DE963113C - Unkrautbekaempfungsmittel und Verfahren zu seiner Verwendung - Google Patents
Unkrautbekaempfungsmittel und Verfahren zu seiner VerwendungInfo
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- DE963113C DE963113C DED19771A DED0019771A DE963113C DE 963113 C DE963113 C DE 963113C DE D19771 A DED19771 A DE D19771A DE D0019771 A DED0019771 A DE D0019771A DE 963113 C DE963113 C DE 963113C
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Description
AUSGEGEBEN AM 2. MAI 1957
D 19771 IVaI
Die Erfindung betrifft ein Mittel und ein Verfahren zur Unterdrückung des Wachstums keimender Samen
und aufbrechender Sämlinge vieler unerwünschter Unkräuter.
Es wurde gefunden, daß das Wachstum vieler keimender Samen und aufbrechender Sämlinge, insbesondere
von Gräsern, unterdrückt werden kann, wenn man diese der Einwirkung von /(.-Chlor-a-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther
unterwirft. Diese Verbindung ist ein kristalliner Körper,.der bei 77 bis 79° schmilzt. Die
Verbindung ist in vielen organischen Lösungsmitteln etwas löslich, in Wasser aber nur sehr wenig löslich. Sie
ist keimenden Samen und aufbrechenden Sämlingen vieler Gräser gegenüber in hohem Maße giftig. Sie kann
deshalb zur selektiven Bekämpfung dieser Gräser in Wachstumsmedien benutzt werden, die mit vielen
Arten breitblättriger Kulturpflanzen bestellt sind oder auf denen solche Pflanzen bereits wachsen. Schließlich
weist dieser Äther eine hohe Beständigkeit im Boden auf und ergibt bei der Bekämpfung von Gräsern über
mehrere Monate hinweg ausgezeichnete Ergebnisse.
Bei der Einführung des ^Chlor-a-nitrophenyl-4'-chlorphenyläthers
in den Boden bzw. das Wachstumsmedium sprechen die keimenden Samen, aufbrechenden
Sämlinge und wachsenden Pflanzen verschieden stark auf den Giftstoff an, was von den jeweiligen
Samen, den Sämlingen usw. und der im Boden verteilten Dosis wie auch von den Temperatur- und
Feuchtigkeitsbedingungen im Freien abhängt. Wenn sehr große Dosen des Wirkstoffes im Wachstumsmedium verteilt werden, wird auch eine zeitweilige
Unterbindung der Keimung und SämUngsentwicklung von breitblättrigen Kulturpflanzen beobachtet. Diese
Wirkung gleicht einer Sterilisation. Durch Einwirkung von Sonne und Regen und möglicherweise Zersetzung
des Giftstoffes durch Bakterien und andere Bodenorganismen kann das Wachstumsmedium unter Umständen
von dem Giftstoff befreit werden. In verdünnteren Dosen unterdrückt der 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther
das Wachstum der Samen und Sämlinge vieler Gräser, während er auf Samen und
Sämnnge vieler breitblättriger Pflanzen, insbesondere entwickelter Pflanzen dieser Art, nur geringen oder
gar keinen Einfluß hat. Bei sprießenden Kulturpflanzen sollen keine erheblichen Mengen des Äthers
auf das Blattwerk der Pflanzen aufgebracht werden, da die Verbindung zur Verbrennung des Blattwerks
neigt.
