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Die Erfindung bezieht sich auf eine Ab- bzw. Aufwicklungs-
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einrichtung für Rolläden mit einer auf der Rolladenachse aufgesteckten,
in eigenem Gehäuse geschlossenen Betätigungsscheibe und einem um diese geführten
endlosen Betätigungsmittel, z.3.
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einem Gurt, wobei hängende Abschnitte des Betätigungsmittels zwischen
den auf der Bodenfläche des Rolladenkastens angebrachten Führungsrollen längs eines
Fensterpfostens geführt und auf der unteren Umlenkungsstelle vorzugsweise durch
eine festgestellte oder eine federnd nachgiebige Umlenkrolle gehalten sind und wobei
sich diese Elemente der Einrichtung in axialer Erstreckung innerhalb der Stärke
der Betätigungsscheibe befinden.
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Aus jugoslawischer Patentanmeldung P 2795/77 ist ein "Selbsthemmungsmechanismus
für Rolläden bekannt, bestehend aus einer Seilscheibe mit einer Innentrommel sowie
einem mit dieser zusammenwirkenden Backenmechanismus. Die Seilscheibe ist von einer
Seite her auf einen Vierkantstutzen der Rolladenachse und von der anderen Seite
auf einen Rundzapfen, der sich in der Baugruppe des Backenmechanismus befindet,
aufgesteckt. Der Backenmechanismus an sich besteht aus einer Tragplatte, in welcher
der erwähnte Rundzapfen sowie darum auf gleichen Radialabständen gegenüber dem Rundzapfen
und auf gleichen gegenseitigen Abständen noch drei weitere Zapfen für Backenexzenter
befestigt sind, ferner aus einer Kurbelscheibe, die auf dem Mittelzapfen aufgesteckt
und darauf frei drehbar ist und mittels axial vorspringender drei Ansätze mit den
Bremsexzentern bewegungsschlüssig verbunden ist, aus einer Zugfeder, die eine Umfangsstelle
der Kurbelscheibe mit einer Feststelle der Tragplatte verbindet, und aus einem zweiarmigen
Hebel, dessen ein Arm mit der Kurbelscheibe bewegungsschlüssig verbunden ist und
sein anderer Arm ein ausserhalb der Seilscheibe eingebautes verschwenkbares
Betätigungsglied
trägt, das im Wesentlichen einem Fahrradpedal ähnlich ist und durch welches die
Abschnitte des freihängenden endlosen Seils geführt sind.
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Offensichtlich ist der bekannte selbsthemmende Rolladenmechanismus
aus zwei deutlich getrennten Einheiten zusammengesetzt, die jedoch trotzdem nicht
auf eine einfache Weise trennbar sind; denn sie sind durch das Seil (von der ersten
Einheit) über das verschwenkbare Betätigungsglied (von der zweiten Einheit) kompliziert
verbunden. Dem Gewicht des Rolladens wirkt die Hemmkraft zwischen den Backensegmenten
und der Innentrommel der Seilscheibe entgegen und diese Hemmkraft wird von der Druckfeder
durch eine Verschwenkung der Kurbelscheibe erzeugt. Falls die Druckfeder bricht,
was nicht ausgeschlossen ist, versagt der Mechanismus. Wenn man indessen statt der
Zugfeder ein anderes Energie- (Kraft-)Speicherungsmittel verwenden möchte, steht
in der Konstruktion kein Raum zur Verfügung. Ausserdem ist der beschriebene Mechanismus
nicht universell, was die linke und rechte Einbauseite betrifft, verwendbar; er
wirkt nur so, dass der eine Abschnitt des endlosen Seils, der nicht beliebig ist,
zum Heben und der andere Abschnitt zum Senken des Rolladens benutzt wird, was eine
gewisse Sorgfalt bei der Verwendung fordert, zumal der Seil frei hängt und er in
der Praxis unvermeidlich verdreht wird.
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Aus YU-PS 33.1406, die sich auf eine Einrichtung zum Aufwickeln von
Rolläden unter Zuhilfenahme von einem endlichen Betätigungselement (Gurt) bezieht,
ist es bereits bekannt, dass die Betätigungsbaugruppe in einem eigenen Gehäuse geschlossen
ist und dass die Elemente der Einrichtung in axialer Erstreckung im Wesentlichen
die Stärke der Betätigungsscheibe nicht überschreiten.
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Ein Nachteil dieser Einrichtung zeigt sich vor allem darin, dass die
Achse der Hauptscheibe nicht mit geometrischer Achse des Gehäuses zusammenfallen
kann, sondern sie abgerückt werden muss, damit im Gehäuse auch eine Aufwicklungsscheibe
mit einer darin eingebauten Spiralfeder zum Aufwickeln des überflüssigen Teiles
des Gurtes den nötigen Raum erhält. Gerade wegen dieses Abrückens werden der Durchmesser
der Hauptscheibe sowie der
Raum fürs Aufwickeln des Rolladens und
des Gurtes unvermeidlich verringert und demzufolge ist eine derartige Einrichtung
für lange Rolläden bei hohen Fenstern bzw. Balkontüren nicht geeignet.
