DE3613180C2 - Verwendung von (-)-1beta-Ethyl-1alpha-(hydroxymethyl)-1,2,3,4,6,7,12,12balpha-octahydroindolo[2,3-a]chinolisin zur Behandlung von mit Durchblutungsstörungen verbundenen Krankheiten - Google Patents
Verwendung von (-)-1beta-Ethyl-1alpha-(hydroxymethyl)-1,2,3,4,6,7,12,12balpha-octahydroindolo[2,3-a]chinolisin zur Behandlung von mit Durchblutungsstörungen verbundenen KrankheitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft den Gegenstand des Patentanspruchs. Die
Verbindung (-)-1β-Ethyl-1α-(hydroxymethyl)-
1,2,3,4,6,7,12,12bα-octahydroindolo[2,3-a]chinolisin
hat die Formel I
Diese Verbindung ist optisch aktiv; sie enthält die 1-
Ethylgruppe in Transstellung zu dem 12b-Wasserstoffatom.
Die Verbindung der Formel (I) wird
hergestellt, indem man ein 1 : 1-Gemisch von 1α-Ethyl-1β-
(acyloxymethyl)-1,2,3,4,6,7,12,12bβ-octahydroindolo[2,3-a]-
chinolisinen der allgemeinen Formel (IIa) und 1β-Ethyl-1α-
(acyloxymethyl)-1,2,3,4,6,7,12,12bα-octahydroindolo[2,3-a]-
chinolisinen der allgemeinen Formel (IIb)
in den allgemeinen Formeln (IIa) und (IIb) steht
R¹ für Wasserstoff, eine Alkylcarbonylgruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, eine gegebenenfalls substituierte Arylcarbonylgruppe oder Aralkylcarbonylgruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen
in die optisch aktiven Isomeren auftrennt und im Falle von R¹=H die Zielverbindung gewinnt beziehungsweise im Falle von R¹≠H die als Zwischenverbindung anfallenden (-)-1β- Ethyl-1α-(acyloxymethyl)-1,2,3,4,6,7,12,12bα-octahydroindolo- [2,3-a]chinolisinderivate der allgemeinen Formel (III)
R¹ für Wasserstoff, eine Alkylcarbonylgruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, eine gegebenenfalls substituierte Arylcarbonylgruppe oder Aralkylcarbonylgruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen
in die optisch aktiven Isomeren auftrennt und im Falle von R¹=H die Zielverbindung gewinnt beziehungsweise im Falle von R¹≠H die als Zwischenverbindung anfallenden (-)-1β- Ethyl-1α-(acyloxymethyl)-1,2,3,4,6,7,12,12bα-octahydroindolo- [2,3-a]chinolisinderivate der allgemeinen Formel (III)
worin R² mit Ausnahme von Wasserstoff alle Bedeutungen
von R¹ annehmen kann, hydrolysiert und gewünschtenfalls
das erhaltene (-)-1β-Ethyl-1α-(hydroxymethyl)-1,2,3,4,
6,7,12,12bα-octahydroindolo[2,3-a]chinolisin mit einer
Säure behandelt.
Die Alkylgruppen in der Bedeutung von R¹ und R²
können gerade oder verzweigte Alkylgruppen mit 1-6 Kohlenstoffatomen,
wie Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, i-Propyl-,
n-Butyl-, sec.-Butyl-, tert.-Butyl-, i-Butylgruppen
sein. Die Arylgruppen sind aus einem oder mehreren, isolierten
oder kondensierten aromatischen Ringen bestehende
Arylgruppen, wie Phenyl-, Diphenyl- und Naphthylgruppe.
Die Aralkylgruppen in der Bedeutung von R¹ und R² sind beliebige
Kombinationen der oben aufgeführten Alkyl- und Arylgruppen.
