DE956549C - Schaedlings- und Pflanzenvernichtungsmittel - Google Patents

Schaedlings- und Pflanzenvernichtungsmittel

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DE956549C
DE956549C DES33560A DES0033560A DE956549C DE 956549 C DE956549 C DE 956549C DE S33560 A DES33560 A DE S33560A DE S0033560 A DES0033560 A DE S0033560A DE 956549 C DE956549 C DE 956549C
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DE
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thiocyanate
chloride
trichloromethyl
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active ingredient
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DES33560A
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English (en)
Inventor
John Frank Olin
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Pennsylvania Salt Manufacturing Co
Original Assignee
Pennsylvania Salt Manufacturing Co
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N47/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid
    • A01N47/40Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having a double or triple bond to nitrogen, e.g. cyanates, cyanamides
    • A01N47/48Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having a double or triple bond to nitrogen, e.g. cyanates, cyanamides containing —S—C≡N groups

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Description

  • Schädlings- und Pflanzenvernichtungsmittel Die Erfindung betrifft die Verwendung von Trichlormethylthiocyanat der Formel C13 C S C N als nematozides, fungizides, bakterizides oder herbizides Mittel.
  • Diese Verbindung ist insofern bemerkenswert, als sie die Trichlormethylgruppe und den Thiocyanatrest unmittelbar aneinander gebunden enthält. Es sind zwar schon Verbindungen bekanntgeworden, die scheinbar eine formale Verwandtschaft mit derjenigen nach vorliegender Erfindung haben, in dem Sinne, daB sie sowohl eine Trichlormethyl- wie auch eine Thiocyanatgruppe im selben Molekül enthalten. Diese Verwandtschaft ist indessen nur oberflächlich, weil bei allen bereits bekanntgewordenen Verbindungen dieser Art die Trichlormethyl- und Thiocyanatgruppen voneinander durch verschiedene zweiwertige organische Reste getrennt sind. Mit diesem ausgesprochen strukturellen Unterschied zwischen der vorliegenden Verbindung und den schon bekannten hängen wichtige Verschiedenheiten im chemischen, physikalischen und biologischen Verhalten eng zusammen. Organische Thiocyanate, die ein negatives Radikal enthalten, und zwar Alkylthiocyanate mit Sauerstoff, Schwefel, Carboxyl-, Alkoxy- oder Estergruppen in der Alkylgruppe, sind bereits als Insektenvertilgungsmittel bekannt. Das erfindungsgemäße Tricblormethyl-thiocyanat besitzt ebenfalls insektizide Wirksamkeit, darüber hinaus aber noch weitere wertvolle Eigenschaften. Es ist erstens ein ausgezeichnetes Fungizid zur Bekämpfung des Pfirsichfäule-Pilzes und des Apfelbitterfäule-Pilzes, zweitens ein hervorragendes Räuchermittel für Getreide, drittens ein wirksames keimtötendes Mittel und viertens ein zur Bodenräucherung geeigneter Stoff.
  • Es wurde gefunden, daß Trichlormethyl-thiocyanat durch Umsetzung von Trichlormethan-sulfenylchlorid (auch als Perchlormethyl-mercaptan bezeichnet) mit Cyanwasserstoff gemäß folgender Gleichung erhalten werden kann: C13C-S-Cl -f- HCN --@ C13C-SCN -f- HCl Das hierbei verwendete Trichlormethan-sulfenylchlorid kann auf irgendeinem bekannten Wege erhalten werden oder durch Abänderungen solcher Verfahren. Zum Beispiel erhält man gute Ausbeuten durch genügend langes Chlorieren von Schwefelkohlenstoff bei gewöhnlicher Temperatur in Gegenwart einer geringen Menge Jod als Katalysator. Das dabei gewonnene Roherzeugnis kann auf bekannte Weise gereinigt werden, z. B. durch Destillation unter vermindertem Druck.
  • Demgemäß verlief eine typische Herstellung von Trichlormethan-sulfenylchlorid folgendermaßen: 3.5 g Jod wurden in 7oo g Schwefelkohlenstoff gelöst, worauf man etwa i 6oo g gasförmiges Chlor innerhalb von 24 Stunden langsam in diese Lösung einleitete. Das Reaktionsgemisch wurde dabei auf etwa 15 bis 20° gehalten. Die erhaltene rohe Verbindung wurde dann in einer wirksamen Fraktionierkolonne destilliert, wobei 1015 g Trichlormethan-sulfenylchlorid mit dem Kp.3o 79 bis 8o° mm erhalten wurden.
  • Die Herkunft des Cyanwasserstoffes ist nicht von Bedeutung und kann nach Belieben geändert werden, vorausgesetzt, daß dieser Stoff mit dem Trichlormethan-sulfenylchlorid unter solchen Bedingungen in Berührung gebracht wird, bei denen die gewünschte Umsetzung mit hinreichender Geschwindigkeit verläuft. Die Reaktionsteilnehmer werden vorzugsweise. in im wesentlichen stöchiometrisch äquivalenten Mengenverhältnissen angewandt, obgleich auch andere Mengenverhältnisse ohne andere Nachteile angewandt werden können, als daß der nicht umgesetzte Überschuß des einen Ausgangsstoffes wieder entfernt werden muß, was meist erwünscht ist.
