DE3612000C2 - Einteilige Blechplombe - Google Patents
Einteilige BlechplombeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine einteilige Blech
plombe zum Plombieren von Plombierungsteilen wie z. B. Kordeln,
Drähte, Streifen und dgl. aus zwei schalenartigen Teilen, näm
lich einem Deckelteil und einem Hauptteil, von denen am einen
ein Verfangorgan und am anderen ein Sperrorgan in Form eines
Schlitzes vorgesehen ist, durch welchen beim Schließen der Plom
be durch Biegen entlang einer Kerbe zwischen beiden ineinander
preßbaren und dann einen allseits geschlossenen Hohlraum bil
denden Teilen das Verfangorgan durchtritt und dadurch die beiden
schalenartigen Teile in dieser Schließstellung der Plombe unlös
bar miteinander verklinkt, wobei der Schlitz an einer Fläche
eines Kastens gebildet ist, der innerhalb des bei geschlossener
Plombe einschließlich der Ecken allseits geschlossenen Hohlraums
nur gerade zur Aufnahme des aus einer Zunge des Deckelteils ge
bogenen Verfangorgans dient.
Solche Plomben sind ein ausgesprochener Massenartikel.
Sie werden aus einem Blechstreifen durch Stanz- und Biegevorgän
ge hergestellt und dienen zur Befestigung an Bindeelementen
zwecks Sicherung. Sie sind billig in der Herstellung und können
leicht von Hand und ohne Werkzeug geschlossen werden. Gleichzei
tig werden hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit des Ver
schlusses gestellt. Insbesondere sollen unbefugte Manipulationen
an geschlossenen Plomben möglichst verhindert oder aber minde
stens zu einer auffälligen Beschädigung der Plombe führen, die
den unberechtigten Eingriff erkennen läßt.
Bei einer bekannten Blechplombe der eingangs genannten
Art (DE-AS 10 62 622) ist die das Verfangorgan bildende Zunge
durch einfache Abwinklung eines Ansatzes am Deckelteil gebildet,
der eine schlitzförmige Öffnung besitzt, in die beim Überführen
der beiden schalenartigen Teile in die Schließlage ein im Kasten
vorgesehener Verschlußhaken eingreift. Beim Überführen in die
Schließstellung muß die Zunge eine Abbiegung erfahren. Zu diesem
Zweck ist das schalenartige Hauptteil mit einem kugelig ausge
tieften Boden versehen, an dem das äußere Ende der Zunge ent
langgleitet, ehe der zusätzliche Haken in den zusätzlichen
Schlitz der Zunge eingreifen kann. Ganz abgesehen von diesem
baulichen Aufwand hat sich die Tatsache als nachteilig heraus
gestellt, daß sich relativ einfach durch den der Aufnahme des
Verfangorgans dienenden Schlitz des Kastens ein flaches Werkzeug
einführen läßt, um die Rastverbindung zwischen Haken und Zungen
schlitz vorübergehend zu lösen und damit die beiden schalen
artigen Teile der Blechplombe aufzubiegen.
Eine sicherere Blechplombenausführung, die derartigen
Öffnungsmanipulationen weniger leicht zugänglich ist, wird er
findungsgemäß auf besonders einfache Weise dadurch erzielt, daß
das Verfangorgan ein splintartiges Gebilde mit einem auf
wärtsragenden freien Ende ist, das durch fächerartig gespreizte
Lappen gebildet ist, deren Breite über alles die Länge des
Schlitzes übersteigt.
Bei dieser Plombenausbildung bedarf es weder der zusätz
lichen Anordnung eines sich im Kasten erstreckenden Hakens noch
eines in der Zunge vorgesehenen Schlitzes, der mit dem Haken zu
sammenwirkt und zu einer wesentlichen Schwächung der Zunge
führt. Irgendwelchen Manipulationen, um die fächerartig ge
spreizten Lappen, die die Schließstellung der schalenartigen
Teile der einteiligen Blechplombe gewährleisten, durch Über
führung in eine Lage, in der die äußeren Enden einen Abstand
voneinander aufweisen, der der Länge des Schlitzes entspricht,
sind diese Lappen in geschlossenem Plombenzustand nicht zugäng
lich. Die Plombe ist somit äußerst sicher. Überdies ist sie auch
besonders stabil. Während die Anordnung eines quer zur Zunge
verlaufenden Schlitzes, in den der Haken zur Zungenhalterung bei
der bekannten Ausführung eingreift, mit einer wesentlichen Sta
bilitätsminderung verbunden ist, erfährt die Zunge durch die in
ihrer Längsrichtung verlaufenden Einschnitte zur Bildung der fä
cherartig gespreizten Lappen keine Schwächung.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, daß es bei einer wei
terhin bekannten Handverschlußplombe (DE 22 22 053 B2), die die
vorgenannten Merkmale der erfindungsgemäßen Plombe ebenfalls
nicht als vorbekannt erkennen läßt, zwar nicht eines gesonderten
Hakens innerhalb der Kammer bedarf, um die durch einen Schlitz
in die Kammer eingeführte Zunge festzuhalten. Die Zunge selbst
ist jedoch durch Ausstanzung und seitliches Ausbiegen gebildet,
also durch eine Materialschwächung. Infolgedessen ist sie nicht
in der Lage, einer kräftigen Krafteinwirkung auf die schalen
artigen Teile im Sinne einer Öffnungsbewegung ausreichenden Wi
derstand zu leisten. Sie wird vielmehr ausweichen, so daß es zu
mindest zu einer Teilöffnung der Blechplombe kommt.