Die Verbindung der Formel (I) ist linksdrehend,
sie enthält die 1-Ethylgruppe und das 12b-Wasserstoffatom
in trans-Stellung zueinander. Die neue Verbindung weist
eine wertvolle pharmakologische Wirkung auf: sie wirkt auf
das cardiovaskulare System, insbesondere hat sie eine selektiv
erweiternde Wirkung auf die peripheren Blutgefäße
und daneben eine Antihypoxiewirkung.
In der DE-PS 25 20 131 sind 1,1-disubstituierte
Octahydroindolo[2,3-a]chinolisine beschrieben, die in
1-Stellung die gleichen Substituenten tragen können wie die
Verbindung (I), jedoch ist für die Substituenten
in 1-Stellung die auf das 12b-Wasserstoffatom bezogene
Raumstellung nicht angegeben. Obwohl in den Schutzumfang des
Anspruches auch die optisch aktiven Verbindungen fallen und
für die Trennung der optischen Isomeren in der Beschreibung
allgemeine Hinweise vorhanden sind, so sind konkret doch
nur die racemischen Verbindungen beschrieben.
Die bekannten Verbindungen weisen eine gefäßerweiternde
Wirkung auf, die sich peripher und in der Gehirnregion
gleichzeitig manifestiert, d. h. die gefäßerweiternde
Wirkung der bekannten racemen Verbindungen ist nicht selektiv.
Die Verbindung (I) hingegen wirkt
selektiv gefäßerweiternd in den peripheren Regionen. Ein
weiterer Unterschied in der Wirkung besteht darin, daß
die Verbindung (I) neben ihrer selektiv peripheren
gefäßerweiternden Wirkung noch die vorteilhafte
antihypoxische Wirkung aufweist, während die bekannten
racemischen Verbindungen keine Antihypoxiewirkung haben.
Aus Helv. Chim. Acta 60 1801 /1977/ ist ein Verfahren
bekannt, gemäß welchem die bei der Vincaminsynthese als
Zwischenprodukt erhaltene, in 1-Stellung eine Aldehydgruppe
aufweisende raceme trans-Verbindung reduziert wird, wodurch
das raceme trans-1-Ethyl-1-(hydroxymethyl)-1,2,3,4,6,7,12,12b-
octahydroindolo[2,3-a]chinolisin hergestellt wird. In dem
Artikel ist auf eine Trennung der optischen Isomeren, auf
die entsprechenden optisch aktiven Verbindungen und eine
eventuelle Heilwirkung derselben kein Hinweis vorhanden.
Gemäß dem in Gaz. Chim. Italiana 111 257 /1981/
beschriebenen Verfahren wird aus 1-Ethyl-hexahydroindolo-
[2,3-a]chinolisinium-perchlorat in Gegenwart von Diisopropyläthylamin
mit wäßriger Formaldehydlösung in Acetonitril
unter Erwärmen ebenfalls racemisches trans-1-Ethyl-1-(hydroxy
methyl)-1,2,3,4,6,7,12,12b-octahydroindolo[2,3-a]chinolinsin
hergestellt. Auch in diesem Artikel ist kein Hinweis
auf die entsprechenden optisch aktiven Verbindungen, auf
die Auftrennung der Racemate oder eine Heilwirkung der Verbindungen
zu finden.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die
Verbindung (I), d. h. das bisher weder konkret
beschriebene noch hergestellte (-)-1-
methyl)-1,2,3,4,6,7,12,12bα-octahydroindolo[2,3-a]chinolisin
der Formel (I), nicht wie die bekannte, racemische Verbindung
eine allgemeine gefäßerweiternde Wirkung hat,
sondern über eine selektive periphere gefäßerweiternde Wirkung
verfügt, die schon bei ganz geringen Dosen (0,03
mg/kg i.v.) auftritt, während die Wirkung der entsprechenden
racemischen Verbindung sich erst in etwa zwei Größenordnungen
größeren Dosen (1 mg/kg) manifestiert. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, daß die erfindungsgemäße Verbindung
auch eine Antihypoxiewirkung aufweist, die die selektive
periphere gefäßerweiternde Wirkung vorteilhaft ergänzt.
Die bekannte racemische Verbindung hat keine Antihypoxiewirkung.