  • Man kann den Cyanwasserstoff als solchen in flüssiger Form oder in Dampfform anwenden. Bei Verwendung in Dampfform empfiehlt es sich, auch das Trichlormethan-sulfenylchlorid dampfförmig umzusetzen, um so eine möglichst innige Berührung zwischen den beiden Reaktionsteilnehmern zu erreichen. Etwas weniger günstig ist es, den Cyanwasserstoff als Gas durch flüssiges Trichlormethan-sulfenylchlorid zu leiten. Man kann in diesem Falle auch ein Lösungs- oder Verdünnungsmittel für das flüssige Trichlormethan-sulfenylchlorid benutzen, obwohl dies nicht nötig ist. Natürlich kann in diesen Lösungs-oder Verdünnungsmitteln der Cyanwasserstoff löslich oder auch unlöslich sein, möglichst sollen die Mittel aber inert gegen beide Reaktionsteilnehmer sein. Bei den Umsetzungen werden die Temperatur- und Druckverhältnisse gewöhnlich so gewählt, daß der Cyanwasserstoff gasförmig bleibt.
  • Man kann den Cyanwasserstoff aber auch als solchen in flüssiger Form anwenden, und zwar mit und ohne Lösungs- oder Verdünnungsmittel für die beiden Reaktionsteilnehmer, wenn diese nur im wesentlichen inert gegen beide sind. Wenn man in flüssiger Phase unter gewöhnlichem Druck arbeitet, empfiehlt es sich, unter dem Siedepunkt des Cyanwasserstoffes (26°) zubleiben, obwohl auch etwas höhere Temperaturen anwendbar sind, wenn ausreichende Kondensationseinrichtungen vorhanden sind. Die Umsetzung kann bei Temperaturen bis -io° und darunter erfolgen, wenn nur das Reaktionsgemisch hinreichend dünnflüssig ist, um die Reaktionsteilnehmer in guter Berührung miteinander zu halten. Bei Anwendung von überatmosphärischen Drücken sind hingegen auch höhere Temperaturen, z. B. bis ioo°, brauchbar. Selbst noch höhere Temperaturen sind möglich, aber weniger zu empfehlen, weil dann die Gefahr der Zersetzung des Trichlormethansulfenylchlorids und/oder Trichlormethyl-thiocyanats besteht. Vorzugsweise arbeitet man zwischen -io und +26°.
  • Der Cyanwasserstoff braucht nicht notwendigerweise als solcher angewandt zu werden. Tatsächlich ist es durchaus möglich und sogar oft von Vorteil, den Cyanwasserstoff in dem Reaktionsgemisch selbst zu erzeugen, nur durch Auswahl entsprechender Ausgangsstoffe. Wenn man so verfährt, ist es aber ratsam, daß das Reaktionsgemisch Stoffe enthält oder daß man nach Bedarf Stoffe zugibt, die imstande sind, mit dem bei der Umsetzung des Cyanwasserstoffes mit dem Trichlormethan-sulfenylchlorid entstehenden Chlorwasserstoff zu reagieren und ihn unschädlich zu machen. Ein solcher Stoff wird als Säureakzeptor bezeichnet. Es wurde gefunden, daß durch Verwendung solcher Säureakzeptoren die Ausbeuten an Trichlormethyl-thiocyanat verbessert werden können.
  • Ein ausgezeichnetes Verfahren besteht darin, den Cyanwasserstoff durch Zusatz eines anorganischen Cyanides zu einer einbasischen niederen aliphatischen Säure zu erzeugen. Hierfür sind allgemein anorganische Cyanide geeignet, jedoch sind diejenigen der Alkali- und/oder Erdalkalimetalle und namentlich des Natriums, Kaliums und Calciums vorzuziehen. Die letzteren sind billig und leicht erhältlich. Zur Umsetzung damit benutzt man mit Vorteil allgemein einbasische gesättigte niedere aliphatische Säuren, wie Ameisen-, Essig-, Propion-, Butter- und Isobuttersäure, die verschiedenen Valeriansäuren u'sw. und auch einfache substituierte Derivate davon, wie Chloressig-und Chlorbuttersäure. Man wendet die aliphatischen Säuren vorzugsweise in beträchtlichem Überschuß über die zur Umsetzung mit dem anorganischen Cyanid stöchiometrisch erforderliche Menge an, wobei der Überschuß der Säure als Lösungs- oder Verdünnungsmittel für die Reaktionsteilnehmer und das Erzeugnis dient.
  • Die erforderliche Menge Trichlormethan-sulfenylchlorid gibt man auf einmal oder besser in mehreren kleinen Portionen zu dem Gemisch des anorganischen Cyanids und der aliphatischen Säure, und dieses Reaktionssystem wird so lange und auf solcher Temperatur gehalten, bis die Umsetzung beendet ist. Dieselben Erwägungen, wie schon angegeben, gelten bezüglich Temperatur und Druck, wenn der Cyanwasserstoff als solcher in flüssiger Form zugegeben wird.
  • Wenn gewünscht, kann man beim Zusammenmischen der Bestandteile des Reaktionsgemisches auch in anderer Reihenfolge verfahren. So kann man erst eine Lösung von Trichlormethan-sulfenylchlorid in der aliphatischen Säure herstellen und dann das anorganische Cyanid zugeben.
