CH643079A5 - Handschliessplombe. - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Handschliessplombe, mit einer biegsamen Strippe aus einem Metallstreifen oder Metalldraht, einem von einem Kanal durchsetzten Plombenkörper, einem in diesen Kanal untergebrachten Halter mit Sperrorganen zur irreversiblen Halterung der in den Plombenkörper eingeführten, mit Öffnungen als Verfangorgan ausgebildeten Enden der Strippe.
Handschliessplomben dieser Art sind unter der Bezeichnung «Waggonplomben» bekannt. Sie kommen bei der Sicherung von Verschlüssen zur Anwendung, bei denen Öffnungen der Schliessteile in der Schliesslage sich decken, so dass die einerends im Plombenkörper verankerte Strippe mit ihrem anderen Ende durch diese Öffnungen durchgeführt werden kann. Danach wird das freie Ende der Strippe in den Plombenkörper eingeführt, wo sich das Verfangorgan irreversibel im Sperrorgan verfängt, so dass das Wiederöffnen des in dieser Weise plombierten Verschlusses nur unter Zerstörung der Plombe erfolgen kann.
Eine solche Absicherung eines Verschlusses ist in vielen Fällen erwünscht oder vorgeschrieben, so z.B. bei Sackverschlüssen, insbesondere bei Postsäcken, für die Plombierung des Laderaumes von Fahrzeugen usw.
Eine Sicherheitsplombe der eingangs genannten Art ist aus der CH-PS 481 444 bekannt. Bei dieser bekannten Plombe ist der Plombenkörper einteilig aus Kunststoff hergestellt und von einem Kanal mit glatten Wänden durchsetzt, der sich im Innern des Körpers unter Bildung einer Stufe verengt. Der Halter mit dem Sperrorgan ist ein Metallteil und ist mitsamt dem an ihm befestigten einen Ende der Strippe aus Kunststoff von der Seite der grösseren Kanalöffnung her mit dem Sperrorgan voran in den Plombenkörper einschiebbar ist. Die Stufe im Kanal dient dabei als Anschlag, um das Austreten des Halters in Einschieberichtung zu verhindern. Gleichzeitig hindern am Halter vorhandene in der zur Einschiebrichtung entgegengesetzten Richtung wirkende Organe den eingeschobenen Halter am Wiederaustreten.
Diese bekannte Plombe ist zwar in der Herstellung einfach, besteht sie doch aus nur drei Teilen, ihre Handhabung erfordert jedoch eine gewisse Aufmerksamkeit, damit die Einzelteile in der richtigen Lage und Reihenfolge zusammengesetzt und Fehlplombierungen vermieden werden. Vor allem aber kann diese Plombe die Anforderungen an die Sicherheit vor Scheinplombierungen bei den heute von Verbrechern verwendeten Mitteln nicht mehr erfüllen. Diese haben inzwischen Verfahren entwickelt, durch welche es ihnen gelingt, solche Plomben mit Strippen und Verfangorganen aus Kunststoff ohne sichtbare Verletzung zu öffnen und danach wieder zu schliessen.
In der Praxis ist man daher wieder zur Verwendung der früheren Plomben dieser Art zurückgekehrt, wie sie beispielsweise in der CH-PS 235 982 und zugehörigem Zusatz CH-PS 244 992 beschrieben sind. Bei den in diesen Druckschriften beschriebenen Plomben ist die Strippe durch einen zopfartig gewundenen Draht gebildet. Der Boden des Plombenkörpers weist zwei hintereinanderliegende Ausbauchungen auf, in deren kürzere der an einer flachen Sperrscheibe befestigte Endknoten des Drahtes zu liegen kommt, während in deren längere eine als Verfangorgan dienende Drahtöse am anderen Ende des Drahtes nebst einer an einer Scheibe befindlichen und mit jener in Eingriff kommenden und als Gegenversper-rung wirkenden, federnden Zunge zu liegen kommt. Diese bekannte Plombenart erfüllt zwar alle Sicherheitsanforderungen, sie besteht jedoch aus einer relativ grossen Anzahl von Metallteilen und ihre Montage lässt sich schlecht und teilweise gar nicht automatisieren. Die deshalb erforderliche Handarbeit zu ihrer Montage macht die Plombe für billige Massenfertigung, wie sie sich für einen solchen Massen- und Wegwerfartikel aufdrängt, ungeeignet.
