DE1941896C3 - Herbizides Mittel auf Basis von Dinitroalkylphenylsulfonaten - Google Patents
Herbizides Mittel auf Basis von DinitroalkylphenylsulfonatenInfo
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Description
NO2
C(CH3I3
C(CH3J3
worin R eine Methyl- oder Athylgruppe bedeutet, diese
Aufgabe löst
Die durch die vorstehende allgemeine Formel 15 angegebenen Verbindungen umfassen die folgenden
enthält, in der R eine Methyl- oder Athylgruppe Stoffe:
darstellt.
darstellt.
Die Erfindung bezieht sich auf ein herbizides Mittel, dessen wesentlicher aktiver Bestandteil ein Derivat des
2,4-Dinitro-6-alkyl-phenylalkansulfonatsist
Aus der DE-AS 11 73 720 sind Vinylsulfonate einer
aromatischen Verbindung der allgemeinen Formel:
CH2=CH-SO2OR
in der R ein aromatischer Rest, beispielsweise der 2,4-Dinitro-6-tertiärbutyl-phenyl-Rest ist, bekannt, die
eine sehr gute fungizide Wirkung haben. Eine herbizide Aktivität dieser Verbindung ist nicht offenbar, lediglich
eine Mischung mit anderen Herbiziden wird beschrieben.
In der Zeitschrift »Angewandte Chemie«, Band 74, 1962, S. 994 bis 997 und den DE-AS 10 88 757 und
11 03 072 sind verschiedene Ester von 2,4-Dinitro-6-alkylphenolen
angeführt, die herbizide Wirkung zeigen. Sulfonsäureester des tertiären Butylderivats sind jedoch
nicht erwähnt.
Des weiteren sind aus der FR-PS 14 91612 die
günstigen Eigenschaften von Alkansulfonsäureestern verschiedener Phenole als Schädlingsbekämpfungsmittel
bekannt. Diese Sulfonsäureester sind in Zwei- und Vier-Stellung durch Halogene substituiert und besitzen
in Sechs-Stellung keinen Substituenten.
Die BE-PS 6 55 612 offenbart eine Verbindung mit der Formel
O, N
wobei Ri für eine Methyl- oder eine Athylgruppe und R2
für eine sec-Butylgruppe stehen. Diese Verbindungen haben eine pestizide Wirkung. Die wenig phytotoxischen
fungiziden sec.-Butylderivate dieser Entgegenhaltung eignen sich aber nicht als Herbizide.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Pflanzenvernichtungsmittel zu schaffen, das neben einer
sicheren herbiziden Wirkung und großer Selektivität eine lange Wirkungsdauer insbesondere auch bei der
Anwendung in nassen Feldern, z. B. Reisfeldern, in sich vereinigt.
Nr. Verbindung
Schm.P.
Kurzbezeich
nung
nung
(1) 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenyl-methansulfonat
(2) 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenyl-äthansulfonat
132,5 - | TM |
133,5 | |
83-84 | TE |
Die vorstehend aufgeführten Verbindungen sind im allgemeinen in organischen Lösungsmitteln löslich,
dagegen unlöslich oder kaum löslich in Wasser. Es hat sich gezeigt, daß diese Verbindungen herbizid außerordentlich
wirksam sind und eine ausgezeichnete Wirkungsdauer und Wirkungsselektivität besitzen. Sie
bewirken z. B. keinerlei Beeinträchtigung auf Nutzpflanzen, wie z. B. Tiefland- oder Hochlandreis, Weizen,
Sojabohnen, Mais usw., zeigen dagegen starke herbizide Wirkung auf schädliches Unkraut, wie z. B. Portulaca
Oleracea L, Euphorbia humifusa WiIId, Cyperus microiria Steud, Chenopodium album L., Eleocharis
acicularis R. und S., Lindernia Procumbens Philox, Monochoria vaginalis Presl usw. Zusätzlich sind die
erfindungsgemäßen neuartigen Verbindungen deshalb sehr vorteilhaft in ihrer Handhabung, da sie eine
wesentlich geringere Toxizität auf menschliche und tierische Lebewesen ausüben als die bekannten
so 2,4-Dinitro-6-alkylphenoIe. Wird z. B. einer Maus (mus
musculus) oral 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenylmelhansulfonat (TM) eingegeben, dann zeigt dieses eine schwache
akute Toxizität von LD5O=450 mg/kg, während 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenol
eine starke akute Toxizität von LD5O=90 mg/kg und damit eine hohe Gefährlichkeit
zeigt.