  • Wenn man den besonderen Fall einer Umsetzung von Essigsäure mit KaliumcyanidundTrichlormethansulfenylchlorid ins Auge faßt, kann die gesamte Reaktion wie folgt formuliert werden: C13C-S-Cl-+ KCN ->- C13C-SCN + KCl Diese Gleichung gibt jedoch nicht den tatsächlichen Reaktionsmechanismus wieder, der wahrscheinlich über eine Reihe von Umsetzungen verläuft, die durch die folgenden Gleichungen wiedergegeben werden: CH,COOH + KCN -+. HCN -f- CH,COOK . (i) C13C - S - Cl -f- HCN -> CI,C - SCN + HCl (2) CH,COOK + HCl -+- CH2,COOH + KCl (3) Es ist zu bemerken, daß das nach Gleichung (i) gebildete Kaliumacetat den nach Gleichung (3) entstehenden Chlorwasserstoff durch Umsetzung des letzteren zu Kaliumchlorid zersetzt, d. h., das Kaliumacetat wirkt hier als Säureakzeptor. Das dabei entstehende Kaliumchlorid ist in dem Reaktionsgemisch ziemlich unlöslich; diese Umlöslichkeit trägt dazu bei, das Reaktionsgleichgewicht nach rechts zu verschieben. Die Zersetzung der Chlorwasserstoffsäure begünstigt das Fortschreiten der Reaktion. (2) nach rechts hin.
  • Ein anderer Weg zur Erzeugung des Cyanwasserstoffes besteht darin, einen sauren Stoff, z. B. eine anorganische oder organische Säure, zu einer wäßrigen Lösung oder Suspension eines anorganischen Cyanids zu geben. Dieser zugesetzte Stoff soll natürlich genügend sauer sein, um mit dem anorganischen Cyanid reagieren zu können. Es empfiehlt sich, diesen sauren Stoff in einem leichten Überschuß zuzusetzen, um das Reaktionsgemisch immer sauer zu halten. Das ist deshalb erwünscht, weil das Trichlormethan-sulfenylchlorid in alkalischer Lösung mehr oder weniger schnell zersetzt wird, wahrscheinlich durch Hydrolyse.
  • Zu der "sauren wäßrigen Lösung von »erzeugtem« Cyanwasserstoff wird nun die erforderliche Menge Trichlormethan-sulfenylchlorid gegeben, sei es auf einmal oder besser in mehreren kleinen Portionen. Mit dem Fortschreiten der Umsetzung wird langsam ein basischer Zusatz beigegeben, der als Säureakzeptor für den bei der Reaktion gebildeten Chlorwasserstoff dienen soll. Man kann dafür verschiedene basische Verbindungen nehmen; ausgezeichnet sind Alkalimetallhydroxyde, wie Natriumhydroxyd. Der Basenzusatz soll aber nicht so groß sein, daß das Reaktionsgemisch dadurch alkalisch wird. Während der Umsetzung soll das System etwa unter denselben Temperatur- und Druckbedingungen gehalten werden, wie wenn der Cyanwasserstoff als solcher in flüssiger Form zugefügt worden wäre. Die Reaktionsdauer soll so lang sein, daß die Umsetzung vollständig ist.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform gibt man Kalium- und/oder Natriumcyanid zu einem Überschuß von Eisessig und hält die Reaktionstemperatur möglichst unter 2o°, so daß kein Cyanwasserstoff entweichen kann. Der entstehende Schlamm wird unter Rühren langsam mit der stöchiometrischen Menge Trichlormethan-sulfenylchlorid versetzt. Das System wird unter normalem Druck und durch äußere KL,-lung auf Temperaturen zwischen -io und 26° gehalten. Um etwa entweichende kleine Mengen Cyanwasserstoff wieder in das System zurückzuleiten, werden Kondensationseinrichtungen vorgesehen. Die Dauer der Zugabe des Chlorids hängt mehr von der Wirksamkeit der Außenkühlung als von der Reaktionsgeschwindigkeit ab, d. h., man gibt das Chlorid mit solcher Geschwindigkeit zu, daß die Temperatur des Gemisches nicht über 26° steigt. Die Dauer der Zugabe kann von i bis zu 2 oder noch mehr Stunden betragen, je nach der Wirksamkeit der Kühlung. Gegebenenfalls kann man das Reaktionsgemisch nach Zusatz des Chlorids noch i oder 2 Stunden rühren, wobei man die Temperaturbedingungen etwa ebenso wie während der Zugabe hält, um so eine vollständige Umsetzung zu gewährleisten.
  • Das bei der Umsetzung entstehende Trichlormethyl thiocyanat ist in Essigsäure löslich, das Kaliumchlorid dagegen nicht. Das Reaktionsgemisch wird deshalb zur Entfernung des Kaliumchlorids filtriert. Das dabei erhaltene Filtrat wird dann unter vermindertem Druck fraktioniert, wodurch das Produkt von der Essigsäure und etwaigen Nebenerzeugnissen der Reaktion befreit wird.
  • Die nachstehenden Beispiele erläutern die Herstellungsweise der erfindungsgemäßen Verbindung. Zahlreiche Abänderungen der hier angegebenen Arbeitsweisen ergeben sich auf Grund dieser Angaben für den Fachmann von selbst.
