DE1098281B - Fungicides Mittel - Google Patents

Fungicides Mittel

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DE1098281B
DE1098281B DER24961A DER0024961A DE1098281B DE 1098281 B DE1098281 B DE 1098281B DE R24961 A DER24961 A DE R24961A DE R0024961 A DER0024961 A DE R0024961A DE 1098281 B DE1098281 B DE 1098281B
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DE
Germany
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fungicidal
fungicidal agent
lower alkyl
carbon atom
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DER24961A
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English (en)
Inventor
W E Craig
John O'neill Van Hook
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Rohm and Haas Co
Original Assignee
Rohm and Haas Co
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N33/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic nitrogen compounds
    • A01N33/02Amines; Quaternary ammonium compounds
    • A01N33/08Amines; Quaternary ammonium compounds containing oxygen or sulfur

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Gruppe von Metallsalz-Aminoalkohol-Komplexverbindungen, die außergewöhnliche pilztötende Eigenschaften besitzen.
Für die Eignung einer bestimmten Verbindung als Fungicid sind mindestens vier Faktoren maßgebend, nämlich hohe Giftigkeit gegenüber einem weiten Bereich von Pilzen, gute Haftfestigkeit, geringe Giftigkeit gegenüber den Wirtspflanzen und gute Beständigkeit. Neben der in erster Linie erforderlichen hohen Giftigkeit gegenüber einem weiten Bereich von Pilzen sind jedoch auch die drei anderen Faktoren für die wirtschaftliche Eignung eines solchen Fungicids von großer Wichtigkeit. Einige Verbindungen sind zwar an sich gute Fungicide, besitzen jedoch keine ausreichende Haftfestigkeit. Infolge ihrer Unbeständigkeit und der Notwendigkeit einer häufigeren Anwendung ist ihre Verwendung daher verhältnismäßig kostspielig. Andere Verbindungen wiederum, die zwar einen hohen Grad an Pilzgiftigkeit aufweisen, können nicht verwendet werden, da sie gleichzeitig eine hohe phytotoxische Wirkung besitzen, wodurch bei den damit behandelten Pflanzen erhebliche Schäden verursacht werden. Es hat sich gezeigt, daß einige Verbindungen, wenn sie in geschlossenen Räumen, z. B. im Laboratorium oder in Gewächshäusern, verwendet werden, eine gute pilztötende Wirkung, bei Verwendung im Freien dagegen eine bedeutend geringere und wirtschaftlich unbefriedigende pilztötende Wirkung aufweisen. Die nähere Untersuchung ergab, daß diese unterschiedliche Wirkung auf die Zerstörung der unter den im Freien herrschenden Bedingungen verwendeten Verbindung durch Einwirkung von ultraviolettem Licht zurückzuführen war.
Bei den oben besprochenen Fungiciden handelt es sich um solche, die speziell bei Pflanzen angewandt werden, jedoch sind viele der obengenannten Merkmale auch für Verbindungen maßgebend, die einen breiteren An wendungsbereich als Fungicid umfassen. So sind z. B. chemische Beständigkeit und Beständigkeit gegenüber ultraviolettem Licht zum Schutz von porösen, faserigen Substraten, wie Gewebe, Papier, Riemenleder, Leder usw., gegen Pilzwachstum ebenfalls wichtige Eigenschaften. In vielen Fällen ist Wasserunlöslichkeit erforderlich, und zwar da, wo es auf eine gute Beständigkeit ankommt.
Es wurde nun gefunden, daß überraschenderweise die Ultraviolettbeständigkeit gewisser höhermolekularer Aminoalkohole durch Komplexbildung des Aminoalkohole mit gewissen Metallsalzen beträchtlich erhöht werden kann. Die Metallsalz-Aminoalkohol-Komplexe der Erfindungbesitzen eine hervorragende Ausgeglichenheit hinsichtlich der für ein gutes Fungicid erforderlichen wichtigen Eigenschaften, d. h., sie besitzen eine hohe pilztötende Wirkung, eine gute Haftfestigkeit, eine geringe phytotoxische Wirkung und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Zersetzung durch die Einwirkung von Fungicides Mittel
Anmelder:
Rohm & Haas Company, Philadelphia, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Beil und A. Hoeppener, Rechtsanwälte, Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Beanspruchte Priorität: V. St. v. Amerika vom 6. März 1958
W. E. Craig, Philadelphia, Pa.,
und John O'Neill van Hook, Abington, Pa. (V. St. A.), sind als Erfinder genannt worden
ultraviolettem Licht. Die Wasserlöslichkeit dieser Verbindungen ist ebenfalls gering.