Für die praktische Durchführung ist die Verteilung der Verbindung im Boden in einer das Wachstum
unterbindenden Menge von wesentlicher Bedeutung. Bei nichtselektiven Anwendungen auf Wachstumsmedien
werden gute Ergebnisse erhalten, wenn 2 bis 310 oder mehr Gewichtsteile Giftstoff je Million Gewichtsteile
Medium angewandt werden. Bei Anwendung auf Böden werden gute Ergebnisse erhalten, wenn
0,673 bis 90 kg oder mehr des Äthers je rund 4000 qm
und in solcher Tiefe verteilt werden, daß der Boden eine wirksame Konzentration des Behandlungsmittels
enthält. Dabei ist es zweckmäßig, daß die Verbindung bis zu einer Tiefe von mindestens 0,5 cm und in einer
Menge von mindestens 0,2 kg/100 cbm verteilt wird. Bei der selektiven Bekämpfung von keimenden Samen und
aufbrechenden Sämlingen verschiedener unerwünschter Unkräuter, insbesondere von Gräsern auf Böden,
die mit breitblättrigen Kulturpflanzen bestellt sind oder auf denen solche Pflanzen wachsen, ist eine Menge
von 2 bis 120 Gewichtsteilen Giftstoff je Million Gewichtsteile Boden erwünscht. Bei diesen Anwendungen
hängt die genaue Dosis von der Widerstandsfähigieit der breitblättrigen Kulturpflanze bzw. ihrer Samen
gegenüber dem Äther ab.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in der Weise durchgeführt werden, daß man den unveränderten
4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther auf das Wachstumsmedium aufbringt und ihn mit diesem vermischt.
Das vorliegende Verfahren umfaßt aber auch die Anwendung des Giftstoffes in Form von flüssigen
oder staubförmigen Mitteln. Dazu kann der Äther mit einem oder mehreren Zusatzstoffen vermischt werden,
wozu Wasser oder andere flüssige Träger, oberflächenaktive Dispergiermittel und feinteilige inerte feste
Stoffe gehören. Je nach der Konzentration des Giftstoffes werden diese Mittel entweder im Boden direkt
verteilt oder aber als Konzentrate benutzt, die anschließend mit dem inerten Träger verdünnt werden, um die
fertigen Behandlungsmittel herzustellen. Die in dem Wachstumsmedium erforderliche Menge Äther kann in
150 bis 100 000 1 oder mehr des flüssigen Trägers bzw.
in 22,5 bis 900 kg eines inerten festen Trägers je rund 4000 qm Boden aufgebracht werden.
Die Konzentration des Wirkstoffes in den Mitteln kann schwanken; Bedingung ist, daß die erforderliche
Dosis des wirksamen Mittels zugeführt wird. Die Konzentration des Giftstoffes in flüssigen Mitteln zur
Erzielung der gewünschten Dosis liegt im allgemeinen zwischen 0,01 und 50 oder sogar bis herauf zu 90 Gewichtsprozent.
In Stäuben hegt die Konzentration des Giftstoffes zwischen 1 und 20 Gewichtsprozent. Mittel,
. die als Konzentrate benutzt werden, sollen 5 bis 95 Gewichtsprozent des Giftstoffes enthalten.
Flüssige Mittel mit der gewünschten Menge des rfindungsgemäßen Äthers können durch Auflösen des Giftstoffes
in einer organischen Flüssigkeit, z.B. Aceton oder Xylol, oder durch Dispersion des Giftstoffes in
Wasser unter Benutzung eines geeigneten oberflächenaktiven Dispergiermittels, z. B. eines ionischen
oder nichtionischen Emulgiermittels, hergestellt werden. Die wäßrigen Mittel können ein oder mehrere mit
Wasser nicht mischbare Lösungsmittel für den Äther enthalten. In solchen Mitteln besteht der Träger aus
einer wäßrigen Emulsion, d.h. einem Gemisch aus emem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, einem
Emulgiermittel und Wasser. Die Wahl des Dispergier- und Emulgiermittels und dessen Menge werden von der
Art des Bekämpfungsmittels und von der Fähigkeit des Dispergiermittels bestimmt, die Dispersion des Äthers
in dem wäßrigen Träger zu erleichtern. Hier zu be- go
nutzende Dispergier- und Emulgiermittel sind die Kondensationsprodukte von Alkylenoxyden mit Phenolen
und organischen Säuren, Alkylarylsulfonate, Polyoxyäthylenderivate von Sorbitanestern, komplexe
Ätheralkohole, Mahoganyseifen u. dgl. m.