Aus der AT-PS 184 114 und der US-PS 1 038 744 sind Plomben einer anderen Gattung bekannt, bei denen beim Plombierungsvorgang das freie Ende der mit ihrem andern Ende im Plombenkörper verankerten biegsamen Strippe auf der gleichen Seite des Plombenkörpers und in die gleiche Öffnung desselben eingeführt wird. Plomben dieser Gattung sind gegen unbefugte Manipulationen noch wesentlich anfälliger als Plomben von der Art der erfindungsgemässen Plombe oder derjenigen nach der bereits erwähnten CH-PS 481 444, bei welchen die Enden der Strippe von entgegengesetzten Seiten durch getrennte Schlitze in den Plombenkörper eintreten bzw. aus dem Plombenkörper austreten.
Insbesondere aus der US-PS 1 038 744 ist es aber bekannt, die Strippe als Metallstreifen auszubilden, die Verfangorgane an den Enden dieser Strippe unter sich gleich und als Öffnungen vorzusehen, und als Sperrorgan zwei sich im Hohlraum des Plombenkörpers kreuzende federnde Zungen anzuordnen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabung einer gattungsgemässen Plombe sowohl bei der Montage als auch bei der Benützung zu vereinfachen, und dabei gleichzeitig auch Fehlermöglichkeiten bei beiden, meist getrennt vorgenommenen Manipulationen wirksam zu verhindern, insbesondere solche Fehler, die Fehlplombierungen zur Folge haben können.
Die erfindungsgemässe Lösung besteht bei der Handschliessplombe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 darin, dass der Halter ein in verschiedenen Lagen in den Plombenkörper einsetzbares im Querschnitt U-förmiges Metallteil ist, welches zwei in seiner Längsrichtung angeordnete Sperrorgane in Form federnder Zungen aufweist, die in bezug auf
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jene Querschnittsebene, welche den Halter in seiner Längsrichtung in zwei Hälften teilt, symmetrisch ausgebildet sind, und die je ein beliebiges der unter sich gleich ausgebildeten Verfangorgane der von beiden Seiten in den Kanal des Plombenkörpers zwischen die beiden Schenkel des Halters eingeführten Strippenenden unabhängig von der Lage, in welcher der Halter im Plombenkörper eingesetzt ist, irreversibel hal-tern.
Durch die Ausbildung des Halters, der damit beliebig in verschiedenen, insgesamt vier Lagen in den Plombenkörper montiert werden kann, wird die Montage ganz wesentlich erleichtert; die Anordnung und Ausbildung der an diesem Halter gebildeten Sperrorgane für die Verfangorgane an den Enden der Strippe gewährleistet das ordnungsgemässe Funktionieren der Plombe unabhängig von der Lage, in welcher der Halter montiert wurde.
Die Strippe lässt sich unabhängig vom Plombenkörper billig in beliebiger Länge, bei Ausbildung als Metallstreifen vorzugsweise durch einen Stanzvorgang herstellen.
Die Plombe kann je nach Erfordernis in halbmontiertem Zustand geliefert werden, also Plombenkörper und Strippe getrennt voneinander, wobei dies die Möglichkeit eröffnet, die Strippe am Ort des Gebrauches der Plombe, beispielsweise in einem mit dem zu plombierenden Gegenstand gekoppelten Arbeitsgang zu numerieren oder sonstwie zu bezeichnen.
Für die Fertigmontage der Plombe genügt es, die Strippe mit einem Ende in eine der beiden Öffnungen, egal welche, des geschlossenen Plombenkörpers einzuführen, bis sich die Zungen in der Öffnung verfangen. Zum Schliessen der Plombe wird dann das andere Ende der Strippe einfach in die andere Öffnung des Plombenkörpers eingeführt, bis sich die Öffnung in diesem Ende mit den verbleibenden Zungen des Halters verfängt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausfüh-rungsbespieles mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine fertig montierte, aber nicht geschlossene Sicherheitsplombe nach der Erfindung, und
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
Die dargestellte Handschliessplombe besteht aus insgesamt vier Teilen, nämlich einem Topf 1, einem Deckel 2 hierzu, einer Strippe 3 und einem Halter 4.
