DE3520760A1 - Mittel zur verzoegerung der wirkung herbizider praeparate und herbizide praeparate mit verzoegerter wirkung und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Mittel zur verzoegerung der wirkung herbizider praeparate und herbizide praeparate mit verzoegerter wirkung und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
üittel zur Verzögerung der 7/irkung herbizider Präparate
und herbizide Präparate mit verzögerter Wirkung und Verfahren
zu deren Herstellung
Die ärfindung betrifft Mittel zur Verzögerung der Wirkung
von als Wirkatoff Thiolcarbaaat-Derivate enthaltenden
herbiüiden Präparaten (Extender) sowie als Wirkstoff Thiolcarbaiaat-Derivate
und gegebenenfalls Antidote enthaltende herbizide Mittel ait verzögerter Wirkung, die als wirkungsverzögerndes
Agens Diaminoaethan-Derivate der allgemeinen
Pornel (III) enthalten.
N—-CH9-N (III)
1b a a
In der allgemeinen Formel (III) stehen die Substituenten R unabhängig voneinander für Alkylgruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen
oder für Alkenylgruppe mit 2-4 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls durch eine Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen
substituiert sein kann.
Die Alkylgruppen R weisen bevorzugt 1-4 Kohlenstoff-
It
atome auf, zum Beispiel kann es sich um Methyl-, Äthyl-,
Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Iaobutyl- oder terc.-Butylgruppen
handeln. Als Alkenylgruppe ist die Allylgruppe (2-Propenylgruppe) bevorzugt. Besonders bevorzugt sind
Diaainomethan-Derivate der allgemeinen Formel (III), die
wenigstens zwei Allylgruppen enthalten, zum Beispiel Ν,Ν'-Diallylverbindungen; ganz besonders bevorzugt sind
N,H'-Dialkyl-Ν,Ν'-diallyl-diaminomethane.
Ihiolcarbaoat-Derivate werden als Wirkstoff herbizider
Präparate in der* landwirtschaftlichen Praxis verbreitet angewendet. XhioIcarbamat-Derivete und die diese enthaltenden
herbiziden Präparate sind zum Beispiel in den US-PS Nr. 2 913 327 und 3 175 897 beschrieben. In der Landwirt-
BAD 0BK3INAL
schaft werden besonders verbreitet Ν,Ν-Dipropyl-thiocarbeainsäure-S-äthylester
(EPTC), N.N-Dipropyl-thiocarbaininsäure-S-propylester
(Vernolat) und N,N-Diisobutyl-thio-
carbaminsäure-3-äthylester (Butylate) eingesetzt.
Die Thiolcarbamat-Derivate haben zwar eine ausgezeichnete
herbizide ifirkung, jedoch können sie auch die Nutzpflanzen
schädigen. Sie werden deshalb häufig rait Antidote kombiniert.
Thiolcarbamat-Derivate enthaltende herbizide Präparate können von ihrer schädlichen Wirkung - insbesondere auf
Mais - befreit werdenXfurch Zusatz von in den belgischen
Patentschriften Nr. 782 120 und 806 033, den US-PS Nr.
3 893 838 und 3 931 313 sowie den ungarischen Patentschriften Nr. 165 736, 176 784 und 168 977 beschriebenen Antidote.
Eingang in die landwirtschaftliche Praxis hat insbesondere
das in der ungarischen Patentschrift Nr. 165 736 beschriebene Ν,Ν-Diallyldichloracetamid gefunden.
Durch die Anwendung von Antidote sind die Thioloarbatnat-Derivate
enthaltenden herbiziden Präparate nicht nur hochwirksam, sondern auch selektiv. Hinsichtlich der Anwendungsmöglichkeiten von Antidote sei auf die Fachliteratur sowie
auf die oben genannten Patentschriften verwiesen.
Außer der unkrautvernichtenden Wirkung und der entsprechenden
Selektivität muß das herbizide Präparat noch eine
weitere wichtige Eigenschaft haben: die Wirkungsdauer cuß
optiaal sein.
Die Thiolcarbamat-Derivate enthaltenden herbiziden Präparate werden Meistens vor dem Auflaufen auf die Bodenoberfläche
gesprüht. In der oberen Bodenschicht ist die Konzentration an Wirkstoff groß, die unkrautvernichtende Wirkung
ist unmittelbar nach dem Aussprühen am stärksten. Die Konzentration
des Thiolcarbamats nimmt jedoch duroh die '.firkung
mehrerer Paktoren schnell ab, und nach mehreren Tagen ist Wirkstoff im Boden praktisch nicht mehr nachweisbar.
Einer der Gründe für die Konzontratiunaabnahme iut
die Flüchtigkeit der Wirkstoffe. Die Flüchtigkeit kann vermindert werden, wenn man den Wirkstoff etwa 5 cm tief
in den Boden einarbeitet.
5
5
Sine weitere Verlustquelle ist die im Boden verlaufende
schnelle Zersetzung der Thiocarbamate, an der unterschiedliche
mikrobielle und chemisch-physikalische Prozesse teilhaben.
Diese Zersetzung verläuft besonders schnell an Orten, wo schon früher wiederholt Thiocarbamate als herbizide
Wirkstoffe zum Einsatz kamen.
Die schnelle Zersetzung der Thiocarbamate im Boden kann durch Anwendung sog. Extender gebremst werden. Durch
Extender werden herbizide Wirksamkeit und Wirkungsdauer
der Thioloarbamate wesentlich verbessert, d.h. die Unkrautvernichtung
wird effektiver und wirtschaftlicher.
Mittel zur Unkrautvernichtung, die Extender enthalten, 3ind in den publizierten ungarischen Patentanmeldungen
Nr. 783/82 und 3383/82 beschrieben. Gemäß der Anmeldung Nr. 783/82 enthalten die Präparate neben dem rhiolcarbamatrfirkstoff
noch unterschiedliche substituierte 4-Phenyl-l,2,3-thiadiazol-Derivate,
gemäß der Anmeldung Nr. 3333/82 werden außer den rhiolcarbanaten unterschiedliche substituierte
sekundäre beziehungsweise tertiäre Amine (z.B. Diallylamin) in den Boden eingebracht. Dit?3e Verbindungen verringern die
Zersetzungsgeschwindigkeit der Thioloarbaaate wesentlich
und verleihen den Mitteln dadurch eine verlängerte Wirkung. Diese bekannten Extender werden bezogen auf den Boden in
einer Konzentration von 2-4 ppm eingesetzt.