Die erfindungsgemäßen neuartigen Verbindungen lassen sich leicht durch eine der nachfolgend angegebenen
Reaktionen herstellen. Allerdings ist ihre Isolierung
bo oder Reinigung etwas mühsam.
NO,
O, N
Il
OH+ MOH +Ci — S — R
Il
ο
NO,
org. Lösgsm.
O, N
R + MCl
C(CH3J3
C(CH3J3 0
+ Hydrochloridsalz des Tertiärarnins
+ Hydrochloridsalz des Tertiärarnins
Darin bedeutet R wieder das Gleiche wie oben.
In dieser Reaktion können auch Tertiäramine nur
Anwendung gelangen. Diese umfassen Pyridin, Dimethylalanin,
Triethanolamin u. dgl.
Die zur Anwendung gelangenden organischen Lösungsmittel sind neutral, z. B. Benzol, Äther und
Tetrahydrofuran.
Im folgenden wird die Synthese der erfindungsgemäßen
Verbindungen erläutert.
Herstellung von 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenyl-methansulfonat(TM)-Gemisch
40 g von 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenol und 10,3 g Kaliumhydroxid werden zu 200 ml Äthylmethylketon
zugegeben. Die entstehende Mischung wird auf 40° C erhitzt und umgerührt. Nach dem Auflösen der Krislalle
wird die Lösung auf 20° C abgekühlt. Der abgekühlten Lösung wird unter Umrühren tropfenweise eine
Mischflüssigkeit von 21 g Methansulfonchlorid und 40 ml Äthylmethylketon zugegeben. Die entstehende
Mischung wird 1 Stunde lang unter Rückfluß erhitzt und dann zur Abkühlung stehengelassen. Das abgesetzte
Kaliumchlorid wird mit Hilfe einer Saugfiltration der Reaktionsmischung gesammelt, mit Äthylmethylketon
ausgewaschen und die Waschflüssigkeit mit dem Filtrat kombiniert. Das kombinierte Filtrat wird anschließend
unter Vakuum destilliert, um das organische Lösungsmittel zu entfernen. Es werden dabei 38,7% roher
plattenförmiger Kristalle erhalten, die ein leicht gelbliches Weiß zeigen und bei 99-101° C schmelzen.
Eine durchgeführte Lichtabsorptionsanalyse mittels der Dünnschicht-Chromatographie zeigt, daß die rohen
Kristalle eine Mischung von 51% des nichtreagierten Ausgangsphenols und 49% des hergestellten Äthers
darstellen.
Herstellung von reinem
2,4-Dinitro-6-tert-butyl phenyl-methansulfonat (TM)
2,4-Dinitro-6-tert-butyl phenyl-methansulfonat (TM)
Zu 150 ml Benzol werden 20 g 2,4-Dinitro-6-tert-butyl-phenol
und 10,5 g Methansulfonchlorid gegeben und
15
wobei R die gleiche Bedeutung wie eingangs hat und M
ein Alkalimetall, vorzugsweise Natrium oder Kalium bedeutet
Organische Lösungsmittel, die in dieser Reaktion zur Anwendung kommen können, umfassen Ketone, ζ. Β.
Aceton und Äthylmethlyketon.
NO2
Ο,Νπζ \-0H+Cl-S-R+ Tertiäramin
Ο,Νπζ \-0H+Cl-S-R+ Tertiäramin
C(CH3J3
NO2
org. Lösgsm. j .
org. Lösgsm. j .
die entstehende Mischung umgerührt Nach der Auflösung der Kristalle werden 6,7 g Pyridin tropfenweise
zugefügt Die entstehende Mischung wird 2 Stunden lang unter Rückfluß erhitzt Das ents»ehende
Hydrochloridsalz des Pyridins wird abfiltriert Das Filtrat wird zweimal mit einer 3%igen wäßrigen
Natriumkarbonatlösung und danach zweimal mit Natriumchlorid-gesättigtem Wasser ausgewaschen, auf
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und unter Vakuum destilliert um das Lösungsmittel zu entfernen.
Der Rückstand wird auf 130 ml Kohlenstofftetrachlorid rekristailisiert und es werden 16,6 g (63% des
theoretischen Wertes) weiße körnige Kristalle als reiner Ester erhalten, die einen Schmelzpunkt von 132,5—
133,5° C aufweisen.
