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Fungizide bzw. bakterizide
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2,3-Dihydro-1,4-dithiin-1,1,4,4-tetroxide und deren Verwendung Die
Patentanmeldung P 25 27 639.5 bezieht sich auf ein Verfahren zur Kontrolle von Mikroorganismen,
für ein solches Verfahren brauchbare antimikrobielle Zusammensetzungen sowie neue
chemische Verbindungen.
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In der US-Patentanmeldung Serial-Nr. 357 757 vom 7.5.1973 von Arthur
D.Brewer, Robert W. Neidermyer und William S.McIntire, auf die hier besonders Bezug
genommen wird, werden substituierte Dithiintetroxidpflanzenwachstumsregulatoren
angegeben, von denen einige im Rahmen der vorliegenden Erfindung brauchbar sind.
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Die Patentanmeldung P 25 27 639.5 umfaßt die Anwendung eines
2,
3-Dihydro-1, 4-dithiin-1, 1, 4, 4-tetroxids der Formel
an einer von Mikroorganismen befallenen Stelle, wobei die Reste R1, R2, R3 und Rq
typischerweise aus der durch Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen,
Aryl (insbesondere Phenyl oder Naphthyl), substituiertes Aryl mit 1 bis 3 Substituenten
aus der Gruppe Niederalkyl (z.B. Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl), Halogen (z.B. Chlor,
Brom, Fluor), Niederalkoxy (z.B. Methoxy, Athoxy, Propoxy, Butoxy), Nitro und Aryl
(z.B.
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Phenyl), Alkoxymethyl, wobei der Alkylrest 1 bis 8 Kohlenstoffatome
enthält, Aryloxymethyl (z.B. Phenoxymethyl), Alkylaminomethyl (mit C1 bis C8-Alkyl)
gebildeten Gruppe ausgewählt sind oder benachbarte Reste R zusammen eine Kette von
drei bis vier Methylengruppen bilden können.
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Die Patentanmeldung P 25 27 639.5 befaßt sich insbesondere mit der
Kontrolle von solchen Mikroorganismen wie Fungi, Bakterien und Viren (insbesondere
auf lebenden Pflanzen) durch Anwendung einer ein 2,3-Dihydro-1,4-dithiin-1,1,4,4-tetroxid
der oben genannten Formel in wirksamer Menge zur Kontrolle der Pilze,-Bakterien
oder Viren in Mischung mit einem Träger für das 2,3-Dihydro-1,4-dithiin-1,1,44-tetroxid
enthaltenden Zusammensetzung,
Es wurde nun gefunden, daß folgende
2,3-Dihydro-1,4-dithiin-1,1,4,4-tetroxide eine besonders ausgeprägte und überraschend
hohe fungizide bzw. bakterizide Wirkung besitzen: 2,3-Dihydro-5, 6-dimethyl-1, 4-dithiin
1,1,4,4-tetroxid , 2- (oder 3-) Äthyl-2, 3-dihydro-5-phenyl 1, 4-dithiin 1,1,4,4-tetroxid
und 2,3-Dihydro-5-methyl 1, 4-dithiin 1,1,4,4-tetroxid Insbesondere hat sich gezeigt,
daß die Verbindung 2,3-Dihydro-5, 6-dimethyl-1, 4-dithiin 1,1,4 ,4-tetroxid eine
hervorragende fungizide Wirkung gegen Brand oder Meltau bei Reis besitzt.
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Ferner hat sich gezeigt, daß die Verbindungen 2- (oder 3-) Äthyl-2,
3-dihydro-5-phenyl 1, 4-dithiin-1,1,4,4-tetraoxid und 2,3-Dihydro-5-methyl---1,
4-dithiin 1,1,4,4-tetroxid eine besonders hervorragende bakterizide Wirkung als
Anstrich-und Beschichtungsschutz oder Konservierungsmittel besitzen.