  • Für die Verfahren zur Herstellung des Trichlormethyl-thiocyanats wird kein Schutz begehrt. Beispiel i Durch allmähliche Zugabe von 1639 pulverigem Kaliumcyanid (2,5 Mol) zu 50o ccm Eisessig wurde eine essigsaure Lösung von Cyanwasserstoff in einem 3-1-Dreihalskolben mit Tropftrichter, Rührer und Rückflußkühler hergestellt. Während der Zugabe wurde das Gemisch gerührt und von außen gekühlt, so daß die Temperatur unter i5° blieb. Unter weiterer Kühlung wurden nun langsam innerhalb von 7o Minuten 465 g Trichlormethan-sulfenylchlorid (2,5 Mol) zugefügt, wobei die Temperatur des Gemisches zwischen 5 und i5° gehalten wurde. Nach Zusatz des gesamten Chlorids wurde der entstandene Schlamm noch 2,5 Stunden bei Temperaturen zwischen 5 und =o° gerührt. Der danach aus der Lösung abgeschiedene Niederschlag des entstandenen Kaliumchlorids wurde abfiltriert, und das Filtrat wurde durch eine kurze Füll?rirperkolonne destilliert. Das erhaltene Trichlormeth J: l-thiocyanat (=95 g = 44 0/0 der Theorie) ging bei 4;4. bis 49° unter ii mm über; es war eine hellgelbe, die Schleimhäute und die Augen reizende Flüssigkeit. Beispiel 2 Es wurde dieselbe Einrichtung zur Umsetzung wie bei Beispiel i benutzt.
  • Eine Lösung von 293 g Kaliumcyanid (4,5 Mol) in 7oo ccm Wasser wurde vorsichtig mit 36o ccm konzentrierter Salzsäure angesäuert. Dabei wurde die Temperatur des Gemisches durch äußere Kühlung unter io° gehalten. Dann wurden 744 g Trichlormethansulfenylchlorid (4 Mol) innerhalb von 1,5 Stunden allmählich zugegeben. Die aus zwei flüssigen Phasen bestehende Mischung wurde gerührt und gekühlt, wobei die Temperatur unter io° blieb. Dann wurde eine Lösung von 18o g Natriumhydroxyd (4,5 Mol) in 68o ccm Wasser unter kräftigem Rühren innerhalb von 3 Stunden bei derselben Temperatur zugefügt. Während der Zugabe des Alkalis blieb der pH-Wert des Gemisches im saueren Bereich. Nun wurde die untere Schicht von der oberen wäßrigen abgetrennt, mit Wasser gewaschen, mit Calciumchlorid getrocknet und destilliert. Das bei 92 bis 93° unter 8o mm - übergehende Trichlormethyl thiocyanat wog 207 g = 29 0/0 der Theorie.
  • Beispiel 3 Ein Gemisch von 7,5 Mol Kaliumcyanid, 28oo ccm Eisessig und 5 Mol Trichlormethan-sulfenylchlorid wurde, wie im Beispiel i angegeben, umgesetzt. Der entstehende Schlamm wurde filtriert; das Filtrat wurde mit 150o ccm Wasser verdünnt, wobei sich zwei Schichten absonderten. Diese wurden getrennt, und die obere wurde mit drei Portionen Chloroform ausgezogen. Dieses Chloroform wurde nun mit der ursprünglichen unteren Schicht vereinigt; anschließend wurde die Lösung mit Wasser gewaschen, über Cblorcalcium getrocknet und destilliert. Das bei 92 bis 93° unter 8o mm übergehende Trichlormethyltbiocyanat wog 386 g = 44 0/0 der Theorie.
  • Beispiel 4 Eine Lösung von 3 Mol Trichlormethan-sulfenylchlorid in 11 Eisessig wurde auf o° abgekühlt. Unter Rühren wurden dann 3 Mol pulveriges Natriumcyanid im Laufe von 4 Stunden allmählich zugesetzt, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches durch äußere Kühlung zwischen o und -3° gehalten wurde. Nach der Zugabe des Natriumcyanids wurden das Rühren und die Kühlung noch 1/2 Stunde fortgesetzt, worauf das Gemisch über Nacht bei etwa io° stehenblieb. Dann wurde es zur Entfernung von Natriumchlorid filtriert; das Filtrat wurde destilliert. Das bei 9o bis 93° unter 8o mm übergehende Trichlormethyl-thiocyanat wog 173 g = 33 0/0 der Theorie.
  • Das Trichlormethyl-thiocyanat ist eine hellgelbe bis strohgelbe, leicht bewegliche Flüssigkeit, die einen stechenden und zu Tränen reizenden Geruch hatte. Es löst sich in solchen organischen Lösungsmitteln, wie Methanol, Äthyläther, Aceton, Äthylacetat, Benzol und Hexan, ist aber praktisch unlöslich in Wasser. Weitere wichtige physikalische Eigenschaften wurden wie folgt bestimmt: Kp." 44 bis 45°, Kp." 64 bis 65°, KP.z4o,s I64,5°, FP. 2,5°, Spezifisches Gewicht z,585/20°, Spezifisches Gewicht 1,58o/25°, Brechungsindex I,5222/ 20°, Viskosität 2,55 cP/25°, Spezifische Wärme o,262 cal/g/ ° C bei 39°C.
  • Die chemische Zusammensetzung wurde durch Bestimmung des Stickstoff-Schwefel- und Chlorgehaltes ermittelt
    N S 0
    Gefunden ............ 7,50/0 18,7% 58,5%
    BerechnetfürCl3C-SCN 7,9% : 18,10/0 6o,30/0
    Die Verbindung wurde der Infrarotanalyse ausgesetzt und zeigte dabei die kennzeichnende Absorption organischer Thiocyanate, nicht aber die organischer Isothiocyanate.
