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Sicherheitsverschluß für Paketverschnürungen. Den Postvorschriften
entsprechend müssen bisher die M'ertpakete gesiegelt werden, was nicht nur außerordentlich
umständlich ist, sondern insbesondere gegen Beraubung keine Sicherheit bietet, da
die Siegel, mit denen gesiegelt wird, nachgemacht werden können bzw. leicht abspringen.
Überdies fällt die Beschaffung des Siegellacks in heutiger Zeit in genügender Menge
für größere Betriebe schwer.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun einen
Verschluß,
welcher das umständliche und nicht ungefährliche Siegeln der Pakete sowie das lästige
Verknüpfen der Schnur überflüssig macht und sich dadurch auszeichnet, daß er von
den dazu Befugten ohne Schwierigkeit angelegt und wieder gelöst werden kann, wobei
überdies ein Teil des Verschlusses wie auch die Schnur, welche in ihrer ganzen Länge
unversehrt bleibt, immer wieder Verwendung finden kann, so daß der neue Verschluß
eine wesentliche wirtschaftliche Bedeutung hat. Außerdem bietet er vor allem eine
unbedingte Sicherheit insofern, als der an sich sehr leicht aber stabil gehaltene
Verschluß ein derart scharfes Anziehen der Schnur ermöglicht, daß ein Lockern oder
Verschieben der Schnurläufe verhindert wird und daß ferner ein widerrechtliches
Öffnen des Verschlusses ohne Zerstörung von Teilen desselben derart, daß er dann
wieder angelegt werden kann, ausgeschlossen ist.
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Der Verschluß besteht im wesentlichen aus einem Unter- und Oberteil,
wobei der Unterteil zum Anlegen und Halten der Verschlußschnur dient, wogegen der
Oberteil eine Art Verschlußsiegel bildet und den Zugang zur Schnur, d. h. zum Verschnürungsmechanismus,
abdeckt und unzugänglich macht. Dieses Siegel wird derart angebracht auf dem Unterteil,
daß es ohne Zerstörung nicht abgenommen werden kann, wobei sein Ersatz bei Verwendung
von Siegeln mit aufgedruckter oder eingeprägter Firma ausgeschlossen ist. Das Wesen
der Erfindung besteht darin, daß sich am Unterteil Vorsprünge befinden, welche sowohl
als Befestigungs- wie auch als Führungs- und Gleitzapfen ausgebildet sind, und um
welche die Verschlußschnur, unter scharfem Anziehen derselben, gelegt wird, ohne
über die Mitte zu laufen. Auf diesen Unterteil wird dann der als Abschluß dienende
Oberteil, z. B. mittels gegenseitiger Verbördelung, aufgenietet und kann erst durch
Entfernung der Nietränder geöffnet werden, wodurch aber der Oberteil zerstört ist.
Die zweckmäßige Verwendung dieses Verschlusses zwecks Ersparnis an Zeit, Siegellack
usw., Erhaltung von Papier und Schnur zu deren Wiederverwendung sowie zur Vermeidung
unbefugter Eingriffe und Inhaltsverluste liegt ebenso bei gewöhnlichen wie' bei
Wertpaketen sowohl im Interesse des Absenders wie des Empfängers und Versicherers.
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Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist auf der Zeichnung in beispielsweisen
Ausführungsformen näher erläutert.
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Abb. i zeigt schaubildlich die Anwendung des neuen Verschlusses bei
einfacher Verschnürung; Abb. 2 erläutert schematisch das Anlegen der Schnur bei
mehrfacher Verschnürung; Abb. 3 ist eine Draufsicht auf den unteren Teil des Verschlusses;
Abb. 4 zeigt die beiden Teile der einen Ausführungsform in Seitenansicht vor dem
Zusammenfügen; Abb. 5 und 6 zeigen sie im Querschnitt vor und nach dem Schließen;
Abb. 7 und 8 sind Draufsicht und Querschnitt des Verschlusses einer einfacheren
Ausführungsform.
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Der Verschluß besteht aus den beiden Teilen a und b, welche nach dem
Einlegen der Schnur c derart miteinander verbunden werden, daß ein Lösen sichtbar
wird.
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Per Unterteil a, welcher die Form einer flachen Scheibe hat, ist mit
vier Zapfen d versehen, welche einander diametral gegenüberliegen.
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Die Scheibe a wird zweckmäßigerweise aus Blech hergestellt, und es
können dann die Zapfen d, z. B. in Form von Hohlzapfen, aus dem Material herausgedrückt
werden, wobei sich ihr oberer Rand etwas nach außen wölbt, um das Abgleiten der
Schnur c zu verhindern. In der Mitte besitzt die Scheibe a einen Hohlzapfen e, dessen
oberer Rand nach innen vorspringt (s. Abb. 5).