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Das Ziel der Erfindung ist es, die guten Eigenschaften der auf Verwendung
von endlosem Gurt basierenden und der mit endlichem Gurt versehenen Einrichtungen
zu vereinigen. Einerseits sollte die Verwendung langer Spiralfedern vermieden werden
und andererseits wären günstige Raumverhältnisse in axialer Richtung auszunutzen,
was zusammen zu einer räumlich gedrängten Konstruktion führen sollte, die z.B. für
Verbundfenster und Balkontüren mit schmalen Rahmen optimal wäre.
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Das Ziel wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass eine koaxial
mit der Achse des eigenen Gehäuses angeordnete, auf einen Rolladenstutzen aufgesteckte
und längs ihres Umfangs profilierte Betätigungsscheibe unter Zwischenlegung eines
um sie auf überwlegendem Teil ihres Umfangs gelegenen Gurtes auf ein Paar Stützrollen
frei gelegt und mit der Schwere einer Hälfte des Rolladens darauf gedrückt ist,
und dass im Bereich zwischen der auf der Seite der vertikalen Symmetrieachse der
Betätigungsscheibe liegenden Führungsrolle für den Gurt und der jenseits derselben
Symmetrieachse liegenden Stützrolle eine profilierte, mittels einer Druckfeder gegen
den Gurt gedrückte Sperrklinke angeordnet ist.
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Der Drehpunkt der Sperrklinke ist vorzugsweise auf dem Kreuzpunkt
von zwischen der Betätigungsscheibe und der jeweiligen, von der senkrechten Symmetrieachse
der Betätigungsscheibe jeweils gleich, gegensinnig um etwa 1400 entfernten Stützrolle
gelegenen Tangenten angeordnet.
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Die Profilierung der Betätigungsscheibe ist vorzugsweise aus zwei
Randprofilierungsabschnitten und einem dazwischenliegenden zylindrischen Abschnitt
gebildet, wobei die Profilierung des jeweiligen Randabschnitts aus einer Reihe von
kreissegmentförmigen Eintiefungen zusammengesetzt ist, die jeweils in einer Richtung
einen geraden Auslauf bis zur Nähe des Anfangs der nächsten Eintiefung aufweisen,
und wobei das freie Ende der Sperrklinke ähnlich mit einem Paar kreissegmentförmiger,
gegen die
Eintiefungen der Betätigungsscheibe gerichteter Vorsprünge
versehen ist, zwischen welchen sich eine Ausnehmung befindet, die sattelförmig der
Breite des zylindrischen Abschnitts zwischen den profilierten Randabschnitten angepasst
ist.
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Bei einer Variantenlösung ist der Drehpunkt der Sperrklinke unmittelbar
unter die Stützrolle gesetzt, und in ihr freies Ende ist eine profilierte Sperrolle
eingebaut, deren Bewegungsgebiet sich im Wesentlichen mit der Tangente deckt, die
aus dem Berührungspunkt zwischen der Betätigungsscheibe bzw. dem Gurt und der auf
der Seite des Ausgehens des Gurtes aus dem Gehäuse befindlichen Stützrolle ausgeht,
und in der Nähe der anderen Stützrolle ist eine zweiarmige Biegungsfeder aufgehängt,
die mit einem ihrer Arme die Sperrklinke gegen den Gurt drückt.
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Die Erfindung wird nachstehend auf Grund von zwei Ausführungsbeispielen,
die in vorliegender Zeichnung veranschaulicht sind, näher erläutert. Es zeigt: Fig.
1 eine Axialsicht der Einrichtung mit abgenommenem Deckel des Gehäuses, Fig. 2 einen
vertikalen Axialschnitt der Konstruktion aus Fig. 1, Fig. 3 eine Einzelheit des
unteren Bereichs der Konstruktion aus Fig. 1 in einer Variantenlösung, und Fig.
14 einen senkrechten Axialschnitt (analog der Fig. 2) der Konstruktion gemäss Fig.
3.
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In einem Gehäuse 1 der Fig. 1 bzw. Gehäuse 1' der Fig. 3 ist in dessen
unterem Bereich symmetrisch in Bezug auf die vertikale Symmetrieachse des Gehäuses
und auf einer Entfernung davon je eine räumlich stationäre Stützrolle 2 eingebaut.
Auf diese Rollen ist in radialer Richtung eine längs ihres Umfangs profilierte und
mit einem Gurt 3 verdeckte Scheibe 14 frei gelegt, die mit ihrer Nabe 14' auf einen
nicht dargestellten Rolladenstutzen aufgesteckt ist. Der Rolladenstutzen endet im
Bereich der Nabe 14', so dass etwa die Hälfte der Rolladenschwere auf die Betätigungsscheibe
4, über diese auf die Stützrollen 2, über sie aufs Gehäuse 1 und über letzteres
auf einen nicht gezeigten Rolladenkasten übertragen wird. Dabei ist es von wesentlicher
Bedeutung, dass der Scheitelabschnitt des Gehäuses 1 zumindest teilweise
an
den Verlauf des auf der Scheibe 4 geführten Gurtes 3 eng angepasst ist. Mit Bezug
auf die Achse der Scheibe 14 sind die Stützrollen 2 von der vertikalen Symmetrieachse
jeweils um einen Winkel ok entfernt, der bei der bevorzugten Ausführungsform etwa
400 beträgt.
