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Einteilige Blechpombe
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"Einteilige Blechplombe" Die Erfindung bezieht sich auf eine einteilige
Blechplombe zum Plombieren von Plombierungsteilen wie z.B. Kordeln, Drähte, Streifen
und dgl., welche aus einem schalenartigen Deckelteil und einem schalenartigen Hauptteil
besteht, wobei die beiden schalenartigen Teile zum Schliessen der Plombe durch Biegen
entlang einer geschwächten Falzlinie derart ineinanderpressbar sind, dass sie einen
allseits geschlossenen Hohlraum bilden, wobei am Deckelteil ein Verfangorgan und
im Hauptteil ein Sperrorgan in Form eines Schlitzes vorgesehen ist, durch welchen
beim Schliessen der Plombe das Verfangorgan durchtritt und dadurch die beiden schalenartigen
Teile in der Schliessstellung der Plombe unlösbar miteinander verklinkt.
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Solche Plomben sind ein ausgesprochener Massenartikel.
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Sie werden aus einem Blechstreifen durch Stanz- und Biegevorgänge
hergestellt und dienen zur Befestigung an Bindeelementen zwecks Sicherung. Sie sind
billig in der Herstellung und können leicht von Hand und ohne Werkzeug geschlossen
werden. Gleichzeitig werden hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit des Verschlusses
gestellt. Insbesondere sollen unbefugte Manipulationen an geschlossenen Plomben
möglichst verhindert oder aber mindestens zu einer auffälligen Beschädigung der
Plombe führen, die den unberechtigten Eingriff erkennen lässt.
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Eine Plombe der eingangs genannten Art ist in der CH-PS 282 240 beschrieben.
Durch Auf- und Einwärtsbiegen eines Lappens des Hauptteils bildet das Ende des Lappens
eine parallel zur Bodenfläche des Hauptteils und im Abstand von derselben verlaufende
Schliessplatte, welche den Schlitz für den Durchtritt des Verfangorgans beim Schliessen
der Plombe aufweist.
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Eine ähnliche Plombe ist aus der CH-PS 341 431 bekannt, die sich von
der erstgenannten im wesentlichen durch eine andere Ausbildung der Verschlussorgane
unterscheidet.
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Ein ähnlich wie bei der Plombe nach der CH-PS 282 240 einwärts gebogener
Stirnflansch des Hauptteils ist mit nach unten gebogenen Zungen versehen. Am Deckelteil
sind an dessen Seitenflanschen einwärts gegeneinander gerichtete Lappen angebracht,
wobei beim Hineinpressen des Deckelteils in den Hauptteil diese Lappen seitlich
auf den Zungen nach unten gleiten und dieselben dabei nach innen biegen.
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Sobald die Lappen die unteren Kanten der Zungen verlassen, federn
letztere zurück, wodurch die Plombe in ihrer Schliessstellung verriegelt wird.
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Bei beiden bekannten Plomben ragen bei geschlossener Plombe die Verfangorgane
frei in den von Hauptteil und Deckel begrenzten vergleichsweise grossen Gehäusehohlraum.
Es hat sich gezeigt, dass für geschickte Personen solche Plomben relativ leicht
manipulierbar sind, indem die schalen-
förmigen Teile der geschlossenen Plombe etwas aufgeweitet werden, worauf dann mit
einem feinen Gegenstand, z.B.
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einem flachen Stab oder dgl. die nunmehr von innen her zugänglichen
verriegelten Organe ohne Beschädigung der Plombe geöffnet werden können. Mit etwas
Geschick ist es sogar möglich, die bekannten Plomben beispielsweise durch die offenen
Ecken von Haupt- und Deckelteil von aussen her ohne sichtbare Beschädigung zu öffnen,
sodass sie danach wieder geschlossen werden können, ohne dass eine solche Manipulation
erkennbar ist.