Es ist bekannt Komplexverbindungen aus Aminen der Fettreihe und Metallverbindungen, wie z. B. des Kupfers, Mangans und Quecksilbers, zur Bekämpfung tierischer und pflanzlicher Schädlinge einzusetzen. Ferner ist die fungicide Wirkung von Komplexen aus Metall bzw. Metallsalz mit Aminen oder Aminosäuren bekannt. Auch wurden bereits Kupfer- oder Zinkphenolammoniak- bzw. Aminkomplexverbindungen zur Schädlingsbekämpfung verwendet. Ein anderes Verfahren zur Bekämpfung von Pilzen verwendet Metallsalzkomplexe eines Nitrosoarylamins.
Mit den erfindungsgemäßen Metallsalz-Aminoalkohol-Komplexen steht eine neue Klasse chemischer Verbindungen für die Bekämpfung von Pilzen zur Verfügung. Die vorliegenden Fungicide zeichnen sich durch einen breiten Anwendungsbereich, hohe fungicide Wirksamkeit, große Beständigkeit, starke Haftfestigkeit, geringe Phytotoxyzität und bemerkenswerte Stabilität gegen UV-Strahlen aus und sind darin den bisher bekannten fungiciden Mitteln überlegen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben die folgende Struktur:
>— CH2 — N — CnR2n — OH
χ,
Darin bedeutet M ein zweiwertiges Metallion, wie Nickel, Cobalt, Cadmium, Zink oder Kupfer, R1 einen
109 507/484
3 4
Alkylrest mit 4 bis 18 C-Atomen, R2 Wasserstoff oder substituenten, trägt. Zu einer besonders bevorzugten
einen niederen Alkylrest, R3 Wasserstoff oder einen Klasse gehören solche Substituenten, bei denen R1
niederen Alkyl- oder 2-Oxyäthylrest, X ein Anion, 8 bis 18 C-Atome enthält und das C-Atom am Benzolring
η 2 oder 3, Y die Wertigkeit des Anions X und V1 oder 2. und jedes zweite C-Atom in der geraden Kette niedere
Die bei der Herstellung der höhermolekularen Korn- 5 Alkylsubstituenten, vorzugsweise Methylsubstituenten,
plexe der Erfindung als Zwischenprodukte verwendeten tragen.
Aminoalkohole können nach verschiedenen Verfahren Zur Herstellung der neuen Verbindungen sind Metallhergestellt werden, z. B. durch Umsetzung eines Olefins salze des Nickels, Cobalts, Cadmiums, Zinks und Kupfers mit unterchloriger Säure und anschließender Reaktion mit verschiedenen Anionen verwendbar. So können des Additionsproduktes mit einem Amin oder durch io hierbei Chloride, Bromide, Jodide, Sulfate, Nitrate, Epoxydierung des Olefins und anschließender Umsetzung Phosphate, Selenate, Citrate, Formiate, Acetate und des Epoxyds mit einem Amin. Propionate verwendet werden. Es scheint, daß der
Diese Aminoalkohole können dann durch Umsetzung Anionteil des Komplexes die fungicide Wirkung des
mit Halogeniden der betreffenden Kohlenwasserstoffe Komplexes nicht nennenswert beeinflußt. Bevorzugte
substituiert werden. 15 Anionen sind die Chloride, Bromide, Sulfate, Nitrate und
Die Benzylhalogenide (R1R2C6H3CH2X) lassen sich Acetate, da diese Metallsalze eine gute Wasserlöslichkeit
leicht durch Chlormethylierung der entsprechenden sowie gute Löslichkeit in niederen Alkanolen besitzen,
substituierten Benzole herstellen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen eine
Die Herstellung der Metalisalzkomplexe dieser höher- ausgesprochene fungicide Wirksamkeit, wie die Bemolekularen Aminoalkohole kann nach verschiedenen 20 kämpfung einer großen Anzahl von Pilzen, z. B. solchen, Verfahren z. B. wie folgt durchgeführt werden: die die Tomatenfäule, den Apfelschorf oder die Bohnen-
a) Zugabe einer Lösung der Metallsalze zu einer Lösung fleckigkeit hervorrufen, gezeigt hat. Sie weisen ferner des Aminoalkohols in einem inerten, organischen eine hohe Pilzgiftigkeit auf gegenüber Stemphylium Lösungsmittel; sarcinaeforme oder Mionilia fructicola.