Eine besonders einfach herstellbare und dennoch sehr
wirksame Plombenausführung ergibt sich in weiterer zweckmäßiger
Ausbildung, wenn das das Verfangorgan bildende freie Ende des
splintartigen Gebildes so geformt ist, daß es sich beim Durch
tritt durch den Schlitz während des Schließens der Plombe fe
dernd verformt und bei geschlossener Plombe innerhalb des Ka
stens in seine ursprüngliche Form zurückfedert und zur Aufrecht
erhaltung der Schließstellung durch die fächerförmigen Lappen
beiträgt.
Dabei hat es sich als besonders günstig herausgestellt,
wenn der den Schlitz aufweisende Kasten zur Aufnahme des Ver
fangorgans durch dreimaliges Einwärtsbiegen eines aus dem scha
lenartigen Hauptteil vorstehenden Lappens allseitig geschlossen
ausgebildet ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die offene Plombe wie sie in den
Handel gebracht wird,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 durch die
Plombe in halb geschlossenem Zustand, und
Fig. 3 eine Ansicht auf das auswärtsragende freie Ende des Ver
fangorgans in Richtung des Pfeiles A in Fig. 2 gesehen.
Die dargestellte Plombe ist durch Stanzen und Biegen eines
einzigen Stückes Blech hergestellt und weist einen Haupt
teil 1 sowie einen Deckelteil 2 auf, die beide durch Auf
biegen ihrer Ränder schalenartige Formen aufweisen. Entlang
der Falzlinie, an welcher die Teile 1 und 2 ineinander
übergehen ist das Material durch eine Kerbe 3 geschwächt.
Durch Gegeneinanderbiegen der Teile 1 und 2 beim Schlies
sen der Plombe greifen die Teile 1 und 2 ineinander ein
und bilden ein klappschachtelartiges Gebilde, das die
Enden einer Packschnur oder dgl. aufnimmt und vollständig
umfaßt. Die Schwächung der Falzlinie durch die Kerbe 3
ist dabei so gewählt, daß die Plombe ohne Bruch in der
Falzlinie geschlossen werden kann, daß aber das Material
längs der Falzlinie bricht, wenn z. B. bei unbefugten Mani
pulationen versucht wird, die Plombenteile der geschlossenen
Plombe wieder aufzubiegen.
Der schalenartige Hauptteil 1 besitzt auf gebogene und
über die Ecken tiefgezogene Ränder zur Bildung von Seiten
wänden 4 sowie stirnseitig einen Lappen 5, der dreimal
um 90° einwärts gebogen ist, so daß er die Stirnwand 6
des Teils 1, eine parallel zur Bodenfläche 7 des Teils 1
und im Abstand von derselben verlaufende Fläche 8
mit einem Schlitz 11 und einen von dieser Fläche 8
bis zur Bodenfläche 7 reichende Abschlußwand 9 bildet.
Zusammen mit am Teil 9 angeformten und gegen die Stirnwand 6
zurückgebogenen Lappen 21 bildet somit der in dieser
Weise gebogene Lappen 5 einen allseits geschlossenen Kasten
10, der, wie noch beschrieben wird, dazu dient, bei geschlos
sener Plombe nur gerade das Verfangorgan derselben von
außen unzugänglich aufzunehmen.
Der schalenartige Deckelteil 2 besitzt ebenfalls aufgebo
gene und über die Ecken tiefgezogene Ränder, welche Seiten
wände 12 bilden, die bei geschlossener Plombe von außen
an die Seitenwände 4 des Hauptteils 1 anliegen. An seiner
Stirnseite ist der Deckelteil 2 mit einer Zunge versehen,
die unter Bildung einer Sicke 14 rechtwinklig von der
Bodenfläche 13 des Deckelteils 2 abgebogen und durch Zurück
biegen ihres Endes gegen die Bodenfläche 13 zurück sowie
durch Ausbiegen ihres freien Endes 16 nach außen ein
etwa splintartig geformtes Verfangorgan 15 bildet. Wie
Fig. 3 erkennen läßt, ist das genannte freie Ende 16
des Verfangorgans 15 zweckmäßig durch mehrere, hier drei
fächerartig gespreizte Lappen 19 gebildet, deren Breite
über alles die Länge des hier strichpunktiert angedeuteten
Schlitzes 11 geringfügig übersteigt.