Das erfindungsgemäße Pflanzenvernichtungsmittel kann zusätzlich zu der eingangs erwähnten neuartigen
Verbindung mindestens eine bekannte Verbindung der allgemeinen Formel
25
OH
enthalten, worin R eine sekundäre oder tertiäre Butylgruppe darstellt. Diese muß jedoch vorsichtig
gehandhabt werden, da sie — wie vorstehend erwähnt wurde — eine hohe Toxizität aufweist In diesem Fall
wird das erfindungsgemäße Pflanzenvernichtungsmittel in seiner Wirkung dadurch verbessert, daß zu der sofort
einsetzenden herbiziden Wirkung aufgrund des vorgenannten Butylphenols eine anhaltende Wirkungsdauer
und Selektivität aufgrund des erfindungsgemäßen Sulfonats hinzukommt, sofern eine geeignete absolute
Menge des Sulfonats zur Anwendung gelangt. Obwohl das Verhältnis des Butylphenols zum Sulfonat keiner
Beschränkung unterliegt, ist in der Praxis ein Verhältnis von höchstens 70 :30 Gew.-% vorzuziehen.
Unter solchen Umständen ist es empfehlenswert und erweist es sich als wirtschaftlich, eine Mischung des
hergestellten Sulfonats und des teilweise nichtreagierten Ausgangsmaterials, nämlich des entsprechenden
Butylphenols anzuwenden, die man durch die vorstehend aufgeführten Reaktionen erhält, um mühsame
Reinigungsschritte zu vermeiden.
Bei seiner Verwendung als Pflanzenvernichtungsmittel wird der biologisch aktive Bestandteil des erfindungsgemäßen
Mittels vorzugsweise mit einem geeigneten Träger oder Verdünnungsmittel oder einer
Kombination daraus verwendet. Unter den verwendeten Begriffen »Träger« oder »Verdünnungsmittel« ist
ein Stoff zu versehen, der anorganisch oder organisch, sowie künstlichen oder natürlichen Ursprungs sein kann,
und mit dem der aktive Wirkstoff gemischt wird, um seine Lagerung, seinen Transport sowie seine Handhabung
und Anwendung auf die zu behandelnden Pflanzen zu erleichtern. Der Träger kann fest oder flüssig sein.
Bei Verwendung von festen Trägern sind teilchenförmige granulierte oder pelletierte Träger zwar vorzuziehen,
jedoch können auch sonstige Formen und Größen fester Trägermaterialien angewendet werden. Solche
Trägermaterialien können z. B. natürlich vorkommende Mineralien sein, die einer Mahl-, Sieb-, Reinigungs- oder
sonstigen Behandlung unterzogen sein können. Beispie-
le hierfür sind Gips, Tripolit, Kieselgur, Mineralsilikate
wie Glimmer, Vermikulit, Talcum und Pyrophillit, Tone der Gruppe Montmorillonit, Kaolinit oder Attapulgit,
Kalzium- oder Magnesium-Kalke oder Kalzit und Dolomit Synthetisch hergestellte Träger, z. B. synthetisehe
hydrierte Siliciumoxide und synthetische Kalziumsilikate, können ebenfalls Verwendung finden. Viele
geeignete Produkte dieser Art sind im Handel erhältlich. Der Träger kann auch aus elementaren Stoffen,
beispielsweise aus Schwefel oder Kohlenstoff, Vorzugsweise Aktivkohle bestehen. Für einige Anwendungszwecke ist ein harz- oder wachsartiger Träger von
Vorteil.
Als flüssiger Träger kommen in Frage Wasser oder organische Flüssigkeiten, zu denen auch verflüssigte,
normalerweise gasförmige Stoffe zählen, die Lösungsmittel oder keine Lösungsmittel für den aktiven
Wirkstoff sein können. Vorzugsweise kommen Benzol, Xylol und sonstige organische Lösungsmittel zur
Anwendung.
Der Träger kann mit dem aktiven Wirkstoff während dessen Herstellung oder in einer darauffolgenden
Verfahrensstufe gemischt oder beladen werden. Die Mischung oder Beladung kann jeweils in einem
Verhältnis erfolgen, das durch die Eigenart des Trägers bestimmt ist. Für die Lagerung oder für den Transport
kann der erfindungsgemäße Wirkstoff in dem Träger eine Konzentration von 5 bis etwa 50 oder mehr
Gew.-% aufweisen. Diese Konzentrate können mit demselben oder einem anderen Träger dann auf eine
geeignete Konzentration zur unmittelbaren Anwendung von z. B. 0,01 oder 0,05% verdünnt werden.