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Dithiine und Dithiinsäuren können z.B. nach zwei allgemeinen Methoden
hergestellt werden: (I) Durch Umsetzung einer α-Halogencarbonylverbindung
wie eines α-Halogenketons oder eines A-Halogenesters mit einem 1,2-Dithiol,
und zwar entweder in einem zunächst basischen und nachfolgend in einem sauren Medium
(Methode Ia) oder durchweg in einem sauren Medium (Methode Ib).
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(II) Durch Umsetzung eines 1,2-Dithiols mit einem Keton oder Aldehyd
mit einer d;-Methylengruppe oder mit einem ß-Ketoester und nachfolgende Ilalogenierung
und Ringerweiterung des so gebildeten Dithiolans (Methode II).
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In einigen Fällen kann das angewandte Herstellungsverfahren zu einer
Mischung von zwei unterschiedlichen Isomeren einer speziellen Verbindung führen.
Eine solche Isomermischung kann nach Wunsch direkt für fungicide, baktericide oder
viricide Zwecke gemäß der Erfindung benutzt werden. Eine Aufarbeitung der Mischung
zu Produkten, die reicher an einem oder dem anderen der Isomeren sind, kann unternommen
werden, sie ist jedoch nicht notwendig. Ebenso können nach Wunsch einzelne Isomere
durch geeignete Syntheseverfahren gesondert hergestellt und als Fungizide, Baktericide
oder Viricide wie unten beschrieben benutzt werden.
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Die hier beschriebenen 2,3-Dihydro-1,4-dithiin-1,1,4a4-tetroxide
sind überraschend wirksame Mittel zur Bekämpfung von Organismen, die Pflanzenkrankheiten
hervorrufen. Insbesondere sind diese chemischen Verbindungen gegen Fungi wie Pythium
sp. und Rhizoctonia solani (Kuhn) och wirksam, die Samenfäule und das Eingehen von
Sämlingen beim Hauptteil der Getreide- bzw. Kulturpflanzen verursachen. Die Anwendung
der Verbindungen als Samenschutzstoffe ist die bevorzugte Methode,jedoch können
in gewissen Fällen Anwendungen auf oder innerhalb des die Pflanzen umgebenden Bodens
vorteilhaft sein.
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Diese Verbindungen sind auch gegenüber der bei Tomaten pathogen wirkenden
Alternaria solani (Ell. und G. Marten) Sor.
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hoch wirksam, die einen stark beeinträchtigenden Blattbrand bzw. Blattmeltau
verur..acht. Die Anwendung dieser Verbindungen auf den Blättern ist für die Pflanzen
bei Dosierungen gefahrlos, die für die Kontrolle dieser Erkrankung wirksam sind.
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Chemische Verbindungen gemäß der Erfindung sind auch gegen Bakterien
wirksam. Mittel zur Bakterienbekämpfung sind bei der Behandlung von Erkrankungen
bei Pflanze, Tier oder Mensch wichtig. Die Verbindungen sind auch für einige industrielle
Anwendungen brauchbar wie als Anstrich- und Beschichtungsschutz- oder -konservierungsmittel,
für Textilbehandlungen zur Verhinderung von mikrobiell bedingten Schäden oder als
Behandlungsmittel für Wasser zur Kontrolle von Schleimbildungen.
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Chemische Verbindungen gemäß der Erfindung sind auch als Pflanzenviruserkankungshemmstoffe
von Nutzen, wenn sie als chemotherapeutische Behandlungsmittel angewandt werden.
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Die gemäß der Erfindung angewandten chemischen Verbindungen besitzen
einen hohen Grad von bakterizider wirksamkeit bei der Kontrolle von solchen Bakterien
wie Pseudomonas aeruginosa (Schroeter) Migula, Escherichia coli (Migula) Castellani
und Chalmers, Staphylococcus aureus Rosenbach, Xanthonionas phaseoli (Smith) Dowson
und Irwinia amylovora (Burrill) Winslow u.a.