b) Mischen des Metallsalzes und des Aminoalkohols 25 Die neuen Verbindungen können in bekannter Weise ohne Verwendung eines Lösungsmittels (bei flüssigen zu fungiciden Präparaten verarbeitet werden. Bei der Aminoalkoholen). Herstellung von Spritzmitteln zur Verwendung in der
Die physikalische Form der nach dem Verfahren a) Landwirtschaft oder im Gartenbau werden die Vererhaltenen Produkte hängt von dem jeweils verwendeten bindungen in einem Petroleum-Lösungsmittel, z. B. Xylol, Amin und Metallsalz ab. In einigen Fällen entstehen 30 oder einem Gemisch von Lösungsmitteln zusammen mit beim Mischen der Reaktionsteilnehmer feste Stoffe. einem Emulgiermittel gelöst, wodurch man eine Disper-Diese können abfiltriert und getrocknet werden. In sion des fungiciden Präparats in Wasser erhält. Ferner anderen Fällen wiederum sind die Komplexe in dem ver- werden Bestäubungsmittel hergestellt, indem man die wendeten Lösungsmittel löslich, und die festen Korn- Verbindungen nach Lösen derselben in einem Petroleumplexe können durch Verdampfung des Lösungsmittels 35 Lösungsmittel mit einem feinzerteilten Feststoff, wie gewonnen werden. In den Fällen, in denen das ver- z. B. Magnesiumcarbonat, Talkum, Pyrophyllit, Ton, wendete Lösungsmittel nicht phytotoxisch ist, kann die Magnesiumaluminiumsilikat oder einem anderen annehm-Lösung als solche als Bestandteil der pilztötenden Ver- baren Träger, aufsaugt. In diesen Spritz- und/oder Bebindungen verwendet werden. stäubungsmitteln können Netz-, Kleb- oder Dispergier-
Nach dem Verfahren b) werden im allgemeinen Öle 40 mittel verwendet werden.
oder Gemische von Ölen und Kristallen erhalten, die in Ein als Spritzmittel zur Verwendung in der Land-
jedem beliebigen, nicht phytotoxischen Lösungsmittel wirtschaft geeignetes Präparat stellt man z. B. dadurch
gelöst, in Wasser emulgiert oder zu einem staubförmigen her, daß man 25 Teile Bis-[N-(2-oxyäthyl)-4-(l,l,3,3,5,5-
Material zwecks Verwendung als fungicides Präparat hexamethylhexyl)-benzylamin]-Nickel(II)-chlorid in
verarbeitet werden können. 45 70 Teilen eines aromatischen Lösungsmittels, z. B. Xylol,
Das bevorzugte Verfahren zur Herstellung der vor- löst. Diese Lösung wird nach Zugabe von 5 Teilen Triton stehenden Komplexe ist das Verfahren a), bei dem das WR-1339 (ein Emulgiermittel, das durch Kondensation Amin und das Metallsalz in einem niederen Alkanol alkylsubstituierter Phenole mit Formaldehyd und angelöst und die beiden alkoholischen Lösungen gemischt schließende Umsetzung mit einem Alkylenoxyd erhalten werden. Bevorzugte niedere Alkanole sind Methanol, 50 wurde) emulgiert. Eine gute fungicide Wirkung unter im Äthanol oder Propanol. Die Reihenfolge der Zugabe ist Freien herrschenden Bedingungen wurde mit einem nicht bedeutsam. Die Reaktion wird, obwohl die Korn- Präparat erzielt, das 0,24 kg aktiven Bestandteil je plexe bei Raumtemperatur gebildet werden, durch eine 1000 m2 behandelter Fläche enthielt,
geringfügige Wärmezufuhr begünstigt. Relativ hohe Bestäubungsmittel können jeweils etwa 1 bis 10% Temperaturen sind jedoch zu vermeiden, da die Korn- 55 eines oder mehrerer der oben beschriebenen Metallsalzplexe bei erhöhten Temperaturen leicht dazu neigen, Aminoalkohol-Komplexe enthalten. Eine typische Zusich zu zersetzen. sammensetzung ist folgende:
Das Molverhältnis von Metallsalz zu den Aminoalkoholen, bei dem die erfindungsgemäßen Produkte ent- 5 Teile MetaUsalz-Aminoalkohol-Komplex,
stehen, kann weitgehend variieren. Das bevorzugte Ver- 60 50 Teile Magnesiumaluminiumsilikat,
hältnis ist 1 Mol Metallsalz zu 1 oder 2 Mol Aminoalkohol. 45 Teile Pyrophyllit.
