einer Nickbewegung gehindert wird und daß auch
eine Nickbewegung zwischen dem Zehen- und dem
Fersenbereich vermieden wird.
Montagetechnisch ist die Ausführungsform gemäß Anspruch
8 zweckmäßig, weil die lösbare Verbindung ein Anpassen
des Dosenabstandes an die Skischuhgröße und eine bewußte
Trennung der beiden Dosen gestattet.
Zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch
9, bei der die Dose bzw. die Dosen fabrikatorisch in
die Skibindungsteile bzw. in die Skibindung integriert
sind.
Im Hinblick auf eine wirksame Stoßdämpfung ist ein
großes Federpotential des Stoßdämpfers wünschenswert.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 10 schaffen die
Druckfedergruppen ein großes Federpotential.
Schraubenfedern sind funktionssicher und haltbar. Die
Verschiebeführungs-Zylinderkolbeneinheiten tragen
zusätzlich zur Parallelführung zwischen dem Deckelteil
und dem Bodenteil bei. Auch verhindern diese
Verschiebeführungs-Zylinderkolbeneinheiten, die
platzsparend in den Schraubenfedern untergebracht sind,
ein Seitwärtskippen des Deckelteils relativ zum
Bodenteil.
Eine weitere besonders wichtige Ausführungsform geht aus
Anspruch 11 hervor. Da es zum Stoßdämpfen unerheblich
ist, wo in der kinematischen Kette zwischen der Fußsohle
des Skifahrers und der Skioberseite der Stoßdämpfer
angeordnet ist, läßt sich der Stoßdämpfer, bestehend
aus nur einer oder aus zwei solchen Dosen, vorteilhaft
auch direkt in den Skischuh integrieren, was den Vorteil
hat, daß der Skischuh mit herkömmlichen Bindungen
unterschiedlicher Art und auf verschiedenen Skiern
benutzt werden kann und bei jeder Anwendung die
Stoßdämpfung gewährleistet ist.
Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes werden
anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Ski
mit Bindung und Skischuh und
einem Stoßdämpfer,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine
Dose des Stoßdämpfers,
Fig. 3 einen Längsschnitt der Dose,
Fig. 4 eine Draufsicht, welche im
Prinzip die Anordnung der Zug
feder zweier miteinander gekop
pelter Dosen eines Stoßdämpfers
darstellt, und
Fig. 5 einen Skischuh mit eingebautem
Stoßdämpfer.
Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Ein
herkömmlicher Skischuh 4 ist an einem gleichfalls
handelsüblichen Ski 1 mit einer wiederum an sich
bekannten Skibindung, bestehend aus einem vorderen
Bindungsteil 2 und einem hinteren Bindungsteil 3, lösbar
verbunden. Zwischen dem vorderen Bindungsteil 2 und dem
Ski 1 ist eine vordere federnde Dose 10/20 eingesetzt,
zwischen dem hinteren Bindungsteil 3 und dem Ski 1 eine
hintere federnde Dose 30/40. Beide federnde Dosen 10/20,
30/40 bilden den Stoßdämpfer.
Jede der beiden Dosen 10/20, 30/40 besteht, wie aus Fig.
2 und 3 hervorgeht, aus einem Bodenteil 10, das mittels
der Schrauben 11 am Ski 1 befestigt ist. Auf das
Bodenteil 10 ist das Deckelteil 20 aufgesetzt, wobei der
Rand des Deckelteils 20 den Rand des Bodenteils 10
übergreift, in der Weise, daß das Deckelteil 20 lotrecht
beweglich ist. Die beiden Teile sind sowohl im
Querschnitt als auch im Längsschnitt U-förmig, die
Draufsicht ist rechteckig. Das Deckelteil 20 ist durch
mindestens zwei, im vorliegenden Beispiel (Fig. 4) fünf
Schraubenfedern 16 am Bodenteil 10 abgestützt. Drei von
den Schraubenfedern 16 sind ganz vorne, zwei andere ganz
hinten angeordnet, vorne jeweils eine in der
Querschnittsmitte. Die Schraubenfedern 16 sind
Druckfedern. Jeder Schraubenfeder 16 ist ein am
Bodenteil 10 befestigter Zylinder 13 zugeordnet, der
einen am Deckelteil 20 befestigten Kolben 15 aufnimmt.