An in der Praxis anwendbare Extender müssen die Anforderungen gestellt werden, da£ sie leicht herstellbar
und billig sein sollen, ihre Wirkung in geringstmöglioher
Dosis ausüben müssen und die Wirkung der Thiocarbamate fördern. Dia bekannten Extender werden diesen Forderungen
BAD
nicht in jeder Hinsicht gerecht, ' " ^
Auf der Suche nach leicht herstellbaren, in der Wirkung
die bekannten Extender übertreffenden Extenders wurde
nun gefunden, daß die Diaminomethan-Derivate der allgemeinen Formel (III) alle an Extender gestellte Anforderungen
erfüllen. Die Diaminomethan-Derivate der allgemeinen Formel (III) werden in bekannter Weise hergestellt, indem man
ein sekundäres Amin der Formel RRNH im Molverhältnis von etwa 1:0,5 mit wäßriger Formaldehydlösung umsetzt. Das
Umsetzungsprodukt wird von der wäßrigen Phase abgetrennt und getrocknet, eventuell destilliert. Für praktische Zwecke
ist auch das nach dem Trocknen erhaltene (Produkt geeignet,
Auf die Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel (III) wird in den folgenden Beispielen eingegangen.
Das bekannte N,N,N',N'-Tetraallyl-diaminomethan kann nach
einem in der Literatur beschriebenen Verfahren (J.Am.Chem.
Soc. 78, 483 /1956/; Chemical Abstracts £0 13040 /1956/)
20 wie folgt hergestellt werden.
In einem mit Rührer, Rückflußkühler, Thermometer und
i'ropftrichter ausgerüsteten ilundkolben von 250 ml Volumen
werden 97,2 g (1 Mol, 122,4 ml) Diallylamin vorgelegt. Unter Rühren werden langsam 40,5 ml (0,5 Mol) 37 alge
wäßrige Forcaldehydlösung zugesetzt, wobei darauf zu achten
ist, daß die Temperatur nicht über 50 C ansteigt. Naoh
Beendigung der Zugabe wird das Gemisch auf dem Wasserbad noch zwei Stunden lang gerührt und dann abgekühlt. Die
organische Phase wird abgetrennt, mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das getrocknete rohe Produkt hat ein
Gewicht von 100,1 g (97 %).
35
35
BAD OHfGiNAL
352Ö760
Durch Destillation werden daraus 97 g (94,5 #) N,N1N',N'-
Tetraallyl-diaminomethan erhalten. Kp.: 96-98 °C/2 kPa,
24 25
nt = 1,4670 (n^ aus der Literatur: 1,4668).
3eispiel 2
In den Rundkolben gemäß Beispiel 1 werden 85,0 g (1 Mol)
Athylallylacain gefüllt. Unter Rühren werden 40,5 ml (0,5 Mol)
fcla.aae
Formaldehydlösung zugegeben, wobei darauf zu achten ist, daß die Innentemperatur nicht über 60 C ansteigt.
Nach Beendigung des Zusatzes wird das Geraisch auf dem Wasserbad noch zwei Stunden lang gerührt und dann abgekühlt. Die
organische Phase wird abgetrennt und über wasserfreiem natriumsulfat
getrocknet. 89 g getrocknetes Rohprodukt fallen an,
was einer Ausbeute von 98 # entspricht. Duroh Destillation
erhält man 83,7 g (92 %) der TiteIverbindung. Das Produkt
ist eine farblose Flüssigkeit mit dem Siedepunkt 78-80 0C/
20 2 kPa und dem Brechungsindex n_. = 1,4431.
Weitere Diaminoiaethan-Derivate der allgemeinen Formel
(III) werden analog zu den Beispielen 1 und 2 hergestellt. Struktur und physikalische Konstanten (Siedepunkt, Brechungsindex)
der Verbindungen sind in der Tabelle I zusammengestellt. Die zur Herstellung der Diaminomethan-Derivate erforderlichen
sekundären Amino sind bekannte, handelsübliche Produkte oder können auf literaturbekannte Weise hergestellt werden
Il Il
(Herstellung des Athylallylacain3 aus Allylamin und Athylchlorid
3. zum Beispiel J. Aa.Chem.Soc. 6_5_, 676 /1943/).
ORIGINAL
T a b o 1 1 a I
Extender
Symbol chemische Bezeichnung
Siedepunkt
Brechungsindex 20 nD |
biedepunkt des Aus gangaarains bei 101,325 kPa Druck |
»».1.4670 | 111 0C |
1,4431 | 82-84 0C |
1,4501 | 110-114 °C |
1,4430 | 96-97 °G |
1,4481 | 123 °C |
1.4703 | 129 °C |
NjNjN'.H'-Tetraallyl-diawinouethaa 96-98 °C/2 kPa
N1N'-Üiäthyl-Ν,Ν'-diallyl-diaiainomethan
N,N*-Dipropyl-N,N'-dially1-diaminocaethan
N,N'-Diisopropjl-H,N'-diallyldiaminoiiie
than
N,N*-Diisobutyl-N,N'-dially1-diaiainomethan
N,N'-Üiallyl-N,N'-di(2-uethylallyl)-diaminomethan
78-80 C/2 kPa
114 °C/2,15 kPa 105-107 °C/2,68 kPa
122-123 C/2,41 kPa
124-126 G/2. kPa cn: ro.
"10" :'"' "" 352Ö760
Die als Extenderverbindungen verwendbaren, in der
ungarischen Patentanmeldung Nr. 733/82 beschriebenen A-Phenyl-l,2,3-thiadiazol-Derivate
werden aus komplizierten Ausgangsprodukten aittel3 einer anspruchsvollen Synthese
hergestellt und sind deshalb ziemlich teuer. Geakß der
veröffentlichten Anmeldung besteht zum Beispiel der
letzte Schritt der Herstellung von 4-[2'-N-(3"-?rifluoriethyl-phenyl)-carbaooyloxyphenyl]-1,2,3-thiadiazol
darin, daß man 4-(2'-Hydroxyphenyl)-l,2f3-thiadiazol unter wasserfreien
Bedingungen in Gegenwart von Tri&thylamin in Methylenchlorid al3 Lösungsmittel mit 3-(Trifluornethyl)-isocyanat
umsetzt.
Die erfindungagemäß als Extender verwendbaren Diaminomethan-Derivate
können aus im Handel leicht beschaffbaren, einfachen Aminen mittels einer technologisch ungeheuer
einfaohen Kondensationsreaktion in einem Schritt mit guter Ausbeute hergestellt werden. Die andere Reaktionskoaponente,
die wäßrige Formaldehydlösung, i3t ein billiges großindustrielles
Produkt.