Der oben offene, kreisscheibenförmige Topf 1 aus Kunststoff oder Metall weist eine Kammer 5 auf, in welche in Richtung eines Durchmessers von beiden Seiten her allseitig geschlossene, auf die Abmessungen des Strippenquerschnitts zugeschnittene schlitzförmige Öffnungen 6 bzw. 7 münden.
Einen im Topf 1 gebildete Schulter 8 bildet eine ringförmige Auflage für den Deckel 2, mit welchem der Plombenkör-per bis auf die Schlitze 6,7 geschlossen werden kann. Auch der Deckel 2 kann aus Kunststoff oder Metall sein und seine Verbindung mit dem Topf kann durch Schweissen, z.B. Ultra-schallschweissen oder Verkleben oder auf andere geeignete Weise erfolgen.
Vor dem Schliessen des Topfes 1 mit dem Deckel 2 wird jedoch bei der Montage der Plombe der Halter 4 in die Kammer 5 eingelegt. Dieser Halter 4 ist ein U-förmiger Metallteil, der durch einen einfachen Stanz- und Biegevorgang hergestellt werden kann. Der Halter 4 bzw. die Kammer 5 sind so dimensioniert, dass der Halter nur so in die Kammer eingelegt werden kann, dass die seitlichen Öffnungen zwischen seinen beiden Schenkeln 9,10 auf die Schlitze 6, 7 weisen. Nach dem Einsetzen des Halters 4 und dem Aufsetzen des Deckels 2 ist der Halter 4 unverrückbar in seiner Lage gehalten. Der Schenkel 9 des Halters 4 weist zwei federnde Zungen 11 auf, die entgegengerichtet von den Enden des Halters schräg gegen die Mitte des gegenüberliegenden Schenkels 10 des Halters vom Schenkel 9 abstehen, wie am besten aus der
Fig. 2 ersichtlich ist. In gleicher Weise, jedoch gegenüber den Zungen 11 in der Schenkelhöhe, d.h. in bezug auf den Abstand vom Schenkelverbindungssteg versetzt, stehen auch vom Schenkel 10 des Halters 4 zwei federnde Zungen 12 entgegengerichtet von den Enden des Halters 4 schräg gegen die Mitte des gegenüberliegenden Schenkels 9 des Halters ab. Diese Zungen 11,12 sind zweckmässig aus dem Material der Halterschenkel dreiseitig ausgeschnitten und aus der Schenkelebene herausgebogen.
Es ergeben sich dadurch, wie aus der Fig. 2 erkennbar, in jeder Halterhälfte je ein aus einer Zunge 11 und einer Zunge 12 gebildetes Sperrorgan durch die sich im Raum zwischen den Halterschenkeln kreuzenden Zungen.
Mit diesen Sperrorganen wirken die als Verfangorgan ausgebildeten Enden des vierten Teils der beschriebenen Plombe, nämlich der Strippe 3 zusammen. Diese ist im vorliegenden Beispiel als Metallband ausgebildet, das in einfachster Weise und unabhängig von den übrigen Plombenteilen vollautomatisch in beliebigen Längen herstellbar ist. Als Verfangorgan sind in die beiden Enden der Strippe je eine rechteckige Öffnung 13 gestanzt. Alternativ könnte die Strippe auch aus einem einfachen oder doppelt gewundenen Runddraht gebildet werden, an dessen Enden die Verfangöffnungen 13 aufweisende Blechteile befestigt sind.
Wie ohne weiteres verständlich und aus den Figuren ersichtlich, werden beim Einführen eines beliebigen Endes der Strippe 3 in eine beliebige der beiden Öffnungen 6 oder 7 des geschlossenen Plombenkörpers die beiden Zungen 11,12 des nächstliegenden Zungenpaares durch die Stirnkante des eintretenden Strippenendes gespreizt und federn dann durch die Verfangöffnung 13 hindurch wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück, wie dies für das eine Strippenende in der Zeichnung veranschaulicht ist. Die Strippe kann nun nicht mehr aus dem Plombenkörper gezogen werden. Zur Vornahme einer Plombierung wird das noch freie Strippenende durch Öffnungen des zu plombierenden Gegenstandes geführt und nach Zurückbiegen in den noch freien Schlitz 6 oder 7 des Plombenkörpers gestossen, bis sich die Verfangöffnung 13 dieses Strippenendes in gleicher Weise wie das andere Strippenende im andern Zungenpaar 11,12 des Halters 4 verfangen hat. Damit ist die Plombe geschlossen und kann ohne Zerstörung nicht mehr geöffnet werden. Da die Öffnungen 6, 7 auf die Dicke und Breite der Strippe 3 abgestimmt sind, können auch nicht mit einem Werkzeug durch diese Öffnungen hindurch die Zungen wieder gespreizt werden.