Die in dem Herstellungsverfahren als Ausgangsstoffe
verwendeten racemischen Verbindungen der allgemeinen
Formeln (IIa) beziehungsweise (IIb) sind gemäß einem in
DE-PS 25 20 131 beschriebenen Verfahren erhältlich.
Die Auftrennung der 1 : 1-Gemische der Verbindungen
(IIa) und (IIb) in die optisch aktiven Antipoden kann nach
einem beliebigen der dafür bekannten Verfahren erfolgen.
Gemäß einer bevorzugten Methode wird zur Trennung der optischen
Antipoden eine optisch aktive Säure, vorzugsweise
D-Weinsäure, Dibenzoyl-D-Weinsäure und Camphersulfonsäure
verwendet.
Die Trennung der optischen Isomeren kann in einem
geeignet gewählten inerten organischen Lösungsmittel, zum
Beispiel einem aliphatischen Keton wie Aceton, oder in einem
aliphatischen Alkohol oder deren Gemischen mit Wasser vorgenommen
werden.
Das mit der optisch aktiven Säure gebildete Säureadditionssalz
kann durch Kristallisieren in die diastereomeren
Salzpaare aufgetrennt werden. Aus dem Salz der linksdrehenden
trans-Verbindung der allgemeinen Formel (III) wird
gewünschtenfalls die Base freigesetzt. Dazu wird das Salz
zweckmäßig in Wasser oder in einem Gemisch aus Wasser und
einem nicht wassermischbaren organischen Lösungsmittel
(gegebenenfalls halogenierte aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Dichlormethan, Chloroform, Toluol
oder Ether, zum Beispiel Diethyläther) gelöst beziehungsweise
suspendiert und mittels einer anorganischen Base, zum Beispiel
Alkalimetallcarbonaten wie Kalium- oder Natriumcarbonat,
oder Ammoniak, alkalisch gemacht, und die
freigesetzte linksdrehende trans-Base der allgemeinen
Formel (III) wird - bevorzugt durch Extrahieren mit einem
der weiter oben aufgeführten, mit Wasser nicht mischbaren
Lösungsmittel - abgetrennt. Die Base (III) kann aus dem
dabei anfallenden Extrakt durch Eindampfen isoliert werden.
Gewünschtenfalls kann die rohe linksdrehende trans-Base
der allgemeinen Formel (III) aus einem geeignet gewählten
Lösungsmittel, zum Beispiel aliphatische Alkohole mit 1-6
Kohlenstoffatomen wie Methanol, umkristallisiert werden.
Für den Fall R¹≠H werden die linksdrehenden trans-Basen
der allgemeinen Formel (III) nach der Auftrennung in
die optisch aktiven Isomeren noch hydrolysiert. Bevorzugt
ist die basische Hydrolyse, bei der als Base zweckmäßig
ein Alkalimetallalkoholat, vorzugsweise Natriummethylat,
verwendet wird. Die Hydrolyse wird in einem organischen
Lösungsmittel, vorzugsweise in einem aliphatischen Alkohol
mit 1-6 Kohlenstoffatomen, zum Beispiel Methanol, vorgenommen.
Man kann jedoch die basische Hydrolyse auch mit
einer in einem wäßrigen Alkohol gelösten anorganischen Base
vornehmen. Die Temperatur der Hydrolyse liegt zweckmäßig
bei 60-100°C, insbesondere beim Siedepunkt des Reaktionsgemisches.
Die Hydrolyse verläuft innerhalb kurzer Zeit
vollständig.