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Die im Rahmen der Erfindung angewandten chemischen Verbindungen kontrollieren
auch Pilze wie Alternaria solani (Ellis und Mastin).
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Die Aktivität der erfindungsgemäßen Viruskontrollmittel wird besonders
in Verbindung mit Viren vom Mosaiktyp einschließlich von Bohnen- und Saubohnen-(Southern
Bean and Common Bean)-Mosaikvirus,Erbsen-Mosaikvirus, Tabak-Mosaikvirus, Kürbis-(CUcurbitS-Mosaikvirus,
Mais-Mosaikvirus, Lattich- bzw.
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Salat-Mosaikvirus, Weizen-Mosaikvirus, Zuckerrüben-Mosaikvirus, Alfalfa-Mosaikvirus,
Runkelrdben-Mosaikvirus, Pfirsich-Mosaikvirus etc. beobachtet. Viren der Ringflecktypen
wie Tabak-Ringfleckvirus und Tomaten-Ringfleckvirus sind ebenfalls zu erwähnen.
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Eei landwirtschaftlichen Anwendungen kann die Verbindung direkt auf
die Pflanzen (wie z.B. Samen oder Blätter) oder auf den Boden aufgebracht werden,
in dem die Pflanze heranwächst oder heranwachsen soll, um das "Pflanzenleben" gegen
die schädlichen Wirkungen von solchen pathogenen Mikroorganismen wie Bakterien,
Pilzen und Viren zu schützen . Beispielsweise kann die chemische Verbindung durch
Taumelmischen derselben mit den Samen entweder allein oder gemischt mit einem pulverförmigen
festen Träger als Oberzug auf Samen aufgebracht werden. Typische pulverförmige feste
Träger sind die verschiedenen mineralischen Silicate, z.B. Glimmer, Talkum, Pyrophyllit
und Tone. Die Verbindung kann auch auf Samen gemischt mit einem herkömmlichen oberflächenaktiven
Netzmittel mit oder ohne Zusatz
von pulverrörmigea festen Träger
etwa durch einleitendes Befeuchten der Mischung mit einer geringen Wassermenge und
anschließendes Taumelmischen des Samens als Brei aufgebracht werden. Als oberflächenaktive
Netzmittel können zusammen mit der Verbindung irgendwelche herkömmlichen anionischen,
nichtionischen oder kat~ionischen oberflächenaktiven Mittel verwendet werden. Solche
oberflächenaktiven Mittel sind allgemein bekannt und für spezielle Beispiele für
diese ist auf die US-PS 2 547 724 Spalten 3 und 4 zu verweisen. Als Samen schutzmittel
wird die Verbindung in Mengen von 0,156 bis 7>5 g/kg Samen auf die Samen aufgebracht.
Als Bodenbehandlung gegen Pilze und dgl. kann die Verbindung (a) als Staub- oder
Pulvergemisch mit Sand oder Erde oder einem pulverförmigen festen Träger wie einem
mineralischen Silikat mit oder ohne Zusatz von oberflächenaktivem Netzmittel zusammen
mit dem Samen in die Saatfurchen gegeben werden oder (b) die Verbindung kann als
ein wässriger Spray,der nach Wunsch ein oberflächenaktives dispergierendes Mittel
und einen gepulverten festen Träger umfaßt, bei den Saatreihen vor, mit oder nach
dem Säen aufgebracht werden. Bei Anwendung als Bodenbehandlungsmittel liegt die
auf die Saatreihen aufgebrachte Menge der Verbindung bei 0,112 bis 11,2 kg/ha unter
Zugrundelegung von Reihen von 5,1 cm Breite und 5,1 cm Tiefe und 102 cm Abstand,
Ebenfalls als Bodenbehandlungsmittel kann die Verbindung breit ausstreuend als ein
ähnliches Pulver oder Bestäubungsmittel oder wässriger Spray mit einer Applikationsrate
von l,12 bis 112 kg/ha angewandt werden. Für die Blattbehandlung (z.B. als Fungicid
oder Baktericid) kann die Verbindung auf die wachsenden
Pflanzen
in einer Menge von 0,256 bis 11,2 kg/ha aufgebracht werden. Derartige Anwendungen
erfolgen im allgemeinen in Form eines wässrigen Sprays, der ebenfalls ein oberflächenaktives
Dispergierungsmittel enthält, mit oder ohne pulverförmigen festen Träger oder Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel.