Die in der ungarisohen Patentanmeldung Nr. 3383/82
beschriebenen wirksamsten Extender (Diallyl- und Alkylallylamine)
sind flüchtiger als las flüchtige, nur kurzzeitig wirkende SPTC, sie 3ind deshalb Verbindungen nit
kurser »Wirkungsdauer. Zum Beispiel liegt der Siedepunkt
" ο
des Athylallylacins unter atno3phari3chem Druck bei 82-84 G,
der des KPTC DTjN-Di-Cn-propyD-S-athyl-thiolcarbamatJ
bei 232 0C. 30
Die erfindungsgemäß verwendbaren Diaminomethane haben
demgegenüber einen wesentlich höheren Siedepunkt als die entsprechend substituierten, bekannten sekundären Amine.
Gemäß der Tabelle I haben die Diaminomethane bei 2-2,7 kPa etwa den gleichen Siedepunkt wie die entsprechenden sekundären
Amine unter atmosphärischem Druck. Bezogen auf atmosphärischen Druck bedeutet da3, daß die Diaminomethan-
BAD ORIGINAL
"" 352D760
Derivate einen um etwa 100 C höheren Siedepunkt haben als die entsprechenden sekundären Amine. Ea besteht also
keine Gefahr, daß die neuen Sxtenderverbindungen aus den
obersten 5 ca des Bodens vorzeitig entweich®0 un<* die
gewünschte Wirkung nicht ausüben·
Die erfindung3gemäß als Extender verwendbaren Verbindungen
der allgemeinen Formel (III) sind zur Verzögerung der Wirkung von als Wirkstoff Thiolcarbamat-Derivate
enthaltenden herbiziden Präparaten geeignet. Bevorzugt sind herbizide Präparate, die als Wirkstoff Thiolcarbamat-Derivate
der allgemeinen Formel (I)
Rl °
^* N - 3 - S - R (I)
^ 3
R2
enthalten, worin R-,, R? und R., unabhängig voneinander
für Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen stehen und R, oder R2 darüber hinaus auch Cycloalkylgruppe mit 4-6
Kohlenstoffatomen bedeuten kann oder R1 und R„ zusammen
einen gesättigten Ring ait 5-7 Gliedern formen können.
Die als Wirkstoff ihiolcarbamat-Derivate enthaltenden
herbiziden Präparate können zwecks Erhöhung der Selektivität zusätzlich noch ein Antidotum enthalten. Geeignete
Antidote für Thiocarbamate, insbesondere Thiolcarbaraate
der allgemeinen Pormel (I), sind die Chloracetamid-Derivate
der allgemeinen Formel (II).
R
Gl0GH - G - N (II)
2 Ü ^
In der allgemeinen Formel (II) stehen R. und R1- unabhängig
voneinander für Alkenylgruppen mit 2-4 Kohlenstoffatomen, für Alkoxyalkoxyalkylgruppen mit je 1-4 Kohlenstoffatomen
pro Alkylteil, für Alkenylaminocarbonylalkylgruppen mit 1-4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil und 2-4 Kohlenstoff-
-12" 352Ό760
atomen im Alkenylteil, oder R. und R1. bilden zusammen
einen gegebenenfalls durch ein Sauerstoffatom unterbrochenen,
gesättigten Ring mit 4-7 Gliedern, der durch 1-3 Methylgruppen oder durch Cycloalkyl mit 4-6 Kohlenstoffatomen
substituiert sein kann. Weitere bevorzugte Antidote sind 2-tuethyl-2-(dichlormethyl)-dioxolan und
1,8-Naphthalinsäureanhydrid.
Die erfindungsgecäß als Extender einsetzbaren Verbindungen
sind besonders vorteilhaft bei folgenden Thiolcarbamaten:
N,N-Di-(n-propyl)-3-äthylthiolcarbamat, N,N-Di-Cn-propyD-S-Cn-propylJ-thiolcarbamat,
N,N-Diisobutyl-3-äthyl-thiolcarbamat,
Ν,Ν-Hexamethylen-S-äthyl-thioloarbamat,
N-Cyclohexyl-N-athyl-S-äthyl-thiolcarbamat, N-Butyl-N-äthyl-S-propyl-thiolcarbamat.
Durch die zur Erhöhung der Selektivität der Thiolcarbaaiate als Wirkstoffe
enthaltenden herbiziden Präparate verwendeten Antidote werden Notwendigkeit und Nützlichkeit der Anwendung von
Extenderverbindungen nicht beeinflußt. Die am meisten
bevorzugten Antidote sind folgende: Ν,ΐΙ-Diallyl-dichloracetaaid,
N-Allyl-N-Cäthoxy-äthoxy-methylJ-dichloracetamid,
2,2,5-Trimethyl-N-(dichlorac3tyl)-oxazolidin, Ν,ΙΙ-Hexeaethylen-dichloracetamid,
3-(Diohlor-acetyl)-2-cyclohexyl-oxazolidin,
N-Allyl-N-Cdichlor-aoetylJ-glycinallylasBid
und 2-Methyl-2-(dichlor-methyl)-dioxolan sowie
1,8-Naphthalinsäureanhydrid.
Die die erfindungsgemaßen Extender, die ihiolcarbaraat-Derivate
und die Antidota enthaltenden Präparate können - vermischt miteinander - zusammen oder aber getrennt von-
auf den Boden einander, gleichzeitig oder aufeinander folgenäVangewendet
werden, in erster .Linie vor dem Auflaufen.
Bei aufeinander folgender Anwendung ist darauf zu achten, daß die Zeitspanne zwischen dem Ausbringen dea
Sxtenderpräparates und des herbiziden Mittels so kurz wie
möglich ist.