Aus der erfindungsgemäßen verwendeten linksdrehenden
trans-Verbindung der Formel (I) können gewünschtenfalls
Säureadditionssalze gebildet werden. Dazu kommen die folgenden
Säuren in Frage: anorganische Säuren wie Halogenwasserstoffe,
zum Beispiel Salzsäure oder Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Perhalogensäuren, zum
Beispiel Perchlorsäure usw. oder organische Säuren, zum
Beispiel Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Glycolsäure,
Maleinsäure, Hydroxymaleinsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure,
Weinsäure, Ascorbinsäure, Citronensäure, Apfelsäure,
Salicylsäure, Milchsäure, Zimtsäure, Benzoesäure,
Phenylessigsäure, p-Aminobenzoesäure, p-Hydroxybenzoesäure,
p-Aminosalicylsäure usw., ferner Alkylsulfonsäuren
wie Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, cycloaliphatische
Sulfonsäuren wie Cyclohexylsulfonsäuren, Naphthylsulfonsäure
und Sulfanilsäure, sowie Aminosäuren wie Asparaginsäure,
Glutaminsäure, N-Acetylasparaginsäure und N-Acetylglutarsäure.
Die Säureadditionssalze können in einem inerten
organischen Lösungsmittel, zum Beispiel einem aliphatischen
Alkohol mit 1-6 Kohlenstoffatomen, gebildet werden, indem
man die Verbindung (I) in dem Lösungsmittel löst und zu der
Lösung so lange die entsprechende Säure beziehungsweise
deren mit dem gleichen Lösungsmittel bereitete Lösung gibt,
bis das Gemisch schwach sauer reagiert (pH 5-6). Dann wird
das Säureadditionssalz auf eine geeignete Weise, zum Beispiel
durch Filtrieren, abgetrennt.
Die erfindungsgemäß verwendete Verbindung der Formel (I) und
ihre Salze können gewünschtenfalls - zum Beispiel durch
Umkristallisieren - weiter gereinigt werden. Das zum Umkristallisieren
verwendete Lösungsmittel wird den Löslichkeits-
und Kristallisationseigenschaften der zu kristallisierenden
Verbindung entsprechend gewählt.
Die gefäßerweiternde Wirkung der neuen, linksdrehenden
trans-Verbindung der Formel (I) wurde an narkotisierten
Hunden untersucht. In die Arteria femoralis und die
Arteria carotis interna der Tiere wurden elektromagnetische
Durchflußmeßköpfe (Hersteller: Hellige) eingeführt, und die
durch die Gefäße fließende Blutmenge wurde in ml/min gemessen.
Mit Hilfe eines Statham-Druckfühlers, der an eine
in die Arterie eingeführte Polyethylenkanüle angeschlossen
war, wurde der arterielle Mitteldruck gemessen. Die Pulszahl
pro Minute wurde aus der pulsatorischen Komponente des
Blutdrucks mittels eines Frequenzzählers bestimmt. Alle Meßwerte
wurden mittels eines Mehrkanalschreibers (Polygraph)
kontinuierlich registriert.
Als Vergleich wurden bei der Wirkungsuntersuchung
die entsprechende rechtsdrehende trans-Verbindung sowie
das (±)-Racemat beider trans-Verbindungen herangezogen.
Die linksdrehende trans-Verbindung der Formel (I)
beeinflußte in der angewendeten Dosis von den untersuchten
Kreislaufparametern die Pulszahl und die Blutströmung in der
A. carotis nicht. Der Blutdruck sank im Falle aller drei
Untersuchungssubstanzen vorübergehend in geringem Maße;
diese Wirkung war am stärksten (mit 20%) bei der racemischen
Verbindung, in schwächerem Maße (mit 6%) beim (+)-Isomer
und mit 7-10% beim (-)-Isomer zu beobachten. Die pharmakologische
Wirkung der linksdrehenden trans-Verbindung
manifestiert sich in einer Erhöhung des Blutstromes
in der Arteria femoralis. Deshalb wurde zum Vergleich auch
die Wirkung des sich in der Struktur von der erfindungsgemäßen
Verbindung unterscheidenden, aber in der Therapie als Mittel
zum Erweitern der Gliedmaßengefäße erfolgreich eingesetzte
Pentoxyphyllins untersucht.