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Ein solches Besprühen wird üblicherweise in Zeitintervallen von 3
Tagen bis zu 2 Wochen während der Wachstumszeit wiederholt. Typische Zusammensetzungen
bzw. Rezepturen sind folgende: a) Emulgierbares Konzentrat: 48,1 % 2,3-Dihydro-1,4-dithiin-1,1,4,4-tetroxid
11,1 % oberflächenaktives Mittel (z.B. "Tween 80" = Polyoxyäthylen-sorbitan-monooleat)
40,8 % Xylol 100,0 % (insgesamt) b) benetzbares Pulver: 75,0 % 2,3-Dihydro-1,4-dithiin-1,1,4,4-tetraoxid
2,0 % "Triton X-120" 2,0 % "Daxad-ll" 21,0 % "Dixie"-Ton 100,0 % (insgesamt) "Triton
X 120" ist ein Alkylaryl-polyäther-alkohol (9-10 Mol Polyäthylenoxid) in trocken-pulverisierter
Form (40 % aktives Material auf einem unlöslichen Träger). Der aktive Bestandteil
von "Triton X -120" ist "Triton X-lO0", ein flüssiges nicht-ionisches oberflächenaktives
Mittel
(Isooctylphenylpolyithoxylithanol, der durch Kondensation
des Alkylphenylphenols mit H.thylenoxid erhalten wird). Daxad-ll ist ein polymerisiertes
Natriumsalz von Alkylnaphthalinsulfonsäure (insbesondere die Natriumsalze von Dinaphthylmethansulfonsäuren,
die aus llaphthalin, Schwefelsäure und Formaldehyd nach der US-PS 1 336 759 erhalten
werden).
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Als industrielle Baktericide und Fungicide können die vorliegenden
Verbindungen zur Kontrolle von Bakterien und Pilzen durch Kontaktwirkung in irgendeiner
geeigneten Weise benutzt werden. Materialien, die geeignet sind, als Nahrung für
Bakterien und Pilze zu dienen, können vor einer Zerstörung durch solche Schädlinge
geschützt werden, indem man sie mit der oder den Verbindungen in Berührung bringt,
mischt oder imprägniert. Zu solchen Materialien gehören Petrolöle, Brennstofföle,
Stoffe, cellulosehaltige Materialien in unterschiedlichen Formen einschließlich
Textilien, IIolz, Papier etc.
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Zur Verbreiterung ihres Wirkungsspektrums oder Erhöhung ihrer Wirkung
können die Verbindungen mit anderen pesticiden Kontrollmitteln wie Fungiciden, Baktericiden,
Insekticiden oder Miticiden (gegen Milben wirkend) kombiniert werden.
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Verbindungen gemäß der Erfindung können als antimikrobielle Mittel
für die Haltbarmachung von rdölkohlenwasserstoffen verwendet werden. Es ist bekannt,
daß Erdölkohlenwasserstoffe von Bakterien und Pilzen als Nahrungsquelle genutzt
werden.
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Die sich ergebende Erhöhung der mikrobiellen Population kann verschiedene
Probleme wie ein Verstopfen von Filtern, Materialkorrosion
von
Vorratstanks und Brennstofftanks von Flugzeugen, ein Verstopfen von Brennstoffleitungen
und ein Erlöschen von Flammen verursachen. Ein zum Kohlenwasserstoff-Brennstoff
zugesetztes Biocid kann ein Mikrobenwachstum verhindern und die genannten Probleme
ausschalten.
