DE3524334A1 - Mittel zur beeinflussung der pflanzenentwicklung - Google Patents

Mittel zur beeinflussung der pflanzenentwicklung

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DE3524334A1
DE3524334A1 DE19853524334 DE3524334A DE3524334A1 DE 3524334 A1 DE3524334 A1 DE 3524334A1 DE 19853524334 DE19853524334 DE 19853524334 DE 3524334 A DE3524334 A DE 3524334A DE 3524334 A1 DE3524334 A1 DE 3524334A1
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DE19853524334
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Ernst Dr. 6700 Ludwigshafen Buschmann
Johann Prof. Dr. 6703 Limburgerhof Jung
Wilhelm Dr. Rademacher
Eberhard Peter 6730 Neustadt Schott
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BASF SE
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N43/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds
    • A01N43/90Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having two or more relevant hetero rings, condensed among themselves or with a common carbocyclic ring system
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N45/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, containing compounds having three or more carbocyclic rings condensed among themselves, at least one ring not being a six-membered ring

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Description

  • Mittel zur Beeinflussung der Pflanzenentwicklung
  • Es ist bekannt, daß bestimmte Norbornan-Abkömmlinge, wie sie z.B. in der DE-OS 26 15 878 beschrieben werden, in den pflanzlichen Hormonhaushalt eingreifen. Ferner ist bekannt, daß ihre Wirkung primär auf einer Hemmung der Biosynthese von Gibberellinen beruht (vgl. W. Rademacher et al (1983), Zum Wirkungsmechanismus einiger neuentwickelter Wachstumsretardantien, Hohenheimer Arbeiten 129; F. Bangerth (ed.), Ulmer-Verlag, Stuttgart, S. 132-144), die eine wichtige Rolle in der Pflanzenentwicklung als endogene Wuchsstoffe spielen (vgl. z.B. J.E. Graebe und H.-J. Ropers (1978): Gibberellins., In: Phytohormones and Related Compounds: A Comprehensive Treatise; Vol. I, D.S. Letham, P.B. Goodwin und T.J.V. Higgins (eds.), Elsevier/Noth Holland Biomedical Press, Amsterdam, pp. 107-203).
  • Die äußerliche Anwendung der Gibberelline bewirkt z.B. eine Verlängerung der Internodien, während umgekehrt die erwähnten Norbornane eine Internodienstauchung hervorrufen, das Wurzelwachstum anregen und zu kräftigeren Pflanzen führen, die StreB-Situationen (Trockenheit, Kälte, Unwetter, Verpflanzung, Schädlingsbefall) leichter und besser überstehen.
  • Allerdings wirft die Anwendung von Bioregulatoren vom Typ der Norbornan--Abkömmlinge dann Probleme auf, wenn die Wirkung in einem frühen Keimlingsstadium erzielt werden soll. Es kann dann vorkommen, daß die Keimlinge je nach Klimabedingungen, Bodenbeschaffenheit und Saattiefe die Erdoberfläche nicht oder nur geschwächt erreichen. Dadurch wird die an sich gegebene Möglichkeit, Norbornane zur Saatgutbehandlung oder zur Behandlung des Substrates zu verwenden (was sehr wirtschartlich und einfach in der Anwendung wäre) eingeschränkt.
  • Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Bioregulatoren auf der Grundlage von pflanzenphysiologisch wirksamen Norbornan-Abkömmlingen besonders für die Anwendung als Saatgutbehandlungsmittel zu schaffen.
  • Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe gelöst werden kann, wenn man dafür sorgt, daß auf das Saatgut oder insbesondere das junge Pflanzengut gleichzeitig ein Norbornan und ein Gibberellin bzw. eine Substanz mit gibberellinartiger Wirkung einwirken. Die natürliche Anwesenheit von endogenen Gibberellinen ist mit der Erfindung nicht gemeint.