Besonders wirksame Metallsalz-Aminoalkohol-Kom-
plexe sind die, bei denen der R^Substituent des Benzol- Benetzbare Pulver sind oft vorteilhaft und können
ringes aus einem verzweigtkettigen Alkyl besteht, wobei folgende Zusammensetzung haben:
die verzweigten Reste niedere Alkyle sind, d. h. Alkyle 65
mit 1 bis 4 C-Atomen, vor allem Methyl oder Äthyl, 25 Teile Metallsalz-Aminoalkohol-Komplex,
vorzugsweise Methyl. Die Definition R1 umfaßt als be- 50 Teile Magnesiumaluminiumsihkat,
vorzugte Klasse von Alkylsubstituenten solche, bei denen 24 Teile Ton,
das mit dem Benzolring verbundene C-Atom zwei dieser 1 Teil Kondensationsprodukt aus Natriumniederen Alkylsubstituenten, vorzugsweise zwei Methyl- 70 naphthalinsulfonat mit Formaldehyd.
Bei den nachstehend beschriebenen Versuchen wurden verschiedene Verbindungen nach der Erfindung zwecks Erläuterung der pilztötenden Wirkung und der geringen phytotoxischen Wirkung verwendet. Der Einfachheit halber werden die getesteten Verbindungen durch Zahlen gekennzeichnet.
Ver Name
bindung
Nr.
Bis-[N-(2-oxyäthyl)-dodecylmethylbenzyl-
(1) amin]-Nickel(II)-chlorid
Bis-[N-(2-oxyäthyl)-(l-methylheptyl)-
(2) benzylamin]-Nickel(II)-chlorid
Bis-[N-(2-oxyäthyl)-dodecylbenzylamin]-
(3) Nickel(II)-chlorid
Bis-[N-(2-oxyäthyl)-dodecylmethylbenzyl-
(4) amin]-Cadmium(II)-chlorid
[N-(2-Oxyäthyl)-dodecylmethylbenzylamin]-
(5) Kupfer(II)-chlorid
Bis-[N-(2-oxyäthyl)-dodecylmethylbenzyl-
(6) amin]-Zink(II)-chlorid
Bis-[N,N-di-(2-oxyäthyl)-dodecylmethyl-
(7) benzylamin]-Nickel(II)-chlorid
Bis-[N-(2-oxyäthyl)-dodecylmethylbenzyl-
(8) amin]-Nickel(II)-nitrat
Bis-[N-(2-oxyäthyl)-dodecylbenzylamin]-
(9) Kupfer(II)-sulfat
Bis-[N-(2-oxväthyl)-octadecylbenzylamin]-
(10) Nickel(II)-chlorid
[N-(2-Oxyäthyl)-dodecylbenzvlamin]~
(H) Kupfer(II)-chlorid
Bis-[N-(3-oxypropyl)4-(l,l,3,3,5,5-hexa-
(12) methylhexyl)-benzylamin]-Nickel(II)-
chlorid
Diese Behandlung wurde fünfmal wiederholt. Der Durchschnittswert der befallenen Fläche wurde nach folgendem System errechnet:
Prozentsatz der infizierten Blattfläche
0 = keine Beschädigung,
1 = Spur von Beschädigung, 2=1 bis 5°/0 (wenig beschädigt),
3 =6 bis 17°/0 infiziert,
4 = 16 bis 30 °/0 infiziert,
5 => 30% infiziert.
Ein Wert von unter 2 gilt als ausgezeichnet. Die Ergebnisse dieser Versuche sind folgende:
Verbindung
Nr.