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Per obere Teil b, welcher den eigentlichen Verschlußteil, d. h. ein
Siegel bildet und zweckmäßig mit einem unverwechselbaren Kennzeichen (Firma o. dgl.)
versehen ist, besteht ebenfalls aus einer Scheibe, zweckmäßig aus Blech, deren Rand
f nach unten gekrümmt ist, so daß eine Art Hohlraum entsteht, dessen lichte Höhe
der Zapfen d angepaßt ist. . Per Durchmesser dieser Scheibe b ist etwas geringer
wie der der Scheibe a, und diese ist am Rande mit einem nach innen gebördelten Rande
g versehen, wodurch der Zugang zu dem Spalt zwischen beiden Teilen a und
b, wenn diese vereinigt sind, verschlossen ist (s. Abb. 5 und 6).
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Per obere Verschlußteil b besitzt in der Mitte einen nach unten bzw.
innen gerichteten Hohlzapfen k, der ursprünglich zylindrisch gestaltet ist und der
in den unteren Zapfen e eingesteckt werden kann. Dieser Zapfen bildet eine Hohlniet
und kann ebenfalls aus dem Material der Scheibe b herausgedrückt werden.
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Per Verschluß wird in folgender Meise angelegt Zunächst wird an einem
Ende der Schnur c eine Schlinge i angebracht, wie Abb. 3 zeigt, und an einen der
Zapfend des Unterteiles a
angehängt, bzw. wird das Ende der Schnur
c an einen der Zapfen d angebunden. Nun wird unter Festhalten des Unterteiles a
an der beabsichtigten Verschlußstelle auf dem Paket die Schnur c um das Paket k
herumgeschlungen und von der anderen Seite her um den gegenüberliegenden Zapfen
d des Unterteiles a herumgelegt, fest angezogen, dann um einen der
dazwischenliegenden Zapfen d und nun wieder um das Paket k herum über den letzten
freien Zapfen d herumgelegt, noch einmal stark angezogen
und das
Paket zum Schluß fest abgebunden, indem man wie am Anfang eine festsitzende Schlinge
i anbringt. Durch aus dem Material der Scheibe a gepreßte Zungen
l kann gegebenenfalls ein Abgleiten der Schnur c verhindert bzw. die Schnur
c gespannt und die Mitte der Scheibe a frei gehalten werden.
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Nun wird der obere Teil b, d. h. der eigentliche Verschluß, aufgesetzt
und mit der Hohlniet h in die untere Hohlniet e eingesteckt, wobei er mit seinem
Rande f innerhalb der Raridumbördelung g des Unterteiles a unzugänglich liegt. Nun
wird mittels eines passenden Werkzeuges der Rand der Hohlniet h des oberen Teiles
b nach außen, d. h. unter den Rand der unteren Niet e gebördelt, womit der Verschluß
hergestellt ist, der ohne Beschädigung nicht mehr geöffnet werden kann. Die beiden
Enden der Schnur c können dann noch mit irgendeiner weiteren Verschlußvorrichtung
festgehalten werden, was indessen überflüssig ist, weil ein selbständiges Lösen
der Schnur t unmöglich ist und weil selbst dann, wenn der Verschluß durch Herausziehen
der Schnur c geöffnet worden sein sollte, diese hernach nicht wieder eingeführt
werden kann. Für den Durchgang der Schnur c zwischen den beiden Teilen a und
b sind in deren Rändern f und g an sich bekannte Aussparungen P angebracht,
die aber zweckmäßig derart ausgestaltet sind, daß noch immer eine Klemmung der Schnur
c stattfinden kann. Das Offnen des Verschlusses vom Empfänger wird dadurch vorgenommen,
daß die Umbördelung m von der Hohlniet la entfernt wird, wozu ein Werkzeug
benutzt wird, das z. B. die Form einer Zange hat, die mit einem flachen Schenkel
versehen ist, der sich unter den Verschluß schieben läßt. Es wird dann die Umbördelung
m nach den Linien y der Abb. 6 abgetrennt, wobei der Unterteil a unverletzt bleibt
und wieder verwendet werden kann, wogegen der Oberteil b zerstört und unbrauchbar
gemacht wird. Das Öffnungswerkzeug, nur mit anderen Einsetzen versehen, dient gleichzeitig
zum Schließen des Verschlusses.
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Bei gewöhnlichen 'Paketen kann auch eine einfachere Art des Verschlusses
Verwendung finden, die, wie Abb. 7 und 8 zeigen, aus einem Unter- und Oberteil
a und b ohne Hohlniet besteht. Die Verbindung wird hier in irgendeiner
anderen Weise vorgenommen, wie z. B. durch am Rande der Scheibe a angebrachte federnde
Krallen n. Diese greifen nach dem Aufsetzen der oberen Scheibe b in entsprechende
Aussparungen o des nach innen gebogenen Randes f der Scheibe b (s.
Abb. 8). Dieser Verschluß wird durch einfaches Durchschneiden des Ganzen in der
Mitte gelöst, etwa nach den Linien x-x der Abb. 2.
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Die sonstige Form der beiden Teile des Verschlusses und-ihre Ausbildung
im einzelnen sind beliebig, wie auch das Material, aus dem sie bestehen.