352Ö760
Das Masseverhältnis zwischen den Wirkstoffen Thiolcarbamat
und Extender kann innerhalb eines weiten Bereiches variieren und hängt von den physikalischen und chemischen
Eigenschaften des Thioloarbamat-Derivates und des Sxtenders,
von der Pflanzenart, dem zu bekämpfenden Unkraut, den Eigenschaften des Bodens und ferner von Faktoren ab,
die dem Fachmann geläufig sind beziehungsweise die er auf Grund seines Fachwissens leioht ermitteln kann·
in den erfindungsgemäßen Präparaten beträgt das Verhältnis
zwischen dem herbiziden Wirkstoff und dem Extender im allgemeinen 25:1 bis 1:1, bevorzugt 10:1 bis 4:1 und
besonders bevorzugt 6:1. *
Die einzusetzende Extendermenge hängt in erster Linie
davon ab, in welchem Grade der jeweilige Boden Thiolcarbamate zu zersetzen vermag. Die Anwendungsmengen können
pro Hektar 0,2-10 kg, zweokmäßig 0,5-5 kg, insbesondere
1-2 kg betragen. 20
Die erfindungsgemäßen Präparate können den herbiziden Wirkstoff und den Extender in dem angegebenen Verhältnis
enthalten. Das Verhältnis zwischen herbizidem Wirkstoff und Antidotum weicht nicht von den in der Praxis üblichen,
bekannten Verhältnissen ab. Der Geaamtwirkstoffgehalt
betragt ia allgemeinen 0,1-95 Massel, vorzugsweise 1-90
iiasse%. Natürlich gehören zu den erfindungsgemäßen Präparaten
sowohl die hochkonzentrierten Präparate wie auch die aus diesen durch Verdünnen hergestellten, unmittelbar
verwendbaren An-wendungsformen. Als zu den erfindungsgemäßen Präparaten gehörend werden auch die unmittelbar
vor der Anwendung - in einem Tank oder einem Sprühgerät durch
Vermischen hergestellten, gegebenenfalls antidotierten, gegebenenfalls verdünnten Tankmisohungen betrachtet.
Der Wirkstoffge/halt der nur Extender enthaltenden Präparate
beträgt 0,1-95 Massel, vorzugsweise 1-90 Massel.
_14_ - " 352Ö760
Die erfindungsgeraäßen Präparate können die Ροπή
beliebiger, in der landwirtschaftlichen Praxis anwendbarer, fester oder flüssiger Formulierungen haben, deren
Herstellung die physikalischen und chemischen Eigenschaften
der Wirkstoffe zulassen. Die Präparate enthalten die Wirkstoffe zusammen ait den in der Landwirtschaft üblichen
festen oder flüssigen Trägerstoffen und gegebenenfalls
mit oberflächenaktiven Zusätzen.
Die Präparate können auch sonstige Zusätze enthalten,
die dia Wirkung günstig beeinflussen, die Flüchtigkeit der Wirkstoffe herabsetzen beziehungsweise die Anwendung
erleichtern. Solche Zusätze sind zum Beispiel Schutzkolloide, Verdickungsmittel, Haftvermittler, Stabilisatoren,
feste Trager mit hohem Adsorptionsvermögen, zum Beispiel Stärke usw. Die erfindungsgemäßen Präparate
enthalten neben der bereits angegebenen Menge an Wirkstoff(en)
im allgemeinen 1-99 «ias3ej& feste oder flüssige Trägerstoffe
und gegebenenfalls 0,1-25 Massel oberflächenaktive Stoffe.
20
Als Träger kann jedes in der Landwirtschaft akzepbierbare,
natürliche oder synthetische, organische oder anorganische Material verwendet werden. Von den festen Trägerstoffen
seien Tonmineralien, natürliche oder künstliche Silikate, Kieselsäure, Dolomit, Kaolin, Kieselerde,
ferner Mahlgut pflanzlichen Ursprungs, Stärke uswf erwähnt.
Als flüssige Trägerstoffe kommen »Vaseer, Alkohole, Ester, Ketone, Mineralölfraktionen, aromatische, aliphatisohe
oder cyclische Kohlenwasserstoffe, Halogenkohlen-Wasserstoffe, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd, N-Methylpyrrolidon
usw. in Betracht.
Die oberflächenaktiven Zusätze können Emulgiermittel, Dispergiermittel oder Netzmittel sein, die ionisch oder
nichtionisch sind. Als Beispiele seien die Salze der Ligninsulfonsäure, die Salze der Phenolsulfonsäure und der
_15_ 352Ό760
Naphthalinsulfonsäure, ferner die Polykondensations-
produkte von Athylenoxyd mit Fettalkoholen oder Fettsäuren
oder Fettsäureamiden 3owie Ary !alkylsulfonate,
substituierte Phenole, zum Beispiel Alkylphenole, Arylphenole und polyoxyäthylierte Phenole erwähnt.
Hinsichtlich der anwendbaren oberflächenaktiven Zusätze aei auf die Fachliteratur verwiesen, zum Beispiel
auf die einschlägigen Teile der Surfactant Science Series (New ¥ork, Marcel Dekker Inc.). Im allgemeinen ist wenigstens
ein oberflächenaktiver Zusatz erforderlioh, wenn die Wirkstoffe nicht wasserlöslich 3ind und als Hilfsmittel,
zum Beispiel zum Verdünnen, Wasser verwendet
wird. 15
Liegen die erflndungsgeraäBen Präparate als feste Formulierungen
vor, so kann es sich um Pulver, Stäubemittel oder Granulate handeln; die flüssigen Präparate, d.h. die
in flüssiger Form angewendeten Formulierungen können Lösungen,
Smulsionskonzentrate, 2mul3ionen, konzentrierte Suspensionen, Spritzpulver, Sprühpulver oder Pasten sein.
Die konzentrierten Präparate können entsprechend verdünnt
werden. Die Präparate werden in an sich bekannter Weise
hergestellt. 25
Die erfindungsgeuäJBen Präparate können auch zusammen
mit anderen Pflanzenschutzmitteln wie herbiziden und insektiziden
Mitteln, fungiziden und antibakteriellen Mitteln und Pflanzenwachstumsregulatoren angewendet werden. Im
allgemeinen 3ind zur zusammen erfolgenden Anwendung alle Pflanzenschutzmittel geeignet, die mit den Thiolcarbaraat-Derivaten
verträglioh sind.
Die Erfindung erstreckt sich ferner auch auf ein Pflanzenschutzverfahren, dessen Wesen darin besteht, daß
die Pflanzen oder die mit dem Saatgut der Pflanzen einge-
3ate 3rde gleichseitig oder nacheinander, gegebenenfalls
in Gegenwart eines Antidoturns, mit Thiolcarbamat-Derivate
enthaltenden herbiaiden Mitteln und dem erfindungsgemäJEen
Ext ender präparat behandalt. Diese Behandlung
kann ait einem Ihiolcarbataate als Wirkatoff und den
Extender und gegebenenfalls das Antidotum enthaltenden
Präparat vorgenommen werden. Die einzelnen Wirkstoffe werden dabei in einer Menge eingesetzt, die eine wirk-
saae Unkrautbekämpfung gewährleistet. 10
Die Ausbringung der Präparate beziehungsweise ihrer entsprechend verdünnten Tonnen erfolgt mit an sich bekannten
Methoden und Geräten, zum Beispiel durch Spritzen,
Sprühen, Streuen, Verstäuben U3W. 15
Im folgenden werden Zusammensetzung und Herstellung einiger charakteristischer Vertrater der das erfindungsgema£e
Pflanzenschutzmittel und Antidotum enthaltenden Formulierungen an Hand einiger Beispiele erläutert. Die
Erfindung ist jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt.