Das erfindungsgemäße Herbizid kann auch als benetzbares Pulver mit einer geeigneten Menge des
aktiven Wirkstoffes vermischt mit einem Dispersions- oder Suspensionsmittel zur Anwendung gelangen. Bei
Bedarf kann auch ein feinverteilter fester Träger und/oder eine Netzflüssigkeit Anwendung finden. Auch
als Lösungen in organischen Lösungsmitteln oder in Mischungen derartiger Lösungsmittel wie Benzol, Xylol
usw. läßt sich das erfindungsgemäße Herbizid einsetzen. Bei einer Darstellung als emulgierbare Konzentrate in
Form konzentrierter Lösungen oder Dispersionen können diese Konzentrate auch einen Anteil an Wasser
■ enthalten. Die in Tabelle I gezeigten herbiziden Verbindungen wirken im wesentlichen in gleicher Weise
auf die gleiche Art des zu bekämpfenden Unkrauts.
Im allgemeinen kommen je ha zu behandelnden Gebietes 2—4 kg des aktiven Wirkstoffes zum Einsatz.
Das hängt jedoch von der Art des zu vernichtenden Unkrautes und den auf diesem Gebiet vorzufindenden
sonstigen Bedingungen ab. Beispielsweise ist für das empfindlichere Unkraut, Portulaca oleracea, Euphorbia
humifusa, Cyperus microivia, Artemisia vulgaris, Eleocharis acicularis und Lindernia procembeus eine Menge
von 2—3 kg je ha als ausreichend zur Kontrolle dieser Unkrautarten zu betrachten. Demgemäß kann bei
Verwendung einer netzbaren Zusammensetzung des Vernichtungsmittels eine Menge von 800—1000 1 je ha
oder bei pelletierten oder pulverisierten Zusammensetzungen eine Menge von 30—40 kg je ha zum Einsatz
kommen. Um einen möglichen Abbau des aktiven Wirkstoffes zu vermeiden, werden vorzugsweise saure
Substanzen als Gegenmittel gegen die Zersetzung der Zusammensetzung zugefügt. Als saure Substanzen
können Salicylsäure, Benzoesäure, Phthalsäure, Benzolsulfonsäure, Oxalsäure, Zitronensäure sowie Bernsteinsäure
oder dergleichen Verwendung finden.
Die erfindungsgemäßen Pflanzenvernichtungsmittel lassen sich unter anderen möglichen Herstellungsverfahren
durch die in den nachfolgenden Beispielen geschilderten Verfahren herstellen. Wenn nichts anderes
angegeben, gelten für Mengen- und Prozentangaben Ftets Gewichtsanteile.
Ein Teil von 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenyl-rnethansulfonat,
1,0 Teile von 2,4-Dinitro-6-tcrt-butylphenol, 7,3 Teile Ton, 0,6 Teile Lignosulfit und 0,1 Teile Oxalsäure
werden innig miteinander vermischt und die erhaltene Mischung zu einem netzbaren Pulver pulverisiert
Ein Teil von 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenyl-methansulfonat,
1,0 T. von ^-Dinitro-e-tert-butylphenol, 5,75
T. Xylol, 1,5 T. Äthylmethylketon, 0,65 T. eines Emulgators aus einer Mischung aus Poiyoxyäthylen-sorbitanalkylat,
Polyoxyäthylen-alkylallyläther und Alkylallylsulfonat
und 0,1 T. eines Emulgators aus Polyoxyäthylennonyl-phenoläther werden innig miteinander
vermischt zu einer gleichförmigen Lösung, die sich in Wasser emulgieren läßt.
Ein Teil von 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenyl-methansulfonat,
6,0 T. Talcum, 2,5 T. Bentonit, 0,2 T. Lignosulfit als Trennmittel und 0,1 T. Oxalsäure werden innig
zusammengemischt und die erhaltene Mischung pulverisiert, durch Zufügen einer kleinen Menge Wasser
granuliert und anschließend zu Körnern getrocknet
Es wird eine Mischung hergestellt durch inniges Vermischen von 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenyI-methansulfonat
und 3,85 T. von 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenol, 1,0 T. Ton, 0,25 T. »weißen Kohlenstoffs«, 0,8 T. des
Netzmittels aus Laurylsulfat und 0,25 T. Oxalsäure. Die entstehende Mischung wird zu einem netzbaren Pulver
pulverisiert. Ein Teil des netzbaren Pulvers wird mit 1,0 T. Wasser zu einer Paste verknetet. 8,6 T. feiner Sand
werden mit der Paste behandelt und dann getrocknet. Der Sand wird daraufhin mit einer Lösung von 0,4 T. von
Polyäthy'.en-Glykol (6000) in 0,6 T. warmem Wasser behandelt und anschließend zu Körnern getrocknet Die
so hergestellten Körner haben die Eigenschaft, den herbiziden Wirkstoff sofort frei zu geben, wenn sie mit
Wasser in Berührung kommen und diesen Wirkstoff im Wasser zu dispergieren. Sie können deshalb direkt auf
die zu behandelnden Felder zur Unkrautbekämpfung gestreut werden.