Die Wirkung je einer Verbindung wurde an mehreren
Tieren untersucht. Von den erhaltenen individuellen Ergebnissen
wurde der Durchschnittswert gebildet. In der Tabelle 1
sind die Anzahl der Tiere (n), die Durchschnittswerte der
gemessenen Parameter und die prozentualen Veränderungen angegeben.
Bei intravenöser Applikation der Substanzen wurden
die Ausgangswerte (Grundwerte) und die maximale Änderung
gewertet.
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß die gefäßerweiternde
Wirkung des trans-(-)-
Stereoisomers die Wirkung des Pentoxyphyllins übertrifft.
Es ist weiter ersichtlich, daß die gefäßerweiternde Wirkung
des (-)-Stereoisomers in völlig unerwarteter
Weise die Wirkung des (+)-Stereoisomers um mehr als
das Hundertfache und die des Racemats um etwa das Dreißigfache
übertrifft.
Von einem der beiden Stereoisomeren wäre tatsächlich
zu erwarten gewesen, daß es im Extremfall die gleiche Wirkung
zeigt wie das Racemat, vorausgesetzt, das andere Stereoisomer
ist völlig wirkungslos, und Träger der Aktivität
allein das wirksame Stereoisomer ist. Daß das erfindungsgemäße
linksdrehende trans-Stereoisomer selbst die Wirkung der
racemischen trans-Verbindung noch um das Dreißigfache übertrifft,
war in keiner Weise vorauszusehen.
Von den Daten der Tabelle 1 ist weiterhin bemerkenswert,
daß sowohl das bekannte Racemat wie auch die rechtsdrehende
trans-Verbindung in einer Dosierung von 1,0 mg/kg
am wirksamsten sind, während die linksdrehende
trans-Verbindung in der sehr geringen Dosis von
0,03 mg/kg am wirksamsten ist. Werden auch das Racemat
beziehungsweise die rechtsdrehende Verbindung in dieser
geringen Dosis angewendet, so hat die rechtsdrehende Verbindung
überhaupt keine Wirkung, während die Wirkung des
Racemats etwa ein Sechstel der Wirkung der erfindungsgemäßen
Verbindung ausmacht und außerdem nur eine Minute lang
anhält; die erfindungsgemäße Verbindung wirkt etwa 10 Minuten
lang.
Die Verbindung der Formel (I) ist
infolge ihrer pharmakologischen Wirkung in erster Linie
zur Behandlung von mit Gefäßverengung verbundenen Erkrankungen
(Durchblutungsstörungen) geeignet. Die therapeutische Dosis kann bei parenteraler
Verabreichung bei etwa 0,01-1,0 mg/kg, im Falle oraler Verabreichung
bei etwa 0,5-5,0 mg/kg liegen.
Der Wirkstoff der Formel (I) beziehungsweise
seine physiologisch verträglichen Säureadditionssalze
können mit den in der Arzneimittelherstellung üblichen,
zur parenteralen oder enteralen Verabreichung geeigneten,
nichttoxischen, inerten festen oder flüssigen Träger-
und/oder Hilfsstoffen vermischt und zu Arzneimitteln formuliert
werden. Als Trägerstoffe kommen zum Beispiel Wasser,
Gelatine, Milchzucker, Stärke, Pektin, Magnesiumstearat,
Stearinsäure, Talkum, Pflanzenöle (z. B. Erdnußöl, Olivenöl)
usw. in Frage. Die Präparate können die Form der üblichen
Arzneimittelformulierungen aufweisen, zum Beispiel feste
Darreichungsformen (abgerundete oder eckige Tabletten, Dragees,
Kapseln, wie Hartgelatinekapseln, Pillen, Suppositorien usw.)