Bei der Herstellung von Stäuben wird der erfindungsgemäße Äther in und auf einem feinteiligen inerten
Feststoff, z.B. Talkum, Kreide, Gips od. dgl., verteilt. Dabei wird der Träger mit dem Äther mechanisch vermählen
oder aber mit einer Lösung desselben in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel benetzt. Man
kann aber auch solche Mittel mit verschiedenen festen oberflächenaktiven Dispergiermitteln, z. B. Bentonit,
Fullererde, Attapulgit und sonstigen Tonen, herstellen. Je nach der Menge der einzelnen Bestandteile
können diese Stäube als Konzentrate benutzt und anschließend mit zusätzlichen festen oberflächenaktiven
Dispergiermitteln bzw. mit Talkum, Kreide oder Gips u. dgl. verdünnt werden, um die gewünschte
Menge an aktivem Bestandteil in dem Mittel zu erhalten. Solche Staubkonzentrate können auch in
Wasser, gegebenenfalls mit Hilfe eines Dispergiermittels, zu Spritzgemischen dispergiert werden.
Bei der praktischen Durchführung gemäß der Erfindung werden wachstumshemmende Mengen des Äthers
oder eines aus ihm hergestellten Mittels in geeigneter Weise im Boden bzw. im Wachstumsmedium, z. B.
durch einfaches Vermischen, durch Aufbringen auf die Oberfläche des Bodens und anschließendes Einarbeiten
bis auf die gewünschte Tiefe oder durch Anwendung eines flüssigen Trägers zwecks Erzielung des erforderlichen
Eindringens, verteilt. Spritzgemische und Stäube können auch in der üblichen Weise durch
Sprühvorrichtungen od. dgl. aufgebracht werden.
Nach einem weiteren Verfahren kann die Einführung des Giftstoffes mit dem Berieselungswasser für den
Boden durchgeführt werden. Dabei kann die Wassermenge je nach der Porigkeit und dem Wasserhaltevermögen
des Bodens verändert werden, um die genügende Verteilungstiefe im Boden zu erzielen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, sind aber nicht als Begrenzung anzusehen.
Beispiel ι
ίο 25 Gewichtsteile 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther,
62 Teile Fullererde, 10 Teile Diatomeenerde, 2 Teile eines Alkylarylsulfonats (Nacconal NR)
und ι Teil eines polymerisierten Natriumsalzes von aromatisch substituierten Alkylsulfonsäuren (Daxad
Nr. 27) werden mechanisch vermischt und zwecks Herstellung eines Konzentrats in Form eines benetzbaren
Pulvers miteinander vermählen.
Ferner werden 25 Gewichtsteile 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther,
65 Teile Xylolund 10Teile eines dimeren alkylierten Arylpolyätheralkohols
(Triton X-155) mechanisch zwecks Herstellung eines flüssigen· emulgierbaren Konzentrats miteinander vermischt.
Beispiel 2 25
Ähnlich werden 6 Gewichtsteile des erfindungsgemäßen Äthers, 0,1 Teil Nacconal NR, 0,1 Teil Daxad
Nr. 27 und 200 Teile Wasser miteinander zwecks Herstellung eines Konzentrats in Form einer in Wasser
dispergierbaren Flüssigkeit miteinander in einer Kugelmühle vermählen.
Diese Konzentrate können in Wasser zu wäßrigen Mitteln dispergiert werden, die sehr gute Benetzungs-
und Eindringeigenschaften aufweisen. Diese wäßrigen Mittel eignen sich zur Behandlung von Böden und zur
Verteilung des 4-CHor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläthers darin in wachstumsunterbindenden Konzentrationen.