Nachfolgend werden Beispiele für die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen gegeben. Die
Beispiele stützen sich auf durchgeführte Versuche.
Versucht 1
Keimhemmung von Rotbohne und Gras
Keimhemmung von Rotbohne und Gras
In dem im folgenden beschriebenen Versuch wurde die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindung
auf die Keimhemmung von Aussaaten von Rotbohne (Phaseolus angularin WEIGHT) und Gras (Echinochloa
crus-Galli P. Beauv) getestet.
Die Verbindungen wurden in Aceton zu 0,05%igen bzw. 0,01%igen Lösungen aufgelöst. Diese Lösungen
wurden jeweils in einer Menge von 5 ecm auf ein Stück Filterpapier von etwa 9 cm Durchmesser mittels einer
Pipette aufgebracht und dieses Papier dann in eine Petrischale gelegt. Nach dem Verdampfen des Acetons
und nach einem darauffolgenden Anfeuchten der Filterpapierstücke mit 5 ecm Wasser wurden 25
Samenkörner des obenerwähnten Grases auf jedes der angefeuchteten Papierstücke gestreut und dann 48
Stunden lang bei 25°C in einem Inkubator zur Keimung
gebracht. Sämlinge der Rotbohne wurden in gleicher Weise behandelt. Die Resultate des Keimhemmungsversuches
mit den einzelnen Verbindungen wurden durch das Verhältnis der Anzahl von nicht zur Keimung
gekommenen Samen zur Gesamtzahl der verwendeten Samen (Keimhemmungsverhältnis) in der nachfolgenden
Tabelle II dargestellt.
Untersuchte
Verbindung
Verbindung
Rotbohne
0,05% 0,01%
0,05% 0,01%
Gras
0,05% 0,01%
Kontrollversuch (unbehandelt)
Anmerkung:
+++: Keimhemmungsverhältnis 100% + + : Keimhemmungsverhältnis 90-99%
+ : Keimhemmungsverhältnis 50-89% ±: Keimhemmungsverhältnis 10-49% -: normale Keimung (Keimverhältnis von 92% im
Kontrollversuch)
SM u. SE bedeuten die vorbekannten Verbindungen 2,4-Dinitro-6-sec-butylphenyl-methansulfonat
und 2,4-Dinitro-6-sec-butyIphenyl-äthansulfonat.
Versuch 2
Wachstumshemmung an Rettich, Tieflandreis und Weizen
Wachstumshemmung an Rettich, Tieflandreis und Weizen
Auf jede von mehreren 8,5 cm im Durchmesser betragenden Schalen wurden 40 g sorgfältig gewaschener
und getrockneter Sand gebracht und darüber jeweils 20 mg einer Lösung von jeweils 100 mg, 10 mg,
1 mg und 0,1 mg des aktiven, zu untersuchenden Wirkstoffes, gelöst in 1 1 destilliertem Wasser, gegossen.
20 sorgfältig ausgesuchte Sämlinge von Rettich (Raphanus sativus L.), Tieflandreis und Weizen wurden
in die so behandelten Schalen eingebracht, leicht in den Sand gestoßen und nach Verbringen in einen Inkubator
bei 20° C der Keimung unterzogen. Als Kontrollversuch wurden weitere 20 Sämlinge der drei Pflanzen dem
gleichen Verfahren unterworfen, jedoch mit der Ausnahme, daß der Sand nicht mit aktivem Wirkstoff
behandelt wurde.