An der Stelle des Eintritts des Verfangorgans 15 in den
Hohlraum des Deckelteils 2 ist eine Sollbruchstelle 17 in Form einer Kerbe angebracht,
die dafür sorgt, daß bei Manipulationen an der geschlos
senen Plombe, die darauf hinzielen durch Verformung des
Verfangorganes 15 die Plombe zu öffnen, das Verfangorgan 15
an dieser Stelle abbricht und unerreichbar in den Kasten 10
des Hauptteils 1 fällt. Denn beim Schließen der Plombe
tritt das Verfangorgan 15 durch den Schlitz 11 in den
Kasten 10 ein. Beim Durchtritt des Endes 16 durch den
Schlitz 11 wird das Verfangorgan 15 in zwei zueinander
senkrechten Richtungen federnd zusammengedrückt. Nach
dem Durchtritt durch den Schlitz 11 federt das Verfang
organ 15 im Inneren des Kastens 10 wieder in seine ursprüng
liche Form zurück und kann nicht mehr herausgezogen werden.
Versuche hierzu führen zum Abbrechen des Verfangorgans 15
an der Sollbruchstelle 17. In den Kasten 10 ragende Vor
sprünge 20 verhindern ein Abkippen des Verfangorgans 15
bei geschlossener Plombe.
Bekanntlich ist Blech gut tiefziehfähig aber wenig elas
tisch. Um dem Verfangorgan eine genügende Elastizität
zu verleihen, welche gewährleistet, daß es nach der Ver
formung beim Durchtritt durch den Schlitz 11 wieder in
seine ursprüngliche Form zurückfedert damit die Plombe
nicht mehr geöffnet werden kann, ist das Material des
Verfangorgans 15 und insbesondere die Biegung 18 desselben
vorteilhaft mechanisch kalt bearbeitet, so daß das ursprüng
lich weiche und permanent deformierbare Material der Plombe
an dieser Stelle härter aber auch federelastisch wird.
Claims (6)
1. Einteilige Blechplombe zum Plombieren von Plombie
rungsteilen, wie z. B. Kordeln, Drähte, Streifen und dgl., aus
zwei schalenartigen Teilen, nämlich einem Deckelteil (2) und
einem Hauptteil (1) von denen am einen ein Verfangorgan (15)
und am anderen ein Sperrorgan in Form eines Schlitzes
vorgesehen ist, durch welchen beim Schließen der Plombe durch
Biegen entlang einer Kerbe (3) zwischen bei
den ineinanderpreßbaren und dann einen allseits geschlossenen
Hohlraum bildenden Teilen das Verfangorgan (15) durchtritt und
dadurch die beiden schalenartigen Teile (1, 2) in dieser Schließ
stellung der Plombe unlösbar miteinander verklinkt, wobei der
Schlitz (11) an einer Fläche (8) eines Kastens (10) ge
bildet ist, der innerhalb des bei geschlossener Plombe ein
schließlich der Ecken allseits geschlossenen Hohlraums nur ge
rade zur Aufnahme des aus einer Zunge des Deckelteils (2) ge
bogenen Verfangorgans (15) dient, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verfangorgan (15) ein splintartiges Gebilde mit einem
aufwärtsragenden freien Ende (16) ist, das durch fächerartig
gespreizte Lappen (19) gebildet ist, deren Breite über alles
die Länge des Schlitzes (11) über
steigt.
2. Plombe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das das Verfangorgan 15) bildende freie Ende (16) des splint
artigen Gebildes so geformt ist,. daß es sich beim Durchtritt
durch den Schlitz (11) während des Schließens der Plombe federnd
verformt und bei geschlossener Plombe innerhalb des Kastens
(10) in seine ursprüngliche Form zurückfedert und zur Auf
rechterhaltung der Schließstellung durch die fächerförmigen
Lappen (19) beiträgt.
3. Plombe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der den Schlitz (11)
aufweisende Kasten (10) zur Aufnahme des Verfangorgans (15)
durch dreimaliges Einwärtsbiegen eines aus dem schalenartigen
Hauptteil vorstehenden Lappens (5) allseitig geschlossen aus
gebildet ist.
4. Plombe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die federelastischen Eigenschaften des Verfangorgans (15)
durch mechanische Kaltverformung mindestens der Biegestelle
(18) erhöht sind.
5. Plombe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß am Übergang vom Deckelteil (2) zum Ver
fangorgan (15) eine Sicke (14) sowie eine Sollbruchstelle (17)
gebildet sind.
6. Plombe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Kasten (10) ragende Vorsprünge (20)
vorhanden sind, die ein Abkippen des Verfangorgans (15) bei
geschlossener Plombe verhindern.
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