  • Unmittelbarer Erfindungsgegenstand ist die Verwendung von Mischungen eines pflanzenphysiologisch wirksamen Norbornans mit einem Gibberellin in jeweils wirksamer Menge zur Beeinflussung der pflanzlichen Entwicklung, bzw. ein Verfahren dieser Art unter Verwendung der Mischung oder dadurch, daß auf das Anwendungsziel gleichzeitig mindestens ein Norbornan-Abkömmling und ein Gibberellin zur Einwirkung gebracht wird.
  • Erfindungsgegenstand sind weiterhin die Mischungen als solche und die Mischung enthaltende Saatgutbeizen oder Pflanzenbehandlungsmittel unter Mitverwendung üblicher Hilfsstoffe. Anwendungsformen: Stäube, Granulate, Flüssigformulierungen.
  • Erfindungsgegenstand sind schließlich Mischungen der vorbezeichneten Art und deren Anwendung, die zusammen mit oder anstelle eines Gibberellins einen in der physiologischen Wirkung äquivalenten Wirkstoff, insbesondere ein Aminosäureamid oder eine Vorstufe der natürlichen Gibberellinbiosynthese (z.B. Kaurensäure) enthalten.
  • Das Mengenverhältnis bzw. die Anwendungskonzentration der antagonistisch wirksamen Bestandteile des BehandlungsRittels kann je nach Anwendungsziel (d.h. z.B. Pflanzenart oder Substrat) in weiten Grenzen schwanken.
  • Beispielsweise wendet man die Norbornan-Abkömmlinge in einer solchen Menge an, daß sich - bei Saatgutbehandlung - eine Aufwandmenge von etwa 0,1 bis 100 g je Hektar ergibt. Bei Ausbringung auf eingesäte oder aufgelaufene Kulturen im Freiland oder in Intensivkulturen wie Gewächshäusern kann u.U. eine höhere Aufwandmenge, z.B. von bis zu 10 kg/ha sinnvoll sein.
  • Die Menge des antagonistisch wirkenden Mittels, d.h. des Gibberellins, der Gibberellinvorstufe oder des Aminosäureamids liegt bei Saatgutbehandlung häufig im Bereich von 5 bis 150 Gew.% des verwendeten Norbornans.
  • Sie hängt in starkem Maße von der behandelten Pflanzenart, Pflanzensorte und dem jeweils angewandten chemischen Individuum ab, so daß sich für den jeweiligen Anwendungszweck die Anstellung von Vorversuchen empfiehlt.
  • Dies ist zwar möglicherweise im Einzelfall etwas aufwendiger als bei bekannten wachstumsregulierenden Mitteln, wird jedoch durch den Vorteil der Anwendung über das Saatgut und die resultierende besonders geringe Aufwandmenge schließlich bei weitem aufgewogen.
  • Als Norbornan-Abkömmlinge i.S. der Erfindung geeignet und empfehlenswert sind die in DE-OS 26 15 878 beschriebenen Verbindungen der Formel I in der R1 einen zweiwertigen Rest -NR3- oder -N-N-NR3- und R2 einen zweiwertigen Rest -NXN- oder -NH-NH- und R3 einen gegebenenfalls durch Halogen, Halogenalkyl, NO2 oder kurzkettiges Alkyl substituierten Phenylrest bedeutet und insbesondere die folgenden Verbindungen
    Nr. R1 R2
    1 /NN-N-C /N'N
    3r
    2 /NN-N-0/ oN =N s
    1
    3 "g-N-N v /NE-NH\
    4 N1Cl
    l
    Gibberelline sind Abkömmlinge des ent-Gibberellans der Formel (IIa) Viele Gibberelline haben die allgemeine Formel (II) wobei im Falle einer C1,2-Einfachbindung gilt: R1 = R2 = OH: Gibberellin A1 (GA1) R1 = OH, R2 ' H: GA4 R1 = R2 = H: R1 - H, R2 3 OH: GA20 Im Falle einer C1>2-Doppelbindung gilt: R1 = R2 = OH OH, R2 R2 = H: GA7 Die genaue Bezeichnung von Gibberellin A3 ist demnach: ent-3,10,13-Trihydroxy-20-norgibberella-1,16-dien-7,19-dicarbonsäure--19,10-lacton Als Gibberelline verwendet man insbesondere die durch industrielle Biosynthese ausreichend verfügbaren Gibberelline GA3 und Mischungen aus GA4 und GA7. Wegen ihrer Gewinnung, soweit sie nicht handelsüblich sind, wird auf R. Wegler, Chemie der Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel, Band 4, S. 18-23 (1977), Springer, Berlin, verwiesen.