Am 5. Tag nach der Keimung der Sämlinge in den Kontrollschalen wurden diese mit einer großen Menge
von Wasser übergössen und darauf die Keimlinge so herausgezogen, daß die Hauptwurzel nicht abgebrochen
wurde. Aus den 20 Keimlingen wurden jeweils 15 normal ausgekeimte Samen ausgewählt und auf einer
Glasplatte die Länge ihrer Hauptwurzel gemessen. In diesem Versuch wurde das »Wurzelwachstums-Hemmungsverhältnis«
durch die folgende Gleichung bestimmt:
Würz-clwachstuinshernniungsvcrhältnis —100 —
/mittlere Länge der Hauptwurzel in behandeltem Sand^ t nri
^mittlere I^änge der Hauptwurzel in unbehandeltem Sand7
^mittlere I^änge der Hauptwurzel in unbehandeltem Sand7
Untersuchte Verbindung
Pflanze Wurzelwachstumshemmungsverhältnis Bemerkungen
ppm 10 ppm 1 ppm 0,1 ppm
ppm 10 ppm 1 ppm 0,1 ppm
2,4-Dinitro-6-tert-butylphenylmethansulfonat
2,4-Dinitro-6-tert-butyIphenylmethansulfonat
50% 2,4-dinitro-6-tert-butylphenoI 50%
Rettich Reis Weizen |
80,6 50,6 47,6 |
67,4 49,4 31,0 |
68,3 10,0 7,3 |
66,5 12,7 0 |
erfindungsgemäßes Mittel |
Rettich Reis Weizen |
100,0 60,5 77,0 |
34,5 20,3 44,4 |
13,5 10,0 16,6 |
0 0 0,2 |
erfindungsgemäßes Mittel |
Fortsetzung
ίο
Untersuchte Verbindung
Pflanze Wurzelwachstumshemmungsverhältnis Bemerkungen
ppm 10 ppm 1 ppm 0,1 ppm
2,4-Dinitro-6-sec-butylphenylmethansulfonat
Rettich
Reis
Weizen
11,5 25,6 40,1
0 0
3,3
0 0 0
Vergleichsversuch
2,4-Dinitro-6-sec-butylphenylmethansulfonat 30% 2,4-Dinitro-6-sec-butylphenol
70%
Rettich
Reis
Weizen
37,2 16,1 46,8 20,3 66,7 39,9 9,6
17,7 40,8
Vergleichsversuch
2,4-Dinitro-6-sec-butylphenol
Rettich
Reis
Weizen
28,4 0
20,4 5,2
31,7 11,5 0 0 1,3
Vergleichsversuch
2,4-Dirniro-6-teri-butylphenol
Rettich
Reis
Weizen
91,2 53,6 66,5
10.7 0 4,3 0
12.8 1,1
Vergleichsversuch
MCP*)
Kontrollvursuch (unbehand.)
Rettich 97,0 87,4 70,0 Reis 100,0 100,0 53,2
Weizen 94,7 44,6 23,5
Rettich 0 0 0
Reis 0 0 0
Weizen 0 0 0
*) 2-Methyl4-chlorphenoxy-essigsaures Natrium, eine bekannte herbizide Verbindung.
23,4 53,2 20,0
Vergleichsversuch
mittlere Wurzellänge. 32,5 mm 7,9 mm 43,9 mm
Versuch 3 40
Untersuchung der Wirksamkeit als Reisfeld-Herbizid bei Anwendung nach dem Umpflanzen von Reis
Reissämlinge der Art »Nihonkai« wurden in neun Reihen mit jeweils zwei Pflanzen je Reihe in den 45
Betonrahmen eingepflanzt. Die Betonrahmen umgaben eine Fläche von etwa 0,8 m2 und besaßen eine Tiefe von
45 cm. Der Wasserspiegel wurde 7 cm über der Bodenfläche gehalten. Am siebten Tag nach dem
Einpflanzen wurde jedes Reisfeld in den einzelnen 50 Rahmen in der Weise behandelt, daß tropfenweise eine
in einem Becherglaskolben hergestellte Lösung eines
netzbaren Pulvers mit einem Gehalt von 20% 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenyl-methansulfonat (TM) in
das Wasser des Reisfeldes geträufelt wurde. Der Wasserspiegel in jedem Rahmen wurde dann um
0,5— 1 cm je Tag abgesenkt Vor der Zugabe der Lösung existierten in den einzelnen Rahmen an Unkraut nur
Pflanzen der Art Eleocharis acicularis in spärlichem Wachstum.
Der Tag der Behandlung war der 10. August 1967. Die
Beobachtungsdaten waren 20. August und 4. September 1967.
Die Ergebnisse des Versuches sind in der nachfolgenden Tabelle IV dargestellt.