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Chemikalien gemäß der Erfindung können als konservierende Stoffe
gegen celluloseabbauende Pilze verwendet werden, die einen Abbau von Textilien,
Papier, Holz usw. verursachen.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können zur Bekämpfung von Bakterien
und Pilzen der Seife zugemischt werden.
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Die Alkylaminomethylgruppen enthaltenden Verbindungen werden häufig
in Form ihrer entsprechenden Salze (z.B. Hydrochloride, Acetate, Citrate) geeignet
formuliert, die glatt durch Behandlung mit der entsprechenden Säure gebildet werden.
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In den folgenden Beispielen, die zur Erläuterung der praktischen
Durchführung der Erfindung mehr im einzelnen dienen, sind alle Mengenangaben in
Gewicht zu verstehen, wenn nichts anderes angegeben ist.
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Beispiel 1 (Methode Ib) Athandithiol(94 g) und Äthyl-a.lpha-chloracetoacetat
(164,5 g) wurden in Benzol (500 g) gelöst, mit einer Spur p-Toluolsulfonsäure versetzt
und die gesamte Lösung unter einer Dean-Stark-Falle eine Stunde lang auf Rückflußbedingungen
gebracht, wonach sich 16 ml Wasser gesammelt hatten. Die Lösung wurde abgekühlt
und mit eiskaltem verdünnten Ätznatron gewaschen und das Benzol im Vakuum abgetrennt.
Äthanolisches Atznatron (80 g in der minimalen Menge Äthanol) wurde hinzugegeben
und die Lösung 30 Minuten lang auf Rückflußbedingungen gebracht, dann abgekühlt,
mit Wasser verdünnt (1 Volurnen) und mit verdünnter iSCl sauer gemacht. Die dicke
weiße Ausscheidung wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und aus Äthanol umkristallisiert
unter Erzielung von 5,6-Dihydro-3-methyl-1,4-dithiin-2-carbonsäure als lange weiße
Nadeln; F. = 173 - 1750; Ausbeute: 92 g (52 %).
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5,6-Dihydro-3-methyl-1,4-dithiin-2-carbonsäure (17,6 g) wurde in
der minimalen Menge warmer Essigsäure gelöst und zu einer auf Rückflußbedingungen
befindlichen Mischung von 35 %-igem Wasserstoffperoxid (50 ml) und Essigsäure (50
ml) hinzugegesen. Es trat eine heftige Reaktion auf. Beim Abktihlen erschien tin
weißer Feststoff, der abfiltriert, mit Wasser gewaschen und aus absolutem Äthanol
umkristallisiert wurde
unter Erzielung von 2,3-Dihydro-5-methyl-1,4-dithiin-1,1,4,4-tetroxid
in Form von weißen Nadeln; F. = 231 - 2350; Ausbeute: 10,4 >LI g (53 %).
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Die Analyse dieser Verbindung ergab folgende Werte: berechnet gefunden
°C C h C H 231- 30,61 4,08 30,83 4,23 235 30,58 4,16
Beispiel 2
Das vorstehende Beispiel wurde unter entsprechendem Austausch der Ausgangsmaterialien
zur erstellung der Verbindung 2- (oder 3-)Äthyl-2,3-dihydro-5-phenyl 1, 4-dithiin
1,1,4,4-tetroxid. wiederholt.
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Als Produkt wurde ein Isomerengemisch erhalten, bei welchem die Substituenten
R3 und R4 (siehe allgemeine Formel in der Hauptanmeldung P 25 27 639.5) jeweils
ausgetauscht sind.
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Die Analyse des Produktes ergab folgende Werte: berechnet gefunden
OC C H C H 125- 50,35 4,90 50,86 5,11 165 51,11 5,13
Beispiel 3
Kontrolle von Maissämlingsschäden durch Pilze wie Rhizoctonia, Rythium und Fusarium
durch Samenbehandlung mit Dithiintetroxiden.