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Dieser Massenartikel ist somit, besonders hinsichtlich Sicherheit
gegen unbefugte Manipulationen verbesserungsfähig.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe gelöst, eine einteilige
Plombe der eingangs genannten Art so auszubilden, dass sie unter Beibehaltung aller
Vorteile der bisher bekannten Ausführungen und auch äusserlich der gleichen Form
wie diese hinsichtlich Sicherheit gegen unbefugte Manipulationen eine markante Verbesserung
darstellt.
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Mit der erfindungsgemässen Plombe wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass das Sperrorgan an einer Fläche eines allseits geschlossenen Kastens gebildet
ist, welcher innerhalb des bei geschlossener Plombe ebenfalls einschliesslich
der
Ecken allseits geschlossenen Hohlraums nur gerade zur Aufnahme des Verfangorganes
dient.
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Durch diese Massnahmen ist nun innerhalb des geschlossenen Hohlraums
zwischen den beiden Teilen der Plombe ein weiterer allseits geschlossener Hohlraum
geschaffen, der nur gerade zur Aufnahme des Verfangorgans dimensioniert ist und
der dadurch für unbefugte Manipulationen eine weitere Würde bildet, die praktisch
ausschliesst, dass solche Manipulationen ohne Zerstörung der Plombe zum Ziel führen
können.
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Eine besonders einfache Herstellung ergibt sich dabei, wenn der geschlossene
Kasten zur Aufnahme des Verfangorgans durch dreimaliges Einwärtsbiegen eines, aus
dem schalenartigen Jiauptteil vorstehenden Lappens geformt ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemässen Plombe ist
das Sperrorgan ein Schlitz und das Verfangorgan ein aus einer Zunge des Deckelteils
gebogenes splintartiges Gebilde mit einem auswärtsragenden freien Ende, das sich
beim Durchtritt durch den Schlitz beim Schliessen der Plombe federnd verformt und
bei geschlossener Plombe innerhalb des Kastens in seine ursprüngliche Form zurückfedert
und ein Zurückziehen des Verfangorgans aus dem Schlitz verunmöglicht, wobei zur
weiteren Sicherung vor unbefugten
Manipulationen am Uebergang vom Deckelteil zum Verfangorgan eine Sicke sowie eine
Sollbruchstelle gebildet sind.
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Wird zudem gemäss einer weiteren Ausführung das auswärtsragende freie
Ende des Verfangorgans durch fächerartig gespreizte Lappen gebildet, deren Breite
über alles die Länge des Schlitzes übersteigt ergibt sich eine zusätzliche Verankerung
des Verfangorgans bei geschlossener Plombe, da das Verfangorgan beim Durchtritt
durch den Schlitz zusätzlich auch noch in seiner Hauptebene verformt wird und danach,
innerhalb des Kastens in seine ursprüngliche Form zurückfedert, wobei schliesslich
noch in den Kasten ragende Vorsprünge ein Abkippen des Verfangorgans bei geschlossener
Plombe verhindern.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf die offene Plombe wie sie in
den Handel gebracht wird, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 durch
die Plombe in halb geschlossenem Zustand, und Fig. 3 eine Ansicht auf das auswärtsragende
freie Ende des -Verfangorgans in Richtung des Pfeiles A in Fig. 2 gesehen.
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Die dargestellte Plombe ist durch Stanzen und Biegen eines einzigen
Stückes Blech hergestellt und weist einen Hauptteil 1 sowie einen Deckelteil 2 auf,
die beide durch Aufbiegen ihrer Ränder schalenartige Formen aufweisen. Entlang der
Falzlinie, an welcher die Teile 1 und 2 ineinander übergehen ist das Material durch
eine Kerbe 3 geschwächt.
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Durch Gegeneinanderbiegen der Teile 1 und 2 beim Schliessen der Plombe
greifen die Teile 1 und 2 ineinander ein und bilden ein klappschachtelartiges Gebilde,
das die Enden einer Packschnur oder dgl. aufnimmt und vollständig umfasst. Die Schwächung
der Falzlinie durch die Kerbe 3 ist dabei so gewählt, dass die Plombe ohne Bruch
in der Falzlinie geschlossen werden kann, dass aber das Material längs der Falzlinie
bricht, wenn z.B. bei unbefugten Manipulationen versucht wird, die Plombenteile
der geschlossenen Plombe wieder aufzubiegen.