Beispiel I
änulgierbarea Konzentrat
/,4O Masseteile N,"-Di-(n-propyl)-S-äthyl-thiolcarb-'^tP
tV .' amav^werden
mit θ Hasseteilen N,N,N' ,Ji'-Tetraallyldiaminomethan
(Extender A) und 1 Massetail oxäthylierteci
Anhydrosorbit-moncstearat (Tween 60) vermischt und zu
dem Gemisch 51 Masseteile Xylol gegeben. Man erhält ein
Konzentrat mit einem V/irk3toffgehalt von 48 Kassel, in
dem Wirkstoff und Extender im Kasseverhältnis 5:1 vorliegen. Das Konzentrat ist einfach transportierbar und
lagerbar und wird vor der Anwendung mit Wasser zu einer stabilen, sprühbaren Emulsion verdünnt.
■Smulgjerbares Konzentrat
20 Masseteile N,N-Di-(n-propyl)-S-äthyl-thiolcarbamat
werden in 47 Masseteilen Xylol aufgelöst. Zu der Lösung
"352ΌΤ60
gibt man 1 Masseteil N.N'-Diäthyl-N.N'-diallyl-diaminomethan
(Extender B) und 2 Masseteile Poly(oxyäthylen)-f
ensäureester. Der Gesamtwirkstoffgehalt beträgt 28,6
Massel, das Verhältnis zwischen herbizidem Wirkstoff
und Extender 20:1.
95 I^a3seteile N,N,N' ,N'-Tetraallyl-diaminomethan
(Extender A) werden mit 5 Masseteilen des Scaulgiermittels
Tween 6ü versetzt. Man erhält ein Extenderkonzentrat mit
95 Massel wirksamer Substanz.
Beispiel IV
Spritzpulver
Spritzpulver
10 Masseteile !!,N-Di-Cn-propyD-S-äthyl-thiolcarbamat,
1 Masseteil N.N'-Dipropyl-NjN'-diallyl-diaminomethan,
1 Masseteil Cetylpoly(glycoläther) und 88 Masseteile
Kaolin werden in einer Kugelmühle miteinander vermählen. Man erhält ein Spritzpulver mit 11 Mas3e% Gesamtwirkstoffgehalt.
Das Masseverhältnis zwischen herbizideci Wirkstoff und üctender beträgt 10:1. Das Spritzpulver wird in der
entsprechenden Menge Wasser suspendiert und in dieser
Porm versprüht.
25
25
Sin Gemisch aus 70 Masseteilen N,N-Di-(n-propyl)-S-äthyl-thioloarbamat,
12 Ma3seteilen N,N'-Dipropyl-N,N'-diallyl-diaminomethan
(Extender G), 6 Masseteilen N,N-Diallyl-dichloracetamid
(Antidotum) wird in einem Gemisch aus 5 Hasseteilen Tween 60 und 27 Masseteilen Xylol aufgelöst.
Durch Verdünnen dieses emulgierbaren Konzentrates mit der gewünschten Menge Wasser erhält man eine stabile
Emulsion, die auf die zu behandelnde Fläche versprüht werden kann.
■3 5 20 76 Q
Granulat
10 Masseteile Ν,Ν,Ν',N'-Tstraallyl-diaainomethan
werden mit 2,5 Masseteilen Epichlorhydrin vermischt. Das Gemisch wird in 70 Kasseteilen Aceton gelöst und
die Lösung mit 2,5 Kasseteilen Cetylpoly(glycoläther) sowie 35 Hasseteilen Poly(äthylenglycol) versetzt. Die
erhaltene Lösung wird auf 950 Masseteile Kaolin der Teilchengröße
0,5-0,9 mm aufgesprüht und dann das Aceton im Vakuum abgedampft. Das erhaltene Granulat enthält
1 älaasQ/t Extender und kann auf die zu behandelnde
Fluche ausgestreut werden.
Auf die in diesen Beispielen angegebene Weise können mit jedem der in Tabelle I aufgeführten Extender und gegebenenfalls
unter Verwendung eines oder mehrerer Thiolcarbaaat-Derivate
und/oder Antidota geeignete Formulierungen hergestellt werden. Ss können auch Präparate hergestellt
werden, die zusammen mit den geeigneten Hilfsstoffen
nur den Extender enthalten.
In Laboratoriumsversuchen wurde ermittelt, in welchem IJaGe die erfindungsgenäßen Extender die Zersetzung der
ihiolcarbamat-Derivate im Boden verzögern können. Die gemeinsame biologische Wirkung der erfindung3gema£ Extender
und Thiolcarbamat-Derivate und gegebenenfalls Antidotuta
enthaltenden herbiziden Präparate wurde im Gewächshaus untersucht. Zu diesen Versuchen wurden die folgenden
Pflanzen verwendet: Mais (Zea aays), Gerste (Hordsum
vulgäre), Windhafer (Avena fatua), Hahnenfuß (Echinocloa crus-galli), Pennich (Setaria glauca), weißer Senf
(Sinapsis alba) und krummer Amaranth (Amaranthus retroflexus)
Auf Grund der Laborversuche wurde festgestellt, daß
die erfindungsgemäßen Extender die Zersetzung der Thiolcarbamate
im Boden effektiv verlangsamen und in dieser Hinsicht die Wirkung der bekannten Extender übertreffen.
BAD ORIGINAL
"3 5 ZO 76 O
In den Gewächshauaversuchen wurde gefunden, daß die erfindungsgetaäßen, Extender, Thiolcarbamat und gegebenenfalls
Antidotum enthaltenden herbizidsn Präparate
eine stärkere unkrautvernichtende Wirkung hatten als ähnliche, aber keinen Extender enthaltende Präparate
und auch die bekannte ästender enthaltenden Präparate in der Wirkung übertrafen.
Die 'Wirksamkeit der axt ender wird in den folgenden
Ausführungsbeispielen gezeigt; die Erfindung ist jedoch nicht auf diese beschränkt.
Je 100 g lufttrockene, vorbehandelte Erde wurden
in Srlenmeyerkolben von 250 ml Volumen gefüllt. 1,39 al
des handelsüblichen Herbizids Eptam 6 E (es enthält EPTC)
wurden mit 1 Liter destilliertem Wasser vermischt. Je
0,6 al dar erhaltenen !Emulsion wurden mit 5 ail Wasser
verdünnt und in dieser Form auf die ICO g 3oden gegossen
(das handelsübliche Eptam enthalt pro Liter 0,82 kg SPTC).