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Chemikalien gemäß der Erfindung wurden durch Taumelvermischen auf
Maissamen (Var. Leaming Fodder) mit geeigneten Mengen an Verbindung und Träger (z.n.
113,7 mg bis 175 mg Verbindung mit gleichen Mengen "Feldkessel"-Ton bzw "Dixie"-Ton)
zur Erzielung von Beschichtungen von 0,63 bis 2,5 g Wirkstoff pro kg Samen aufgebracht.
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Dabei wurden jeweils 70 g Samen 20 Minuten lang in einer Glasflasche
auf einem vertikalen Dreh- oder Kipptisch unter Taumelvermischung von Samen und
Chemikalie behandelt, wonach der Samen gut mit der chemischen Verbindung beschichtet
war.
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Die Samen wurden in Bodenflächen eingesät, die mit Krankheitserzeugenden
Organismen natürlich infiziert waren. Jede Aussaat wurde 8-fach wiederholt mit 25
Samen pro Reihe mit einer Wiederholung je Behandlung in einer gegebenen Fläche.
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Nach der Aussaat wurden die Bodenflächen mit einer abgemessenen Wassermenge
(1 1) befeuchtet und dann 10 Tage lang zur Begünstigung der Krankheitsentwicklung
in eine Temperaturkontrollkammer (bei 12,80C) gebracht.
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Die Bodenproben bzw. -flächen wurden dann in normale
Gewächshausbedingungen
(23,9°C) gebracht, wo die Kimbildung und das Wachstum der Samen eine Woche lang
fortgesetzt wurden.
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Zu diesem Zeitpunkt wurden dann die Sämlinge gezählt und die Schutzwirkung
der Verbindung auf der Basis der prozentualen Auskeimung verglichen mit unbehandelten
Kontrollproben, ermittelt. Für diese Bestimmung wurde die folgende Formel benutzt:
= SS x 100 SP In dieser Gleichung bedeuten ,0 G die prozentuale Auskeimung, ES die
Anzahl der ausgetriebenen Sämlinge und P die Anzahl der ausgesäten Saatkörner.
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle I für
die Verbindung 2- (oder 3-) Äthyl 2, 3-dihydro-5-phenyl 1,4-dithiin 1,1,4,4-tetroxid
wiedergegeben.
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Tabelle I Kontrolle von Maissämlingserkrankungen durch Samenbehandlung
mit 2-(oder 3-) Äthyl-2, 3-dihydro-5-phenyl 1, 4-dithiin 1,1,4,4-tetroxid Wirkstoffgehalt
Keimbildung (g/kg) (%) 2,5 81
Typische unbehandelte Kontrollprobe
10 bis 20 %.
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Beispiel 4 Dithiintetroxid-Blattspray zum Schutz von Tomatenpflanzen
gegen eine Infektion durch den Meltau erzeugenden Pilz Alternaria solani.
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Dieses Beispiel zeigt die Niitzlichkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen
als Blattfungicide zum Schutz von Pflanzen gegen Pilzinfektion.
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1 g der zu prüfenden Verbindung wurde mit 3 ml Aceton und 50 mg eines
nicht-i9nischen oberflächenaktiven Mittels (Kondensationsprodukt eines Alkylphenols
und von Athylenoxid; Triton X-lOO") gemischt. Das Aceton und oberflAchenaktive Mittel
sind als bei diesen Diologischen Prüfungen inaktiv bekannt. Die Mischung wurde zur
Erzielung von Suspensionen mit 1000 ppm der Verbindung mit Wasser verdünnt. Diese
Suspensionen wurden auf verdoppelte 15,2 cm Tomatenpflanzen der Sorte Clark's Early
Special unter Verwendung einer 2,5 ml pro Sekunde liefernden Sprühpistole aufgespritzt.Die
Pflanzen wurden dann zusammen mit unbehandelten Kontrollpflanzen in ein Gewächshaus
gebracht. 24 Stunden später wurden die so behandelten Pflanzen und die unbehandelten
Kontrollpflanzen mit eine Suspension von Alternaria solani-Sporen durch einen 20
s Spray aus einem Zerstäuber (der l ml pro s lieferte) geimpft.