  • Die Verbindung ist ausgesprochen und vielseitig zur Schädlingsbekämpfung verwendbar. Sie ist ein hervorragendes Räuchermittel, z. B. zur Entwesung von Getreide, und sie ist hochwirksam gegen unerwünschte Pilze, Insekten und Nematoden, wie Boden-Nematoden. Auch gegen Pflanzen ist sie toxisch wirksam und kann darum als Herbizid verwendet werden. Anwendungsbeispiele in diesen Richtungen sind folgende: Beispiel 5 Bodenproben in 3-1-Flaschen wurden mit Trichlormethyl-thiocyanat in den Mengen von o,i., c,-z, 0,4, o,8 und 1,6 ccm je Flasche behandelt. Der Boäen war stark mit Wurzelknoten-Nematoden verseucht (Heterodera marioni).
  • Bei jedem der Versuche wurde das Mittel mit der Pipette in ein bis zur halben Tiefe der Bodenprobe reichendes Loch eingetropft, worauf das Loch wieder mit Erde zugefegt wurde. Dann wurden die Flaschen verschlossen und bei Zimmertemperatur 9 Tage stehengelassen. Danach wurde der Boden in einen Blumentopf von 2o cm Durchmesser gefüllt, der zunächst 5 Tage an der Luft stehenblieb und dann mit j e zehn kleinen Tomatensämlingen bepflanzt wurde.
  • Nach 21 Tagen wurden die Wurzeln der Pflanzen sorgfältig auf das Auftreten von Gallenbildungen hin untersucht. Bei Anwendung der obengenannten Mengen von 1,6 und o,8 ccm je Flasche waren keine Gallen festzustellen, bei 0,4 ccm je Flasche nur wenige, bei noch geringeren Konzentrationen schon ein beträchtlicher Befall.
  • Beispiel 6 Sporenkeimungsversuche auf Objektträgern zur Prüfung auf fungizide Wirkung zeigten eine völlige Verhinderung der Keimung von Sporen des Pfirsichfäule-Pilzes (Sclerotinia fructicola) und desApfelbitterfäule -Pilzes (Glomerella cingulata) bei Anwendung des Trichlormethyl-thiocyanats. Die Versuche wurden nach dem Verfahren der Amerikanischen Phytopathologischen Gesellschaft durchgeführt, mit dem einzigen Unterschied, daß sie anstatt eines Tages dreiTage fortgesetzt wurden.
  • Beispiel 7 In Töpfen vorgezogene junge Zwerg-Gartenbohnen-Pflanzen wurden in weithalsige 2o-1-Flascheri. gebracht, worauf verschiedene Mengen Trichlormethylthiocyanat in die Flaschen gebracht und diese dann dicht verschlossen wurden. Die Pflanzen wurden den Dämpfen des Mittels 41 Stunden lang ausgesetzt. Bei einer Konzentration von i : i9 ooo ooo waren die Pflanzen schwer geschädigt, bei einer von i : 38 000 000 war die Schädigung geringer.
  • Kontrollpflanzen, die in ähnlichen Flaschen 4z Stunden ohne das Mittel gewesen waren, waren normal. Dieser auch durch andere Versuche bestätigte Versuch zeigte die hohe phytotoxische Wirksamkeit des Trichlormethyl-thiocyanats. Beispiel 8 Feste Anwendungsformen von Trichlormethyl-thiocyanat und zum Vergleich von Chlorpikrin wurden in folgender Weise zubereitet: Es wurden verschiedene Mengen dieser beiden Stoffe mit der Pipette auf je 2 g Fullererde aufgebracht, die in Röhren für bakteriologische Kulturen (io X 125 mm) enthalten waren, derart, daß die Flüssigkeiten in einem dünnen Strom entlang der Röhrenwandung herabflossen. Die Röhren< wurden dann dicht verschlossen und mechanisch umgewälzt, um so die wirksamen Bestandteile gleichmäßig in dem Träger zu verteilen.
  • Die samenabtötenden Eigenschaften der beiden wirksamen Mittel wurden in folgender Weise miteinander verglichen: Flache Holzkästen (23 X 18 cm und 8,5 cm tief) wurden 6,5 cm hoch mit feuchtem sandigem Lehm gefüllt und dicht und gleichmäßig in 12 cm Tiefe mit Clintonhafer besät. Der Boden in jedem der Kästen wurde festgeklopft und mit zwei Längsfurchen von 25 mm Tiefe versehen, die io cm voneinander entfernt und jeweils 4 cm vom Rande entfernt waren. Am Tage der Aussaat wurde je eine der oben beschriebenen wirkstoffhaltigen Zubereitungen gleichmäßig in den Furchen eines der Kästen verteilt, worauf die Furchen mit Erde gefüllt wurden.