Versuchsdaten
Menge an TM je ar 10 g 15 g
20 g
Kontrollversuch (unbehandelt)
Vor der Behandlung
Pflanzenhöhe (cm)
Anzahl der Pflanzen
Pflanzenhöhe (cm)
Anzahl der Pflanzen
36,1 5,3 35,8 6,1
34,5 6,1
38,2 7,0
10 Tage nach der Behandlung
Pflanzenhöhe (cm)
Anzahl der Pflanzen
Pflanzenhöhe (cm)
Anzahl der Pflanzen
55,1 11,3 56,9 11,0
55,6 12,3
60,4 13,7
Fortsetzung
Versuchsdaten
Menge an TM je ar
10 g 15 g
10 g 15 g
20 ι
Kontrollversuch
(unbehandelt)
(unbehandelt)
25 Tage nach der Behandlung
Pflanzenhöhe (cm)
Anzahl der Pflanzen
Pflanzenhöhe (cm)
Anzahl der Pflanzen
69,9 73,4 74,4 77,4
14,9 13,6 15,6 15,3
Zunahme von Höhe und Anzahl der Pflanzen
in 25 Tagen
in 25 Tagen
Pflanzenhöhe (cm)
Anzahl der Pflanzen
Anzahl der Pflanzen
Schädigung von Reis durch die Verbindung
Relative Unkrautdichte bei Erntezeit
Relative Unkrautdichte bei Erntezeit
33,8 | 37,5 | 39,9 | 39,2 |
8,6 | 7,5 | 9,5 | 8,3 |
keine | keine | keine | keine |
70 | 25 | 4 | 100 |
Die relative Unkrautdichte, d. h. die Unkrautbewachsung
in ihrer Bedeckungsdichte gemessen, zur Erntezeit wird durch das Verhältnis der Unkrautbewachsung in
dem behandelten Reisfeld zu der Unkrautbewachsung in dem nicht behandelten Reisfeld bestimmt. Die
Bewachsung wird dabei grob durch Augenschein zur Erntezeit geschätzt. Wie aus der vorstehenden Tabelle
ersichtlich ist, wuchs der Reis in jedem der Betonrahmen ohne Beeinträchtigung durch die zugegebene
Verbindung. Die besten Resultate wurden in dem Betonrahmen erzielt, dem 20 g je ar zugegeben worden
waren.
Versuch 4
Untersuchung des herbiziden Effekts in
bepflanzten Feldern
bepflanzten Feldern
Verwendet wurde eine herbizide Zusammensetzung in Form eines netzbaren Pulvers mit einem Gehalt von
20% 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenyl-methansulfonat (TM). Die Feldbepflanzung bestand aus Tieflandreis,
Sojabohne (Glycine max Merril), Rotbohne, Gurken und Französische Bohne (Dolichos lablab L.).
Sämlinge von jeder der fünf genannten Pflanzen wurden in bestimmten Einheiten in Reihen gesät. Jede
Einheit besaß 1 m2 Fläche und wurde nach dem Säen mit 0,5 cm Erde bedeckt. Die Oberfläche der Erde wurde
mit der vorstehenden Verbindung, aufgelöst in 100 ml Wasser, besprüht. Die Menge der versprühten Verbindung
wurde variiert zwischen 10 g, 20 g, 30 g und 40 g je ar. Ais Kontrollversuch wurde wieder eine Einheit ohne
Behandlung gelassen. Nach der Behandlung wurden die Felder sich selbst überlassen und das Wachstum der
Pflanzen sowie das Austreiben des Unkrautes beobachtet und untersucht
Die Ergebnisse dieses Versuches sind in der nachfolgenden Tabelle V niedergelegt.
Menge an TM je ar 10 & 20 g
30 g
40 g
Kontrollversuch
(unbehandelt)
(unbehandelt)
Beeinflussung der Pflanzen
Reis
Franz. Bohne
Rotbohne
Sojabohne
Gurken
Herbizide Wirkung auf das Unkraut
10 Tage nach Behandlung
20 Tage nach Behandlung
30 Tage nach Behandlung
Relative Unkrautdichte 30 Tage
nach Behandlung
20 Tage nach Behandlung
30 Tage nach Behandlung
Relative Unkrautdichte 30 Tage
nach Behandlung
50 Tage nach Behandlung
40
100
Die in der vorstehenden Tabelle V verwendeten Symbole werden in der nachfolgenden Tabelle VI erläutert.