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Die Pflanzen wurden dann über Nacht in einer Kontrollkammer
bei
23,90C und 100 % relativer Feuchtigkeit gehalten.
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Am Morgen wurden die Pflanzen in das Gewächshaus überführt.
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3 Tage später wurde die Erkrankung durch Vergleich der Anzahl der
Schädigungen bei den behandelten und unbehandelten Pflanzen begutachtet.
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Für die Bestimmung der "prozentualen Kontrolle" wurde folgende Gleichung
verwendet: 1 - LT X 100 = % Kontrolle, LU in der "LT" für die mittlere Anzahl der
Schädigungen auf der behandelten Pflanze und "LU" für die mittlere Anzahl der Schädigungen
auf der unbehandelten Pflanze steht.
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Die Ergebnisse für die geprüften Verbindungen: 2,3-Dihydro-5-methyl
--1 , 4-dithiin 1,1,4,4-tetroxid (A) und 2-(oder 3-) Äthyl 2, 3-dihydro-5-phenyl---1,
4-dithiin-1,1,4,4-tetroxid (B) sind in Tabelle II wiedergegeben.
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Tabelle II Kontrolle von Tomatenmeltau durch Behandlung der Blätter
mit den vorstehend genannten Verbindungen A und B.
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Verbindung % Kontrolle A 75 B 94
Beispiel 5 Untersuchung
der antibakteriellen Wirksamkeit von Dithiintetroxiden nach dem Trypticase-Soj abouillontest
(trypticase soy broth test).
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden in einer Konzentration
von 3000 ppm in Aceton gelöst. 0,1 ml dieser Lösung wurde in 3 ml Trypticase-Sojabouillon
gegeben unter Bildung einer Verbindungskonzentration von 100 ppm für den Test.
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Zu jedem der Testpräparate wurde eine Öse voll Bakterien-Suspension
von einem der nachfolgenden Organismen (Alter 72 Stunden) hinzugegeben: Bacillus
subtilis Staphylococcus aureus Pseudomonas aeruginosa Xanthomonas phaseoli Aureobasidium
pullulans Die Höhrchen bzw. Gläser wurden 24 oder 48 Stunden lang bei 370C inkubiert,
bevor die Anfangsablesungen vorgenommen wurden. Wenn nach 24 oder 48 Stunden kein
Bakterienwachstum festgestellt wurden wurde die Verbindung mit "+" bewertet (siehe
Tabelle IX), d.h. als antibakteriell wirksam und es wurde eine Öse voll des behandelten
Mediums in eine weitere unbehandelte Trypticase-Sojabouillonüberführt. Die Bläschen
wurden
nach 24 stunden überprüft, um cine evtl. baktericide oder bakteriostatische Wirkung
der untersuchten Verbindungen festzustellen. Die Ergebnisse dieser Tests sind in
der nachstehende Tabelle IIIfür die im Beispiel 4 aufgeführten Verbindungen A und
B wiedergegeben, in der "«" bakteriostatisch, "*" bakterizid und "*" von geringer
Wirksamkeit bedeutet.
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Tabelle III Antibakterielle Wirkung der Verbindungen A und B nach
dem Trypticase-Sojaboullontest.
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Verbindung Bacillus Staph Pseudo- Xantho- Pullularia monas monas A
+ + + + B + Die Verbindung 2,3-Dihydro-5, 6-dimethyl-1, 4-dithiin-1,1,4,4-tetroxid
wurde analog wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt, mit den entsprechend geänderten
Ausgangssubstanzen und analog wie im Beispiel 4 hinsichtlich ihrer fungiziden Wirkung
gegen Meltau bei Reis getestet. Dabei wurde eine etwa 99 %ige Kontrolle erzielt.