(1)
unbehandelt
Bewertung bei
0,12 kg 0,06 kg
je 100 1 je 100 1
0,8 5,0
0,8 5,0
Beschädigung bei 0,12 kg I 0,06 kg je 1001 I je 1001
leicht keine
leicht keine
Versuch 2
Versuch 1
Bei dem in diesem Versuch angewandten Verfahren zur Bestimmung der pilztötenden Wirkung handelt es sich um das Standard-Verfahren der »American Phytopathological Society, Committee on Standardisation of Fungicidal Tests«. Alle Einzelheiten dieses Versuchs sind in Bd. 33 des Buches »Phytopathology« (JuIi 1943),
S. 627 bis 632, beschrieben.
Die verschiedenen Verdünnungen, die in diesem Versuch verwendet werden, wurden dadurch hergestellt, daß man jeweils 1 g der nachstehenden, durch Zahlen gekennzeichneten Verbindungen in je 20 ecm Lösungsmittel löste und anschließend 79 ecm Wasser hinzugab, wodurch man eine 1 °/oige Lösung der Verbindung erhielt. Diese Lösung wurde dann mit Wasser nacheinander auf eine Konzentration von 0,1, 0,01, 0,001 und 0,0005 °/0 verdünnt. Die bei den einzelnen Verbindungen verwendeten Lösungsmittel sind nachstehend aufgeführt:
Die Spritzpräparate dieses Versuchs wie auch bestimmte der in dem nachstehend beschriebenen Versuch 3 verwendeten Präparate wurden aus Komplexverbindungen, die nach dem vorstehenden Verfahren a) erhalten wurden, als 35°/oige Äthanollösungen hergestellt. Es wurden 25 Teile Aceton zu 0,86 Teilen einer jeden 35°/„igen Äthanollösung und nach dem Mischen 224 Teile Wasser hinzugegeben. Diese Präparate, die trübe Dispersionen darstellen, enthalten 0,12 kg Kornplex je 1001 fertigen Spritzmittels. Präparate, die 0,06 kg Komplex je 100 1 Spritzmittel enthalten, können durch entsprechende Verdünnung des obigen Fertigproduktes hergestellt werden.
Bei diesem Versuch wurden einzeln in Töpfe gepflanzte Tomatenpflanzen von 10,2 bis 12,7 cm Höhe (in vierblättrigem Zustand) bis zum Ablaufen mit der Versuchsverbindung bespritzt. Nachdem die Pflanzen getrocknet waren, wurden sie mit einer Sporensuspension von Phytophthora infestans, die 30 000 Sporangia je Kubikzentimeter enthielt, geimpft. Hiernach wurden die Pflanzen unmittelbar in einen bei einer Temperatur von 10 bis 120C und einer relativen Feuchtigkeit von 100 °/0 gehaltenen Inkubationsschrank gebracht.
Nachdem die Pflanzen 24 Stunden unter diesen Bedingungen inkubiert worden waren, wurden sie auf eine in dem Gewächshaus befindliche Bank gebracht und 7 Tage darauf belassen, wonach die einzelnen Pflanzen auf den Prozentsatz der befallenen Blattfläche untersucht wurden.
Verbindung
Nr.
Lösungsmittel
(1) Aceton
(2) Aceton
(3) Aceton
(4) Äthanol
(5) Aceton
(6) Äthanol
(7) Äthanol
(8) Aceton
(9) Aceton
(10) Aceton
(11) Aceton
Eine Sporensuspension von Monilia fructicola (M. f.) oder Stemphylium sarcinaeforme (S. s.) wurde in einer Menge von 0,5 ecm zu jeweils 2 ecm der verschiedenen aufeinanderfolgenden Verdünnungen gegeben, und die erhaltenen Suspensionen wurden zu jeweils vier Tropfen in einzelne mit Nitrozellulose überzogene Objektgläser pipettiert. Diese Gläser wurden dann in große Petrischalen gesetzt und 16 bis 24 Stunden bei konstanter Temperatur gehalten, wonach der Prozentsatz der Sporen, die keine Keimung zeigten, bestimmt wurde. Dies geschah in der Weise, daß man 25 Sporen in der Mitte eines jeden der vier Tropfen auf den einzelnen Objektgläsern zählte, wobei eine genaue Korrektur für die nicht lebensfähigen Sporen durchgeführt wurde, wie
sie in der Kontrollprobe (unbehandelt) in jeder Kammer bestimmt wurde. Für die Stemphylium-sarcinaeforme-Sporen wurde bei diesen Versuchen eine Norm von 5000 und für die Monilia-fructicola-Sporen eine Norm von 10 000 je Kubikzentimeter Suspension festgelegt. Die erhaltenen Daten wurden dann auf Loganthmenpapier als Kurve aufgetragen und gerade Linienzüge als Kontrollinien gezogen. Die LD50-Werte wurden durch Extrapolieren ermittelt. Dieser Wert ist die Konzentration, bei der 50°/0 der Versuchssporen am Keimen gehindert werden.