  • Aminosäureamide im Sinne der Erfindung sind Verbindungen der Formel III in der R1 und R2 unabhängig Wasserstoff, Cl-C4-Alkyl, CF3, Benzyloxy, C1-C4-Alkoxy, Halogen, R3 und R4 unabhängig Wasserstoff oder Alkyl bedeuten, wobei R3 und R gemeinsam einen C4-C11-Alkylring bilden können. Der annellierte Benzolring kann auch teilweise hydriert sein, so daß sich neben Phthalimidstrukturen auch Tetrahydrophthalimidstrukturen ergeben.
  • Diese Aminosäureamide sind in DE-OS 23 42 229 beschrieben. Ein besonders gut geeignetes Beispiel ist Verbindung Nr. 6 mit der Formel IIIa Die folgenden Beispiele belegen die Wirkung der erfindungsgemäßen Wirkstoffmischungen.
  • Beispiel 1 Auflaufförderung bei Weizen Saatgut von Sommerweizen (Sorte Kolibri) wurde mit dem Norbornan-Abkömmling 1 sowie mit Gibberellin A3 in verschiedenen Kombinationen behandelt.
  • Nach 80 Tagen Freilandkultur unter üblichen Bedingungen auf lehmigem Sandboden wurde der Auflauf und die durchschnittliche Wuchshöhe der Pflanzen bestimmt.
  • Norbornan- Gibberellin A3 Auflauf Wuchshöhe Abkömmling 1 g AS g AS (in % der (cm) 100 kg Saatgut 100 kg Saatgut Kontrolle) O 0 100 93 5 0 84 72 10 0 77 61 O 1 101 95 0 2 103 95 5 1 97 73 5 2 102 77 10 1 96 60 10 2 99 63 Beispiel 2 Auflaufbeschleunigung bei Mais Maissaatgut (Sorte Jurakorn) wurde mit der Verbindung Mr. 1 sowie mit der Verbindung Nr. 6 bzw. mit Gibberellin A3 in verschiedenen Kombinationen behandelt. Die Kultivation erfolgte in lehmigem Sandboden unter Klimakammerbedingungen bei verschiedenen Temperaturen und einem Tag-Nacht--Rhythmus von 14:10 Stunden. Es wurde der Zeitraum bestimmt, der für einen 75 Zigen Auflauf der Pflanzen erförderlich war.
  • Verbindung Gibberellin A3 Verbindung Temperatur (Tag/Nacht) Nr. 1 Nr. 2 g/100 kg g/100 kg g/100 kg Saatgut Saatgut Saatgut 150C/100C 190C/14'C 23eC/18oC Q 0 0 16 Tage 9 Tage 6 Tage 10 0 0 28 Tage 13 Tage 13 Tage 30 0 0 30 Tage 16 Tage 15 Tage O 1 0 15 Tage 8 Tage 6 Tage 10 1 0 15 Tage 9 Tage 6 Tage 0 3 0 14 Tage 8 Tage 6 Tage 30 3 0 18 Tage 10 Tage 6 Tage O 0 20 16 Tage 8 Tage 6 Tage 10 0 20 19 Tage 11 Tage 6 Tage 30 0 20 20 Tage 10 Tage 7 Tage Beispiel 3 Auflaufförderung bei Mais Saatgut von Mais (Sorten Pioneer 3186 und Pioneer 3747 F14) wurde mit dem Norbornan-AbkAmmling 1 sowie mit Gibberellin A3 in verschiedenen Kombinationen behandelt. Die Kultur der Pflanzen erfolgte unter Feldbedingungen.