Kolben 15 und Zylinder 13 sind als Führungselemente
vorgesehen. Sie werden von den Schraubenfedern 16
umgeben.
Als weitere Federelemente sind bei jeder Dose 10/20,
30/40 vier Schraubenfedern 25 in horizontaler Anordnung
vorgesehen, die bei Belastung auf Zug beansprucht
werden. Wie aus Fig. 4 hervorgeht, sind diese
Schraubenfedern 25 in Längsrichtung angeordnet, zwei im
vorderen Bereich der Dose 10/20, 30/40, zwei im hinteren
Bereich der Dose 10/20, 30/40, jeweils nebeneinander.
Jedem Schraubenfederpaar sind zwei Querbolzen 23a, 23b
zugeordnet, ein vorderer Querbolzen 23a und ein hinterer
Querbolzen 23b. Die Federenden sind jeweils in einem
Querbolzen 23a, 23b verbunden. Jeder Querbolzen 23a, 23b
hat an jedem Ende ein Gleitelement 24, das von einer
Schiene 12 aufgenommen ist, die jeweils an einer
Seitenwand des Bodenteils 10 mittels Schrauben befestigt
ist. Jedem Federpaar sind außerdem zwei Lenkerpaare
zugeordnet, bestehend aus einem vorderen Lenker 22a und
einem hinteren Lenker 22b. Jedes Lenkerpaar ist V-förmig
angeordnet, wobei der Scheitel ein Gelenk darstellt an
jeweils zwei am Deckelteil 20 befestigten Laschen 21.
Die Enden der Lenker 22a bzw. 22b sind mit dem vorderen
Querbolzen 23a bzw. dem hinteren Querbolzen 23b
verbunden. Bei Druck auf das Deckelteil 20 und der damit
verbundenen Absenkbewegung werden die V-förmigen
Lenkerpaare unten gespreizt, wobei der Abstand der
Querbolzen 23a, 23b untereinander vergrößert wird und
die Schraubenfedern 25 auf Zug beansprucht werden.
Gemäß der Prinzipskizze Fig. 4 sind die vordere Dose
10/20 und die hintere Dose 30/40 in Längsrichtung durch
zwei Parallelführungsgestänge 26, 27 verbunden. Es ist
ein vorderes Parallelführungsgestänge 26 vorgesehen,
welches die beiden vorderen Querbolzen 23a der vorderen
Dose 10/20 mit den beiden vorderen Querbolzen 23a der
hinteren Dose 30/40 verbindet. Unabhängig davon stellt
das hintere Parallelführungsgestänge 27 eine Verbindung
sämtlicher hinteren Querbolzen 23b der beiden Dosen
10/20, 30/40 her. Jedes Parallelführungsgestänge 26, 27
hat zwischen den Dosen 10/20, 30/40 eine lösbare
Verbindung 28. Für den Durchgang des jeweils mit dem
anderen Parallelführungsgestänge 26, 27 verbundenen
Querbolzens 23a, 23b sind im Parallelführungsgestänge
26, 27 jeweils Langlöcher vorgesehen.
Fig. 5 zeigt einen Skischuh 4, bei dem ein Stoßdämpfer
zwischen dem Schuh und der Schuhsohle 29 eingebaut ist.
In diesem Fall ist eine Dose 10/20 als Stoßdämpfer
vorgesehen, deren Deckelteil 20 mit dem Oberteil des
Schuhes verbunden ist und deren Bodenteil 10 mit der
Schuhsohle 29 verbunden ist. Diese Ausführungsform hat
den Vorteil, daß man anstelle von Schraubenfedern
pneumatische Federelemente in die Dose 10/20 einbauen
kann. Da bei vielen Skischuhen 4 ohnehin Ventile 31 für
Luft vorgesehen sind, über die man den Schuhkörper durch
Aufblasen des Innenraums an den Fuß anpressen kann, kann
ein Ventil 31 verwendet werden, um Luft einzuleiten und
eine Einstellung der pneumatischen Federelemente
entsprechend dem jeweiligen Körpergewicht des
Schuhträgers vorzunehmen.