Auf diese Weise wurde in der Erde eine Thiolcarbatsatkonzentration von 6- ppm eingestellt. Dann wurden die gemäß
Beispiel III bereiteten ümulsionskonzentrate, die die
erfindungsgemäß verwendbaren Extender beziehungsweise als Kontrolle Diallylamin enthielten, in einer Menge von je
1,05 g in je 0,5 ml Xylol aufgelöst. Jede der auf diese Weise erhaltenen Lösungen wurde in 1 Liter rfas3er suspendiert.
Je 0,4 ml der erhaltenen Verdünnung wurdeiin
die die bereits mit Thiolcarbamat behandelte Erde enthaltenden
Erlenmeyerkolben gegeben. Schließlich wurde zu der
Erde so viel Wasser gegeben, daß sie entsprechend feucht wurde, aber noch nicht zusammenklebte (pro Kolben etwa
30 ml). Dann wurde die Erde in den Kolben mittels eines Glasstabes intensiv verrührt. Die Kolben wurden zwecks
Gewährleistung aerober Bedingungen nur mit einem Wattebausch locker verschlossen und dann 4 Tage lang im Dunkeln
bei 25 0C fchermostatisiert.
Anschließend wurden in Jeden Kolben 100 ml Wasser und 50 ml Toluol gegeben. Die Suspension wurde mit einem
mechanischen Rührwerk hoher Drehzahl 10 Minuten lang gerührt und dann stehengelassen, bis sich die Phasen
getrennt hatten. Der Thioloarbamatgehalt der Toluolphase wurde gaschronatographisch bestimmt. Das Ergebnis der
gaschromatographischen Analyse wurde auf den in ppm angegebenen Wirkstoffgehalt im Boden umgerechnet. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle II zusammengestellt. 10
Tabelle II Extender (^ PPm im Boden) EPTC im Boden (ppm)
1. Bekannte Extender
(sekundäre Amine)
(sekundäre Amine)
Diallylamin 3,58
Xthylallylaain 3,00
Propylallylamin 2,60
Isopropylallylamin 2,65
I3obutylallylamin 3,52
2-methylallyl)-acin 2,20
2. erfindungsgemäß verwendbare Extender
A 4,15
B 3,87
C 3,49
D 3,21
E 4,18
P 3,35
3. Kontrolle (ohne Extender) nicht nachweisbar
(Nachweisgrenze: 0,05
Die Daten der Tabelle zeigen, daß die erfindungsgemäß
verwendbaren Diaminomethan-Derivate die Zersetzung
des EPTG im Boden wirksamer verzögern als die wirksamsten der in der ungarischen Patentanmeldung Nr. 3383/82 beschriebenen
sekundären Amine.
Infolge der ahnlichen Versuchsbedingungen können die
Daten der Tabelle auch mit den in den ungarischen Patent-
"3 5 ZO 76
anmeldungen Nr. 3383/82 und 783/82 enthaltenen Daten
über die tfirksarakeit der dort beschriebenen .ictender
verglichen werden. Das in dsr letzteren Anmeldung als der wirksamste Sxtender beschriebene 4-[2'-N-(3"-Irif
luormethyl-phenvl J-carbamoyloxy-pheny 1 j1 -I,2,3-thiadiazol
ergab unter gleichen Versuchsbedingungen nach 4 Tagen eine nachweiabare SPTC-Konzentration von 2,37
ppm, war also in der Wirkung schwächer als die hier beschriebenen Verbindungen.
10
10
3ej5piel B
Unter den gleichen Ver3uchsbedingungen wie in Beispiel
A und 3eibehaltung der unveränderten .iPTC-Dosis
wurde der Extender N,N,N' ,N'-Tetraallyl-diatninomethan
in stufenweise sinkender (jeweils halbierter) Dosi3 angewendet. Al3 Referenz diente las bekannte Diallylaain.
Die /Jrgebnisse sind in der labeile III zusammengestellt.
Die Konzentration des Herbizid3 (3PTC) betrug
zu Beginn 6 ppm.
20
20
Jxtenderkonzentra- ^P'PC-Konzeiitration .'iPTC-Konsentration
tion zu Beginn nach 4 Tagen (ppm) nach 4 lagen (ppci)
(ppiu) betender A Diallylaain
0,5 30 0,25
3,8 | 2,9 |
3,6 | 2,9 |
3,7 | 1,4 |
2,4 | nicht nachweisbar (Nachweiogrenze: |
Die Angaben der Tabelle III zeigen, daß der Extender A die Sersetzung des EPTG im Boden noch in Konzentrationen
hemmt, in denen da3 Diallylamin bereits wirkungslos ist.
Die praktischen Erfahrungen zeigen, daß das Thiolcarbaoat
in 3öden, die schon vorher mit Thiolcarbamaten behandelt wurden, wesentlich schneller zersetzt wird als
in Böden, die noch nie mit 'Thiolcarbanaten behandelt wurden.
BAD
den nächsten Versuch wurde deshalb eine Vorbehandlung
de3 Bodens vorgenommen.
Vorbehandlung de3 3odeas mit N, N-Di-(n-prop? i)-S-ath:;lthiolcarbaoat
Kunststoffschalen der Größe 30x30 ca wurden bis zu einer
Höhe von 10 cm mit nicht sterilisierter Gartenerde (Gehalt an organischen Substanzen: 2,2-2,5 g/100 g, pH=6,5)
gefüllt. In die featgeklopfte und geglättete Erde wurden
in 1,5 era Tiefe 3 Reihen Mais (ja 10 Korn) und 2 Reihen
iennich. (Cetaria glauca, je 25 Korn) gesät. Gleich nach
der Aus3aat wurden auf die Oberfläche jeder Schale 45 Likroliter Eptaoi 6a, in 50 ml V/asser emulgiert, aufgesprüht.
Das entsprach der in der Praxis üblichen Dosi3 von 5 Liter Präparat/ha. Die Schalen wurden im Gewächshaus
bei 20-25 C aufgestellt und 21 Tage lang nach Bedarf gegossen. Ab deci 22. Tag vmrde nicht mehr gegossen,
und ata 28. Tag wurden dia Pflanzen sacit der Wurzel entfernt.
Die Erde wurde ausgeschüttet und im lufttrockenen Zustand gesiebt. Die lufttrockene, von Pflanzenresten freie
Erde ("vorbehandelte Erde") wurde für die folgenden Versuche verwandet.