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Was die Einbauverhältnisse betrifft, sind senkrechte Abschnitte 3',
3" des Gurtes 3 auf einer Entfernung von der vertikalen Symmetrieachse aus dem Gehäuse
1 geleitet und mittels eines Paares von Führungsrollen 5 geführt. Bei der Ausführung
gemäss Fig. 1 ist auf der eigentlichen vertikalen Symmetrieachse, vorzugsweise auf
dem Schnittpunkt mit der Tangente, die durch den Berührungspunkt zwischen der Stützrolle
2 und dem Gurt 3 verläuft, eine Sperrklinke 6 verschwenkbar aufgehängt, die im Wesentlichen
parallel zum Verlauf des entsprechenden Abschnitts des Gurtes 3 gestellt ist und
mit ihrem profilierten freien Ende 6', auf welches eine rechtwinklig darauf gestellte,
im Gehäuse 1 gehaltene Druckfeder 7 einen Druck gegen den Gurt 3 ausführt, diesen
in einem Formschluss mit dem profilierten Umfang der Scheibe 4 hält.
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Falls die hängenden Abschnitte 3#, 311 des Gurtes 3 noch mehr exzentrisch
aus dem Rolladenkasten geführt werden müssen, kommt die modifizierte Ausführung
gemäss Fig. 3 in Betracht, bei welcher der Drehpunkt der Sperrklinke 6a unmittelbar
unter die Stützrolle 2 gestellt ist. Damit der Gurt 3 vor einer übermässigen Beanspruchung
geschützt wird, ist in das freie Ende der Sperrklinke 6a eine profilierte Sperrolle
6" eingebaut, deren Bewegungsbereich im Wesentlichen durch die Tangente gedeckt
ist, die aus dem Berührungspunkt zwischen der Scheibe 14 bzw. dem Gurt 3 und der
Rolle 2, die sich auf der Seite des Ausgehens des Gurtes aus dem Gehäuse befindet,
ausgeht. Bei gegebenen Raumverhältnissen ist in der Nähe der anderen Stützrolle
2 eine zweiarmige Biegungsfeder 7a aufgehängt, die mit einem ihrer Arme die Sperrklinke
6a gegen den Gurt 3 drückt.
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Die Betätigungsscheibe 4 ist längs ihres Umfangs bei beiden Ausführungsbeispielen
gleich profiliert. Es sind zwei gegenseitig übereinstimmende profilierte Umfangsabschnitte
4' vorgesehen,
die durch einen zylindrischen Abschnitt 1411 voneinander
getrennt sind. Der jeweilige profilierte Abschnitt 4' besteht aus einer Reihe von
kreissegmentförmigen Eintiefungen 4a, die in einer Richtung einen jeweils linienförmigen,
bis zur Nähe des Anfangs der nächsten Eintiefung 4a reichenden Anslauf aufweisen.
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Der beschriebenen Profilierung der Scheibe 14 ist die jeweilige Sperrklinke
6, 6a zugeordnet. Das freie Ende 6' der Sperrklinke 6 ist mit zwei zueinander parallelen,
übereinstimmenden, voneinander durch eine sattelförmige Ausnehmung getrennten kreissegmentförmigen,
gegen die benachbarten Eintiefungen 4a der Scheibe 14 gerichteten Vorsprüngen ausgeführt,
und die Sperrolle 6" der Sperrklinke.6a ist mit einer mittigen umlaufenden Nut 8
versehen, die von zueinander verlaufenden Seitenflächen und einer umlaufenden Bodenfläche
begrenzt ist, deren axiale Erzeugende der Abschnitt eines Kreises ist.
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Die gesamte vorstehend beschriebene Baugruppe ist nach aussen mit
einem Deckel la des Gehäuses 1 verdeckt.
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Beim Heben des Rolladens wird der Abschnitt 311 des Gurtes 3 gezogen.
Die Zugkraft wird auf die Sperrklinke 6, 6a in dem Sinne übertragen, dass diese
aus dem Eingriff in den Eintiefungen 4a austritt und die Drehung der Scheibe 14
freigibt. Beim Senken des Rolladens ist die Situation gleich mit dem einzigen Unterschied
dass man nun den Abschnitt 3' des Gurtes 3 zieht.
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Wenn man die Bewegung des Rolladens auf einer beliebigen Stelle unterbricht,
ist die Schwungkraft der Masse bestrebt, die Scheibe 14 über die entsprechende Stützrolle
2 zu kippen. Das wird indessen dadurch verhindert, dass der längs des Umfangs der
Scheibe 4 gespannte Gurt 3 auf die innere, eng angepasste Oberfläche des Gehäuses
1 aufliegt.