  • So wurden vier gleichartige Kästen mit verschiedenen Mengen der wirksamen Mittel beschickt. Diese Dosierungen entsprachen Mengen von 42,5, 85, 170 und 34o kg/ha; der Träger war immer in derselben Menge vorhanden, nämlich von 430 kg/ha. Vier mit Hafer besäte, aber nicht mit Herbiziden behandelte Kästen dienten zur Kontrolle. Sämtliche Kästen wurden im Freien aufgestellt, wobei besondere Vorsichtsmaßnahmen gegen etwaiges Auswaschen durch Regen getroffen wurden; die Kästen wurden nach Bedarf künstlich beregnet. Nach 7 Tagen wurden folgende Beobachtungen gemacht:
    Tabelle 2
    Dosierung an dem Trichlormethyl-thiocyanat Chlorpikin
    wirksamen Bestandtei I
    keine gute Entwicklung der Pflanzen im gute Entwicklung der Pflanzen im
    (Kontrollversuch) ganzen Kasten ganzen Kasten
    42,5 kg/ha - 4 cm breite Streifen neben den Fur- wie Kontrollversuch
    chen unbewachsen; Pflanzen
    zwischen Furchen etwa g cm hoch
    85 kg/ha 6 cm breite Streifen neben den Fur- Wachstum im ganzen Kasten nur
    chen unbewachsen; Pflanzen wenig dünner als Kontrollversuch;
    zwischen den Streifen verschieden, Pflanzen etwa 25 bis 40 mm hoch
    bis 25 mm hoch
    i7o kg/ha Kästen fast unbewachsen wie bei 85 kg/ha
    340 kg/ha kein Wachstum kein Wachstum
    Beispiel g Es wurden Kästen vorbereitet und mit Clintonhafer, wie im vorigen Beispiel beschrieben, besät, aber ohne die dort angegebenen Furchen. Dafür wurde ein 25 mm tiefes Loch in der Mitte eines jeden Kastens gemacht. Dann wurden wechselnde Mengen von Trichlormethyl-thiocyanat und vergleichsweise von Chlorpikrin als unverdünnte Flüssigkeiten in diese Löcher .bei jeder Gruppe von Kästen mit der Pipette eingefüllt, worauf der Bodeiz wieder in die Löcher gefüllt wurde.
  • Hierbei wurden von jeder Dosierung eines jeden-Mittels je zwei Kästen behandelt; die angewandten Mengen der Mittel betrugen wieder 42,5, 85, 17o und 34o kg/ha. Zwei Kästen, die nur Saat enthielten, aber keinen wirksamen Bestandteil, dienten zur Kontrolle. Alle Kästen wurden 8 Tage unter denselben Bedingungen wie beim vorhergehenden Beispiel gehalten. Tabelle 3 zeigt die nach dieser Zeit gemachten Beobachtungen; dabei bezeichnet A das Trichlormethylthiocyanat, B das Chlorpikrin.
    Tabelle 3
    Höhe der Pflanzen außer-
    Wirksamer Dosierung 0 der Einflußzone in cm °% Keimung in der Einfluß- halb der Einflußzone in cm
    Bestandteil kg/ha bei zwei Kästen Zone*) bei zwei Kästen bei zwei Kästen
    1 2 1 1 2 1 1 2
    Keiner ...... 0 0 0 Zoo ioo 10,0 10,0
    A ........... 42,5 io,o l0,0 0 0 10,0 10,0
    B ........... 42,5 0 0 Zoo ioo 10,0 10,0
    A ............. 85,0 12,5 12,5 0 o g,o g,o
    B ........... 85,0 0 o ioo ioo 10,0 10,0
    A ........... 170,0 17,5 17,5 0 o g,o 9,o
    B ........... 170,0 unbestimmt 20 go 5,0 10,0
    A ........... 340,0 17,5 17,5**) 0 0 7,5 7,5
    B ........... 340,0 4,0 '@ 5,o 20 35 5 bis 7,5 5 bis g
    *) Das heißt °% der in oder Einflußzone ausgekeimten Pflanzen im Vergleich mit der Zahl der Pflanzen in den Kontrollkästen.
    **) 17,5 cm war die größte Breite in der Querrichtung der Kästen, aber 20 cm in der Längsrichtung.
    Es wurde ferner gefunden, daß das Tric'nlormethylthiocyanat ausgezeichnete bakterizide Eigenschaften gegen eine große Zahl von Bakterien hat, z. B. gegen P. tumefaciens und S. Myxococcoides.
  • Aus dem Obengesagten ist zu ersehen, daß für die beabsichtigten Zwecke schon sehr geringe Konzentrationen der wirksamen Bestandteile genügen, um verschiedene unerwünschte Pflanzen- und Tierarten abzutöten. Der wirksame Bestandteil kann gegen solche Lebewesen in jeder beliebigen Form angewandt werden, so z. B. als nicht wäßrige Lösungen, als Suspensionen, Emulsionen oder Dispersionen wäßriger und nicht wäßriger Art oder durch Anwendung des Mittels allein ohne Verdünnungsmittelzusatz.
  • Die den wirksamen Bestandteil enthaltenden Zubereitungen können in jeder beliebigen Weise aufgebracht werden, so als Pulver durch Verstäuben oder als Flüssigkeit durch Versprühen oder in Dampfform, z. B. durch Räuchern.
  • Die erwähnten Zubereitungen kann man durch Zumischen des wirksamen Bestandteils zu irgendwelchen flüssigen oder festen Trägern erhalten, die von der Verstäubungstechnik her bekannt sind, namentlich solche mit großer Oberfläche, z. B. Fullererde, Pyrophyllit, Talk, Bentonit, Kieselgur, Diatomeenerde usw. Irgendwelche der im Handel erhältlichen feinverteilten Tone sind dafür gut geeignet, insbesondere solche, die für gewöhnlich als Träger benutzt werden. Die handelsüblichen Tone werden meist durch Handelsnamen gekennzeichnet (die auf die Herkunft und Verarbeitungsart hindeuten), von denen Homer-Ton, Celit und Tripoli als typische Vertreter genannt seien.