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Der schalenartige Hauptteil 1 besitzt aufgebogene und über die Ecken
tiefgezogene Ränder zur Bildung von Seitenwänden 4 sowie stirnseitig einen Lappen
5, der drei Mal um 900 einwärts gebogen ist, sodass er die Stirnwand 6 des Teils
1, eine parallel zur Bodenfläche 7 des Teils 1 und im Abstand von derselben verlaufende
Schliessplatte 8 mit einem Schlitz 11 und einen von dieser Schliessplatte 8 bis
zur Bodenfläche 7 reichende Abschlusswand 9 bildet.
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Zusammen mit am Teil 9 angeformten und gegen die Stirnwand
zurück
gebogenen Lappen 21 bildet somit der in dieser Weise gebogene Lappen 5 einen allseits
geschlossenen Kasten 10, der, wie noch beschrieben wird, dazu dient, bei geschlossener
Plombe nur gerade das Verfangorgan derselben von aussen unzugänglich aufzunehmen.
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Der schalenartige Deckelteil 2 besitzt ebenfalls aufgebogene und über
die Ecken tiefgezogene Ränder, welche Seitenwände 12 bilden, die bei geschlossener
Plombe von aussen an die Seitenwände 4 des Hauptteils 1 anliegen. An seiner Stirnseite
ist der Deckelteil 2 mit einer Zunge versehen, die unter Bildung einer Sicke 14
rechtwinklig von der Bodenfläche 13 des Deckelteils 2 abgebogen und durch Zurückbiegen
ihres Endes gegen die Bodenfläche 13 zurück sowie durch Ausbiegen ihres freien Endes
16 nach aussen ein etwa splintartig geformtes Verfangorgan 15 bildet. Wie Fig. 3
erkennen lässt, ist das genannte freie Ende 16 des Verfangorgans 15 zweckmässig
durch mehrere, hier drei fächerartig gespreizte Lappen 19 gebildet, deren Breite
über alles die Länge des hier strichpunktiert angedeuteten Schlitzes 11 geringfügig
übersteigt.
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An der Stelle des Eintritts des Verfangorgans 15 in den Hohlraum des
Deckelteils 2 ist eine Kerbe 17 angebracht, die dafür sorgt, dass bei Manipulationen
an der geschlossenen Plombe, die darauf hinzielen durch Verformung des Verfangorganes
15 die Plombe zu öffnen, das Verfangorgan 15 an dieser Stelle abbricht und unerreichbar
in den Kasten 10
des Hauptteils 1 fällt. Denn beim Schliessen der
Plombe tritt das Verfangorgan 15 durch den Schlitz 11 in den Kasten 10 ein. Beim
Durchtritt des Endes 16 durch den Schlitz 11 wird das Verfangorgan 15 in zwei zueinander
senkrechten Richtungen federnd zusammengedrückt. Nach dem Durchtritt durch den Schlitz
11 federt das Verfangorgan 15 im Inneren des Kastens 10 wieder in seine ursprüngliche
Form zurück und kann nicht mehr herausgezogen werden.
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Versuche hierzu führen zum Abbrechen des Verfangorgans 15 an der Sollbruchstelle
17. In den Kasten 10 ragende Vorsprünge 20 verhindern ein Abkippen des Verfangorgans
15 bei geschlossener Plombe.
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Bekanntlich ist Blech gut tiefziehfähig aber wenig elastisch. Um dem
Verfangorgan eine genügende Elastizität zu verleihen, welche gewährleistet, dass
es nach der Verformung beim Durchtritt durch den Schlitz 11 wieder in seine ursprüngliche
Form zurückfedert damit die Plombe nicht mehr geöffnet werden kann, ist das Material
des Verfangorgans 15 und insbesondere die Biegung 18 desselben vorteilhaft mechanisch
kalt bearbeitet, sodass das ursprünglich weiche und permanent deformierbare Material
der Plombe an dieser Stelle härter aber auch federelastisch wird.