In dem phytotoxischen Teil dieses Versuches wurden einzeln in Töpfe gepflanzte Tomatenpflanzen mit den Versuchsverbindungen bei Konzentrationen von 1, 0,1 und 0,01 °/0 an aktivem Bestandteil so bespritzt, daß das Spritzmittel an den Pflanzen herunterlief. Die Pflanzen wurden unmittelbar nach der Behandlung in ein Gewächshaus auf eine Bank gebracht. Die Behandlung der einzelnen Pflanzen wurde dreimal wiederholt. Nach 7 Tagen wurden die einzelnen Pflanzen nach dem nachstehenden System auf Beschädigungen untersucht.
Grad der Beschädigung
0 = keine,
1 = leicht,
2 = mäßig,
3 = stark,
4 = abgestorben.
mit einer wäßrigen Sporensuspension (Venturia inaequalis) geimpft und unmittelbar darauf in einen Inkubationsschrank (100 % relative Feuchtigkeit und 24° C) gebracht. Nach einer Inkubationszeit von 2 Tagen wurden sie aus dem Schrank genommen und in dem Gewächshaus auf eine Bank gesetzt, wo sie 3 Wochen belassen wurden. Danach wurde der Prozentsatz der befallenen Blattfläche bestimmt.
Nachstehend die Ergebnisse dieses Versuches:
Ver Pilzgiftigkeit LD50M. f. Pflanzengiftigkeit 0,1 °/o 0,01 °/„
bindung LDä0S.s. Teile pro gegenüber Tomaten bei 0 0
Nr. Teile pro Million 0 0
Million 5 bis 10 1,0 % 0 0
(1) 5 bis 10 10 bis 50 0 0 0
(2) <1 <1 3 0 0
(3) <5 5 bis 10 4 2 0
(4) 5 bis 10 10 bis 50 2 0 0
(5) 5 bis 10 <5 1 1 0
(6) <5 10 bis 50 4 0 0
(7) 10 bis 50 Ibis 5 2 0 0
(8) <1 <5 4 0 0
(9) 5 bis 10 10 bis 50 3
(10) 10 bis 50 <5 3
(11) 5 bis 10 0
Konzentration Prozentsatz
Verbindung (kg/100 1) der befallenen
Blattfläche
Nr. der insgesamten
0,12 Schößlinge
(1) 0,06 0,5
0,12 5,0
(7) 0,06 5,0
4,5
unbehandelt 39,5
Nachstehend die Ergebnisse dieser Versuche:
35
40
45
Versuch 3
Ein Apfelschorfversuch wurde wie folgt durchgeführt:
Einzeln in Töpfe gepflanzte Apfelbaumschößlinge (0,9 m hoch) wurden mit dem Behandlungsmittel (das wie in Versuch 1 beschrieben hergestellt worden war) so bespritzt, daß dieses an den Schößlingen herunterlief, und hiernach trocknen gelassen. Anschließend wurde sie

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Fungicides Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verbindungen der allgemeinen Formel
CH2-N-
— OH
X,
V
worin M ein zweiwertiges Metallion, wie Nickel, Cobalt, Cadmium, Zink oder Kupfer, R1 einen Alkylrest mit 4 bis 18 C-Atomen, R2 Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest, R3 Wasserstoff oder einen niederen Alkyl- oder 2-Oxyäthylrest, X ein Anion, η 2 oder 3, Y die Wertigkeit des Anions X und V 1 oder 2 bedeutet.
2. Fungicides Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem Benzolring verbundene C-Atom von R1 und jedes zweite C-Atom in der geraden Kette von R1 niedere Alkylsubstituenten, vorzugsweise Methylgruppen, tragen.
3. Fungicides Mittel nach Anspruch·!, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem Benzolring verbundene C-Atom von R1 zwei Methylsubstituenten trägt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 545 642;
Patentschrift Nr. 13 222 des Amtes für Erfindungsund Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands;
schweizerische Patentschrift Nr. 317 356;
französische Patentschrift Nr. 1 130 117.
© 109 507/484 1.61
DER24961A 1958-03-06 1959-02-14 Fungicides Mittel Pending DE1098281B (de)

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