Das emulgierbare Konzentrat des Beispiels 1 wurde in Wasser dispergiert, um wäßrige Mittel herzustellen,
die 0,027, °<°54> 0,108, 0,216 bzw. 0,432 kg 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther
je 375 1 fertiger Mischung enthielten. Diese wäßrigen Mittel wurden zur Behandlung eines Bodens benutzt, auf dem das Wachstum
der Samen und aufbrechenden Sämlinge verschiedener Gräser, breitblättriger Unkräuter und breitblättriger Kulturpflanzen bekämpft und beobachtet
werden sollte. Bei den Gräsern handelte'es sich um Fingerhirse, Timotheegras, Raygras, Hafer, wilden
Hafer, Weizen und Zwiebel, bei den breitblättrigen Pflanzen um Buchweizen, Flachs, Erbsen, Rettich,
Baumwolle, Gurken und Sojabohnen. Bei den Bestimmungen wurden die Mittel auf Böden angewandt,
die mit den Samen all der genannten Pflanzen besetzt waren. Die Mittel wurden in flüssiger Form in einer
Menge von 2,25, 4,5, 9, 18 und 36 kg des 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläthers
je 4000 qm Boden aufgebracht. Diese Mengen entsprechen Konzentrat tionen von 8, 16, 32, 64 und 128 Gewichtsteilen
4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther je Million Gewichtsteilen Boden. Mit den gleichen Pflanzensamen
besetzte unbehandelte Böden dienten als Kontrolle. Die nach 3 Wochen durchgeführte Prüfung hatte folgende
Ergebnisse:
Pflanzenart
°/0 Wachstumsbekämpfung bei Samen und aufbrechenden Sämlingen bei den verschiedenen
Giftstoffkonzentrationen im behandelten Boden
8 Teile/Million | 16 Teile/Million | 32 Teile/Million | 64 Teile/Million. | 128 Teile/Million
Fingerhirse .
Timotheegras
Timotheegras
Hirse
Raygras
Hafer
wilder Hafer ,
Weizen
Mais
Zwiebel
Buchweizen .
Lein
Erbsen
Rettich
Baumwolle...
Gurken
Sojabohnen ..
100
100
20
ο 0
ο
0
ο 0
ο
0
O
O
O
100 100
95 90
85 85 30
5 0
40 0 ο ο 0
O O 100
100
95
95
90
92
40
15
95
90
92
40
15
IO
50
O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
100
100
100
95
98
98
95
95
80
40
95
80
40
O
O
O
_. O
O
O
100 100
98
99
99
99
95
50
50
90
O O O O
Zur Zeit der Beobachtung befanden sich dieKontrollböden im Zustand üppigen Wachstums der genannten
Pflanzen.
Das emulgierte Konzentrat des Beispiels 1 wurde in Wasser zwecks Herstellung wäßriger Mittel dispergiert,
die 0,054, 0,108, 0,216 bzw. 0,432 kg des erfindungsgemäßen
Äthers je 375 1 fertiger Mischung enthielten. Diese Mittel wurden zur Behandlung von Böden benutzt,
die mit Samen und aufbrechenden Sämlingen von Grasarten, wie Fingerhirse, Quecke, Fuchsschwanz,
Blaugras, Straußgras, Schwingel und Drahtgras, und von breitblättrigen Pflanzen, wie Gänsefuß, Bohnen-
kraut, Mohrrübe, weißer Rübe und Kohl, besetzt waren. Dabei wurden die Mittel auf die Böden in
flüssiger Form in einer Menge von 4,5, 9,18 und 36 kg 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther je 4000 qm
Boden aufgebracht. Diese Dosen entsprechen Konzentrationen von 16, 32, 64 und 128 Gewichtsteilen
4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther je Million Gewichtsteilen Boden. Unbehandelte Teile von in der
gleichen Weise besetzten Böden dienten als Kontrolle. Nach 32 Tagen wurden folgende Ergebnisse festgestellt
:
Pflanzenart
Fingerhirse ..
Quecke
Fuchsschwanz
Blaugras
Straußgras ...
Schwingel
Schwingel
Drahtgras ...
Gänsefuß
Bohnenkraut
Mohrrübe
weiße Rübe ..