Die herbizide Wirkung der erfindungsgectCen Präparate
25 in vorbehandeltea 3oden
Die vorbehandelte Erde wurde bis zu einer Höhe von 8 cm in Kunststoffschalen der GröCe 50x35 ca gefüllt. In
dia angeklopfte Erde wurden in 1,0-1,5 cm Tiefe die Samen der folgenden Pflanzen ausgesät: Hais, Gerste, Windhafer,
Hahnenfuß, Pennich, v/ei£er Senf und krummer Amaranth. Zu
1,25 g eines Konzentrates, das 80 Kassel N,Ii-Di-(n-propyl)-S-äthyl-thiolcarbamat
und 16 l!asse% dea Extenders A enthielt,
wurde 1 ml 'Toluol gegeben und das erhaltene Gemisch mit 1 Liter Wasser vermischt. Eine ebensolche Emulsion
wurde auch mit Diallylamin statt des Extenders A bereitet. Als Kontrolle ohne Extender wurden 0,7 ml Eptam 6E in
1 Liter Wasser emulgiert.
BAD OWGiNAL
Gleich nach dem Jäen wurden je ICO beziehungsweise
50 ml der beschriebenen Emulsionen auf die Bodenoberfluche jeder ochale aufgesprüht. Die angegebenen
Mengen entsprechen
. einer Aufwandmenge von 8,0 bzw. 4,0
Liter/ha ^iptara 6ü. In den Präparaten betrug daa Masseverhaltnis
zwischen Thiolcarbaaat und Extender 5:1.
Die Schalen wurden im Gewächshaus bei 20-25 ^ gehalten
und nach Bedarf gegossen. Der Zustand der Pflanzen wurde am 20. Tag ausgewertet, und zwar die Lunge des
Triebes und das Erscheinungsbild der Pflanze. Die Vierte wurden auf die unbehandelte Kontrolle bezogen. In der
Tabelle IV ist die Länge des Grüntriebes in Prozent der Kontrolle angegeben, der Zustand der Pflanzen wurde axt
Zahlen zwischen 0 und 100 bonitiert, wobei 100 "völlig
gesund" bedeutet, d.h. keinerlei Schädigung wahrzunehmen i3t, während 0 die völlige Vernichtung der Pflanze bezeichnet.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle IV zusammengefaßt.
Die herbizide Wirkung der erfindungsgemäJZen Präparate
in nicht vorbehandelten Boden
Der Versuchsgang ist der gleiche wie ia Beispiel 0, nur wird hier unvorbehandelte, nicht sterilisierte Erde
verwendet, und die Kenge an iiptam 6j3 ist geringer. Die
Aufwandmengen betrugen 3,0 Liter/ha beziehungsweise 6,0 Liter/ha (d.h. von den gemäß Beispiel G bereiteten Smulsionen
75 ml beziehungsweise 37,5 ml). Die Ergebnisse sind in der Tabelle V zusammengefaßt.
In den Beispielen C und D hatte das verwendete Mittel
eine HPTC-Konzentration von 0,72 kg/Liter Präparat.
BAD OfSlGlNAL
(Versuch in vorbehandeltem 3oden)
Pflanze Kontrolle Diallylamin Extender A
5 Aufwandraenge: 4,0 1/ha
Mais
Höhe 100 100 100
Aussehen 100 100 .100
Gerste
Höhe 100 90 80
Aussehen 100 30 50
Windhafer
Höhe 100
Auasehen 100 0 0
15 Hahnenfuß
Höhe 100 60 . 50
Aussehen 100 30 30
Fennich
Höhe 100 70 50
Aussehen IUO 50 20
weißer Senf
Höhe 100 100 100
Aussehen 100 100 100
kruaraer Amaranth
Höhe 100 50 50
Aussehen 10O_ _ 50 50
Aufwandnenge: 8,0 l/ha
Mais
Höhe 90 30 30
Aussehen lü'J 6ü 70
Gerste
Höhe 60
Auasehen 50 0 0
'■Yindhaf er
35 Höhe 80
Aussehen 75 0 0
Hahnenfuß
Höhe 80
Aussehen 50 0 0
40 Pennich
Höhe 70
Aussehen 75 0 0
weißer Senf
Höhe 100 100 90
Aussehen 100 100 100
krummer Amaranth
Höhe 80 40
Aussehen 100 20 0
BAD 0F.K3INAL
352Ü7BQ
Pflanze
(Versuch in nicht vorbehandeltera Boden)
Kontrolle Diallylamin
Extender A
ais
Aufwandmsnge: 3,0 l/ha
Höhe Aussehen |
100 100 |
Gerste Höhe Aussehen |
100 100 |
Y/indhaf er Höhe Aussehen |
20 5 |
Hahnenfuß Höhe Aussehen |
40 20 |
Pennich Höhe Aussehen |
50 50 |
weißer Senf Höhe Aussehen |
100 100 |
krummer Acaranth Höhe Aussehen |
80 00 |
100
100
100
70
30
30
100 100
00 90
30 20 |
20 10 |
30 40 |
30 20 |
100 100 |
100 100 |
20 20 |
30 20 |
Kaa 3
Höh s
Aussehen
Aussehen
Gerste
Höhe
Aussehen
Höhe
Aussehen
Windhafer
Höhe
Aussehen
Höhe
Aussehen
Hahnenfuß
Höhe
Aussehen
Höhe
Aussehen
?ennich
Höhe
Aussehen
Höhe
Aussehen
weißer Senf
Höhe
Aussehen
Höhe
Aussehen
krummer Amaranth
Höhe
Aussehen
Höhe
Aussehen
Aufwandmenge: 6,0 l/ha
100 100
90
100
20
10
10
100
100
100
90 90
50 30
100 100
?520760
Man arbeitete wie im Beispiel Q beschrieben, al3 Herbizid nurde jedoch in einer Aufwandmenge von 3»O bzw.
6,0 l/ha Vernolate 72 2SG verwendet, das als Wirkstoff N,N-Di-(n-propyl)-S-(n-propyl)-thiolcarbamat in einer
Menge von 0,72 kg/1 enthält. Die Ergebnisse sind in der Tabelle VI zusammengestellt.