Herbizide Wirkung auf das Unkraut
Symbol Einfluß auf die Nutzpflanzen
Keine Keimung -
Leichte Keimung +
Weniger als 50% Keimung verglichen mit dem ++ unbehandelten Feld am letzten Tag
Mehr als 50% Keimung verglichen mit dem +++ unbehandelten Feld am letzten Tag
kein Einfluß, normale Keimung
nur leichte Hemmung des anfänglichen
Wachstums
starke Wachstumsbehinderung
keine Keimung bzw. Keimung mit darauffolgendem Absterben
Dieser Versuch zeigt, daß das Unkraut in den unbehandelten Feldeinheiten, die zur Kontrolle dienten,
am 50. Tag nach der Behandlung üppiger als die Nutzpflanzen gedieh. Als Unkraul wuchs hauptsächlich
Gartenwolfsmilch (Euphorbia humifusa Willd), Stellaria
media Villars, Portulaca Oleracea L, Gras der Sorte Polygonum blumei L. und Cyperus microiria Steud.
In einem weiteren vorgenommenen Versuch wurde folgende herbizide Zusammensetzung verwendet:
Eine körnerförmige Zusammensetzung mit einem Gehalt von 10% 2,4-Dinitro-6-tert-butylphenyl-methansulfonat
(TM). Der Kömerdurchmesser betrug 0,2 — 0,3 mm, die Länge der Körner betrug 1,2—1,5 mm.
Nutzpflanzen waren Tieflandreis, Sojabohne, Rotbohne, Gurken, Karotten (Daucus Carota L. var. Sativa DC),
Rettich und Spinat.
Es wurde in eine Holzkiste mit einer Höhe von 20 cm und einer Fläche von 75 cm2 Erde eingebracht und darin
Furchen gezogen. Samen der obengenannten Pflanzen wurden ausgesät und mit Erde bedeckt. Daraufhin
wurde die granulierte Zusammensetzung mittels Hand auf die Erde gestreut und anschließend die Kiste in ein
Gewächshaus gestellt, in dem eine Temperatur von 25° C aufrechterhalten war. Das Wachstum der Nutzpflanzen
und die Keimung des Unkrauts wurden wieder beobachtet und festgehalten. Die Ergebnisse dieses
Versuches sind wieder in der nachfolgenden Tabelle VII niedergelegt, wobei die gleichen Symbole wie in der
vorstehenden Tabelle verwendet werden.
Menge an TM je ar
20 g 30 g
20 g 30 g
40 g
Kontronversuch (unbehandelt)
Einfluß auf die Nutzpflanzen
Sojabohne
Rotbohne
Gurke
Karotte
Rettich
Spinat
Herbizide Wirkung auf das Unkraut
10 Tage nach Behandlung
20 Tage nach Behandlung
30 Tage nach Behandlung
Relative Unkrautdichte 30 Tage nach Behandlung
20 Tage nach Behandlung
30 Tage nach Behandlung
Relative Unkrautdichte 30 Tage nach Behandlung
Bei diesem Versuch wurde als Unkraut hauptsächlich Oxalis Corniculata L·, Stellaria media Villars und
Cyperus microiria Steud festgestellt Wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich ist, zeigten Reis,
Sojabohne und Gurke während des Versuchs ein normales Wachstum. Karotte, Rettich und Spinat
dagegen keimten nicht aus oder keimten aus und starben dann zumeist ab. Rotbohne schien etwas
weniger widerstandsfähig gegenüber der Verbindung TM zu sein.
10
100
Die vorstehenden Beispiele zeigen, daß die erfindungsgemäße Verbindung sich wirkungsvoll als Pflanzenvernichtungsmittel
gegen die meisten Unkrautarten einsetzen läßt, da sie keinerlei nachteiligen Einfluß auf
Stiele oder Blätter der Nutzpflanzen ausübt Dagegen behindert sie beim Aufbringen auf den Nährboden von
Feldern die Keimung und das anschließende Wachstum des Unkrauts ohne Schädigung der Nutzpflanzen
während einer langen Zeitdauer.
Claims (1)
- Patentanspruch:Herbizides Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der allgemeinen FormelO, NEs wurde nun gefunden, daß ein Mittel mit einem Gehalt an einer Verbindung der allgemeinen Formel
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1108669 | 1969-02-17 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=11768152
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691941896 Expired DE1941896C3 (de) | 1969-02-17 | 1969-08-18 | Herbizides Mittel auf Basis von Dinitroalkylphenylsulfonaten |
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---|---|
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Families Citing this family (1)
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-
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- 1969-08-05 CA CA058712A patent/CA928313A/en not_active Expired
- 1969-08-08 GB GB1226458D patent/GB1226458A/en not_active Expired
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Publication number | Publication date |
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