Kohl
°/0 Wachstumsbekämpfung bei Samen
und aufbrechenden Sämlingen bei den
verschiedenen Giftstofikonzentrationen
im behandelten Boden
16 Teile/
Million
Million
IOO
98
98
IOO
IOO
IOO
IOO
O
O
O
O
IOO
O
O
O
O
32 Teile/ Million
IOO
IOO
IOO
IOO
IOO
IOO
IOO
IOO
64 Teile/ Million
IOO IOO IOO IOO IOO IOO IOO IOO O O
50
i28Teile/ Million
IOO IOO IOO IOO IOO IOO IOO IOO 20 O
75
15
Auf den Kontrollböden wurde eine praktisch vollständige Keimung aller Unkräuter und Kulturpflanzen
festgestellt.
Das emulgierte Konzentrat des Beispiels 1 wurde in Wasser zu wäßrigen Mitteln dispergiert, die 0,018 bis
0,18 kg 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther je 3751 fertiger Mischung enthielten. Diese Mittel wurden
zur Bekämpfung des Wachstums von Samen und Sämlingen von Hirse und wildem Hafer benutzt. Dabei
wurden die Mittel auf dem Boden in einer Menge von 2,25 und 22,5 kg 4-CUor-2-mtrophenyl-4'-chlorphenyläther
je 4000 qm Boden aufgebracht. Diese Dosen entsprechen Konzentrationen von 8,2 und 82 Gewichtsteilen 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther je
Million Gewichtsteile Boden. In gleicher Weise besetzte unbehandelte Böden dienten als Kontrolle.
Nach 3 Wochen wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Pflanzenart
Hirse ........
wilder Hafer..
°/0 Wachstumsbekämpfung bei
Samen
und aufbrechenden Sämlingen bei den
verschiedenen Giftstofikonzentrationen
im behandelten Boden
8,2 Teile/Million | 82 Teile/Million
90
50
99 IOO
Zu dieser Zeit wiesen die Kontrollböden ein üppiges Wachstum von Hirse und wildem Hafer auf.
Sandiger Lehmboden mit gutem Nährstoffgehalt wurde in Beeten in 7,5 cm Höhe ausgelegt und anschließend
mit wäßrigen Mitteln behandelt, die 0,027, 0,054, 0,108 und 0,162 kg des erfindungsgemäßen Äthers je
3751 fertiger Mischung enthielten. Diese wäßrigen Mittel wurden aus dem emulgierbaren Konzentrat des
Beispiels 1 hergestellt. Sie wurden in einer Menge von 2,25, 4,5, 9 und 13,5 kg Äther je 4000 qm Boden auf
den Boden in den Beeten aufgebracht. Diese Dosen entsprechen 8, 16, 32 und 48 Gewichtsteilen 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther
je Million Gewichtsteilen Boden. Die behandelten und die unbehandelten
Beete wurden dann in Gewächshäusern den dort herrschenden Licht- und Feuchtigkeitsbedingungen ausgesetzt
und in. einer Menge bewässert, die etwa 0,5 cm Regenhöhe pro Tag entsprach.
22 Tage später' wurden die behandelten und die Kontrollbeete mit den keimfähigen Samen von wildem
Hafer, Timotheegras und Hirse besetzt. 11 Tage nach der Aussaat wurden die behandelten Beete daraufhin
geprüft, welche Wirkung die verzögerte Bestellung auf die Keimung und das Wachstum der genannten Gräser
hatte. Die Ergebnisse waren folgende:
Pflanzenart
wilder Hafer..
Timotheegras .
Hirse
Timotheegras .
Hirse
°/q Wachstumsbekämpfung bei Samen
und aufbrechenden Sämlingen bei den
verschiedenen Giftstofikonzentrationen
im behandelten Boden
8 Teile/
Million
Million
30
50 20
50 20
16 Teile/ Million
50
80
45
45
32 Teile/ Million
70 90 70
48 Teile/ Million
90
95 90
Auf den Kontrollbeeten befanden sich die Gräser praktisch vollständig im Keimzustand.