BAD 0RK3SNAL
Pflanze
- 27 Tabelle VI n nicht vorbe Kontrolle
- . - ... | 100 100 |
3520760 |
altem Bodan) | 70 70 |
Extender A |
Jiallylamin | 5 0 |
|
L/ha | 30 2υ |
100 100 |
30 40 |
80 90 |
|
30 30 |
5 0 |
|
30 20 |
20 10 |
|
20 20 |
||
20 20 |
||
20 10 |
Aufwandtaenge: 3f0 l/ha
Höhe Aussehen |
100 100 |
Gerste Höhe Aussehen |
90 100 |
Windhafer Hohe Aussehen |
10 10 |
Hahnenfuß Höhe Aussehen |
40 20 |
Pennich Höhe Aussehen |
40 50 |
Hirse Höhe Aussehen |
40 40 |
kruaiaer Amaranth Höhe Aussehen |
80 70 |
Aufwandmenge: 6,0 l/ha
LIa is
Höhe Aussehen |
VD VO
ο ο |
Gerste Höhe Aussehen |
70 80 |
V/indhaf er Höhe Aussahen |
0 |
Hahnenfuß Höhe Aussehen |
40 30 |
iennich Höhe Aussehen |
VjJ VjJ
O O |
Hirse Höhe Aussehen |
30 20 |
krummer Amaranth Höhe Aussehen |
40 30 |
90
90
90
30
20
20
90 90.
30 20
VJl | — | 0 |
0 | VJl | |
10 | 0 | |
10 | ||
VJl | 0 | |
0 |
BAD ORIGINAL
Claims (4)
1. läittel zur Verzögerung der Y/irkung von als Wirkatoff
Thiolcarbataat-Derivate und gegebenenfalls Antidote
enthaltenden herbiziden Präparaten, dadurch gekennzeichnet, daß sie Diaminooethan-Derivate der all-
gemeinen Formel (III)
JI-CH0-N (III)
R R
worin die Substituenten R unabhängig voneinander für Alkylgruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen oder für Alkenylgruppe
mit 2-4 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls durch eine Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen substituiert
sein kann, stehen,
enthalten.
2. Herbizide Präparate mit verlängerter Wirkung, dadurch gekennzeichnet , daß sie als herbiziden
Wirkstoff Thiolcarbamat-Derivate und zur Verlängerung
eier Wirkung Diaminoaethan-Derivate der allgemeinen Formel
(III) enthalten.
3. Selektiv herbizide Präparate tait verlängerter Ί/irkung, dadurch gekennzeichnet , daß 3ie
als herbiziden VYirkstoff "Ühiolcarbatnat-Derivate, zur Erhöhung
der Selektivität Antidcta und zur Verlängerung der Wirkung Diaminomethan-Derivate der allgemeinen Formel (III) enthalten.
ARABELLASTRASSE 4 . D-8OOO MÜNCHEN 81 ■ TELEFON C089} 911087 · TELEX 5-2961Ο CPATHEJ · TELEKOPIERER 918336
4. Präparat nach einen der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß sie wenigstens
ein Thiolcarbataat-Derivat der allgemeinen Formel (I) \
R1 0 \
N - C - 3 - R (I)
R2
enthalten, worin R», Rp und R- unabhängig voneinander
für Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen stehen und R. oder R^ darüber hinaus auch Cycloalkylgruppe mit 4-6
Kohlenstoffatomen bedeuten kann oder R. und R_ zusammen
f* einen gesättigten Ring mit 5-7 Gliedern bilden.
5· Präparat nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet , daß es als Antidotum
wenigstens ein Dichloracetamid-Derivat der allgemeinen
Pormel (II)
Cl9CH -S-H^ 4 (II)
- worin R- und R_ unabhängig voneinander für Alkenylgruppen
mit 2t4 Kohlenstoffatomen, für Alkoxyalkoxyalkylgruppen mit
je 1-4 Kohlenstoffatomen pro Alkylteil, für Alkenylatainocarbonylalkylgruppen
mit 1-4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil
*^ und 2-4 Kohlenstoffatomen im Alkenylteil stehen oder zusammen
(= 25 einen gegebenenfalls durch ein Sauerstoffatom unterbrochenen,
gesättigten Ring nit 4-7 Gliedern bilden, der durch 1-3
llethylgruppen oder durch Cycloalkyl mit 4-6 Kohlenstoffatomen
substituiert sein kann - oder 2-Kethyl-2-(dichlormethyl)-di-
oxolan oder 1,8-Naphthalinsäure8nhydrid enthalten.
30
6. Präparat nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet , daß es zur Yerliiagerung der
Wirkung N,N,N' ,li'-Tetraallyl-diaainocethan, Ν,Ν'-Diäthylü,N'-diallyl-di22iinomethan,
N,U'-Iiipropyl-N,N'-diallyldiaainomethan,
2i,N'-Di-(isobutyl)-Ii,N'-diallyl-diaminomethan>
• N,N'-Diallyl-N,N'-di-(2-methylallyl)-diaminomethan. oder
N,N'-Di(isopropyl)-N,N'-diallyl-diarainomethan enthält,
7. Präparat nach einen der Ansprüche 2-6, dadurch gekennzeichn et , daß es als Thiolcarbamat-De-
rivat NjN-Di-Cn-propylJ-S-äthyl-Thiolcarbamat, N,N-Di-(npropyl)-S-(n-propyl)-thiolcarbaa;at,
N,N-Diisobutyl-S-äthyl thiolcarbamat, N^-Hexamethylen-S-äthyl-thiolcarbaniat,
N-Cyclohexyl-N-äthyl-S-äthyl-thiolcarbaiaat und/oder N-Butyl-N-äthyl-S-propyl-thiolcarbamat
enthält.
8. Präparat nach einem der Ansprüche 3-7, dadurch 10 gekennzeichnet, daß es als Antidotum N1N-
Diallyl-dichlorac etanid, N-Allyl-N-(äthoxy-äthoxy-methyl)-dichloracetamid,
2,2, S-l'riaethyl-N-CdichloracetyD-oxazolidin,
NjN-Hexaraethylen-dichloracetaaid, 3-(5ichloracetyl)-2-cycloheJcyl-oxazolidin,
N-Allyl-N-(dichloraoetyl)-glycinallylamid,
2-Methyl-2-(dichlorfflethyl)-dioxolan oder 1,8-Kaphthalißsöureanhydrid
enthält.
9. Verfahren zur Verlängerung der Wirkung von Thiolcarbamat-Derivate
und gegebenenfalls Antidote enthaltenden herbisiden Präparaten, dadurch ge-kennzeichne t,
daß man gleichzeitig asit dem Ausbringen des herbiziden
lüttels oder darauf folgend eine die verlängerte Wirkung gewährleistende
Menge des Kittels gemäß Anspruch 1 ausbringt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet , daß man die Behandlung mit einem Präparat
gemäß Anspruch 2 oder 3 vornictat.
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