Als zusätzliche Massnahme zur Kenntlichmachung allfälliger Manipulationen an der geschlossenen Plombe sind an den Strippenenden in einem Abstand vom Ende der Strippe, der bei verfangener Strippe knapp innerhalb des Aussenran-des des Plombenkörpers liegt, Durchbrechungen 14 vorgesehen, die eine Sollbruchstelle bilden. Bricht bei Manipulationen die Strippe an dieser Stelle, verbleibt das abgebrochene Ende im Plombenkörper und verhindert das erneute Einführen einer Strippe zum Zwecke einer Scheinplombierung.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich, erfüllt die erfindungsgemässe Plombe alle Anforderungen bezüglich Sicherheit, praktische Handhabung und Eignung für Massenanfertigung. Sie kann, je nach Erfordernis in halbmontiertem Zustand, d.h. Plombenkörper und Strippe getrennt, dem Verbraucher geliefert werden, was diesem eine Bezeichnung der Strippe aus Sicherheitsgründen erst unmittelbar vor Gebrauch erleichtert.
Bei der Montage des Plombenkörpers sind Fehler praktisch ausgeschlossen, weil der Halter, in welcher Lage er auch immer eingelegt wird, seine Funktion immer erfüllt.
Bei der Handhabung durch Hilfspersonen können ebenfalls Fehlmanipulationen kaum auftreten, da die Strippe mit jedem Ende in jeder Öffnung des Plombenkörpers eingeschoben und irreversibel befestigt werden kann.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Handschliessplombe, mit einer biegsamen Strippe aus einem Metallstreifen oder Metalldraht, einem von einem Kanal (5,6,7) durchsetzten Plombenkörper (1,2), einem in diesen Kanal untergebrachten Halter (4) mit Sperrorganen zur irreversiblen Halterung der in den Plombenkörper eingeführten, mit Öffnungen (13) als Verfangorgan ausgebildeten Enden der Strippe (3), dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (4) ein in verschiedene Lagen in den Plombenkörper einsetzbares, im Querschnitt U-förmiges Metallteil ist, welches zwei in seiner Längsrichtung angeordnete Sperrorgane (11, 12 bzw. 11,12) in Form federnder Zungen aufweist, die in bezug auf jene Querschnittsebene, welche den Halter in seiner Längsrichtung in zwei Hälften teilt, symmetrisch ausgebildet sind, und die je ein beliebiges der unter sich gleich ausgebildeten Verfangorgane (13) der von beiden Seiten in den Kanal des Plombenkörpers zwischen die beiden Schenkel (9,10) des Halters eingeführten Strippenenden unabhängig von der Lage, in welcher der Halter im Plombenkörper eingesetzt ist, irreversibel haltern.
2. Handschliessplombe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (4) vier, nämlich an jedem seiner beiden Schenkel (9,10) zwei gegen den jeweils anderen Schenkel schräg abstehende Zungen (11,12) aufweist, wobei die vom einen Schenkel (9 oder 10) des Halters (4) gegen den anderen Schenkel (10 oder 9) abstehenden Zungen (10 oder 12) in bezug auf den Verbindungssteg der Schenkel auf gleicher Höhe liegen und die vom anderen Schenkel (10 oder 9) gegen den einen Schenkel (9 oder 10) gerichteten Zungen (12 oder 11) ebenfalls unter sich auf gleicher aber bezüglich der Zungen (11 oder 12) des genannten einen Schenkels (9 oder 10) anderer Höhe in bezug auf den Schenkelverbindungssteg liegen, und dass jeweils eine Zunge (11) eines Schenkels (9) mit einer gegenüberliegenden Zunge (12) des anderen Schenkels (10) eines der beiden Sperrorgane (11,12) für die Strippe (3) bildet.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Handschliessplombe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Endbereichen der z.B. aus einem Metallstreifen gebildeten Strippe an einer Stelle, die sich bei im Plombenkörper verfangener Strippe noch gerade innerhalb des Plombenkörpers befindet, eine Sollbruchstelle (14) gebildet ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
PL | Patent ceased |