Unter dem hier benutzten Ausdruck »Wachstumsmedium« sind im weitesten Sinne alle »Böden« zu verstehen,
wie sie in Websters New International Dietionary, 2. Ausgabe, 1937, von G. und C. Merriam
Company, Springfiels, Massachusetts, veröffentlicht sind. Unter diesen Begriff fallen also alle Medien, in
denen Pflanzen Wurzeln schlagen und wachsen können, also nicht nur Erde, sondern auch Kompost, Dünger,
Humus, Sand usw.
Unter »oberflächenaktiven Dispergiermitteln« sind alle Mittel zu verstehen, die die Berührung zwischen
dem 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther und Wasser als dem Dispersionsmedium beeinflussen und
die Dispersion des Äthers im Wasser erleichtern können. Dazu gehören also die festen Emulgiermittel,
z. B. feinverteiltes Aluminiumhydroxyd und feinverteilter Bentonit, Fullererde, Attapulgit und
sonstige Tone, wie auch die ionischen und nichtionischen Netz- und Emulgiermittel, z. B. Erdalkalicaseinate,
Alkylarylsulfonate, sulfonierte Öle, komplexe organische Ester, komplexe Ätheralkohole
u. dgl,
»Feinverteilte inerte Feststoffe« sind Substanzen, die unfähig sind, die Dispersion des mit Wasser nicht
mischbaren 4 - Chlor - 2 - nitrophenyl - 4' - chlorphenyläthers in Wasser als Dispersionsmittel zu erleichtern;
zu ihnen gehören die feinteüigen Substanzen, wie Kreide, Talkum, Gips u. dgl.
Der hier benutzte 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther kann nach bekannten Verfahren (vgl.
Journal of the Chemical Society, London, Vol. CXXX, Nr. i, S. 1170 bis 1173 [1927]) hergestellt werden.
Claims (7)
1. Unkrautbekämpfungsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß es 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther als wirksamen giftigen Bestandteil
enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es neben dem aktiven giftigen 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther
einen feinteüigen inerten Feststoff und/oder ein oberflächenaktives
Dispergiermittel enthalt.
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer wäßrigen
Dispersion des aktiven Bestandteils vorliegt.
4. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form eines innigen Gemisches
des aktiven Bestandteils mit Erde vorliegt.
5. Anwendung des Mittels nach den Ansprüchen ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es auf das
Wachstumsmedium aufgebracht oder mit den in einem Wachstumsmedium befindlichen Samen in
Berührung gebracht wird.
6. Anwendung des Mittels nach den Ansprüchen ι bis 4 im Boden mindestens in der Menge von
2 Gewichtsteilen je Million Gewichtsteilen Boden, bis zu einer Tiefe von mindestens 0,5 cm und in
praktisch gleichmäßiger Dosis von mindestens 0,2 kg/100 cbm Boden.
7. Anwendung des Mittels nach den Ansprüchen ι bis 4 zur selektiven Bekämpfung der keimenden
Samen und aufbrechenden Sämlinge von Gräsern in mit breitblättrigen Kulturpflanzen bepflanzten
Böden, dadurch gekennzeichnet, daß 4-Chlor-2-nitrophenyl-4'-chlorphenyläther
in diesem Boden in einer Menge von 2 bis 120 Gewichtsteilen je Million Gewichtsteilen Boden verteilt wird.
© 609 706/3(91 10.56 (609 873 4.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US963113XA | 1954-04-26 | 1954-04-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE963113C true DE963113C (de) | 1957-05-02 |
Family
ID=22256782
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED19771A Expired DE963113C (de) | 1954-04-26 | 1955-02-12 | Unkrautbekaempfungsmittel und Verfahren zu seiner Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE963113C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1187852B (de) * | 1960-04-13 | 1965-02-25 | Rohm & Haas | Selektive Herbizide |
-
1955
- 1955-02-12 DE DED19771A patent/DE963113C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1187852B (de) * | 1960-04-13 | 1965-02-25 | Rohm & Haas | Selektive Herbizide |
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