  • Träger nicht toniger Art können auch mit dem wirksamen Bestandteil zusammen verarbeitet werden, z. B. Schwefel, vulkanische Asche, Calciumcarbonat, gebrannter Kalk, Lignin-Abfallstoffe, Holzzellstoff, Mehle, z.B. aus Holz, Wallnußschalen, Weizen, Sojabohnen, Kartoffeln, Baumwollsaat usw.
  • Alle diese verschiedenen Mischungen können auf beliebige geeignete Weise hergestellt werden. So kann man den wirksamen Bestandteil in flüssiger Form, einschließlich seiner Lösungen, Dispersionen, Emulsionen und Suspensionen, dem feinverteilten Träger in so kleinen Mengen zumischen, daß das Staubgemisch noch die nötige leichte Beweglichkeit und Schüttbarkeit behält. Man kann aber auch einen Überschuß an Flüssigkeit durch Verdampfung entfernen, etwa unter vermindertem Druck.
  • Bei Anwendung der Mittel als feste Zubereitungen ist es zweckmäßig, daß diese in feinverteilter Form vorliegen. Vorzugsweise sollte der den wirksamen Bestandteil enthaltende Staub so fein sein, daß er völlig durch ein Sieb mit 2o Maschen je cm hindurchgeht, möglichst sogar durch ein Sieb mit 8o Maschen j e cm.
  • Für die Versprühung des wirksamen Bestandteils kann dieser in einem flüssigen Träger gelöst oder dispergiert sein. Beispiele für flüssigeTräger sindWasser, verschiedene Öle und verschiedene organische Lösungsmittel, z. B. die obenerwähnten, in denen das Trichlormethyl-thiocyanat löslich ist. Geeignete Öle sind Erdöl und Öle tierischer, pflanzlicher oder synthetischer Herkunft, wie Kerosin, Heizöl, Schmieröl, Sojabohnenöl, Leinöl, Rizinusöl, Spermöl, Dorschlebertran usw.
  • Im allgemeinen richtet sich die Auswahl des jeweils zu benutzenden flüssigen Trägers nach den besonderen Verhältnissen, also der Beschaffbarkeit und den Kosten der Zusätze und deren Löslichkeits- und Dispergierverhalten gegenüber dem wirksamen Bestandteil.
  • So kann man Versprühflüssigkeiten anwenden, die den wirksamen Bestandteil in Form einer Suspension, Dispersion oder Emulsion in wäßrigen oder nicht wäßrigen Medien enthalten, aber auch nicht wäßrige Lösungen dieses Bestandteils.
  • Emulsionen und Dispersionen des wirksamen Bestandteiles in dem flüssigen Träger kann man durch Verrühren des wirksamen Mittels mit dem Träger herstellen. Das kann erforderlichenfalls zur Zeit der Versprühung selbst erfolgen. Vorzugsweise jedoch sollen die Bestandteile miteinander in Gegenwart eines Emulgier- oder Dispergiermittels (eine oberflächenaktiven Mittels) verrührt werden, um die Verteilung der Stoffe ineinander zu erleichtern. Emulgier- und Dispergiermittel sind in der=Technik wohlbekannt; dazu gehören z. B. Fettalkoholsulfate, wie Natriumlaurylsulfat, aliphatische und aromatische Sulfonate, wie sulfoniertes Rizinusöl, oder die verschiedenen Alkarylsulfonate, wie das Natriumsalz des monosulfonierten Nonylnaphthalins, und nicht ionisierte Arten von Emulgier-oder Dispergiermitteln, wie die hochmolekularen Alkylpolyglykoläther oder analoge Thioäther, so die Decyl-, Dodecyl- und Tetradecyl-Polyglykoläther und Thioäther mit 25 bis 75 C-Atomen.
  • Der Bequemlichkeit halber wird man das Ernulgier-oder Dispergiermittel mit dem wirksamen Bestandteil vor der Zugabe des Trägers mischen, und die Herstellung der Emulsion oderDispersion wird an der Stelle des Versprühens durch einfaches Verrühren dieses Vorgemisches mit dem Träger beendet, namentlich wenn der Träger Wasser ist. Wenn der wirksame Bestandteil in dem Träger nicht in der gewünschten Konzentration löslich ist, kann er als solcher dispergiert oder, in einem Lösungsmittel gelöst, durch Rühren mit dem Träger emulgiert werden. Dies kommt vor allem in Frage, wenn sowohl Wasser wie Öl in dem Träger enthalten sind.
  • Die Konzentration des oberflächenaktiven Mittels in der fertigen Mischung soll so hoch sein, daß die verschiedenen Phasen gut ineinander verteilbar sind; im allgemeinen genügen für diesen Zweck o,o2 bis 2 °/o. Natürlich kann man noch weitere Zusätze als Hilfsmittel geben, so können, wenn das oberflächenaktive Mittel mit dem wirksamen Bestandteil vorgemischt werden soll, die gewünschten relativen Verhältnisse der beiden zueinander weitgehend von den besonderen Anforderungen im Gebrauch abhängen. Für die bloße Herstellung von Sprühemulsionen oder Dispersionen genügen Zusätze an oberflächenaktivem Mittel von etwa r bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf den wirksamen Bestandteil. Das Mengenverhältnis kann aber natürlich in weitem Bereich schwanken, insbesondere wenn ausgesprochene Hilfsmittelwirkungen angestrebt werden.