  • Bei der Sorte Pioneer 3186 (Anzucht auf Tonboden) wurde der Auflauf nach 11 Tagen und bei der Sorte Pioneer 3747 F14 (Anzucht auf Lehmboden) nach 28 Tagen bestimmt.
  • Norbornan- Gibberellin A3 Auflauf (in Z der Kontrolle) Abkömmling 1 g AS g AS Pioneer 3186 Pioneer 3747 F14 100 kg Saatgut 100 kg Saatgut 0 0 100 100 7,5 0 74 0 0,35 117 0 1,05 129 7,5 0,35 119 7,5 1,05 117 10,0 0 - 89 0 6,0 - 106 10,0 6,0 - 104 Beispiel 4 Stimulation der Entwicklung bei Reiskeimlingen Nach vier Tagen Keimung bei 250C wurden Reiskeimlinge der Sorte Girona in Nährlösungen,(= Substrate) überführt, die den Norbornan-Abkömmling Nr. 4, Verbindung Nr. 6, Gibberellin A4 oder ent-Kau'rensäure in verschiedenen Kombinationen enthielten. Nach sechs Tagen Inkubation bei 250C im Dauerlicht wurden die Längen der zweiten Blattscheiden bestimmt, um so ein Maß für das Auflaufverhalten der Pflanzen zu gewinnen.
  • Norbornan- Verbindung Gibberellin A4 ent-Kaurensäure Länge der Abkömmling Nr. 6 2. Blatt-Nr. 4 scheide (molar) (molar) (molar) (molar) (cm) O O O 0 6,8 3 x 10-6 0 0 0 1,1 0 3 x 10-6 0 0 7,2 3 x 10-6 3 x 10-6 0 0 7,6 Q 0 3 x 10-7 7,7 3 x 1O6 0 3 x 10-7 0 8,0 0 0 0 10-4 5,3 3x10-6 0 0 4,7

Claims (3)

  1. Patentansprüche 1. Mittel zur Beeinflussung der 'Pflanzenentwicklung enthaltend A) eine polycyclische stickstoffhaltige Verbindung der allgemeinen Formel in der R1 einen zweiwertigen Rest -NR3- oder -NsN-NR3- und R2 einen zweiwertigen Rest -N-N- oder -NE-NH- und R3 einen gegebenenfalls durch Halogen, Ralogenalkyl, NO2 oder kurzkettiges Alkyl substituierten Phenylrest bedeutet, sowie B) ein Gibberellin der allgemeinen Formel wobei R1 und R2 unabhängig voneinander Wassers torf oder hydroxyl bedeuten und die Bindung zwischen Kohlenstoff atom 1 und 2 gesättigt oder ungesättigt sein kann oder eine biosynthetische Vorstufe eines Gibberellins z.B. ent-Kaurensäure ent-Kaurensäure 2. Mittel gemäß Anspruch 1, enthaltend zusammen mit oder anstelle eines Gibberellins B oder einer Vorstufe ein biologisch äquivalent wirkendes Aminosäureamid der allgemeinen Formel in der R¹ und R² unabhängig Wasserstoff, C14-Alkyl, CF3> Benzyloxy, C1-C4-Alkoxy, Halogen, R3 und R4 unabhängig Wasserstoff oder Alkyl bedeuten, wobei R3 und R4 gemeinsam einen C4-Cll-Alkylring bilden können, und der annellierte Benzolring teilweise hydriert sein kann, so daß sich die Struktur eines Phthalimids oder Tetrahydrophthalimids ergibt.
  2. 3. Verwendung des Mittels gemäß Anspruch 1 oder 2 zur Saatgutbehandlung oder Behandlung des Substrats während der Einsaatzeit.
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