oder flüssige Präparate (zum Beispiel mit Öl oder Wasser
bereitete Lösungen, Suspensionen, Emulsionen, Sirup, Weichgelatinekapseln,
mit Öl oder Wasser bereitete Injektionslösungen
oder -suspensionen usw.) sein. Die Menge des
festen Trägerstoffes kann innerhalb eines größeren Bereiches
variieren, im allgemeinen enthält eine Dosiereinheit etwa
25 mg bis 1 g Trägerstoff. Die Präparate können gegebenenfalls
auch die üblichen Hilfsstoffe, zum Beispiel Konservierungs-
und Stabilisierungsmittel, Netzmittel, Emulgatoren, Salze
zum Einstellen des osmotischen Druckes, Puffer, Geruchs- und
Geschmacksstoffe usw. enthalten. Die Präparate können gegebenenfalls
auch weitere pharmakologisch wirksame, bekannte
Verbindungen enthalten, ohne daß dadurch eine synergistische
Wirkung einträte. Die Präparate werden bevorzugt in Dosiereinheiten
hergestellt, die der gewünschten Applikationsweise
entsprechen. Die Arzneimittelpräparate können in der üblichen
Weise, zum Beispiel durch Vermischen, Sieben, Granulieren
und Pressen der Komponenten oder durch Auflösen hergestellt
werden. Die Präparate können gewünschtenfalls weiteren,
in der Arzneimittelherstellung üblichen Arbeitsgängen
unterworfen, zum Beispiel sterilisiert werden.
2,4619 g (7,54 mMol) (±)-1-(Acetyloxymethyl)-1-ethyl-
1,2,3,4,6,7,12,12bα-octahydroindolo[2,3-a]chinolisin (DE-PS
25 20 131) werden in 25 ml wasserfreiem Aceton gelöst. Zu der
kochenden Lösung wird die mit 25 ml wasserfreiem Aceton
bereitete, kochende Lösung von 1,1319 g (7,54 mMol) D-Weinsäure
gegeben. Man läßt das Gemisch bei Raumtemperatur 24-28 Stunden
lang kristallisieren. Die ausgefallenen Kristalle werden
abfiltriert und mit einer geringen Menge Aceton gewaschen. Man
erhält 2,00 g Tartrat.
Die nach dem Abfiltern des Tartratsalzes zurückgebliebene
Mutterlauge wird im Vakuum eingedampft. 1,65 g eines festen
Schaumes bleiben zurück. Dieser wird auf die beschriebene Weise
aufgearbeitet, das Produkt wird aus Methanol kristallisiert.
Man erhält (-)-1α-(Acetyloxymethyl)-1β-ethyl-
1,2,3,4,6,7,12,12bα-octahydroindolo[2,3-a]chinolisin in Form
einer kristallinen Substanz, die bei 122 bis 123°C schmilzt.
[α]D = -37,5° (c = 1, Dichlormethan).
[α]D = -37,5° (c = 1, Dichlormethan).
Die so hergestellte Verbindung wird in die linksdrehende
Titelverbindung überführt, indem man sie in 100 ml wasserfreiem
kochendem Methanol löst. Die Lösung wird nach Zusatz von 0,05 g
(0,92 mMol) Natriummethylat 30 Minuten lang am Rückfluß
gekocht. Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsgemisch in 300 ml
destilliertes Wasser gegossen. Die auskristallisierte weiße
Substanz wird abfiltriert und mit kaltem Wasser gewaschen. Man
erhält 1,60 g (94,2%) der Titelverbindung als kristalline
Substanz, die bei 220 bis 221°C schmilzt.
[α[D = -108,0° (c = 1, Dimethylformamid)
[α[D = -108,0° (c = 1, Dimethylformamid)
Durch Lösen in der zehnfachen Menge Aceton, Aufkochen und
Versetzen mit 48%iger wäßriger Bromwasserstofflösung wird das
Hydrobromid der linksdrehenden Titelverbindung hergestellt.
Schmelzpunkt: 280-282°C. Nach Umkristallisieren aus Methanol
schmilzt die Verbindung bei 285-287°C.
Claims (1)
- Verwendung von (-)-1β-Ethyl-1α-(hydroxymethyl)- 1,2,3,4,6,7,12,12bα-octahydroindolo[2,3-a]chinolisin und seiner physiologisch verträglichen Säureadditionssalze zur Behandlung von mit Durchblutungsstörungen verbundenen Krankheiten.
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