  • Emulgier- und Dispergiermittel besitzen meist auch die Eigenschaften von Netzmitteln, und durch diese Fähigkeit unterstützen sie weitgehend die innige Berührung zwischen der aufgebrachten Flüssigkeit und dem zu behandelnden Gegenstand. Dies ist namentlich bei Behandlung von Pflanzen der Fall.
  • Die etwaige Verwendung von Hilfsstoffen, wie Netz-und / oder Befeuchtungsmitteln, kommt auch in Verbindung mit Lösungen oder Dispersionen des wirksamen Bestandteiles in Frage, so mit wäßrigen Dispersionen. Man kann zu diesem Zweck irgendein geeignetes Netz- und / oder Befeuchtungsmittel benutzen, so die schon oben näher bezeichneten Netzmittel. Beispiele für Befeuchtungsmittel sind Glycerin, Diäthylenglykol, Äthylenglykol, Polyäthylenglykole allgemein und die wohlbekannten zuckerhaltigen Gemische, wie Maissirup und Honig.
  • Man kann für diese Hilfszwecke jede beliebige Menge Netzmittel nehmen, so bis zu 25o °/o und mehr, bezogen auf den wirksamen Bestandteil.
  • Für Benetzungszwecke kann die Menge des verwendeten Hilfsmittels so bemessen werden, daß die fertige Sprühlösung die gewünschten Netzeigenschaften erhält, also z. B. 0,05 Gewichtsprozent der Sprühlösung. Die Verwendung wesentlich höherer Mengen beruht nicht auf deren Netzeigenschaften, obwohl diese vorhanden sind, sondern ist eine Funktion des physiologischen Verhaltens dieses Mittels nach dem Versprühen.
  • Es ist dabei zu bedenken, daß nach dem Versprühen der Mischung, z. B. auf Pflanzen, den Boden, Getrei..c, Holz od. dgl., die Konzentration an Netzmittel auf der besprühten Oberfläche keineswegs eine Funktion der in der ursprünglichen Sprühmischung vorhandenen Konzentration ist. So kann durch Verdampfung des in den Gemischen vorhandenen Wassers die Konzentration an dem Netzmittel erheblich steigen, oder die Gegenwart von Feuchtigkeit auf der besprühten Oberfläche kann zu einer beträchtlichen Verdünnung dieses Mitteis führen.
  • Die Netzmittel scheinen in dem Sinne zu wirken, daß sie das Eindringen des wirksamen Bestandteils und seine Verteilung über die behandelte Fläche unterstützen.
  • Obgleich der wirksame Bestandteil in konzentrierter Form angewandt werden kann, ist es doch gewöhnlich besser, die flüssigen oder festen Zubereitungen, z. B. wie oben -angegeben, zu benutzen.
  • Zur Nematodenbekämpfung auf dem Acker kann jede in der Technik übliche. Anwendungsart benutzt werden, um die Nematodea mit dem Trichlormethylthiocyanat in flüssiger und / oder Gasform in Berührung zu bringen. Es ist z. B. gewöhnlich üblich, Bodenräuchermittel auf dem Umwege auf den Boden einwirken zu lassen, daß man das Räuchermittel an mehr oder minder gleich weit voneinander entfernten Punkten unter der Erdoberfläche in den Boden einbringt, worauf der wirksame Bestandteil in den Boden zwischen diesen Stellen und ringsherum eindringt und sich darin verteilt, vorwiegend im Dampfzustand. Trichlormethyl-thiocyanat ist für diesen Zweck hervorragend geeignet, da es bei den Bodentemperaturen eine günstige Dampfspannung besitzt. Ähnliches gilt auch für andere Räucherverfahren, z. B. das Begasen von Getreide in Silos. Dabei können gegebenenfalls noch Träger für die Gasphase mitbenutzt werden, wie es aus der Begasungspraxis bekannt ist.
  • Man kann auch noch andere Stoffe außer den Trägern und / oder oberflächenaktiven Mitteln den festen oder flüssigen Zubereitungen einverleiben; um verschiedene physikalische Verbesserungen zu erreichen, so eine Vermeidung der Klurnpenbildung beim Lagern, Verbesserungen der Lagerfähigkeit, der Feuchtigkeitsadsorption und der Hartfestigkeit usw. Man kann auch Stoffe zufügen, etwa um verschiedene physiologische Wirkungen zu ergänzen. Es kann z. B. mitunter nützlich sein, einzeln oder zusammen noch andere wirksame Stoffe, wie Fungizide, Bakterizide, Nematozide oder Herbizide, zuzumischen. Die Herstellung solcher Gemische und die Art der verwendeten Zusätze brauchen hier nicht näher behandelt zu werden, da sich dies für Je#i Fachmann bei Kenntnis der vorliegenden Eri'andu- g von selbst ergibt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Nematozide, fungizide, bakterizide und herbizide Gemische, in denen als wirksamer Bestandteil Trichlormethyl-thiocyanat enthalten ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 562 672.
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1095582B (de) * 1959-06-24 1960-12-22 Merck Ag E Nematodicide Mittel
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DE1141835B (de) * 1961-06-22 1962-12-27 Bayer Ag Methylisothiocyanat enthaltendes Mittel zur Bekaempfung von Nematoden, Bodenpilzen und Unkraeutern
US3284288A (en) * 1965-02-10 1966-11-08 Bayer Ag Pesticides and production thereof

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE562672C (de) * 1929-05-31 1932-10-28 Roehm & Haas Company Insektenvertilgungsmittel

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